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Zu häufiger Gebrauch des Passivs und ähnlicher Formen

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Zu viele Hauptwörter

Ein besonders im Amtsdeutsch gebräuchlicher Schreibstil ist der sogenannte Hauptwortstil (Nominalstil). Was darunter zu verstehen ist, sehen Sie am folgenden Beispiel:

Auch wenn die Dauer Ihrer Arbeitslosigkeit über diesen Termin hinaus gegeben sein sollte, kann der Versicherungsvertrag durch Weiterzahlung der Prämien durch Sie selbst fortgesetzt werden.

Besser wäre dagegen:

Auch wenn Sie über diesen Termin hinaus arbeitslos sein sollten, können Sie den Versicherungsvertrag fortsetzen, indem Sie die Prämien selbst weiterzahlen.

»Arbeitslosigkeit gegeben sein sollte«, »Weiterzahlung der Prämien«, das sind zwei Formulierungen, die sich problemlos umwandeln lassen.

Der Text wirkt dadurch lebendiger und weniger bürokratisch.

Unter Hauptwortstil versteht man also eine Ausdrucksweise, die durch die Verwendung zu vieler Hauptwörter (Nomen bzw. Substantive) gekennzeichnet ist. Dies wirkt stilistisch unschön. Charakteristisch für den Hauptwortstil ist auch, dass viele schwerfällige Bildungen wie Inanspruchnahme, Hintansetzung, Nichtbefolgung, Zurverfügungstellung gebraucht werden. Der Satz Wegen Außerachtlassung aller Sicherheitsmaßnahmen und Nichtbefolgung der Betriebsvorschriften wurden bei der Tieferlegung der Rohre drei Arbeiter verletzt klingt so besser: Drei Arbeiter wurden verletzt, als sie die Rohre tiefer legten. Sie hatten die Sicherheitsmaßnahmen außer Acht gelassen und die Betriebsvorschriften nicht befolgt. Diese Ausdrucksweise ist nicht nur lebendiger, sie ist auch leichter verständlich.

Zum Hauptwortstil zählt man auch die sogenannten Streckformen (Funktionsverbgefüge) wie zur Aufstellung bringen (statt aufstellen) oder in Wegfall kommen (statt wegfallen). Bei diesen Streckformen handelt es sich oft lediglich um unnötig Aufgeblähtes, dem die einfachen Zeitwörter vorzuziehen sind, also durchführen statt die Durchführung vornehmen, anrechnen statt in Anrechnung bringen, anwenden statt zur Anwendung kommen lassen, vorschlagen statt in Vorschlag bringen.

Die übertriebene Verwendung des Passivs (der Leideform) oder anderer Konstruktionen, die eine ähnliche Bedeutung haben, führt ebenfalls dazu, dass ein Brief »bürokratisch« wirkt. Passivische Sätze sind typisch für Geschäftsbriefe und amtliche Schreiben. Meist lassen sie sich ganz leicht vermeiden. Schöner als Es wird von den Teilnehmern erwartet, dass … klingt Wir erwarten von den Teilnehmern, dass … Besser als Die Untersuchung der Schäden kann termingerecht durchgeführt werden ist Wir können die Schäden termingerecht untersuchen. Persönlicher als der Satz Die Unterlagen sind mitzubringen wirkt die Aufforderung Bringen Sie diese Unterlagen bitte mit.

In manchen Fällen jedoch ist das Passiv angebracht, nämlich dann, wenn Sie im Satzbau abwechseln wollen und wenn es unwichtig ist, wer der Handelnde ist.

Das Messegelände wird um 9 Uhr geöffnet.

Und nicht: Der Pförtner öffnet um 9 Uhr das Messegelände.

(Mehr zu diesem Thema können Sie auch in den Sprachtipps unter dem Stichwort »Leideform« nachlesen.)



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