Заглавная страница Избранные статьи Случайная статья Познавательные статьи Новые добавления Обратная связь FAQ Написать работу КАТЕГОРИИ: АрхеологияБиология Генетика География Информатика История Логика Маркетинг Математика Менеджмент Механика Педагогика Религия Социология Технологии Физика Философия Финансы Химия Экология ТОП 10 на сайте Приготовление дезинфицирующих растворов различной концентрацииТехника нижней прямой подачи мяча. Франко-прусская война (причины и последствия) Организация работы процедурного кабинета Смысловое и механическое запоминание, их место и роль в усвоении знаний Коммуникативные барьеры и пути их преодоления Обработка изделий медицинского назначения многократного применения Образцы текста публицистического стиля Четыре типа изменения баланса Задачи с ответами для Всероссийской олимпиады по праву Мы поможем в написании ваших работ! ЗНАЕТЕ ЛИ ВЫ?
Влияние общества на человека
Приготовление дезинфицирующих растворов различной концентрации Практические работы по географии для 6 класса Организация работы процедурного кабинета Изменения в неживой природе осенью Уборка процедурного кабинета Сольфеджио. Все правила по сольфеджио Балочные системы. Определение реакций опор и моментов защемления |
Die Klassifikationen des entlehnten WortgutesСодержание книги
Поиск на нашем сайте
1. Die traditionelle Klassifikation der Entlehnungen, die von deutschen Germanisten stammt (H. Hirt, O. Behaghel, F. Wrede u.a.), wird seit Beginn des 20. Jhs. allgemein gebraucht. Demzufolge wird das entlehnte Wortgut in zwei Gruppen eingeteilt: 1. Lehnwörter (ассимилированные, освоенные заимствования); 2. Fremdwörter (иноязычные, иностранные слова). Als Lehnwörter sind Entlehnungen anzusehen, die im Deutschen völlig assimiliert sind. Z. B. Mauer, Straße, Schule. Fremdwörter dagegen haben ihren fremdsprachlichen Charakter bewahrt, sie fallen durch einige Merkmale auf, z. B. Milieu, Interview, Jogging. Zu Lehnwörtern gehören einige Schichten: 1) die ältesten Wörter keltischen Ursprungs; 2) lateinische und griechische Entlehnungen der voralthochdeutschen und althochdeutschen Periode; 3) Entlehnungen aus dem Französischen der mittelhochdeutschen Periode, des 16. und 17. Jhs.; 4) slawische Entlehnungen; 5) italienische Entlehnungen; 6) englische Entlehnungen; 7) aus anderen Sprachen entlehnte Wörter. Wie man sieht, liegt der traditionellen Klassifikation der Grad der formalen Anpassung zu Grunde. Alle Entlehnungen bis zum 15. Jh. werden als Lehnwörter, diejenigen vom 16. Jh. ab (nach 1500) als Fremdwörter betrachtet. Dieser Klassifikation wird Unlogik und Inkonsequenz mit Recht vorgeworfen. Wörter wie Film, Sport, Streik wurden in den deutschen Wortbestand im 19. Jh. aufgenommen, sind völlig assimiliert (d.h. sie sind Lehnwörter), aber trotzdem werden sie laut Klassifikation als Fremdwörter behandelt. 2. Die Klassifikation von L.Zinder und T. Strojeva. In der modernen Wortforschung steht die synchrone Betrachtung der Entlehnungen im Vordergrund. Die einheimischen Linguisten L.Zinder und T. S t r o j e v a (L., 1941) unterscheiden im deutschen Wortbestand drei Gruppen: 1) deutsche Wörter (deutsche Stammwörter: Haus, gut und Lehnwörter: Fenster, Keller); 2) Internationalismen (Atom, Barometer, Demokratie); 3) Fremdwörter. Zur dritten Gruppe gehören Entlehnungen, die a) ihre fremde Lautform beibehalten, b) parallel zu deutschen Synonymen existieren, c) schwache wortbildende Produktivität und d) manchmal eine spezifische lexikalische Bedeutung haben: Gentleman, Journal, Spleen. 3. Die Klassifikation von L. J. Granatkina berücksichtigt die modernen Aspekte des deutschen Lehngutes. Sie unterscheidet innerhalb der entlehnten Lexik drei Gruppen: 1) Internationalismen: Basis, Computer, Form, Funktion, Medizin, Zentrum, materiell; 2) gemeingebräuchliche Fremdwörter: Fazit, Ferien, Niveau, eventuell, intern, explodieren; 3) wenig gebräuchliche Fremdwörter: adrett (gekleidet), dezent (taktvoll), simpel (einfach). Diese Klassifizierung gibt Aufschluss über die semantische und stilistische Leistung des Fremdwortes im Deutschen. 4. Die Klassifikation von K. Heller. Das semantische Verhältnis zwischen Fremdwort und deutschem Wort liegt der Klassifikation von K. Heller zu Grunde: 1) Fremdwörter mit direkter deutscher Entsprechung: Auto — Kraftwagen, Radio — Rundfunk, Assoziation — Vereinigung, Verband; Chef— Leiter, Vorgesetzter; Delegation — Abordnung, Examen — Prüfung, Export — Ausfuhr, Komitee — Ausschuss, effektiv — wirksam. 2) Fremdwörter ohne direkte deutsche Entsprechung. Ihr Inhalt ist durch eine Umschreibung mit deutschen Wörtern annähernd wiederzugeben: Agitation — politische Aufklärungstätigkeit, Werbung für politische oder soziale Ziele; Apotheke, Atlas, Demokratie, Kultur, Minister, Nation, Politik, Universität, Zirkus u. a. 3) Mehrdeutige (polysemische) Fremdwörter haben einige Bedeutungen, lexikalisch-semantische Varianten: Artikel — Ware, Handelsgegenstand; Aufsatz, Abhandlung; selbständiger Abschnitt innerhalb eines Textes; Begleitwort des Substantivs, Geschlechtswort; Figur — äußere Gestalt eines Menschen; Zeichnung, künstlerische Darstellung; geometrisches Gebilde; Spielstein (bes. beim Schachspiel); Person, Mensch; Bewegungsabfolge (beim Tanz). 4) Umfassende Fremdwörter (Schwammwörter, Wörter mit weiter, vager Semantik): interessant, problematisch, modern, registrieren. Was bedeutet „modern", was heißt „moderner Mensch"? (in Heiratsanzeigen) — „der Mode, dem Zeitgeschmack entsprechend, modisch, zeitgemäß; neuzeitijch, gegenwärtig; für die Probleme der Gegenwart aufgeschlossener Mehsch, vielseitig interessiert" (vgl. die Werbung: Moderne Menschen kaufen modern). 20. Социолингвистика, ее основные понятия и методы исследования. Формы существования немецкого языка, взаимодействие между ними. 1. Soziolinguistik als sprachwissenschaftliche Disziplin. Grundbegriffe und Forschungsmethoden der Soziolinguistik In ihrem Funktionieren und ihrer Entwicklung wird die Sprache von sozialen Faktoren bedingt. Als das wichtigste Kommunikationsmittel existiert sie in der Gesellschaft und für die Gesellschaft, ohne Sprache kann ein Volk nicht weiter bestehen. Die Gesellschaft (die Sprachgemeinschaft) ist nicht homogen (gleichartig), sondern heterogen (verschiedenartig, uneinheitlich aufgebaut). Sie setzt sich aus verschiedenen Klassen, Schichten, sozialen Gruppen zusammen. Soziale, berufliche und Altersgruppen haben verschiedene Bedürfnisse, Interessen, Lebensbedingungen. Dies kommt in der Sprache zur Geltung. Die Sprache ist der Spiegel des Volkes, der gegenwärtigen Gesellschaft. Auch die Sprache ist heterogen in regionaler (territorialer), sozialer und funktionaler Hinsicht. Unter Stratifikation des Wortbestandes versteht man seine Schichtung, d.h. die Schichtung, die eine Sprache entwickelt, um der vielseitigen Kommunikation einer Sprachgemeinschaft gerecht zu werden. Mit dem Wechselverhältnis von Sprache und Gesellschaft befasst sich eine spezielle linguistische Disziplin — die Soziolinguistik. Dieser Terminus wurde in den USA in den 60er Jahren des 20. Jhs. geprägt. Man muss aber betonen, dass die Erforschung der Sprache als gesellschaftliche Erscheinung in der russischen (ehemals sowjetischen) Sprachwissenschaft einen wichtigen Platz eingenommen hat. Die Grundlagen für Soziolinguistik wurden durch die Werke solcher Wissenschaftler geschaffen wie E. D. Polivanov, L. P. Jakubinskij, B.A. Larin, Akademiemitglieder L. V. Scerba, V. V. Vinogradov, V. M. Zirmunskij. Die Soziolinguistik ist ein Teilbereich der Sprachwissenschaft, der die Wechselbeziehungen von Sprache und Gesellschaft unter linguistischen Gesichtspunkten erforscht. Zu ihrem Gegenstand gehört die Erforschung und Erklärung der gesellschaftlichen Bedingtheit der Sprache, der Rolle sozialer Einflüsse und soziologischer Faktoren beim Sprachgebrauch und der Entwicklung des Sprachsystems. Zu den Schwerpunkten der modernen Soziolinguistik gehören Problemkreise wie: Sprache und Gesellschaft (Sprachgemeinschaft), Sprache und Nation, Sprache und Kultur, Sprache und Macht, Sprache und Sexismus (Genderprobleme), Sprachsituation, Sprachpolitik u. a. Die Soziolinguistik hat einen interdisziplinären Charakter: sie ist mit Soziologie, Stilistik, Psycholinguistik, Sprachwirkungsforschung, d.h. Pragmalinguistik eng verbunden. Im Mittelpunkt der Soziolinguistik steht auch die Beschreibung sprachlicher Varietäten (разновидности языка) (= sprachliche Existenzformen und andere Subsysteme) und Varianten (einzelne Elemente). Das heutige Deutsch ist eine Varietätensprache (eine plurizentrische, plurinationale, pluriareale Sprache). Man unterscheidet drei große nationale Varietäten der deutschen Sprache: 1) die (bundes)deutsche, 2) die österreichische, 3) die Schweizer nationale Varietät („nationale Variante“). Hinzu kommen kleinere nationale Varietäten des Deutschen in Luxemburg und Liechtenstein. Bekanntlich gehören zu plurinationalen und pluriarealen große Kultursprachen der Welt: Englisch, Spanisch, Französisch, Russisch, Arabisch u. a. (Spanisch wird z. B. in 20 lateinamerikanischen Staaten von Süd- und Zentralamerika gesprochen). Probleme der Zweisprachigkeit, im Sinne von Bilinguismus oder von Diglossie. Unter Bilinguismus (Bilingualismus) versteht man eine Art von Zweisprachigkeit, die eine kompetente und funktional gleichwertige Anwendung von zwei Sprachen durch eine Person voraussetzt. Viele Schweizer sind bilinguisch (sogar trilinguisch). Sie sprechen Deutsch, Französisch, Italienisch. Die Diglossie ist eine Form der intra- oder interlingualen Zweisprachigkeit, bei der die eine Sprachform die Standard- oder Hochsprache darstellt, während die andere im täglichen Gebrauch, in informellen Texten auftritt (Dialekt). Es sind verschiedene Subsysteme (Subkodes) einer Nationalsprache. Viele Deutsche sind heutzutage zweisprachig im Sinne der Diglossie. Je nach der Kommunikationssituation gebrauchen sie Hochdeutsch (Standardsprache) oder ihre heimatliche Mundart: Plattdeutsch, Erzgebirgisch, Bayerisch oder Pfälzisch. Forschungsmethoden. Die soziolinguistische Forschung verwendet besondere Methoden und Verfahren. Dazu gehören Informantenbefragungen in Form von Gruppeninterviews, Tonbandaufnahmen, Fragebogenaktionen. Die empirisch gewonnenen Ergebnisse der Feldarbeit (полевые исследования) werden statistisch, mit Hilfe der Computer verarbeitet. Dabei werden verschiedene Abarten der Korrelationsanalyse angewendet. 2. Allgemeine Charakteristik der Erscheinungsformen der deutschen Sprache In der modernen Germanistik unterscheidet man drei Erscheinungsformen (Existenzformen) der deutschen Gegenwartssprache: a) Schriftsprache („Literatursprache“ — dieser Terminus ist aus der ehemals sowjetischen Linguistik übernommen); b) Umgangssprache (Halbmundart); c) Mundart (Dialekt). Das Wechselverhältnis der drei Erscheinungformen und drei Erscheinungsweisen/Funktionen des Deutschen wurde seinerzeit von R. G r o ß e übersichtlich dargestellt. Mit einigen Präzisierungen ist diese Darstellung (s. Tabelle auf Seite 181) auch heute anerkannt und wird als allgemeingültig angesehen (s. Stepanova, Cernyseva, 2003, 151).
I. Die Schriftsprache (Standard- oder Literatursprache) vereinigt die schriftliche und die mündliche Form (gesprochene Sprache). (1881 veröffentlichte der Gymnasialdirektor Konrad Duden das erste deutsche Orthografiewörterbuch, das für ganz Deutschland verbindlich wurde und landschaftliche Unterschiede in der Rechtschreibung (z. B. zwischen Preußen und Bayern) überwinden half.) Die Schriftsprache ist die Norm der deutschen Sprache, die gebraucht wird: auf der Bühne (vgl. Bühnendeutsch), in den Massenmedien (Presse, Film, Funk, Fernsehen, Internet), an Universitäten und Hochschulen, im offiziellen Verkehr sowie in der schöngeistigen und wissenschaftlich-technischen Literatur, kurz und gut dort, wo die schriftsprachliche Norm angestrebt wird. Räumlich ist sie im ganzen deutschen Sprachgebiet gültige, allen Sprachteilhabern verständliche und zur allgemeinen Kommunikation gebrauchte Form des Deutschen, in der landschaftliche und soziale Begrenztheit überwunden ist. Deshalb heißt sie auch Einheitssprache, Gemeinsprache. Aus soziologischer (historischer) Sicht nennt man die Realisierung der Norm — Hochsprache, Hochdeutsch; das ist eine aktivierte Schriftsprache mit gewissen landschaftlichen Färbungen. Vom stilistischen Standpunkt aus erfüllt sie vor allem kulturelle Funktion, in ihr werden die wichtigsten Kulturbegriffe oder -konzepte festgehalten, deshalb wird sie Kultursprache, Standardsprache genannt. Die Nationalsprache entwickelt sich aus den deutschen Mundarten. Zugrunde der d-n Nationalaprache liegen die ostmitteldeutschen Dialekte. Eine große Rolle spielte die Luthersche Bibelübersetzung in der Zeit der Reformation. Die ostmitteldeutsche Variante der Schriftsprache verbreitete sich in 16.-18. Jh. nach Süd- und Nordwesten, nach Nordosten und verdrängte allmählich die lokalen Mundarten. Während sich der Einfluss der Nsprache verstärkt, schwächen die Dialekte ab. Eines der wichtigsten Merkmale der Literatursprache ist ihre funktionale Vielseitigkeit, die Schriftsprache ist nämlich polyfunktional. Die deutsche Gegenwartssprache verfügt über fünf Funktionalstile. Das sind: 1) der Stil des offiziellen, amtlichen Verkehrs, 2) der wissenschaftlich-technische Stil, 3) der Stil der Presse und Publizistik, 4) der Stil des Alltagsverkehrs (der Alltagsrede), 5) der Stil der schönen Literatur (der wortkünstlerischen Kommunikation). Für jeden Stil ist die Kombination einer Reihe obligatorischer und fakultativer Stilzüge charakteristisch. II. Die zweitwichtigste Erscheinungsform des Deutschen ist die Umgangssprache. Sie nimmt eine Zwischenstellung zwischen Literatursprache und Mundart ein. Räumlich hat die Umgangssprache eine regional begrenzte Geltung, deshalb heißt sie anders „Landschaftssprache“. Soziologisch ist sie in der Regel eine Stadtsprache. In Deutschland ist sie an die Großstädte Berlin, München, Hamburg, Köln gebunden. Funktional ist sie vorwiegend ein mündliches Verständigungsmittel, eine Sprechsprache für nichtoffiziellen, privaten Verkehr. Andere Besonderheiten: 1. Die Umgangssprache ist auf den Alltag ausgerichtet. Deshalb ist sie subjektiv und unvorbereitet. 2. Der Empfänger der Information ist konkret. 3. Der Inhalt der Aussage ist konkret, nicht abstrakt. 4. Die Struktur der Aussage im Sinne der Logik ist nicht streng angeordnet, wird verletzt. 5. Die grammatische Abgeschlossenheit ist nicht obligatorisch. 6. Die Sprache ist also auch praktisch und konkret, reich an expressiven Wörtern und Wendungen, sie zeichnet sich durch Bildlichkeit und Übertreibungen, durch Humor und Wortspiel aus: sie enthält sehr wenige Abstrakta, keine Termini. Einige Beispiele: Höllenlärm — großer Lärm; Kartoffelnase — große, dicke Nase; Rasiersitz — unbequemer Platz in der ersten Kinoreihe (die Zuschauer müssen; den Kopf zurücklegen); Bieridee — dummer, törichter Einfall; Bierleiche — von Bier sinnlos Betrunkener: diese Bierleiche wurde später abgeschleppt; Säbelbeine — krumme Beine. 7. Für die Umgangssprache sind viele Synonyme kennzeichnend: etw. begreifen — etw. abkriegen, mitkriegen, heraushaben, etw.fressen, verdauen; er hat begriffen — es hat eingeschlagen / gefunkt / gezündet, es hat bei ihm geklingelt /geschellt; Mädchen — Biene, Bluse, Käfer, Krabbe, Mieze, Motte, Girl; Schule — Bildungsfabrik, Denkkaserne, Dressierkasten, Gefängnis ohne Gitter, Affenstall, Paukeranstalt, Schwitzkasten, Weisheitstempel u.a.; Universität — Uni, Alma Marter, Doktorfabrik, Intelligenzfabrik, Kulturbude u. a. Die Umgangssprache entstand in der Stadt, weil sich hier früher die sozial höher stehenden Gesellschaftskreise konzentriert haben. Die ersten Zeugnisse der Umgangssprache sind im 16. Jh zu merken. Endgültig wurde sie im 18. Jh ausgebildet. Die Umgangssprache verfügz über eine bestimmte Menge von Phonemen, Morphemen, Lexik, wortbildende und syntaktische Modelle. Aber sie bildet kein selbständiges System und hängt von dem System der deutschen Nationalsprache ab. Je nach dem Grad der Nähe zur Literatursprache und zur schriftsprachlichen Norm unterscheidet man drei Typen der Umgangssprache: 1. Hochdeutsche (literarische) Umgangssprache der Gebildeten. Abgesehen von einigen landschaftlichen Eigenheiten, wird sie oft mit der mündlichen Form der Literatursprache identifiziert. 2. Großlandschaftliche Umgangssprachen (oбластные o6uxoднo-paзговорные языкu). Sie werden auf größeren Territorien gesprochen. 3. Kleinlandschaftliche (mundartnahe) Umgangssprachen (местные обиходно-разговорные языки). Sie sind auf ein kleineres Gebiet beschränkt und enthalten in stärkerem Maße mundartliche Merkmale. Tabelle aus Stepanova S. 152***
Erscheinungsformen der deutschen Sprache
An den Problemen der Ugsprache arbeiten heutzutage viele Linguiszen, unter ihnen E. Riesel, K. Baumgärtner (1959), B Kufner (1961), H. Zimmermann (1965), A. Ruoff (1959), W.D. Dewkin (Валентин Дмитр.) (1979/2000) u.a. Das moderne Wörterbuch der dn Umgsprache von H. Küpper enthält etwa 20 000 Wörter und Redewendungen mit lexikalischen, lautlichen, morphologischen und stilistischen Besonderheiten. III. Die dritte Erscheinungsform der deutschen Sprache ist die Mundart. Der Dialekt ist die älteste Existenzform der Nationalsprache. Mundarten sind regional begrenzt, sie dienen als Alltagssprache, als „Haussprache“ und leben vor allem in entlegenen ländlichen Gebieten. Manchmal gehen mundartliche Elemente in die Umgangssprache oder in die Literatursprache über. Nach dem Ausbreitungsgebiet unterscheidet man: dörfliche, kleinräum- Die Dialekte schließen in sich die Besonderheiten der alten germanschen Stämme. Th. Frings unterscheidet: (Tabelle) Das Wort Mundart wurde 1640 von Philipp Zesen eingeführt, als Bezeichnung de älteren Redeart. Die neuhochdeutsche Schriftsprache entstand aus den mittelalterlichen Mundarten. Die Mundart besitzt eine bestimmte sprachliche Struktur und beruht auf eigenen Gesetzen. Sie hilft die Geschichte der deutschen und germanischen Stämme bewahren. Die mundartlichen Ausdrücke basieren auf zahlreichen Assoziationen, was die Bedeutung übertreiben lässt. Die Bildhaftigkeit dieser Wörter und Wendungen belebt das Gespräch. Eine der Besonderheiten der Mundart ist die Emotionalität. Sie wird durch die gefühlsgeladene Lexik, durch die Konkretisierung der gegenständlichen Lexik, durch den Gebrauch der Synonyme, durch die Vermeidung der abstrakten Lexik ausgedrückt. Es werden häufig Interjektionen, Sprichwörter, Abkürzungen gebraucht. Unter der emotionalen Lexik vermehrt sich das Wortgut mit den negativen konnotationen. Die Mundarten sind reich an Verben. In der rheinischen Mundart gibt es etwa 100 Verben für die Bezeichnung des Begriffs „gehen“ oder „laufen“. (Шевелева стр. 131) Natürlich sind die Ortsdialekte im Zeitalter der allgemeinen Bildung und des Internets im Rückgang begriffen. Aber in den letzten Jahrzehnten übernehmen die Mundarten eine neue kommunikative Funktion. Die Mundart hat den Charakter des Intimen, Vertrauten, Persönlichen und Familiären angenommen. Die Verwendung der Mundart verleiht dem Verkehr Vertrautheit, familiäre Note. „Darum müssen wir die Mundarten pflegen und nützen“ (H. Becker). 3. Wechselbeziehungen zwischen den Erscheinungsformen der deutschen Sprache Das Verhältnis der Mundarten und städtischen Umgangssprachen zur Literatursprache ist unterschiedlich in regionaler, sozialer und funktionaler Hinsicht. Aus den Mundarten kommt das Wortgut in die Literatursprache meist über regionale Umgangssprachen und existiert dort in Form landschaftlicher Dubletten oder Heteronyme. Unter Heteronymen versteht man Dubletten mit identischer Bedeutung, die jedoch aus verschiedenen regionalen Varietäten stammen: Samstag, Sonnabend; Brötchen, Semmel, Schrippe, Rundstück, Wecken. Gegenwärtig geht jedoch mehr literatursprachliches Wortgut in regionale Umgangssprachen und Dialekte ein als umgekehrt. Die Wahl eines umgangssprachlichen oder eines Mundartwortes hängt von der Sprachsituation ab. Oft signalisiert die Verwendung regional gebundener Lexik, wie oben gezeigt, Vertrautheit und familiäre Nähe. Um die Einwirkung seiner Nachricht auf lokale Empfänger zu verstärken, bekräftigt ein Reporter das soeben hochdeutsch Gesagte z. B. durch niederdeutsche Bemerkungen von der Art: dat will ik seggen, dat soll woll sinn, dat könn’ sei miglöben (zit. nach: Stepanova, Cernyseva, 1986, 170). 21. Территориальная дифференциация словарного состава немецкого языка. 4. Kurze Charakteristik der nationalen Varietäten des Deutschen Sozialhistorische Ursachen haben dazu geführt, dass Deutsch auch in anderen Staaten Verkehrssprache ist: in Österreich, in der Schweiz, in Luxemburg, Liechtenstein, in den deutschsprachigen Teilen Belgiens, in Oberitalien, im Elsass und Lothringen sprechen etwa 1,2 Millionen Deutsch. Deutsches Wortgut lebt auch in den USA als „ Pennsylvaniadeutsch“, in der GUS (Russlanddeutsche) und in Kanada. Dies alles zeigt, dass der deutsche Wortschatz ein sehr heterogenes Inventar darstellt. Es kann sich also dabei um die vierte Existenzform der Sprache, um die so genannten nationalen Varietäten handeln — um die Sprache der BRD (die gewöhnlich als „Binnendeutsch“ bezeichnet wird), um die deutsche Sprache Österreichs und die deutsche Sprache der Schweiz. Dabei wird die nationale Varietät einer Sprache als ihr literarisch normiertes Subsystem betrachtet. Das System der deutschen Gegenwartssprache wird praktisch in einigen Subsystemen realisiert. Bei der Erörterung des Varietäten-Problems ist es wichtig, eine klare Unterscheidung zwischen den Begriffen „Staat“, „Sprachgemeinschaft“ und „Nation“ zu treffen (Ammon, 1996, 4). Staaten sind rechtskräftig festgelegt und haben eine bestimmte politische Form (eigene Regierung). Sprachgemeinschaften sind soziolinguistisch zu definieren: es sind die Sprecher derselben Muttersprache, derselben „Erstsprache“. Die Begriffsbestimmung der Nation ist nicht so eindeutig und gibt Anlass zu vielen Diskussionen. Im GWDS (hrsg. unter Leitung von G. Drosdowski, Mannheim; Wien; Zürich, 1978) wird sie definiert als „große, meist geschlossen siedelnde Gemeinschaft von Menschen mit gleicher Abstammung, Geschichte, Sprache, Kultur, die ein politisches Staatswesen bilden oder bilden wollen“. So waren die frühere BRD und die DDR zwar zwei verschiedene Staaten, gehörten aber zur gleichen Nation. Österreich ist ein selbständiger Staat und eine eigenständige Nation, gehört aber zur gleichen Sprachgemeinschaft wie Deutschland. Die Schweiz gehört zu verschiedenen Sprachgemeinschaften, größtenteils zur deutschen, bildet aber sowohl einen selbständigen Staat als auch eine eigenständige Nation. Für die nationalen Varianten (einzelne Elemente, Besonderheiten) der deutschen Sprache sind die folgenden Termini gängig: für Österreich — Austriazismen, für die Schweiz — Helvetismen und für Deutschland — Teutonismen (s. Ammon, 1995, 6). Der deutsche Wortschatz in Österreich Österreich ist seit 1918 ein selbständiger Staat. Die Staatssprache ist Deutsch. Der Wortschatz ist in Österreich auch regional, funktional und sozial gegliedert. P. Wi e s i n g e r stellt die folgenden Besonderheiten der nationalen Varietät der deutschen Sprache in Österreich fest: 1. Es treten Wörter auf, die nur in Österreich und in Bayern verwendet 2. Es gibt einen gesamtösterreichischen Wortschatz, der in ganz Österreich, aber nicht in Bayern gebraucht wird: Kundmachung — Bekanntmachung; Matura — Abitur; Paradeiser — Tomate; Obers — Sahne, süßer Rahm etc. 3. Es gibt auch regional begrenztes Wortgut: Heuriger — junger Wein im ersten Jahr. 4. Gemeindeutscher Wortschatz tritt mit österreichischen Bedeutungsvarianten auf: Bäckerei, bedeutet neben „Bäckergeschäft“auch „süßes Kleingebäck“; Vorwort, n — 1. Einleitung zu einem Buch; 2. (gramm.) Präposition (die zweite Bedeutung fehlt im „deutschen“ Deutsch). Der deutsche Wortschatz in der Schweiz In der Schweiz gilt Deutsch als gleichberechtigte Landessprache neben Französisch, Italienisch und Rätoromanisch, der Anteil der deutschsprachigen Schweizer (etwa 4 Mio.) beträgt rund 70 % der Bevölkerung. Die Mehrsprachigkeit der Schweiz ist seit 1848 verfassungsmäßig verbürgt. Für das in der Schweiz gebrauchte Deutsch sind drei Charakterzüge kennzeichnend, die es vom Binnendeutschen, von der Hochsprache unterscheiden: 1. die mundartliche Färbung der Umgangssprache (mit besonderer Rolle des Alemannischen); 2. die Altertümlichkeit des mundartlichen Wort- und Formbestandes; 3. ein seit alters starker romanischer Spracheinfluss Im deutschen Sprachgebiet der Schweiz spricht man das Schwyzerdütsch, mündliche, teilweise auch schriftliche Gemeinsprache, die sozial nicht begrenzt ist. Die Schweizer benutzen auch das so genannte Schweizer Hochdeutsch (A.Bach), das sich der hochdeutschen Schriftsprache annähert. Es ist die Sprache der volkstümlichen Literatur (G. Keller, C. F. Meyer, F. Dürrenmatt, M. Frisch u. a.), vieler Behörden, des Militärs, in begrenztem Maße der Presse, der Schule und des Rundfunks. Als Vereinfachung kann man feststellen: die offizielle schriftliche Kommunikation vollzieht sich in der deutschen Standardsprache, die mündliche — in der Mundart. Alle deutschsprachigen Schweizer verfügen aktiv und passiv über Dialektkompetenz. Bald gibt es keine sozialen Grenzen zwischen Mundart und Hochsprache sogar in den Großstädten, z.B. auf Konferenzen, in Universitäten und Hochschulen wird vielfach Mundart gesprochen. Die deutsche Schrift- und Hochsprache wird bei der schriftlichen und offiziellen mündlichen Kommunikation (z. B. bei Predigt) gebraucht. Die Standardsprache wird von Mundarten und den benachbarten romanischen Sprachen stark beeinflusst. Oft sagt man, dass Schweizerdeutsch ein Deutsch mit romanischem Akzent ist, z. B.: statt Bürgersteig und Fußweg sagt man das Trottoir; statt Bus für Ausflugsfahrten — der Autocar; statt Lastkraftwagen — der Camion [ka’mio:]; Fahrrad — das Velo; Kurzwarenhandlung — die Bonneterie; Kamin — das Cheminee [fami’ne:]; Konditorei — die Konfiserie, die Patisserie. Einige Wörter übernehmen zusätzliche Bedeutung, die in der deutschen Standardsprache nicht gegeben ist: Sack bedeutet noch „Tasche“, „Beutel“; Tochter bedeutet auch „Angestellte“, „Mädchen“: vgl. Bürotochter — dt. Sekretärin; Ladentochter — Verkäuferin; Saal-, Serviertochter — Kellnerin; Haustochter — mit der Familie lebende Hausgehilfin. Ein Beleg aus der schönen Literatur: Er heiratete eine Tochter aus bekanntem Haus (M. Frisch. „Die Schwierigen“). Nur als schweizerisch und nicht als deutsch gelten die folgenden Wörter: di eKefe — frühe Erbse; der Anken — Butter; der Finken — Hausschuh; aper — schneefrei; koldern — sich streiten; knorzen — sich abmühen (an D., mit; биться, мучаться над, стараться изо всех сил). Weitere Beispiele für zwischensprachliche Differenzen: Ätti — Vater; Base — Tante; Götti — Pate; Fürsprech — Rechtsanwalt; Vogt— Vormund (опекун); Weibel— Gerichtsbote (vgl. Feldwebel); Stadel — Scheune; Wingert — Weinberg; Diminutive auf -i: Kleidli — Kleidchen; Schränkli — Schränkchen; Adjektive auf -ig: lärmig — lärmend; schaffig — arbeitsam; urchig — bodenständig, urtümlich; Verben: amten — amtieren; garagieren — den Wagen in die Garage fahren, in der Garage unterbringen; vergenauern — genauer machen. Der schweizerische Phraseologismus, der auf den Namen des berühmten Pädagogen J. H. Pestalozzi zurückgeht: Ich bin kein Pestalozzi, bedeutet: „Ich muss erst auf meinen eigenen Vorteil bedacht sein“. Die Deutsch-Schweizer meinen zu ihrer Diglossie: Dialekt und Schriftsprache sind einander nicht Feind. Wir brauchen beide: den Dialekt, weil wir uns in ihm heimisch fühlen und unsere Gefühle und Gedanken durch ihn besser ausdrücken können; unsere deutsche Schriftsprache, weil sie uns einen großen Kulturraum (ca. 100 Mio. Deutschsprechende) erschließt und auch damit uns unsere anderssprachigen Mitbürger verstehen (s. Ljubimowa, Schljapina, 2001, 18). 22. Понятие специальной лексики и проблема ее классификации. Профессиональная лексика. 1. Allgemeines über die Sonderlexik Der Wortschatz als ein dynamisches, offenes System ist ein Produkt der kognitiven Tätigkeit vieler Generationen zusammen arbeitender, miteinander kommunizierender Menschen. Jede soziale Gruppe der Sprachgemeinschaft hat ihre Spezifik, die die Herausbildung von verschiedenen Gruppenwortschätzen bedingt. Unter Stratifikation des Wortbestandes ist seine Schichtung zu verstehen, d.h. die Schichtung, die durch die vielseitige Kommunikation einer Sprachgemeinschaft bedingt ist. Der Wortschatz sozialer Gruppen, die durch die Gemeinsamkeit des Berufes, der Interessen, der Lebens- und Arbeitsbedingungen gekennzeichnet sind, heißt Sonderlexik. Es soll dabei auf zwei Besonderheiten der Sonderlexik hingewiesen werden: 1) Es ist keine selbständige Erscheinungsform der Sprache, sondern 2) Bei der Sonderlexik geht es um sprachliche Besonderheiten ganzer
Traditionsgemäß wurde die Sonderlexik in drei Gruppen eingeteilt (s. Stroh, 1952): 1) Standessprachen (soziale Jargons — сословные языки, жаргоны ); 2) Berufssprachen; 3) Fachsprachen (Termini). Streng genommen sind es keine „Sprachen“, sondern eigentümliche Wortschätze. Mit der Zeit erwies sich diese Gliederung als überholt. In unserem Zeitalter des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, der Computerisierung der Wirtschaft rücken die Probleme des Fachwortschatzes in den Vordergrund. Die zunehmende Intellektualisierung und Internationalisierung der Sprache ist die Folge dieser Prozesse. In der einschlägigen Literatur der letzten Jahrzehnte wird die Sonderlexik nach ihrer funktionalen Beschaffenheit in zwei große Gruppen eingeteilt (W. Schmidt, Th. Schippan): 1. Sonderwortschätze verschiedener Berufe und Zweige der Wissenschaft und Technik oder anders Fach- und Berufswortschatz genannt, d.h. Varianten, die sich aus der Kommunikation in der Sphäre des Berufslebens ergeben — Professionalismen im weitesten Sinne. 2. Gruppenspezifische Wortschätze oder Sonderlexik der sozialen und Diese zwei großen Gruppen lassen sich weiter einteilen. Betrachten wir diese Gruppen im Einzelnen. Dazu eine Übersichtstabelle (vgl. Stepanova, Cernyseva, 2003, 153—162): Sonderlexik
Fach- und Berufswortschatz Gruppenspezifische Wortschatze, Sonderlexik der sozialen und der Altersgruppen
Termini (Fachwörter) Studentenlexik Berufslexik Soldatenlexik Jugendlexik (Professionalismen, Sportlexik Schülerlexik Halbtermini) Jägerlexik Argotismen (Gaunerlexik) Fachjargonismen Geschlechtsspezifische (Berufsjargonismen) Lexik (Genderlexik)
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||
Последнее изменение этой страницы: 2016-08-01; просмотров: 2004; Нарушение авторского права страницы; Мы поможем в написании вашей работы! infopedia.su Все материалы представленные на сайте исключительно с целью ознакомления читателями и не преследуют коммерческих целей или нарушение авторских прав. Обратная связь - 3.144.255.116 (0.013 с.) |