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Zusammensetzung (Komposition)Содержание книги
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Die Zusammensetzung (словосложение, образование сложных слов) ist die wichtigste und häufigste Form der deutschen Wortbildung. Zusammensetzungen entstehen, wenn zwei oder mehrere selbständige Wörter zu einer neuen Worteinheit verbunden werden, z.B.: dunkelrot, kinderlieb, Dampfschiff, Schlafrock, freisprechen, stattfinden u.a.m. In einer Zusammensetzung unterscheidet man das Bestimmungswort und das von ihm zu bestimmende Grundwort. Das Grundwort bestimmt die Zugehörigkeit des Wortes zu einer Wortart und bei substantivischen Zusammensetzungen das Geschlecht des Kompositums. Das Grundwort wird allein flektiert, z. B.: des Haustors, des Kindergartens. Die substantivische Zusammensetzung ist in der deutschen Sprache besonders produktiv. Man sagt: der Deutsche setzt gerne zusammen. Als sprachliche Kuriositäten führen wir zwei „Wortungeheuer“ an: Schifffahrtsgesellschaftsdirektorsstellvertretersgemahlin (6 Komponenten, 57 Buchstaben); Alexanderplatzhochhausspatzenfamiliennestkinder (8 Komponenten, 47 Buchstaben). Nach der Theorie von M.D.Stepanova werden die deutschen Zusammensetzungen unter drei Aspekten klassifiziert: 1. Nach dem morphologischen Prinzip werden die Zusammensetzungen verschiedenen Wortarten zugeordnet. Das sind zusammengesetzte Substantive (Klebstoff, Werkmeister, Wortart), Adjektive (hilfsbereit, frühreif), Verben (bloßstellen, brandmarken, fernsehen, teilnehmen, (früher)radfahren, (jetzt — Radfahren) usw. 2. Nach dem strukturell-genetischen Prinzip geht man von der formalen Struktur der Komposita aus. Hier unterscheidet man:
3. Nach dem syntaktisch-semantischen Prinzip, d.h. nach dem logischen Verhältnis zwischen den Komponenten unterscheidet man drei Abarten: 1. Bestimmungszusammensetzungen mit determinativem Verhältnis oder Bestimmungs- oder Determinativkomposita. Das Grundwort wird von der ersten Komponente näher bestimmt oder ergänzt. Das Bestimmungswort kann das Grundwort in vieler Hinsicht näherbestimmen. Durch die Bestimmungskomponente wird angegeben (semantische Gliederung):
Verschiedene semantische Beziehungen zwischen den Komponenten der Komposita zeigen, wie die i n n e r e Valenz in der Wortstruktur realisiert wird. 2. Kopulative Zusammensetzungen mit kopulativem Verhältnis; die Komponenten sind logisch gleichgeordnet: Dichterkomponist, Strichpunkt, Freundfeind (ein Wort von L. Feuchtwanger), nasskalt, süßsauer, schwarz-weiß, dreizehn, deutsch-russisch etc. Zwischen den Komponenten kann man „und“ einfügen. 3. Satz- oder Imperativnamen (syntaktische Wörter) mit erstarrtem Verhältnis (vgl. Zusammenrückungen): Rührmichnichtan, Langeweile, Tischleindeckdich, infolge, demgemäß, währenddessen etc.
Ableitung (Derivation) Die zweite Art der Wortbildung, die in den indoeuropäischen Sprachen sehr verbreitet ist, ist die Ableitung (словопроизводство, образование производных слов). Unter Ableitung versteht man die Bildung neuer Wörter mit Hilfe von Affixen (d.h. von Präfixen und Suffixen). Dabei unterscheidet man zwei aktive Prozesse: Suffigierung und Präfigierung. Das Suffix ist ein wortbildendes Morphem, das am Ende des Wortes zur Wurzel oder zum Stamm hinzugefügt wird: Freund, freund — lieh, Freundlich — keit. Das Präfix ist ein wortbildendes Morphem, das am Anfang des Wortes an die Wurzel oder an den Stamm angehängt wird: Ernte — Miss-ernte, klug — un-klug. Das Suffix trägt mehr Information, denn es verändert oft die Zugehörigkeit des Wortes zur Wortart, das Präfix bewirkt diese Veränderung nicht: — Misserfolg, stehen — verstehen, kennen — erkennen — anerkennen. Die Klassifikation der Affixe (vor allem der Suffixe) beruht auf vier Prinzipien: 1. Nach dem genetischen Prinzip (nach der Herkunft) unterscheidet man:
- Suffixe der Substantive: -ling, -ler, -ner;-aner, -keit, -igkeit, -elei, -erei u.a.; - Suffix der A d j e k t i v e: -ern (golden, aber: silbern, kupfern, hölzern); - Suffixe der Ve rb e n: -ern, -ein, -sen, -zen, -igen (flüstern, lächeln, grinsen, piepsen, duzen, kreuzigen); · Affixe, die aus Fremdsprachen entlehnt sind (Fremdaffixe). Das sind: - Präfixe: anti-, a(n)-, in-,re-, neo-, erz-; - S u ff i x e: -ist, -ent, -ant, -ismus, -eur, -är, -ie, -ment, -tion, -tät, -ium, -um, -anz, -enz, -ur etc. (Antifaschist, anormal, anorganisch, indiskret, Neorealismus, Erzbischof, Student, Tourist, Revolution, Solidarität, Auditorium, Publikum, Literatur etc.). 2. Nach dem morphologischen Prinzip unterscheidet man Suffixe und Präfixe verschiedener Wortarten: · Nominalpräfixe, d.h. Präfixe, die im Stande sind, Substantive und Adjektive zu bilden: un-, ur-, erz- (Unruhe, unglücklich, Urwald, ursprünglich, Erzschelm); · Verbalpräfixe: bе-, er-, emp-, ent-, ver-,zer-; · Präfixe aller drei Wortarten: ge-, miss- (Gebäck, gefallen, geheim, Missgunst, missgönnen, missgünstig etc.), · Suffixe der Substantive: -er, -in, -ung, -schaft, -nis, -tum, -heit, -keit u.a.m.; · Suffixe der Adjektive: -ig, -lich, -bar, -haft, -sam; · Suffixe der Ve r b e n: -en, -eln, -ern (lachen, lächeln, knistern). 3. Nach dem semantischen Prinzip werden die Suffixe in 10 semantische Gruppen zusammengefasst: 1. die Suffixe, die zur Bildung von Personenbezeich n u n g e n (nomina agentis) dienen: -er (von lat. -arius), -ist, -in, -ling, -ent, -ant, -at, -et, -eur u.a. 2. Abstammungsbezeichnungen: -aner, -er, -e, -in — Amerikaner, Moskauer, Tscheche, Russin; 3. Zustandsbezeichnungen: Vaterschaft, Einsamkeit,Gesundheit, 4. K o 11 e k t i v a: Studentenschaft, Bauerntum, Kartei, 5. Abstrakt a: Dunkelheit, Kenntnis, Hoffnung, Leidenschaft, 6. Handlungen, Tätigkeiten: Lauferei, Begräbnis, Reinigung, Demonstration; 7. Ort der Handlung: Gießerei, Molkerei, Schlosserei; 8. Resultat der Handlung: Sammlung, Ergebnis, Formation; 9. Gegenstandsbezeichnungen: Wecker, Fäustling, Briefschaft, Zeitung, 10. Diminutiva (Verkleinerungssuffixe mit subjektiver Einschätzung): Tisch-chen, Rös-lein, Kind-erl (österr.). 4. Nach dem historischen Prinzip werden abgegrenzt: · unproduktive Suffixe und Präfixe, mit deren Hilfe keine neuen Wörter (oder nur sehr selten) geschaffen werden: -(s)t (Macht, Schlacht, Stadt, Tracht, Kunst), -de (Freude, Begierde, Behörde); -end (Jugend, Tugend, Gegend); -el (Hebel, Gürtel, Bündel); -sal (Scheusal, Schicksal); -sel (Rätsel); -rich (Gänserich, Enterich); aber- (Aberglaube, abergläubisch); · produktive Affixe, mit deren Hilfe in der Gegenwartssprache neue Wörter gebildet werden: (bei Substantiven): -er, -ler, -ling, -ung, -schaft, -heit, -erei, -nis, -chen; (bei Adjektiven): -lich, -ig, -bar, -haft; · Affixe, die im Prozess der Entstehung begriffen sind: Halbsuffixe,Halbpräfixe. Halbsuffixe der Substantive: -mann (Seemann, Kaufmann, Staatsmann, Geschäftsmann); -werk (Pelzwerk, Schuhwerk, Zuckerwerk); -zeug (Flugzeug, Fahrzeug, Spielzeug, Schreibzeug, Werkzeug), -frau (Edelfrau, Marktfrau, Milchfrau). Es bestehen parallel selbständige Wörter als Homonyme (Mann, Zeug, Frau, Werk), aber die Bedeutung der Halbsuffixe ist abstrakt, entsemantisiert, sie sind vor allem reihenbildend (wie regelrechte Suffixe). Als substantivische Halbsuffixe treten die zweiten Komponenten auf, die mit Eigennamen zusammenfallen, aber sie bezeichnen im Allgemeinen einen Menschen (einen Mann oder eine Frau) nach seinen Eigenschaften: Angstpeter, Angstmeier, Kraftmeier; Drecksuse, Heulsuse, Heulliese, Lachtrine, Tränentrine; Filmfritze, Kulturfritze, Tabakfritze, Zeitungsfritze, Zigarrenfritze etc. Halbsuffixe der Adjektive: -voll, -leer, -los, -reich, -arm; Halbsuffix der Adverbien: -weise (glücklicherweise, teilweise); Halbpräfixe der Substantive: blitz-, all-, über-,... Riesen -betrieb, -dummheit, –krach, –schaden, -stadt; Bomben -erfolg, -form, -geschäft, -hitze, –rolle; Heiden -angst, -lärm,-respekt; Höllen -angst, -brand, -qual. Halbpräfixe der Verben: 1) ab, an, auf, aus, bei, ein, mit, nach, vor, zu; 2) hinter, über, unter, wider. Die verbalen Halbpräfixe sind in der Regel mehrdeutig wie gleichlautende Präpositionen, doch sie fallen nich völlig zusammen. Die Halbpräfixe der 1. Gruppe sind betont und trennbar, die der 2. – bald betont und trennbar, bald unbetont und untrennbar sind.
Zusammenbildung Die Zusammenbildung (образование сложнопроизводных слов) ist eine relativ junge Wortbildungsart. Die Zusammenbildungen entstehen durch zwei Prozesse:
Die produktivsten Modelle der Zusammenbildungen je nach der Wortart sind: - bei den Substantiven :-er, -ung, -e: Eisbrecher, Langschläfer, Gesetzgebung, Danksagung; - bei den A d j e k t i v e n: -ig, -erisch: blondhaarig, schwerhörig, vielköpfig, großtuerisch, wichtigtuerisch.
3.4. Kurzwortbildung (Abkürzung) Die Kurzwortbildung (образование сложносокращённых слов, аббревиация) ist eine relativ neue und außerordentlich produktive Wortbildungsart. Diese Art der Wortbildung entsteht durch die Verkürzung eines längeren Wortes oder mehrerer Ausgangswörter (eines Kompositums: Lastkraftwagen -» LKW, einer Wortverbindung: elektronische Datenverarbeitung - EDV). Eine besonders rasche Entwicklung nahmen sie als „neue Kommunikationsform in neuen Medien" im 20. Jahrhundert. Sie entstehen massenweise in folg Bereichen: Wissenschaft und Technik, Massenmedien (insbesondere Pressesprache), Gesellschaftsleben, Handel und Werbung. Die Abkürzungen dienen zum Ausdruck der Tendenz zur Sprachökonomie. Man unterscheidet die folgenden Arten oder Modelle von Abkürzungen:
die BRD, die USA, die EU— Europäische Union, der PKW— Personenkraftwagen, dieABM — Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, das AKW— Atomkraftwerk, die FKK— Freikörperkultur, die MfG — Mitfahrgelegenheit, die GUS — Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, DaF — Deutsch als Fremdsprache,
die UNO, die NATO, die Agfa — Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation.
die Agitprop — Agitation und Propaganda; das Audimax - Auditorium maximum, Aula.
a) Kopfwörter (vom vollständigen Wort bleibt nur der Anfang übrig): Auto (Automobil), Foto (Fotografie), Kilo (Kilogramm), Limo (Limonade), Stip (Stipendium). b) Schwanzwörter (das Ende des Wortes ist übrig geblieben): Bus (Omnibus), Funk (Rundfunk), Rad (Fahrrad), Platte (Schallplatte), Antrag (Heiratsantrag), Karte (Einladungs-, Visitenkarte), Bahn (Eisenbahnoder Straßenbahn). c) K l a m m e r w ö r t e r, bei denen nur die umklammernden Außenteile des längeren Wortes erhalten bleiben: Fern(sprech)amt, K(raftfahr)rad, Öl(baum)zweig.
das U-Boot (Unterseeboot), der D-Zug (Durchgangswagenzug), derIC-Zug (Intercityzug), die E-Musik (ernste Musik), die U-Musik (Unterhaltungsmusik), die ABC-Staaten (Argentinien, Brasilien und Chile), die Benelux-Staaten (Belgien, die Niederlande/ the Netherlands, Luxemburg). 6. Grafische Abkürzungen (Kontraktionen). Sie bewahren grafischen Charakter und werden nur in vollem Wortlaut ausgesprochen: a.a.O. =am angeführten Ort, ahd. = althochdeutsch, Dr. = Doktor, Jh. = Jahrhundert.
Das Genus der Kurzwörter entspricht im Allgemeinen dem der vollständigen Wörter: das Krad (das Kraftrad), die Lok (die Lokomotive); es gibt jedoch einzelne Ausnahmen: das Kino, aber: der Kinematograf; das Foto, aber: die Fotografie. Der Genitiv und der Plural der Kurzwörter werden meist mit -s gebildet: des Akkus, des Pullis, des Autos; die Akkus, die Pullis, die Autos; daneben auch: die Busse, die Kräder. Abkürzungen werden auch als Warenzeichen verwendet. Zu den 100 gebräuchlichsten Markennamen der Welt gehören acht deutsche Markennamen, vier davon sind Kurzwörter: Adidas (< Adi Dassler — Eigenname), Persil (aus: Perborat + Silikat, ein Kochwaschmittel), rische Motorenwerke), VW (Volkswagen). 15. Основные типы словообразования в современном немецком языке. Образование производных и сложносокращенных слов. Ableitung (Derivation) Die zweite Art der Wortbildung, die in den indoeuropäischen Sprachen sehr verbreitet ist, ist die Ableitung (словопроизводство, образование производных слов). Unter Ableitung versteht man die Bildung neuer Wörter mit Hilfe von Affixen (d.h. von Präfixen und Suffixen). Dabei unterscheidet man zwei aktive Prozesse: Suffigierung und Präfigierung. Das Suffix ist ein wortbildendes Morphem, das am Ende des Wortes zur Wurzel oder zum Stamm hinzugefügt wird: Freund, freund — lieh, Freundlich — keit. Das Präfix ist ein wortbildendes Morphem, das am Anfang des Wortes an die Wurzel oder an den Stamm angehängt wird: Ernte — Miss-ernte, klug — un-klug. Das Suffix trägt mehr Information, denn es verändert oft die Zugehörigkeit des Wortes zur Wortart, das Präfix bewirkt diese Veränderung nicht: — Misserfolg, stehen — verstehen, kennen — erkennen — anerkennen. Die Klassifikation der Affixe (vor allem der Suffixe) beruht auf vier Prinzipien: 1. Nach dem genetischen Prinzip (nach der Herkunft) unterscheidet man:
- Suffixe der Substantive: -ling, -ler, -ner;-aner, -keit, -igkeit, -elei, -erei u.a.; - Suffix der A d j e k t i v e: -ern (golden, aber: silbern, kupfern, hölzern); - Suffixe der Ve rb e n: -ern, -ein, -sen, -zen, -igen (flüstern, lächeln, grinsen, piepsen, duzen, kreuzigen); · Affixe, die aus Fremdsprachen entlehnt sind (Fremdaffixe). Das sind: - Präfixe: anti-, a(n)-, in-,re-, neo-, erz-; - S u ff i x e: -ist, -ent, -ant, -ismus, -eur, -är, -ie, -ment, -tion, -tät, -ium, -um, -anz, -enz, -ur etc. (Antifaschist, anormal, anorganisch, indiskret, Neorealismus, Erzbischof, Student, Tourist, Revolution, Solidarität, Auditorium, Publikum, Literatur etc.). 2. Nach dem morphologischen Prinzip unterscheidet man Suffixe und Präfixe verschiedener Wortarten: · Nominalpräfixe, d.h. Präfixe, die im Stande sind, Substantive und Adjektive zu bilden: un-, ur-, erz- (Unruhe, unglücklich, Urwald, ursprünglich, Erzschelm); · Verbalpräfixe: bе-, er-, emp-, ent-, ver-,zer-; · Präfixe aller drei Wortarten: ge-, miss- (Gebäck, gefallen, geheim, Missgunst, missgönnen, missgünstig etc.), · Suffixe der Substantive: -er, -in, -ung, -schaft, -nis, -tum, -heit, -keit u.a.m.; · Suffixe der Adjektive: -ig, -lich, -bar, -haft, -sam; · Suffixe der Ve r b e n: -en, -eln, -ern (lachen, lächeln, knistern). 3. Nach dem semantischen Prinzip werden die Suffixe in 10 semantische Gruppen zusammengefasst: 1. die Suffixe, die zur Bildung von Personenbezeich n u n g e n (nomina agentis) dienen: -er (von lat. -arius), -ist, -in, -ling, -ent, -ant, -at, -et, -eur u.a. 2. Abstammungsbezeichnungen: -aner, -er, -e, -in — Amerikaner, Moskauer, Tscheche, Russin; 3. Zustandsbezeichnungen: Vaterschaft, Einsamkeit,Gesundheit, 4. K o 11 e k t i v a: Studentenschaft, Bauerntum, Kartei, 5. Abstrakt a: Dunkelheit, Kenntnis, Hoffnung, Leidenschaft, 6. Handlungen, Tätigkeiten: Lauferei, Begräbnis, Reinigung, Demonstration; 7. Ort der Handlung: Gießerei, Molkerei, Schlosserei; 8. Resultat der Handlung: Sammlung, Ergebnis, Formation; 9. Gegenstandsbezeichnungen: Wecker, Fäustling, Briefschaft, Zeitung, 10. Diminutiva (Verkleinerungssuffixe mit subjektiver Einschätzung): Tisch-chen, Rös-lein, Kind-erl (österr.). 4. Nach dem historischen Prinzip werden abgegrenzt: · unproduktive Suffixe und Präfixe, mit deren Hilfe keine neuen Wörter (oder nur sehr selten) geschaffen werden: -(s)t (Macht, Schlacht, Stadt, Tracht, Kunst), -de (Freude, Begierde, Behörde); -end (Jugend, Tugend, Gegend); -el (Hebel, Gürtel, Bündel); -sal (Scheusal, Schicksal); -sel (Rätsel); -rich (Gänserich, Enterich); aber- (Aberglaube, abergläubisch); · produktive Affixe, mit deren Hilfe in der Gegenwartssprache neue Wörter gebildet werden: (bei Substantiven): -er, -ler, -ling, -ung, -schaft, -heit, -erei, -nis, -chen; (bei Adjektiven): -lich, -ig, -bar, -haft; · Affixe, die im Prozess der Entstehung begriffen sind: Halbsuffixe,Halbpräfixe. Halbsuffixe der Substantive: -mann (Seemann, Kaufmann, Staatsmann, Geschäftsmann); -werk (Pelzwerk, Schuhwerk, Zuckerwerk); -zeug (Flugzeug, Fahrzeug, Spielzeug, Schreibzeug, Werkzeug), -frau (Edelfrau, Marktfrau, Milchfrau). Es bestehen parallel selbständige Wörter als Homonyme (Mann, Zeug, Frau, Werk), aber die Bedeutung der Halbsuffixe ist abstrakt, entsemantisiert, sie sind vor allem reihenbildend (wie regelrechte Suffixe). Als substantivische Halbsuffixe treten die zweiten Komponenten auf, die mit Eigennamen zusammenfallen, aber sie bezeichnen im Allgemeinen einen Menschen (einen Mann oder eine Frau) nach seinen Eigenschaften: Angstpeter, Angstmeier, Kraftmeier; Drecksuse, Heulsuse, Heulliese, Lachtrine, Tränentrine; Filmfritze, Kulturfritze, Tabakfritze, Zeitungsfritze, Zigarrenfritze etc. Halbsuffixe der Adjektive: -voll, -leer, -los, -reich, -arm; Halbsuffix der Adverbien: -weise (glücklicherweise, teilweise); Halbpräfixe der Substantive: blitz-, all-, über-,... Riesen -betrieb, -dummheit, –krach, –schaden, -stadt; Bomben -erfolg, -form, -geschäft, -hitze, –rolle; Heiden -angst, -lärm,-respekt; Höllen -angst, -brand, -qual. Halbpräfixe der Verben: 1) ab, an, auf, aus, bei, ein, mit, nach, vor, zu; 2) hinter, über, unter, wider. Die verbalen Halbpräfixe sind in der Regel mehrdeutig wie gleichlautende Präpositionen, doch sie fallen nich völlig zusammen. Die Halbpräfixe der 1. Gruppe sind betont und trennbar, die der 2. – bald betont und trennbar, bald unbetont und untrennbar sind.
Zusammenbildung Die Zusammenbildung (образование сложнопроизводных слов) ist eine relativ junge Wortbildungsart. Die Zusammenbildungen entstehen durch zwei Prozesse:
Die produktivsten Modelle der Zusammenbildungen je nach der Wortart sind: - bei den Substantiven :-er, -ung, -e: Eisbrecher, Langschläfer, Gesetzgebung, Danksagung; - bei den A d j e k t i v e n: -ig, -erisch: blondhaarig, schwerhörig, vielköpfig, großtuerisch, wichtigtuerisch.
3.4. Kurzwortbildung (Abkürzung) Die Kurzwortbildung (образование сложносокращённых слов, аббревиация) ist eine relativ neue und außerordentlich produktive Wortbildungsart. Diese Art der Wortbildung entsteht durch die Verkürzung eines längeren Wortes oder mehrerer Ausgangswörter (eines Kompositums: Lastkraftwagen -» LKW, einer Wortverbindung: elektronische Datenverarbeitung - EDV). Eine besonders rasche Entwicklung nahmen sie als „neue Kommunikationsform in neuen Medien" im 20. Jahrhundert. Sie entstehen massenweise in folg Bereichen: Wissenschaft und Technik, Massenmedien (insbesondere Pressesprache), Gesellschaftsleben, Handel und Werbung. Die Abkürzungen dienen zum Ausdruck der Tendenz zur Sprachökonomie. Man unterscheidet die folgenden Arten oder Modelle von Abkürzungen:
die BRD, die USA, die EU— Europäische Union, der PKW— Personenkraftwagen, dieABM — Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, das AKW— Atomkraftwerk, die FKK— Freikörperkultur, die MfG — Mitfahrgelegenheit, die GUS — Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, DaF — Deutsch als Fremdsprache,
die UNO, die NATO, die Agfa — Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation.
die Agitprop — Agitation und Propaganda; das Audimax - Auditorium maximum, Aula.
a) Kopfwörter (vom vollständigen Wort bleibt nur der Anfang übrig): Auto (Automobil), Foto (Fotografie), Kilo (Kilogramm), Limo (Limonade), Stip (Stipendium). b) Schwanzwörter (das Ende des Wortes ist übrig geblieben): Bus (Omnibus), Funk (Rundfunk), Rad (Fahrrad), Platte (Schallplatte), Antrag (Heiratsantrag), Karte (Einladungs-, Visitenkarte), Bahn (Eisenbahnoder Straßenbahn). c) K l a m m e r w ö r t e r, bei denen nur die umklammernden Außenteile des längeren Wortes erhalten bleiben: Fern(sprech)amt, K(raftfahr)rad, Öl(baum)zweig.
das U-Boot (Unterseeboot), der D-Zug (Durchgangswagenzug), derIC-Zug (Intercityzug), die E-Musik (ernste Musik), die U-Musik (Unterhaltungsmusik), die ABC-Staaten (Argentinien, Brasilien und Chile), die Benelux-Staaten (Belgien, die Niederlande/ the Netherlands, Luxemburg). 6. Grafische Abkürzungen (Kontraktionen). Sie bewahren grafischen Charakter und werden nur in vollem Wortlaut ausgesprochen: a.a.O. =am angeführten Ort, ahd. = althochdeutsch, Dr. = Doktor, Jh. = Jahrhundert.
Das Genus der Kurzwörter entspricht im Allgemeinen dem der vollständigen Wörter: das Krad (das Kraftrad), die Lok (die Lokomotive); es gibt jedoch einzelne Ausnahmen: das Kino, aber: der Kinematograf; das Foto, aber: die Fotografie. Der Genitiv und der Plural der Kurzwörter werden meist mit -s gebildet: des Akkus, des Pullis, des Autos; die Akkus, die Pullis, die Autos; daneben auch: die Busse, die Kräder. Abkürzungen werden auch als Warenzeichen verwendet. Zu den 100 gebräuchlichsten Markennamen der Welt gehören acht deutsche Markennamen, vier davon sind Kurzwörter: Adidas (< Adi Dassler — Eigenname), Persil (aus: Perborat + Silikat, ein Kochwaschmittel), rische Motorenwerke), VW (Volkswagen). 16. Изменение значений слов, причины изменения значений слов. Пути развития новых значений слов.
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