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Zusammensetzung (Komposition)

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Die Zusammensetzung (словосложение, образование сложных слов) ist die wichtigste und häufigste Form der deutschen Wortbildung.

Zusammensetzungen entstehen, wenn zwei oder mehrere selbständige Wörter zu einer neuen Worteinheit verbunden werden, z.B.: dunkelrot, kinder­lieb, Dampfschiff, Schlafrock, freisprechen, stattfinden u.a.m.

In einer Zusammensetzung unterscheidet man das Be­stimmungswort und das von ihm zu bestimmende Grundwort. Das Grundwort bestimmt die Zu­gehörigkeit des Wortes zu einer Wortart und bei substantivischen Zusam­mensetzungen das Geschlecht des Kompositums. Das Grund­wort wird allein flektiert, z. B.: des Haustors, des Kindergartens.

Die substantivische Zusammensetzung ist in der deutschen Sprache besonders produktiv. Man sagt: der Deutsche setzt gerne zusammen. Als sprachliche Kuriositäten führen wir zwei „Wortungeheuer“ an: Schifffahrtsgesellschaftsdirektorsstellvertretersgemahlin (6 Komponenten, 57 Buchstaben); Alexanderplatzhochhausspatzenfamiliennestkinder (8 Kom­ponenten, 47 Buchstaben).

Nach der Theorie von M.D.Stepanova werden die deutschen Zu­sammensetzungen unter drei Aspekten klassifiziert:

1. Nach dem morphologischen Prinzip werden die Zusammensetzun­gen verschiedenen Wortarten zugeordnet. Das sind zusammengesetzte Substantive (Klebstoff, Werkmeister, Wortart), Adjektive (hilfsbereit, früh­reif), Verben (bloßstellen, brandmarken, fernsehen, teilnehmen, (früher)radfahren, (jetzt — Radfahren) usw.

2. Nach dem strukturell-genetischen Prinzip geht man von der forma­len Struktur der Komposita aus. Hier unterscheidet man:

  • eigentliche oder echte Zusammensetzungen, d. h. Zusammenset­zungen ohne Fuge, ohne Bindeelement zwischen den Bestandteilen: Tischlampe, Weißbrot, hellblau, wasserdicht, freilassen, heimzahlen;
  • uneigentliche oder unechte Zusammensetzungen, deren Kompo­nenten durch eine Fuge verbunden sind. Bei den unechten Zu­sammensetzungen steht das Bestimmungswort, wenn es ein Substantiv ist, meist im Genitiv. Als Bindeelement können -(e)s-, -(e)n-, -e-, -nen- oder-er- auftreten: Universitätsgebäude, Freundeskreis, Sonnenstrahl, Leh­rerinnenseminar, Haltestelle, Autorenhonorar, Bilderbuch, hilfsbedürftig u. a. m.;
  • Zusammenrückungen (сдвиги), die eine besondere Abart der Zu­sammensetzung bilden. Das ist eine lockere Verbindung mehrerer Wör­ter oder sogar eines kleinen Satzes zu einer Einheit, wobei die Kompo­nenten keine Veränderungen erleiden: Tischleindeckdich, Vergissmeinnicht, Stelldichein, aufgrund (auf Grund), mithilfe (mit Hilfe), allerhöchst,
    dementsprechend. Dabei unterscheidet man vollständige und unvollstän­dige Zusammenrückungen. Bei den vollständigen Zusammenrü­ckungen sind die Komponenten endgültig zu einer Einheit verschmol­zen, z. B.: Taugenichts, Langeweile, Guckindiewelt, m (1. живой ребёнок; 2. новичок, молокосос). Bei den unvollständigen Zusammenrü­ckungen hat die völlige Verschmelzung der Komponenten noch nicht stattgefunden, z.B.: die In-sich-Geschlossenheit; das Zur-Ruhe-Gehen, das Anders-Sein-Wollen.

3. Nach dem syntaktisch-semantischen Prinzip, d.h. nach dem logi­schen Verhältnis zwischen den Komponenten unterscheidet man drei Abarten:

1. Bestimmungszusammensetzungen mit determinativem Verhältnis oder Bestimmungs- oder Determinativkomposita. Das Grundwort wird von der ersten Komponente näher bestimmt oder er­gänzt. Das Bestimmungswort kann das Grundwort in vieler Hinsicht nä­herbestimmen. Durch die Bestimmungskomponente wird angegeben (semantische Gliederung):

  • der U r h e b e r: Mutter = liebe, Freundes = grüß;
  • der B e s i t z e r: Staats = gut; Nibelungen = lied; Stadt=park;
  • das Abstammungsverhältnis: Mutter = spräche; Arbeiter =kind;
  • das Objekt: Kranken = pflege; Kinder = erziehung; Selbst = beherrschung;
  • der O r t: Alpen = rose; Linien = richter; Wald=blume; Welt = frieden;
  • die R i с h t u n g oder das Z i e 1: Süd = wind; Nordpol = fahrt; Aus­lands = reise;
  • die Zeit und die zeitliche Ausdehnung: Abend=lied; Mai = käfer; Jahres = zeiten;
  • der S t o ff: Roggen = brot; Stroh = hut; Leder=schuh; Gold=medaille;
  • der Grund: Schmerzens = schrei; Freuden = tränen; Wut = ausbruch;
  • der Z w e с k: Erholungs=heim; Bügel = eisen; Ess = zimmer, Schreib =papier;
  • das I n s t r u m e n t, We r kz e ug: Augen =glas; Finger=zeig (знак, указание, совет); Fuß=ball;

Verschiedene semantische Beziehungen zwischen den Komponenten der Komposita zeigen, wie die i n n e r e Valenz in der Wortstruktur realisiert wird.

2. Kopulative Zusammensetzungen mit kopulativem Verhältnis; die Komponenten sind logisch gleichgeordnet: Dichterkomponist, Strich­punkt, Freundfeind (ein Wort von L. Feuchtwanger), nasskalt, süßsauer, schwarz-weiß, dreizehn, deutsch-russisch etc. Zwischen den Komponen­ten kann man „und“ einfügen.

3. Satz- oder Imperativnamen (syntaktische Wörter) mit erstarrtem Verhältnis (vgl. Zusammenrückungen): Rührmichnichtan, Langeweile, Tischleindeckdich, infolge, demgemäß, währenddessen etc.

 

Ableitung (Derivation)

Die zweite Art der Wortbildung, die in den indoeuropäischen Spra­chen sehr verbreitet ist, ist die Ableitung (словопроизводство, образование производных слов). Unter Ableitung versteht man die Bildung neuer Wörter mit Hilfe von Affixen (d.h. von Präfixen und Suffixen). Dabei unterschei­det man zwei aktive Prozesse: Suffigierung und Präfigierung.

Das Suffix ist ein wortbildendes Morphem, das am Ende des Wortes zur Wurzel oder zum Stamm hinzugefügt wird: Freund, freund — lieh, Freundlich — keit.

Das Präfix ist ein wortbildendes Morphem, das am Anfang des Wortes an die Wurzel oder an den Stamm angehängt wird: Ernte — Miss-ernte, klug — un-klug.

Das Suffix trägt mehr Information, denn es verändert oft die Zugehö­rigkeit des Wortes zur Wortart, das Präfix bewirkt diese Veränderung nicht: — Misserfolg, stehen — verstehen, kennen — erkennen — anerkennen.

Die Klassifikation der Affixe (vor allem der Suffixe) beruht auf vier Prinzipien:

1. Nach dem genetischen Prinzip (nach der Herkunft) unterscheidet man:

  • Affixe, die aus selbständigen Wörtern entstanden sind: so wird das Suffix -schaft auf das ahd. Substantiv „scaft“ mit der Bedeutung „ Zustand, Eigenschaft“ zurückgeführt, z. B. ahd. friuntscaft — „der Zu­stand des Freundseins“. Mit der Zeit verlor das Wort scaft seine selbstän­dige lexikalische Bedeutung und erhielt eine verallgemeinerte, abstrakte Bedeutung des Suffixes (Beziehung: Freundschaft, Mutterschaft; Abstraktum, Kollektivbegriff: Wissenschaft, Bauernschaft).
  • Affixe, die sich i n f o l g e der Neuverteilung der Stämme (переразложение, перераспределение основ) entwickelt haben. Sie werden erweiterte Varianten der Suffixe genannt. Sie entstehen durch Ver­änderung der Morphemgrenze, durch Zufügung eines Lautes zum Stamm. Das patronymische Suffix -ing (das ahd. kuning — „Nachkomme“, davon: König) erweiterte sich zum Suffix -ling durch Verschiebung der Morphem­grenze in: Caro-ling-i — „Nachkommen Karls des Großen“ (gestorben im
    Jahre 800). Auf diese Weise sind die folgenden Suffixe entstanden:

- Suffixe der Substantive: -ling, -ler, -ner;-aner, -keit, -igkeit, -elei, -erei u.a.;

- Suffix der A d j e k t i v e: -ern (golden, aber: silbern, kupfern, hölzern);

- Suffixe der Ve rb e n: -ern, -ein, -sen, -zen, -igen (flüstern, lächeln, grinsen, piepsen, duzen, kreuzigen);

· Affixe, die aus Fremdsprachen entlehnt sind (Fremdaffi­xe). Das sind:

- Präfixe: anti-, a(n)-, in-,re-, neo-, erz-;

- S u ff i x e: -ist, -ent, -ant, -ismus, -eur, -är, -ie, -ment, -tion, -tät, -ium, -um, -anz, -enz, -ur etc. (Antifaschist, anormal, anorganisch, indiskret, Neo­realismus, Erzbischof, Student, Tourist, Revolution, Solidarität, Auditorium, Publikum, Literatur etc.).

2. Nach dem morphologischen Prinzip unterscheidet man Suffixe und Präfixe verschiedener Wortarten:

· Nominalpräfixe, d.h. Präfixe, die im Stande sind, Substantive und Adjektive zu bilden: un-, ur-, erz- (Unruhe, unglücklich, Urwald, ur­sprünglich, Erzschelm);

· Verbalpräfixe: bе-, er-, emp-, ent-, ver-,zer-;

· Präfixe aller drei Wortarten: ge-, miss- (Gebäck, gefallen, geheim, Missgunst, missgönnen, missgünstig etc.),

· Suffixe der Substantive: -er, -in, -ung, -schaft, -nis, -tum, -heit, -keit u.a.m.;

· Suffixe der Adjektive: -ig, -lich, -bar, -haft, -sam;

· Suffixe der Ve r b e n: -en, -eln, -ern (lachen, lächeln, knistern).

3. Nach dem semantischen Prinzip werden die Suffixe in 10 semantische Gruppen zusammengefasst:

1. die Suffixe, die zur Bildung von Personenbezeich n u n g e n (nomina agentis) dienen: -er (von lat. -arius), -ist, -in, -ling, -ent, -ant, -at, -et, -eur u.a.

2. Abstammungsbezeichnungen: -aner, -er, -e, -inAme­rikaner, Moskauer, Tscheche, Russin;

3. Zustandsbezeichnungen: Vaterschaft, Einsamkeit,Gesundheit,

4. K o 11 e k t i v a: Studentenschaft, Bauerntum, Kartei,

5. Abstrakt a: Dunkelheit, Kenntnis, Hoffnung, Leidenschaft,

6. Handlungen, Tätigkeiten: Lauferei, Begräbnis, Reinigung, Demonstration;

7. Ort der Handlung: Gießerei, Molkerei, Schlosserei;

8. Resultat der Handlung: Sammlung, Ergebnis, Formation;

9. Gegenstandsbezeichnungen: Wecker, Fäustling, Brief­schaft, Zeitung,

10. Diminutiva (Verkleinerungssuffixe mit subjektiver Einschät­zung): Tisch-chen, Rös-lein, Kind-erl (österr.).

4. Nach dem historischen Prinzip werden abgegrenzt:

· unproduktive Suffixe und Präfixe, mit deren Hilfe keine neu­en Wörter (oder nur sehr selten) geschaffen werden: -(s)t (Macht, Schlacht, Stadt, Tracht, Kunst), -de (Freude, Begierde, Behörde); -end (Jugend, Tu­gend, Gegend); -el (Hebel, Gürtel, Bündel); -sal (Scheusal, Schicksal); -sel (Rätsel); -rich (Gänserich, Enterich); aber- (Aberglaube, abergläubisch);

· produktive Affixe, mit deren Hilfe in der Gegenwartssprache neue Wörter gebildet werden: (bei Substantiven): -er, -ler, -ling, -ung, -schaft, -heit, -erei, -nis, -chen; (bei Adjektiven): -lich, -ig, -bar, -haft;

· Affixe, die im Prozess der Entstehung begriffen sind: Halbsuffi­xe,Halbpräfixe. Halbsuffixe der Substantive: -mann (Seemann, Kauf­mann, Staatsmann, Geschäftsmann); -werk (Pelzwerk, Schuhwerk, Zu­ckerwerk); -zeug (Flugzeug, Fahrzeug, Spielzeug, Schreibzeug, Werkzeug), -frau (Edelfrau, Marktfrau, Milchfrau).

Es bestehen parallel selbständige Wörter als Homonyme (Mann, Zeug, Frau, Werk), aber die Bedeutung der Halbsuffixe ist abstrakt, entsemantisiert, sie sind vor allem reihenbildend (wie regelrechte Suffixe).

Als substantivische Halbsuffixe treten die zweiten Komponenten auf, die mit Eigennamen zusammenfallen, aber sie bezeichnen im Allgemei­nen einen Menschen (einen Mann oder eine Frau) nach seinen Eigen­schaften: Angstpeter, Angstmeier, Kraftmeier; Drecksuse, Heulsuse, Heulliese, Lachtrine, Tränentrine; Filmfritze, Kulturfritze, Tabakfritze, Zeitungs­fritze, Zigarrenfritze etc.

Halbsuffixe der Adjektive: -voll, -leer, -los, -reich, -arm;

Halbsuffix der Adverbien: -weise (glücklicherweise, teilweise);

Halbpräfixe der Substantive: blitz-, all-, über-,...

Riesen -betrieb, -dummheit, –krach, –schaden, -stadt;

Bomben -erfolg, -form, -geschäft, -hitze, –rolle;

Heiden -angst, -lärm,-respekt;

Höllen -angst, -brand, -qual.

Halbpräfixe der Verben: 1) ab, an, auf, aus, bei, ein, mit, nach, vor, zu;

2) hinter, über, unter, wider.

Die verbalen Halbpräfixe sind in der Regel mehrdeutig wie gleichlautende Präpositionen, doch sie fallen nich völlig zusammen. Die Halbpräfixe der 1. Gruppe sind betont und trennbar, die der 2. – bald betont und trennbar, bald unbetont und untrennbar sind.

 

Zusammenbildung

Die Zusammenbildung (образование сложнопроизводных слов) ist eine relativ junge Wortbildungsart. Die Zusammenbildungen entstehen durch zwei Prozesse:

  1. Zusammensetzung + Suffigierung: Gesetz(e) + geb(en) + ung -» Ge­setzgebung; Macht + hab(en) + er → Machthaber; ähnlicherweise: Früh­aufsteher, Nichtstuer, Wichtigtuer, Eisbrecher, rotwangig, blauäugig, breit­schultrig, weißhaarig u.a.m.
  2. Zusammensetzung + Substantivierung: das Kopfschütteln, Zuspätkommen, Blutvergießen, Händeklatschen, Skilaufen, Schlangestehen.

Die produktivsten Modelle der Zusammenbildungen je nach der Wort­art sind:

- bei den Substantiven :-er, -ung, -e: Eisbrecher, Langschläfer, Ge­setzgebung, Danksagung;

- bei den A d j e k t i v e n: -ig, -erisch: blondhaarig, schwerhörig, vielköp­fig, großtuerisch, wichtigtuerisch.

 

3.4. Kurzwortbildung (Abkürzung)

Die Kurzwortbildung (образование сложносокращённых слов, аббреви­ация) ist eine relativ neue und außerordentlich produktive Wortbildungsart. Diese Art der Wortbildung entsteht durch die Verkürzung eines längeren Wor­tes oder mehrerer Ausgangswörter (eines Kompositums: Lastkraftwagen -» LKW, einer Wortverbindung: elektronische Datenverarbeitung - EDV). Eine besonders rasche Entwicklung nahmen sie als „neue Kommunikati­onsform in neuen Medien" im 20. Jahrhundert. Sie entstehen massenweise in folg Bereichen: Wissenschaft und Technik, Massenmedien (insbesondere Pressesprache), Gesellschaftsleben, Han­del und Werbung. Die Abkürzungen dienen zum Ausdruck der Tendenz zur Sprachökonomie.

Man unterscheidet die folgenden Arten oder Modelle von Abkürzungen:

  1. Buchstabenabkürzungen (Buchstabenwörter, Akronyme, buchsta­biert gesprochene Initialwörter):

die BRD, die USA, die EU— Europäische Union, der PKW— Personenkraft­wagen, dieABM — Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, das AKW— Atomkraftwerk, die FKK— Freikörperkultur, die MfG — Mitfahrgelegenheit, die GUS — Gemein­schaft Unabhängiger Staaten, DaF — Deutsch als Fremdsprache,

  1. Lautabkürzungen (fonetisch gebundene Initialwörter), sie werden als ein fonetisches Wort gesprochen:

die UNO, die NATO, die Agfa — Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation.

  1. Silbenabkürzungen werden aus Anfangssilben der Wörter gebildet:

die Agitprop — Agitation und Propaganda; das Audimax - Auditorium maximum, Aula.

  1. Kontrakturen oder Klappwörter entstehen jeweils aus den ersten („Kopf) oder letzten („Schwanz") Teilen von Wörtern. Demgemäß un­terscheidet man:

a) Kopfwörter (vom vollständigen Wort bleibt nur der Anfang üb­rig):

Auto (Automobil), Foto (Fotografie), Kilo (Kilogramm), Limo (Limonade), Stip (Stipendium).

b) Schwanzwörter (das Ende des Wortes ist übrig geblieben):

Bus (Omnibus), Funk (Rundfunk), Rad (Fahrrad), Platte (Schallplatte), An­trag (Heiratsantrag), Karte (Einladungs-, Visitenkarte), Bahn (Eisenbahnoder Straßenbahn).

c) K l a m m e r w ö r t e r, bei denen nur die umklammernden Außen­teile des längeren Wortes erhalten bleiben: Fern(sprech)amt, K(raftfahr)rad, Öl(baum)zweig.

  1. Der gemischte oder der Übergangstyp: verkürzt ist das erste Ele­ment der Zusammensetzung, das Grundwort wird beibehalten:

das U-Boot (Unterseeboot), der D-Zug (Durchgangswagenzug), derIC-Zug (Intercityzug), die E-Musik (ernste Musik), die U-Musik (Unterhaltungsmusik), die ABC-Staaten (Argentinien, Brasilien und Chile), die Benelux-Staaten (Belgien, die Niederlande/ the Nether­lands, Luxemburg).

6. Grafische Abkürzungen (Kontraktionen). Sie bewahren grafischen Charakter und werden nur in vollem Wortlaut ausgesprochen: a.a.O. =am angeführten Ort, ahd. = althochdeutsch, Dr. = Doktor, Jh. = Jahrhun­dert.

 

Das Genus der Kurzwörter entspricht im Allgemeinen dem der voll­ständigen Wörter: das Krad (das Kraftrad), die Lok (die Lokomotive); es gibt jedoch einzelne Ausnahmen: das Kino, aber: der Kinematograf; das Foto, aber: die Fotografie. Der Genitiv und der Plural der Kurzwörter werden meist mit -s gebildet: des Akkus, des Pullis, des Autos; die Akkus, die Pullis, die Autos; daneben auch: die Busse, die Kräder.

Abkürzungen werden auch als Warenzeichen verwendet. Zu den 100 ge­bräuchlichsten Markennamen der Welt gehören acht deutsche Marken­namen, vier davon sind Kurzwörter: Adidas (< Adi Dassler — Eigenna­me), Persil (aus: Perborat + Silikat, ein Kochwaschmittel), rische Motorenwerke), VW (Volkswagen).

15. Основные типы словообразования в современном немецком языке. Образование производных и сложносокращенных слов.

Ableitung (Derivation)

Die zweite Art der Wortbildung, die in den indoeuropäischen Spra­chen sehr verbreitet ist, ist die Ableitung (словопроизводство, образование производных слов). Unter Ableitung versteht man die Bildung neuer Wörter mit Hilfe von Affixen (d.h. von Präfixen und Suffixen). Dabei unterschei­det man zwei aktive Prozesse: Suffigierung und Präfigierung.

Das Suffix ist ein wortbildendes Morphem, das am Ende des Wortes zur Wurzel oder zum Stamm hinzugefügt wird: Freund, freund — lieh, Freundlich — keit.

Das Präfix ist ein wortbildendes Morphem, das am Anfang des Wortes an die Wurzel oder an den Stamm angehängt wird: Ernte — Miss-ernte, klug — un-klug.

Das Suffix trägt mehr Information, denn es verändert oft die Zugehö­rigkeit des Wortes zur Wortart, das Präfix bewirkt diese Veränderung nicht: — Misserfolg, stehen — verstehen, kennen — erkennen — anerkennen.

Die Klassifikation der Affixe (vor allem der Suffixe) beruht auf vier Prinzipien:

1. Nach dem genetischen Prinzip (nach der Herkunft) unterscheidet man:

  • Affixe, die aus selbständigen Wörtern entstanden sind: so wird das Suffix -schaft auf das ahd. Substantiv „scaft“ mit der Bedeutung „ Zustand, Eigenschaft“ zurückgeführt, z. B. ahd. friuntscaft — „der Zu­stand des Freundseins“. Mit der Zeit verlor das Wort scaft seine selbstän­dige lexikalische Bedeutung und erhielt eine verallgemeinerte, abstrakte Bedeutung des Suffixes (Beziehung: Freundschaft, Mutterschaft; Abstraktum, Kollektivbegriff: Wissenschaft, Bauernschaft).
  • Affixe, die sich i n f o l g e der Neuverteilung der Stämme (переразложение, перераспределение основ) entwickelt haben. Sie werden erweiterte Varianten der Suffixe genannt. Sie entstehen durch Ver­änderung der Morphemgrenze, durch Zufügung eines Lautes zum Stamm. Das patronymische Suffix -ing (das ahd. kuning — „Nachkomme“, davon: König) erweiterte sich zum Suffix -ling durch Verschiebung der Morphem­grenze in: Caro-ling-i — „Nachkommen Karls des Großen“ (gestorben im
    Jahre 800). Auf diese Weise sind die folgenden Suffixe entstanden:

- Suffixe der Substantive: -ling, -ler, -ner;-aner, -keit, -igkeit, -elei, -erei u.a.;

- Suffix der A d j e k t i v e: -ern (golden, aber: silbern, kupfern, hölzern);

- Suffixe der Ve rb e n: -ern, -ein, -sen, -zen, -igen (flüstern, lächeln, grinsen, piepsen, duzen, kreuzigen);

· Affixe, die aus Fremdsprachen entlehnt sind (Fremdaffi­xe). Das sind:

- Präfixe: anti-, a(n)-, in-,re-, neo-, erz-;

- S u ff i x e: -ist, -ent, -ant, -ismus, -eur, -är, -ie, -ment, -tion, -tät, -ium, -um, -anz, -enz, -ur etc. (Antifaschist, anormal, anorganisch, indiskret, Neo­realismus, Erzbischof, Student, Tourist, Revolution, Solidarität, Auditorium, Publikum, Literatur etc.).

2. Nach dem morphologischen Prinzip unterscheidet man Suffixe und Präfixe verschiedener Wortarten:

· Nominalpräfixe, d.h. Präfixe, die im Stande sind, Substantive und Adjektive zu bilden: un-, ur-, erz- (Unruhe, unglücklich, Urwald, ur­sprünglich, Erzschelm);

· Verbalpräfixe: bе-, er-, emp-, ent-, ver-,zer-;

· Präfixe aller drei Wortarten: ge-, miss- (Gebäck, gefallen, geheim, Missgunst, missgönnen, missgünstig etc.),

· Suffixe der Substantive: -er, -in, -ung, -schaft, -nis, -tum, -heit, -keit u.a.m.;

· Suffixe der Adjektive: -ig, -lich, -bar, -haft, -sam;

· Suffixe der Ve r b e n: -en, -eln, -ern (lachen, lächeln, knistern).

3. Nach dem semantischen Prinzip werden die Suffixe in 10 semantische Gruppen zusammengefasst:

1. die Suffixe, die zur Bildung von Personenbezeich n u n g e n (nomina agentis) dienen: -er (von lat. -arius), -ist, -in, -ling, -ent, -ant, -at, -et, -eur u.a.

2. Abstammungsbezeichnungen: -aner, -er, -e, -inAme­rikaner, Moskauer, Tscheche, Russin;

3. Zustandsbezeichnungen: Vaterschaft, Einsamkeit,Gesundheit,

4. K o 11 e k t i v a: Studentenschaft, Bauerntum, Kartei,

5. Abstrakt a: Dunkelheit, Kenntnis, Hoffnung, Leidenschaft,

6. Handlungen, Tätigkeiten: Lauferei, Begräbnis, Reinigung, Demonstration;

7. Ort der Handlung: Gießerei, Molkerei, Schlosserei;

8. Resultat der Handlung: Sammlung, Ergebnis, Formation;

9. Gegenstandsbezeichnungen: Wecker, Fäustling, Brief­schaft, Zeitung,

10. Diminutiva (Verkleinerungssuffixe mit subjektiver Einschät­zung): Tisch-chen, Rös-lein, Kind-erl (österr.).

4. Nach dem historischen Prinzip werden abgegrenzt:

· unproduktive Suffixe und Präfixe, mit deren Hilfe keine neu­en Wörter (oder nur sehr selten) geschaffen werden: -(s)t (Macht, Schlacht, Stadt, Tracht, Kunst), -de (Freude, Begierde, Behörde); -end (Jugend, Tu­gend, Gegend); -el (Hebel, Gürtel, Bündel); -sal (Scheusal, Schicksal); -sel (Rätsel); -rich (Gänserich, Enterich); aber- (Aberglaube, abergläubisch);

· produktive Affixe, mit deren Hilfe in der Gegenwartssprache neue Wörter gebildet werden: (bei Substantiven): -er, -ler, -ling, -ung, -schaft, -heit, -erei, -nis, -chen; (bei Adjektiven): -lich, -ig, -bar, -haft;

· Affixe, die im Prozess der Entstehung begriffen sind: Halbsuffi­xe,Halbpräfixe. Halbsuffixe der Substantive: -mann (Seemann, Kauf­mann, Staatsmann, Geschäftsmann); -werk (Pelzwerk, Schuhwerk, Zu­ckerwerk); -zeug (Flugzeug, Fahrzeug, Spielzeug, Schreibzeug, Werkzeug), -frau (Edelfrau, Marktfrau, Milchfrau).

Es bestehen parallel selbständige Wörter als Homonyme (Mann, Zeug, Frau, Werk), aber die Bedeutung der Halbsuffixe ist abstrakt, entsemantisiert, sie sind vor allem reihenbildend (wie regelrechte Suffixe).

Als substantivische Halbsuffixe treten die zweiten Komponenten auf, die mit Eigennamen zusammenfallen, aber sie bezeichnen im Allgemei­nen einen Menschen (einen Mann oder eine Frau) nach seinen Eigen­schaften: Angstpeter, Angstmeier, Kraftmeier; Drecksuse, Heulsuse, Heulliese, Lachtrine, Tränentrine; Filmfritze, Kulturfritze, Tabakfritze, Zeitungs­fritze, Zigarrenfritze etc.

Halbsuffixe der Adjektive: -voll, -leer, -los, -reich, -arm;

Halbsuffix der Adverbien: -weise (glücklicherweise, teilweise);

Halbpräfixe der Substantive: blitz-, all-, über-,...

Riesen -betrieb, -dummheit, –krach, –schaden, -stadt;

Bomben -erfolg, -form, -geschäft, -hitze, –rolle;

Heiden -angst, -lärm,-respekt;

Höllen -angst, -brand, -qual.

Halbpräfixe der Verben: 1) ab, an, auf, aus, bei, ein, mit, nach, vor, zu;

2) hinter, über, unter, wider.

Die verbalen Halbpräfixe sind in der Regel mehrdeutig wie gleichlautende Präpositionen, doch sie fallen nich völlig zusammen. Die Halbpräfixe der 1. Gruppe sind betont und trennbar, die der 2. – bald betont und trennbar, bald unbetont und untrennbar sind.

 

Zusammenbildung

Die Zusammenbildung (образование сложнопроизводных слов) ist eine relativ junge Wortbildungsart. Die Zusammenbildungen entstehen durch zwei Prozesse:

  1. Zusammensetzung + Suffigierung: Gesetz(e) + geb(en) + ung -» Ge­setzgebung; Macht + hab(en) + er → Machthaber; ähnlicherweise: Früh­aufsteher, Nichtstuer, Wichtigtuer, Eisbrecher, rotwangig, blauäugig, breit­schultrig, weißhaarig u.a.m.
  2. Zusammensetzung + Substantivierung: das Kopfschütteln, Zuspätkommen, Blutvergießen, Händeklatschen, Skilaufen, Schlangestehen.

Die produktivsten Modelle der Zusammenbildungen je nach der Wort­art sind:

- bei den Substantiven :-er, -ung, -e: Eisbrecher, Langschläfer, Ge­setzgebung, Danksagung;

- bei den A d j e k t i v e n: -ig, -erisch: blondhaarig, schwerhörig, vielköp­fig, großtuerisch, wichtigtuerisch.

 

3.4. Kurzwortbildung (Abkürzung)

Die Kurzwortbildung (образование сложносокращённых слов, аббреви­ация) ist eine relativ neue und außerordentlich produktive Wortbildungsart. Diese Art der Wortbildung entsteht durch die Verkürzung eines längeren Wor­tes oder mehrerer Ausgangswörter (eines Kompositums: Lastkraftwagen -» LKW, einer Wortverbindung: elektronische Datenverarbeitung - EDV). Eine besonders rasche Entwicklung nahmen sie als „neue Kommunikati­onsform in neuen Medien" im 20. Jahrhundert. Sie entstehen massenweise in folg Bereichen: Wissenschaft und Technik, Massenmedien (insbesondere Pressesprache), Gesellschaftsleben, Han­del und Werbung. Die Abkürzungen dienen zum Ausdruck der Tendenz zur Sprachökonomie.

Man unterscheidet die folgenden Arten oder Modelle von Abkürzungen:

  1. Buchstabenabkürzungen (Buchstabenwörter, Akronyme, buchsta­biert gesprochene Initialwörter):

die BRD, die USA, die EU— Europäische Union, der PKW— Personenkraft­wagen, dieABM — Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, das AKW— Atomkraftwerk, die FKK— Freikörperkultur, die MfG — Mitfahrgelegenheit, die GUS — Gemein­schaft Unabhängiger Staaten, DaF — Deutsch als Fremdsprache,

  1. Lautabkürzungen (fonetisch gebundene Initialwörter), sie werden als ein fonetisches Wort gesprochen:

die UNO, die NATO, die Agfa — Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation.

  1. Silbenabkürzungen werden aus Anfangssilben der Wörter gebildet:

die Agitprop — Agitation und Propaganda; das Audimax - Auditorium maximum, Aula.

  1. Kontrakturen oder Klappwörter entstehen jeweils aus den ersten („Kopf) oder letzten („Schwanz") Teilen von Wörtern. Demgemäß un­terscheidet man:

a) Kopfwörter (vom vollständigen Wort bleibt nur der Anfang üb­rig):

Auto (Automobil), Foto (Fotografie), Kilo (Kilogramm), Limo (Limonade), Stip (Stipendium).

b) Schwanzwörter (das Ende des Wortes ist übrig geblieben):

Bus (Omnibus), Funk (Rundfunk), Rad (Fahrrad), Platte (Schallplatte), An­trag (Heiratsantrag), Karte (Einladungs-, Visitenkarte), Bahn (Eisenbahnoder Straßenbahn).

c) K l a m m e r w ö r t e r, bei denen nur die umklammernden Außen­teile des längeren Wortes erhalten bleiben: Fern(sprech)amt, K(raftfahr)rad, Öl(baum)zweig.

  1. Der gemischte oder der Übergangstyp: verkürzt ist das erste Ele­ment der Zusammensetzung, das Grundwort wird beibehalten:

das U-Boot (Unterseeboot), der D-Zug (Durchgangswagenzug), derIC-Zug (Intercityzug), die E-Musik (ernste Musik), die U-Musik (Unterhaltungsmusik), die ABC-Staaten (Argentinien, Brasilien und Chile), die Benelux-Staaten (Belgien, die Niederlande/ the Nether­lands, Luxemburg).

6. Grafische Abkürzungen (Kontraktionen). Sie bewahren grafischen Charakter und werden nur in vollem Wortlaut ausgesprochen: a.a.O. =am angeführten Ort, ahd. = althochdeutsch, Dr. = Doktor, Jh. = Jahrhun­dert.

 

Das Genus der Kurzwörter entspricht im Allgemeinen dem der voll­ständigen Wörter: das Krad (das Kraftrad), die Lok (die Lokomotive); es gibt jedoch einzelne Ausnahmen: das Kino, aber: der Kinematograf; das Foto, aber: die Fotografie. Der Genitiv und der Plural der Kurzwörter werden meist mit -s gebildet: des Akkus, des Pullis, des Autos; die Akkus, die Pullis, die Autos; daneben auch: die Busse, die Kräder.

Abkürzungen werden auch als Warenzeichen verwendet. Zu den 100 ge­bräuchlichsten Markennamen der Welt gehören acht deutsche Marken­namen, vier davon sind Kurzwörter: Adidas (< Adi Dassler — Eigenna­me), Persil (aus: Perborat + Silikat, ein Kochwaschmittel), rische Motorenwerke), VW (Volkswagen).

16. Изменение значений слов, причины изменения значений слов. Пути развития новых значений слов.



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