Strukturell-semantische Subklassen von Substantiven 


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Strukturell-semantische Subklassen von Substantiven



 

Im Hinblick auf die Kategorie des Numerus sind also zwei strukturell-semantische Klassen zu unterscheiden: l) zählbare (numerusfähige) Substantive, die sowohl die Singular- als auch die Pluralform haben können: der Mensch — die Menschen, der Baum,— die Bäume die Idee — die Ideen; 2) unzählbare (numerusunfähige) Substanantive, die meistens nur die Singularform besitzen: das Obst, der Hasel das Wasser, das Bewußtsein, der Schlaf, das Leben oder seltener nur die Pluralform: die Leute, die Ferien, die Geschwister.

Auch die Regeln des Artikelgebrauchs sind für die verschiedenen Schichten von Substantiven nicht gleich. Sehr wesentlich für den Gebrauch der Artikelformen ist die obenangegebene Unterscheidung von zählbaren und unzählbaren Substantiven. Während bei den zählbaren Substantiven im Singular Formen mit dem bestimmten und mit dem unbestimmten Artikel einander gegenüberstehen: der Menschein Mensch, die Idee — eine Idee, ist die Verwendung des unbestimmten Artikels bei unzählbaren Substantiven sehr eingeschränkt, und der Form mit dem bestimmten Artikel tritt in der Regel das Substantiv mit der Nullform des Artikels entgegen: das Wasser — Wasser, die Liebe — Liebe (aber: treue Liebe und eine treue Liebe).Vöm Artikelgebrauch her gesehen, ist eine weitere Untergliederung der Substantive notwendig: l) Unabhängig von der Zählbarkeit/ Unzählbarkeit ist es wesentlich, Konkreta und Abstrakta zu unterscheiden, da die Abstrakta auch in der bestimmten Bedeutung oft zum artikellosen Gebrauch neigen: Wissen ist Macht!', aus Angst; mit großem Vergnügen, 2) Sehr wesentlich ist die Ausgliederung verschiedener Arten von Eigennamen (Personennamen, landeskundlichen Namen u. a.), deren Artikelgebrauch sich wesentlich von dem Artikelgebrauch von Sachnamen und Abstrakta unterscheidet; 3) Innerhalb der Konkreta variieren die Regeln des Artikelgebrauchs ebenfalls stark. Sie sind verschieden für Gattungsnamen (der Baum — ein Baum), Stoffnamen (das WasserWasser) und Unika (die Erde —).

Unter dem Gesichtspunkt der Motivierung des Genus und der Vertretung des Substantivs durch Fragepronomen, Indefinitpronomen und Pronominaladverbien im Satz ist die Unterscheidung von Namen für Lebewesen und Nichtlebewesen von Bedeutung.

 

Grammatische Kategorien des Substantivs.

Die Kategorie des Numerus

Die Kategorie des Numerus ist vielen Wortarten eigen. Doch ist das Wesen dieser Kategorie beim Substantiv grundsätzlich anders als bei allen anderen Wortarten.

So ist zum Beispiel der Numerus beim finiten Verb auf die Zahlform des Subjekts im Satz abgestimmt (das Kind schläftdie Kinder schlafen) also synsemantisch nach seiner Bedeutung und syntaktisch nach seiner Funktion. Auch der Numerus der Adjektive, der adjektivischen Pronomen, der Ordnungszahlwörter hängt von der Zahlform des Substantivs in der attributiven Wortfügung ab (alter Mannalte Leute, dieses Gespräch — diese Gespräche; der erste Versuch — die ersten Versuche), er ist also wiederum synsemantisch und ein Mittel der Kongruenz in der Wortgruppe. Beim Substantiv dagegen tritt uns der Numerus als eine autosemantische, dem Substantiv als solchem, außerhalb jeglicher syntaktischer Beziehungen anhaftende und mit dem Begriff der Gegenständlichkeit aufs engste verquickte Kategorie entgegen, vgl. der Mensch — die Menschen, das Haus — die Häuser, der Gedanke — die Gedanken.

Die Kategorie des Numerus ist mit den Begriffen der Gattung und der Z ä h l b a r k e i t der Gegenstände innerhalb der Gattung verbunden. Die Korrelation von Singularform und Pluralform beruht auf der Opposition ein Gegenstand — viele Gegenstände von derselben-Gattung. Diese Opposition kennzeichnet vor allem Namen für konkrete Gegenstände, und zwar Gattungsnamen: der Mensch —die Menschen, das Hausdie Häuser, der Baum — die Bäume, Auch der Bedeuti vieler Abstrakta haftet die Fähigkeit zur Zählbarkeit an: die Idee - Ideen, die Bestrebung—die Bestrebungen, die Tugend—die Tugenden u. ä.

Es ist zu berücksichtigen, daß es sich bei der Bedeutung der Pluralform nicht um die Vielheit durchweg handelt, sondern um eine gegliederf Vielheit, um eine Summe von Einheiten. Als Beweis dafür dienen die singularisch gebrauchten Ko l l e k t i v a, die auch eine Vielheit ausdrücken, aber „als eine undifferenzierte, unzerlegbare Ganzheit vgl. das Gebüsch (eine nichtgegliederte Vielheit, eine undifferenzierte Ganzheit) und die Büsche (eine differenzierte Summe von Einheiten); ähnlich- das Laub und die Blätter, das Proletariat und die Proletarier, die Studentenschaft und die Studenten. Einen weiteren Beweis für die Wichtigkeit der Gegenüberstellung von gegliederter Vielheit und undifferenzierter Ganzheit liefern die Stoffnamen. Als Bezeichnungen einer undifferenzierten Ganzheit haben die Stoffnamen in der Regel nur die Singularform: das Wasser, der Wein, der Stahl, das Öl. Sobald aber der Stoff nach den Sorten oder Arten gegliedert wird, bekommen die Stoffnamen die Pluralform: die Weine (==Weinsorten), z. B. alte Weine, starke Weine; die Stähle (==Stahlsorten), die Öle (=Ölsorten) u. a.

Die Kategorie des Kasus

Die Kategorie des Kasus verleiht dem Substantiv jene Lenkbarkei-die sein vielfältiges Funktionieren im Satz erfordert. Oft stehen dem Kasus dabei die Präpositionen zur Seite. Diese konkretisieren dank ihrer lexikalischen Bedeutung die Beziehungen, die der Kasus nur in sehr allgemeiner Form angibt, bilden aber im Deutschen im Gegensatz zum Französischen oder zum Englischen keinen „analytischen Kasus", sondern präpositionale Fügungen.

Die grammatische Bedeutung der Kasus ist sehr abstrakt, und der Sprachforschung ist es bis heute nicht gelungen, das Problem der Kasusbedeutung befriedigend zu lösen. Fest steht aber für die moderne Grammatikforschung, daß die Kasus einer Sprache nicht einzeln, isoliert voneinander betrachtet werden dürfen, wie es die herkömmliche Grammatik tat, sondern systemhaft, auf Grund der Oppositionsverhältnisse, die sie im Paradigma des Substantivs verbinden. So schreibt zum Beispiel R. Jakobson in seiner bekannten Untersuchung über das Kasussystem des Russischen, daß die Versuche, „die einzelnen Kasus isoliert zu bestimmen, vergeblich sind" und daß es unumgänglich ist, „vom Gesamtsystem der Kasusgegensätze auszugehen“ (J a k o b s o n). Eine weitere Erkenntnis, zu der man gelangt ist, betrifft die Notwendigkeit der Ausgliederung einer allgemeinen grammatischen Bedeutung des Kasus aus der Fülle seiner konkreten Verwendungsweisen. So untercheidet R. Jakobson die Gesamtbedeutung eines Kasus, die von seiner Umgebung unabhängig ist, und die Sonderbedeutungen des Kasus, die durch verschiedenartige Wortgefügeoder durch die Bedeutung der umgebenden Wörter bestimmt werden und daher als kombinatorische Varianten der Gesamtbedeutung zu betrachten sind. Kennzeichnend für R. Jakobson ist das Bestreben, Kasusbedeutung und Kasusfunktion auseinanderzuhalten und zu beweisen, daß der Kasus in verschiedenen syntaktischen Funktionen eine und dieselbe Gesamtbedeutung aufweist. So definiert er den Akkusativ und sein Gegenglied, den Nominativ, wie folgt: „Der Akkusativ besagt stets, daß irgend eine Handlung auf den bezeichneten Gegenstand gewissermaßen gerichtet ist, an ihm sich äußert, ihn ergreift“. Diese Definition legt die Annahme nahe, es handle sich letzten Endes doch um die syntaktische Funktion des Objekts als Grundbedeutung des Akkusativs.

 



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