Die Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit 


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Die Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit



Die Frage nach der grammatischen Bedeutung der Artikelformen. die den Mechanismus ihrer Verwendung regiert, ist eines der schwierigsten und der umstrittensten Probleme der Grammatik, worauf viele Spachforscher hinweisen (vgl. z. B. W. G. Admoni). Das eklärt auch die Entstehung immer neuer Artikeltheorien, die der grammatischen Bedeutung und der Verwendungsnorm der Artikelformen auf den Grund zu gehen suchen.

Die traditonelle Benennung Kategorie derBestimmtheit und der Unbestimmtheit und die entsprechenden Benennungen der korrelativen Artikelformen der und ein sind konventionelle Termini wie auch viele andere Termini der Grammatik; sie bringen die Bedeutung und die Funktionen der Artikelformen nur unvollständig zum Ausdruck.

Doch sind die Bestimmtheit und die Unbestimmtheit im eigentlichen Sinne wesentliche Komponenten der grammatischen Bedeutung des Artikels, so daß die nähere Betrachtung der Begriffe „Bestimmtheit" und „Unbestimmtheit" einen notwendigen ersten Schritt zum tieferen Vordringen in das Wesen der behandelten Kategorie bildet.

Die Kennzeichnung des Substantivs im Redeakt als „bestimmt" oder „unbestimmt" hängt damit zusammen, daß die Bedeutung des Wortes einen verallgemeinernden Charakter hat. Jedes Wort dient zur Benennung unzähliger Gegenstände oder Lebewesen derselben Gattung sowie zum Ausdruck des allgemeinen Begriffes über diese Gegenstände bzw. Lebewesen. So bezeichnen die Wörter Mensch, Haus, Katze, Baum usw. sowohl die verallgemeinerten Begriffe von diesen Gegenständen als auch die ganze Gattung der betreffenden Gegenstände (Die Katze ist ein Haustier) und jeden einzelnen Gegenstand der betreffenden Gattung (der sog. individualisierende Gebrauch: die Katze des Nachbars).

Angesichts dieser Pluralität der durch ein Substantiv bezeichneten Gegenstände entsteht beim Sprechen das Bedürfnis, daß der Sprechende auf die eine oder die andere Weise signalisiert, von welchem konkreten Einzelgegenstand aus den unzähligen Gegenständen einer Gattung die Rede ist. Dieses Bedürfnis entsteht nur beim individualisierenden Gebrauch des Substantivs, wenn ein Einzelgegenstand genannt wird. Beim generalisierenden Gebrauch der Substantive (vgl. o.) ist ein solches Präzisieren nicht notwendig. Auch beim individualisierenden Gebrauch wird manchmal ein beliebiger Einzelgegenstand gemeint (Gib mir, bitte, einen Bleistift; Nehmen Sie, bitte, einen Apfel; zu diesen Beispielen).

Beim Präzisieren, welcher konkrete Einzelgegenstand gemeint ist, handelt es sich um die Identifizierung des Gegenstandes, der in der betreffenden Sprechsituation (im betreffenden Kontext) zum einzigen denkbaren Gegenstand aus der ganzen Gattung gleichartiger Gegenstände wird.

Als Mittel der Identifizierung eines Gegenstandes dienen sowohl lexikalische als auch grammatische Ausdrucksmittel. Eine wesentliche Rolle spielt natürlich auch der Kontext.

Die Bedeutung der Unbestimmtheit beruht ebenso wie die der Bestimmtheit auf der Pluralität der Gegenstände, die durch Gattungsnamen bezeichnet werden. Ein für den Hörer (bzw. auch für den Sprecher) unbestimmter Gegenstand ist ein beliebiges noch nicht näher gekennzeichnetes Exemplar aus der Gattung.

Auf Grund des Gesagten kann man die traditionelle Auffassung dei Bestimmtheit und der Unbestimmtheit wie folgt präzisieren:

l. Obwohl die Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit dem Substantiv als Wortart eigen ist und folglich im Bereich der Morphologie liegt; kommt sie wie viele grammatische Kategorien der Wortarten nur im S a t z zur vollen Geltung.

2. Die Kennzeichnung des Gegenstandes als „bestimmt" oder „unbestimmt" beruht nicht auf den immanenten Eigenschaften eines Gegenstandes (der Gegenstand kann nicht an und für sich bestimmt oder unbestimmt sein), sondern ist durch die Stellungnahme des Sprechers und des Hörers. In der Sprechsituation bedingt. Entscheidend bei dieser Kennzeichnung ist das Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein siner Präinformation über den in Rede stehenden Gegenstand beim Gesprächspartner.

3. Die Bedeutungen „bestimmt" und „unbestimmt“ treten am klarsten bei der individualisierenden Verwendung von Gattungsnamen zutage, venn es einen konkreten Einzelgegenstand zu identifizieren oder eine solche Identifizierung zu unterlassen gilt.

 



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