Die kommunikative Gliederung des Satzes 


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Die kommunikative Gliederung des Satzes



Daß der Satz eine Mitteilungseinheit (d.h. eine kommunikative Einheit) ist und die Partnerschaft des Sprechenden und Hörenden (bzw. des Schreibenden und Lesenden) voraussetzt, wurde oben bereits gesagt.

Auf diese Partnerschaft hat zuerst in der deutschen Grammatik Hermann Paul in seiner Satzdefinition hingewiesen. Von ihm stammt auch die Erkenntnis, daß die kommunikative Struktur des Satzes und seine Konstituentenstruktur (d.h. die S-P-Struktur) auseinandergehen künnen.

Über das psychologische Subjekt und das psychologische Prädikat schreibt Hermann Paul: „Ein Satz besteht mindestens aus zwei Gliedern. Diese verhalten sich nicht gleich. Das eine vertritt die Vorstellung oder Vorstellungsgruppe, die zuerst in der Seele des Sprechenden vorhanden ist, das andere die daran neu angeknüpfte. Die erstere bezeichnen wir als das psychologische Subjekt, die letztere als das psychologische Prädikat. Diese brauchen nicht mit dem grammatischen Subj. oder Präd. identisch zu sein".

Folgendes weit bekannte Paulsche Beispiel zeigt, daß psychologisches Subjekt und Prädikat an kein bestimmtes Satzglied gebunden sind und vom grammatischen Subjekt und Prädikat auseinandergehalten werden müssen:

Karl fährt morgen nach Berlin.

Je nach der Informiertheit des Hörers kann dieser Satz unter stimmlicher Hervorhebung verschiedener Teile auf vier verschiedene Fragen antworten:

Wohin fährt Karl morgen?

Wann fährt Karl nach Berlin?

Wie kommt Karl morgen nach Berlin?

Wer fährt morgen nach Berlin?

Auf K. Ammann gehen die Termini Thema und Rhema zurück, die die Paulschen Termini psychologisches Subjekt und Prädikat ablösten. Für das Neue, das dem Hörer über das Thema gesagt wird, schlug Karl Ammann den Terminus Rhema vor (griech. „Prädikat").

Karl Boost geht auch vom Prinzip der binären Gliederung des Satzes als einer kommunikativen Einheit aus, indem er den Satz als Spannungsfeld mit der Thema-Rhema-Struktur kennzeichnet.

Das Thema definiert K. Boost wie folgt: „Das als Thema verwendete Satzglied ist eine Gegebenheit, eine eindeutig auch dem Hörer bekannte Erscheinung.

Der Gegensatz von Thema und Rhema ist der Gegensatz von „alt" und „neu". Zwischen Thema und Rhema besteht ein Spannungsverhältnis. „Das Rhema ist die „eigentliche Mitteilung".

Wie E. Drach betrachtet auch K. Boost das Problem der kommunikativen Gliederung des Satzes als ein durchaus sprachliches, und zwar ein grammatisches Problem. Hauptanliegen seines Buches ist die Erforschung der Strukturzüge des Satzes, die die Thema-Rhema-Gliederung ausdrücken und die Spannung im Satz erzeugen und aufrechterhalten helfen. Seine Aufmerksamkeit gilt vor allem der Wortstellung, der Stimmführung, dem Artikel.

 

Die Wortstellung im Satz

Funktionen der Wortstellung

Wenn die Wörter als Glieder des Satzes oder der Wortgruppe auftreten, kann ihre Stellung (im Satz oder in der Wortgruppe) mehr oder weniger gebunden (fixiert) sein. Im Deutschen gibt es Wortarten, deren Stellung zum Teil streng festgelegt ist, d. h. keine Variationen zuläßt. In erster Linie ist es das Verbum finitum, das im Hauptsatz und im selbständigen Satz immer die Stelle des zweiten Satzgliedes einnimmt. Etwas beweglicher ist das Verbum finitum im Nebensatz. In der Regel steht es am Ende des Nebensatzes, kann aber auch unter dem Einfluß von verschiedenen Triebkräften von dieser Stelle abrücken. Andere Wortarten sind dagegen, indem sie gewisse syntaktische Funktionen ausüben, ziemlich frei in ihrer Stellung, d. h. sie können in Abhängigkeit von dem emotionalen Gehalt des Satzes, von der kommunikativ-psychologischen Einstellung des Sprechenden usw. ihre Stellung im Satz ändern. Das gilt z. B. für verschiedene Wortarten und Wortformen, die als adverbiale Bestimmungen im Satze füngieren.

Die Wortstellung kann mannigfaltige semantische und strukturelle Aufgaben erfüllen. Sie hat vier Hauptfunktionen, die in verschiedenen Sprachen in Abhängigkeit von den Besonderheiten des Sprachbaus mehr oder weniger in den Vordergrund treten. Diese Funktionen sind:

l. Die logisch-grammatische Funktion. Sie besteht darin, daß mit Hilfe der Wortstellung das grammatische Wesen irgendeines Wortes oder einer Wortgruppe oder eines Satzes bestimmt wird.

Im Deutschen ist diese Funktion bei der Unterscheidung von Satzarten besonders wichtig. Die Endstellung des finiten Verbs unterscheidet den Nebensatz vom Hauptsatz (und dem selbständigen Satz), die Anfangsstellung des finiten Verbs kennzeichnet die Aufforderungssätze und Fragesätze (im Gegensatz zu den Aussagesätzen) und ist oft den Ausrufesätzen eigen (im Gegensatz zu emotional-neutralen Sätzen).

2. Die st r u k t u r e 11-g ra m malische Funktion. Sie dient dazu, den Satz und die Wortgruppe zu einheitlichen, in formaler Hinsicht streng organisierten Bildungen zu machen und den Satz klar und prägnant zu gliedern. Dies wird durch Anwendung der Distanzstellung erzielt, die im Deutschen eine ausschlaggebende Rolle spielt.

Die strukturelle Organisierung des Satzes erfolgt dabei durch Bildung eines verbal-prädikativen Rahmens. Auf diese Weise kann selbst die „normale" Wortstellung, d.h. eine solche, die für den situationsfernen und kontextfreien Satz (bei ruhiger Stimmung) charakteristisch ist, in Widerspruch mit der „natürlichen" Reihenfolge der Dinge, Vorgänge und Erscheinungen treten. Im Hauptsatz und im selbständigen Salz bleibt normalerweise nur die erste Stelle außerhalb des Rahmens.

Die Bildung eines verbalprädikativen Rahmens wird dadurch ermöglicht, daß die Satzglieder im Deutschen zum Teil in ihrer Stellung streng fixiert sind (besonders das Verbum finitum, das die zweite Stelle im selbständigen Satz und dementsprechend im Hauptsatz einnimmt, auch die infiniten Verbalformen, die am Ende dieser Satztypen stehen), zum Teil ihre Stellung mehr oder weniger variieren können (Subjekt, Objekt, besonders Adverbialbestimmungen).

In der Substantivgruppe kommt ein Rahmen durch die Distanzierung der Hilfskomponenten, vor allem des Artikels, von dem herrschenden Substantiv zustande, so daß alle nicht verselbständigten kongruierenden Glieder der Gruppe mit ihren Bestimmungen von diesem Rahmen eingeschlossen werden. Aber die Gruppe selbst bleibt doch im Ganzen vom Standpunkt der Wortstellung eine ununterbrochene Einheit im Gegensatz zu der Gruppe des Verbs, deren Hauptbestandteile eben gespaltet werden und den Gesamtinhalt des Satzes (außer dem Gliede, das die erste Stelle einnimmt) umfassen.

3. Die emotionale Funktion. Sie drückt den verstärkten emotionalen Gehalt des Satzes aus. Als Mittel dazu dienen verschiedene Abweichungen von der normalen Wortstellung, besonders solche Abweichungen, die sich auf die fixierten oder weniger versetzbaren Satzglieder beziehen (Verbum finitum, das direkte Objekt usw.).

4. Die kommunikativ-psychologische Funktion. Sowohl diese Funktion als auch die emotionale ist kommunikativ-grammatischer Natur. Sie sind nur im Zusammenhang mit dem Kontext und der Situation aus der Einstellung des Sprechenden zu verstehen. Namentlich besteht die kommunikativ-psychologische Funktion darin, daß mit den Mitteln der Wortstellung der Weg, den der Gedanke des Sprechenden bei dem Aufrollen des Satzinhalts geht, zum Ausdruck gebracht wird und die semantische Bedeutsamkeit einzelner Bestandteile des Satzes abgestuft und bezeichnet wird. Der Erkenntnisweg des Sprechenden kann mit der Reihenfolge der Begriffe, wie sie bei normaler Stellung im Satz festgelegt ist, als ein spezifisches Abbild der natürlichen Reihenfolge der Dinge, Vorgange und Erscheinungen, zusammenfallen. Aber sie können auch auseinandergehen.

Subjekt im Deutschen

Subjekt wird in der Linguistik unterschiedlich definiert. Am geläufigsten ist die Auffassung, dass es sich um eine Syntaktische Funktion handelt, die eine Wortgruppe (ein Satzglied) im Satz ausübt. In vielen Sprachen bildet das Satzglied im Nominativ mit dem Prädikat die Kernaussage des Satzes. Dieses wichtige Satzglied wird Subjekt genannt. Es handelt sich also um dasjenige Satzglied eines Satzes, das mit der Frage "Wer oder was?" erfragt werden kann.

 

Da ein Satz in der Regel mindestens aus Subjekt und Prädikat besteht und - wenn vom Prädikat her gefordert - noch Objekte und andere Satzglieder dazukommen können (aber nicht zwingend müssen), bilden Subjekt und Prädikat normalerweise den Kern des Satzes.Inhaltsverzeichnis 1

 

Das Subjekt im Deutschen

 

Grammatische Merkmale des Subjekt sind:

Es kongruiert mit dem Prädikat des Satzes in Person und Numerus.

Das Subjekt ist durch die Valenz eines anderen Wortes (i. d. R. des Prädikats) gesteuert. Das bedeutet, die Art des Subjektes wird vom Prädikat festgelegt.

 

Arten von Subjekten

 

In der Linguistik wird gelegentlich zwischen verschiedenen Arten von Subjekten unterschieden:

grammatisches Subjekt: Das ist etwa im Deutschen die Wortgruppe, die im Nominativ steht und mit dem Prädikat kongruiert und den Kern der Aussage bildet;

logisches Subjekt: In einem Satz wie „Hans wurde von Peter gesehen“ steht „Hans“ im Nominativ und ist daher das grammatische Subjekt, „Peter“ dagegen als Agens ist das logische Subjekt;

psychologisches Subjekt (entspricht der semantischen Rolle Agens): In Sätzen wie "Dir ist zu heiß?" gibt es kein grammatisches Subjekt; das psychologische Subjekt steht in diesem Fall im Dativ: "dir" (Eisenberg 1999: 274).

 

Subjektlose Sätze und Verwandtes

 

Wenn man sich nur auf den Begriff des grammatischen Subjekts bezieht, so gibt es im Deutschen auch subjektlose Sätze. Dabei handelt es sich um Sätze, in denen keine Wortgruppe (= Satzglied) im Nominativ enthalten sind und die dennoch als grammatisch korrekt gelten: „Mir ist draußen viel zu kalt.“ (= Nullsubjekt) In anderen Sätzen ist zwar formal ein Subjekt vorhanden, das sich aber auf nichts außerhalb des Satzes bezieht: Es (= Scheinsubjekt) in „Es ist kalt draußen.“

 

 

Prädikat im Deutschen

Das Prädikat (auch Satzaussage) ist das zentrale Satzglied natürlichsprachlicher Sätze.

 

In der deutschen Sprache, auf welche sich die folgenden Ausführungen beziehen, enthält das Prädikat immer genau eine finite Verbform (= Verb mit einer Personalendung).

 

Das Prädikat kann aus einem Wort (einteiliges Prädikat) oder aus mehreren Wörtern bestehen (mehrteiliges Prädikat). Mehrteilige Prädikate können ausschließlich aus Verben oder auch aus Verben und anderen Wortarten bestehen. Der Teil des Prädikats, der nicht aus Verben besteht, heißt Prädikativum.

 

1 Einteilige Prädikate

2 Mehrteilige Prädikate (ohne Prädikativ)

3 Mehrteilige Prädikate (mit Prädikativ)

4 Weblinks

 

Einteilige Prädikate

 

Bei einteiligen Prädikaten bestimmt das verwendete Verb, welche Satzglieder mindestens noch benötigt werden. Beispielsweise erfordert das Verb geben je nach Kontext ein Subjekt und mindestens ein, meist aber zwei Objekte, während das Verb schlafen nur ein Subjekt erfordert. Satzbeispiele sind:

Du liest.

Ich bearbeite einen Artikel.

Die Band gab ein Konzert.

Er gab ihr einen Tipp.

 

Mehrteilige Prädikate (ohne Prädikativ

Mehrteilige Prädikate, die nur aus Verben bestehen, treten zum Beispiel bei Sätzen im Perfekt oder Futur oder bei Sätzen mit Modalverben auf. Beispiele sind

Ich habe es gefunden.

Man wird sehen.

Der Lehrer muss arbeiten.

Wir dürfen ausschlafen.

 

Mehrteilige Prädikate (mit Prädikativ)

 

Bei mehrteiligen Prädikaten mit Prädikativ nennt man das Verb Kopulaverb. Satzbeispiele sind:

Wikipedia ist super.

Alles wird anders.

 

Satzglieder im Deutschen

Ein Satz besteht aus Wörtern. Der Aufbau eines Satzes und die Möglichkeit, Wörter in einem Satz zu verschieben und zu ersetzen, zeigt, dass es zwischen dem Wort und dem Satz noch eine weitere Ebene gibt:

 

Verschieben:

Der Chef fährt heute nach Basel.

Heute fährt der Chef nach Basel.

Nach Basel fährt der Chef heute.

 

Ersetzen:

Der Chef fährt heute nach Basel.

Der Chef fährt schnell nach Basel.

Der Angestellte fährt heute nach Basel.

Der Chef fährt heute dorthin.

Der Chef reist heute nach Basel.

 

Ein Element, das in dieser Weise verschoben und ersetzt werden kann, ist ein Satzglied. Die Beispiele zeigen, dass ein Satzglied aus einem oder aus mehreren Wörtern bestehen kann und dass ein Satzglied durch verschiedene Wortklassen repräsentiert werden kann.

Die funktionale Einteilung der Satzglieder

Bei der funktionalen Einteilung werden die Satzglieder nach ihrer Funktion im Satz eingeteilt. Welche formalen Satzglieder es gibt, kann mit Verschieben und Ersetzen festgestellt werden. Diese formalen Satzglieder können im Satz verschiedene Funktionen erfüllen:

Es hat den ganzen Tag geregnet. (Frage: wie lange?)

Das hat mir den ganzen Tag verdorben. (Frage: wen oder was?)

 

Im ersten Satz hat die Akkusativgruppe den ganzen Tag die Funktion einer Adverbialbestimmung, im zweiten Satz ist sie ein Akkusativobjekt.

 

Nach ihrer Funktion im Satz unterscheiden wir die folgenden Satzglieder:

Prädikat Der Lehrer gibt den Schülern ein Buch.

Subjekt Der Lehrer gibt den Schülern ein Buch.

Objekt

Akkusativobjekt Der Lehrer gibt den Schülern ein Buch.

Dativobjekt Der Lehrer gibt den Schülern ein Buch.

Genitivobjekt Wir bedürfen eurer Hilfe.

Präpositionalobjekt Er wartet auf seine Tochter.

Adverbialbestimmung Er wartet am Bahnhof auf seine Tochter

 

Die formale Einteilung der Satzglieder

Bei der formalen Einteilung der Satzglieder wird angegeben, welche Wortklassen und Kombinationen von Wortklassen die Rolle eines Satzgliedes übernehmen können.

Daraus ergeben sich die folgenden formalen Arten von Satzgliedern:

finites Verb

Er fährt heute nach Basel.

Nomen im Nominativ (oder stellvertretend verwendetes Pronomen)

Nomen im Akkusativ (oder stellvertretend verwendetes Pronomen)

Nomen im Dativ (oder stellvertretend verwendetes Pronomen)

Der Lehrer hilft den Kindern.

Nomen im Genitiv (oder stellvertretend verwendetes Pronomen)

Wir erinnern uns der alten Zeiten.

Wir erinnern uns dessen.

Eines Tages wirst du mich verstehen.

 

Präposition + Nomen (oder stellvertretend verwendetes Pronomen)

Der Mann wartet auf seine Tochter.

Der Mann wartet auf sie.

Ich habe das Brot beim Bäcker gekauft.

 

Adjektiv (oder adjektivisch verwendetes Partizip)

Die Suppe ist noch heiß.

Ich finde die Suppe versalzen.

 

Präposition + Adjektiv (oder adjektivisch verwendetes Partizip)

Ich halte ihre Leistung für ausreichend.

 

Adverb

Ich habe das Buch gestern zurückgebracht.

Würden Sie bitte hier warten.

 

Präposition + Adverb

Ich warte schon seit gestern auf ihren Anruf.

Sie sind nicht von hier.

 

 

Ein Satzglied enthält also immer ein Element aus den folgenden Wortklassen:

 

Nomen (o. Pronomen), Verb, Adjektiv oder Adverb.

 

Artikel, Präpositionen und Konjunktionen können für sich allein kein Satzglied sein.

Erweiterte Satzglieder

Die oben stehenden Beispiele und Beschreibungen zeigen nur den Kern eines Satzgliedes. Satzglieder können durch andere Wörter erweitert werden:

 

Der Lehrer hilft den Kindern.

Der von der Schulleitung angestellte, speziell dafür ausgebildete Lehrer hilft den durch ihre soziale Herkunft benachteiligten Kindern.

 

 

Vorlesung 7

Der Text. Texttheorie

Der Text ist eine inhaltliche, kommunikative und strukturelle Ganzheit. Dem Umfang nach unterscheidet man einen Einworttext, Einsatztext, Text aus mehreren Sätzen und einen mehrsätzigen Text.

Um das ganze Redewerk und seine semantisch-strukturellen Bestandteile auseinander zu halten, benutzt man für das Redewerk die Bezeichnungen: Makrotext, Ganztext, Großtext. Und für seine Bestandteile die Bezeichnungen: Mikrotext, Teiltext, Kleintext. Die Bestandteile des Gesamttextes sind auch verschieden: ein Literaturtext gliedert sich in Teile, jeder Teil in Kapitel, jedes Kapitel in Absätze.

Die Texte sind ebenso mannigfach und verschieden, wie die Arten, Absichten und Situationen der sprachlichen Kommunikation.

Nach der Art des Textes unterscheidet man geschriebene und gesprochene Texte. Die mündlichen Texte lassen sich analysieren nur wenn sie fixiert sind (z.B. Aufnahme). Nach der Mitteilungsabsicht kann eine lange Reihe von Textsorten unterschieden werden, z.B.: Vorschrift, Anweisung, Bekanntmachung, Telegramm, Brief… Teilweise decken sich diese Texte mit den Funktionalstilen. Doch ist die Zahl der Textsorte+n viel größer als die der Stile. Jede Textsorte verlangt eine bestimmte sprachliche Ausformung. Einige Textsorte reihen sich schwer in irgendwelchen Funktionalstil ein (z.B.: Roman in Briefen).

Die Sprechsituation wirkt auch auf die Gestaltung der Texte. Je nach dem Vorhandensein der Gesprächspartner unterscheidet man partnerbezogene (Gespräch, Prüfung, Verhör), nicht partnerbezogene (Monolog) und scheinbar partnerbezogene Texte (Fernseher, Radio, Internet).

Je nach der Form des Textes unterscheidet man offene und geschlossene Texte. Die geschlossenen sind in der Regel vom kleineren Umfang und nach einem bestimmten sprachlichen Muster verfasst. Die Anfangs- und Schlussgrenze ist deutlich zu erkennen. Die offenen Texte haben einheitlichen Aufbau, kein Muster, nach dem sie verfasst werden. Obwohl die Granzsignale in solchen Texten nicht ganz formelhaft sind kann man immer den Anfang und Ende eines Textes feststellen. Die interne Gliederung eines Ganztextes in Textteile erfolgt verschiedenartig. Im mündlichen Text – durch größere Pause oder Wechseln von Rollen. Im schriftlichen Text – durch Gliederung der Teile.

Mittel der Satzverflechtung im Tex t

In einem Ganz- oder Teiltext sind die Sätze inhaltlich und formell mit- und untereinander verflochten. Die Satzverflechtung unterscheidet sich in Nachbarnbindung (Kontaktbindung), wenn es um die Nachbarsätze und um Distanzverbindung geht. In der Verbindung der Sätze sind zwei Richtungen möglich: die vorverweisende Richtung, die aufs folgende hinweist und das Erscheinen irgendwelcher Aussageelemente vorbereitet. Solche Verbindung heißt die Katapher. Die rüchverweisende Verbindung, welche etwas schon Erwähntes aufnimmt und auf das Vorhergesagte hinweist, d.h. die Anapher. Kataphorische Mittel stehen in der Regel am Anfang des Textes, anaphorische – am Schluss. Mitten im Text sind beide Richtungen möglich. Der unbestimmte Artikel ist ein kataphorisches Mittel. Solche Wörter, wie „erstens“ gehören auch dazu. Die Wörter „also“, „folglich“ sind anaphorische Hinweise, weil sie Schlussfolgerungen aufgrund des Vorhergesagten einleiten. Pronominaladverbien können beide Richtungen einweisen, z.B.: Ich habe erfahren, dass der Zug zwei Stunden Verspätung hatte. Damit (Anapher) habe ich nicht gerechnet. Ich habe damit (Katapher) nicht gerechnet, dass der Zug…

1. Lexikalisch-syntaktische Satzverflechtung
a) Pronomen
b) Pronominaladverbien (z.B.: nun, bald)
c) Konjunktionen und Partikeln
d) Fragewörter (die Antwort wird erwartet)
e) Zahlwörter (erstens…)
f) Wiederholungen (Wörtliche, synonymische und eine Paraphrase = Umschreibung)
g) Ellipsen (Ein elliptischer Satz wird erst in Anlehnung an Nachsatz verständlich, besonders häufig sind Ellipsen im Gespräch, z.B.: Ich freue mich – sagte ich. Und Gesprächspartner: Worüber? Ich: Über sie und unser Gespräch, weil ich sie mit meinen Problemen belästige)
h) Wortfolge. Eine besonders wichtige Rolle kommt der ersten Stelle als Anschlussstelle zu. Das Wort an der Anschlussstelle wirkt als rückverweisendes Wortmittel und zugleich kann es auch das Thema der Aussage festsetzen.

2. Morphologische Mittel
a) Artikelgebrauch
b) Genusgebrauch. Der Wechsel von Aktiv und Passiv erfolgt oft, wenn dasselbe Subjekt in Nachbarsätzen bald als Agens, bald als Patiens auftritt.
c) Modusgebrauch. Bei der Gestaltung der Rededarstellung, besonders in der direkten Rede, der Imperativ hat eine besondere Rolle, weil er aktivierenden Einfluss auf den Gesprächspartner ausüben kann und somit eine sprachliche Reaktion verlangt.
d) Zeitformengebrauch, nämlich relativer Gebrauch der Zeitformen. Das Rahmen Perfekt und Präsens historikum, das nur im Text sinnvoll ist und den Übergang vom einen Textteil zu anderen gestaltet.
e) Die Steigerungsstufen (Verlangen Erwartung).

3. Wortbildende Mittel der Satzverflechtung
a) Ableitung
b) Zusammensetzung

4. Rein lexikalische Mittel (Es geht um die Anwendung der Wörter aus demselben Themenkreis in allen Sätzen eines Kleintextes).

 



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