III. Stilistische Charakteristik des 


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III. Stilistische Charakteristik des



III. Stilistische Charakteristik des

Deutschen Wortschatzes. ……….………………………19

IV. Fremdwörter. ……………………………………….28

V. Syntax aus stilistischer Sicht. ………………………38

VI. Mittel der Bildkraft. ………………………………..48

VII. Index der Termini. ………………………………...76

VIII. Theoretisch en Fragen für Selbstkontrolle. ……...87

IX. Praktische Aufgaben für Selbststudium. ………….90

X. Quellennachweis. …………………………………...101

I. Stilistik. Stil. Funktionalstil.

Die Stilistik als Wissenschaft hat einen Komplexcharakter. Man darf die Stilistik nicht in stilistische Phonetik, stilistische Grammatik zerreißen, sonst vernichtet man ihreneigenen Gegenstadt. Ihr eigentlicher Gegenstand ist die Vereinigung einzelner Gebiete der Sprachstruktur in ein einziges qualitativ neues Ganzes beim Funktionieren der Sprache in sämtlichen Situationen auf mündlichem oder schriftlichem Wege.

Die Hauptanliegen der Stilistik ist es, die Beziehungen zwischen den Besonderheiten der Sprachverwendung im gesellschaftlichen Verkehr und den Besonderheiten der gesellschaftlichen Situation, aus der sich die Notwendigkeit und Art der Sprachverwendung ergeben, aufzudecken.

Die soziale Determiniertheit der Sprachverwendung bestimmt den zentralen Gegenstand der Stilistik. Das ist ihre Relation zur Spezifik der kommunikativen Situation und Aufgabe.

Für den theoretischen Ausgangspunkt der Stilistik ist ausschlaggebend, dass das Sprachverhalten gesellschaftliches Verhalten ist und dass der Sprachgebrauch die kommunikativen Bedürfnisse in den verschiedensten Sphären der gesellschaftlichen Tätigkeit widerspiegelt.

Stilistik unter den soziolinguistischen Aspekt ist die Wissenschaft von der Verwendungsweise und Ausdruckgestaltung der Sprache in sämtlichen Kommunikationsakten. Die Stilistik muss die Beziehungen, das Wechselverhältnis zwischen Gesellschaftlich und Sprache erforscht. Die Stilkunde untersucht, inwieweit außerlinguistische Faktoren (Kommunikationsbereich der Aussage, soziale, berufliche, nationale, territoriale Zugehörigkeit der Gesprächspartner, ihr Bildungsgrad, ihr Alter, ihr Leben in Stadt oder Land) und andere gesellschaftliche Determinanten die Redeweise beeinflussen.

Die traditionelle Stilistik ist stark von der Rhetorik und Poetik beeinflusst und hat viele Begriffe und Termini übernommen. Aristoteles nannte die speziellen Mittel zur Aussagegestaltung der Rede, ihrer Verschönerung Tropen. Die Beschreibung und Systematisierung der Tropen und Redefiguren gehörte lange Zeit zur Hauptaufgabe der Stilistik.

Man kann die Stilistik folgenderweise betrachten:

- als Lehre von den Stilen der Sprache und ihren Abarten, die sich den verschiedenen Funktionen der Sprache entsprechend herausgebildet haben und durch Besonderheiten bei der Auswahl und Kombinierung von sprachlichen Mitteln gekennzeichnet sind;

- als Lehre von den Ausdrucks-und emotionellen Bewertungsmitteln der Sprache und deren Anwendung in verschiedenen Sphären des sprachlichen Verkehrs.

Stilelemente.

Stilelemente sind variable Sprachmittel. Sprachliche Einheiten, die den Stil eines Textes charakterisieren, erwiesen sich als fakultative Varianten und können im Redekontext durch andere sprachliche Mittel ersetz werden. Die Elemente des sprachlichen Zeichensystems, die grundsätzlich variabel sind, können also potenzielle Stilelemente sein. Sie werden beim Prozess der Textgestaltung unter Umständen zu tatsächlichen Stilelementen.

 Der Stil eines Textes ist als Ganzheit und nicht als eine Summe einzelner Merkmale zu erfassen, denen ein stilistischer Wert zukäme. Stilelemente bestimmen den Stil eines Textes und sind bei der sprachlichen Fassung eines und desselben Sachverhalts, bei gleich bleibendem denotativem Bezug variabel. Die Elemente des sprachlichen Zeichensystems, die solche Variationen zulassen, sind potenzielle Stilelemente: Antwort geben- beantworten, bekommen-erhalten

Man unterscheidet:

· Lexikalische Stilelemente (Wortwahl)

· Morphologische Stilelemente (Tempus, Modusvariationen, Artikelgebrauch)

·  Syntaktische Stilelemente (Wortfolge, Kernsatz, Langsatz).

 

Offiziell- sachlicher Stil.

Die soziale Funktion dieses Stils ist die Ermöglichung der offiziellen Verständigung zwischen den offiziellen Behörden, öffentlichen Organisationen und der Bevölkerung. Der offizielle Stil ist in Amtsdokumenten, offiziellen Mitteilungen, Vorträgen, Ansprachen gebraucht.

Stilbildende Stilzüge sind: Sachlichkeit als einer der Hauptstilzüge des Stils.

 Das sachbedingte Fehlen jeder Individualität- die Unpersönlichkeit des Stils, die Förmlichkeit, die Präzision und die Eindeutigkeit. Der Stil des öffentlichen Verkehrs wurzelt im alten deutschen Kanzleistil. Der Stil ist schwerfällig, unbeweglich und wird „Papierdeutch“ genannt.

Diesem funktionalen Stil sind zahlreche Schablonen und Klischees eigen, die so genannte funktional gefärbte Lexik: spezielle sachliche Bezeichnungen, darunter Termini, Fremdwörter, Formulierungen und Fachausdrucke amtlichen Charakters: erstarrte sprachliche Formeln:  unter Ausnutzung, kraft, infolge, gemäß, Pronominaladverbien: hiermit, hierfür, bestimmte Verben: erfordern, vornehmen, abstrakte Wörter auf –ung, -heit,- keit.

 Auch Grammatik ist sachbezogen: vielgliedrige und lange Einfachsätze, Passivkonstruktionen, Partizipialgruppen, Imperativformen.

 

Stil der schönen Literatur.

Dieser Stil stellt ganz besondere Verwendung der Sprache dar und gesellschaftliche Funktion bestehet aus zwei Teilen: die ästhetische und die kommunikative, sie fließen ineinander. Die schöne Literatur ist berufen, die Wirklichkeit in künstlerischer Form widerzuspiegeln, zu den wichtigsten Fragen des Lebens Stellung zu nehmen, die Menschen zu erziehen.

Im funktionalen Stil der schönen Literatur können alle anderen Stile vorkommen. Das gehört zur Spezifik des Stils. Die andere Besonderheit des Stils besteht darin, dass es der einzige Stil ist, in dem alle Redearten vertreten sind: Autorensprache, direkte, indirekte, erzählte und erlebte Rede.

Das Spezifische des Stils ist Bildkraft, die in sich die Begriffe Bildlichkeit und Bildhaftigkeit einschließt. Die Bildhaftigkeit wird durch die treffende Wortwahl erreicht, die Bildlichkeit entsteht dank dem Gebrauch der Tropen, die für den funktionalen Stil der schönen Literatur einen sehr wesentlichen Stilzug bedeuten. Die höchste Variabilität des Ausdrucks ist die auffälligste Besonderheit dieses Stils.

Stil der Alltagsrede.

Die gesellschaftliche Funktion dieses Stils ist die sprachliche Gestaltung des alltäglichen Sprachverkehrs i der nicht offiziellen Sphäre der gesellschaftlichen Kommunikation. Die Kommunikation wird mündlich realisiert.

Die Alltagssprache ist ein ganz besonderes stilistisch homogenes funktionales System, das von der Literatursprache abgesondert ist. Die Literatursprache kann sich so stark von der Umgangssprache unterscheiden, dass man von zwei verschiedenen Sprachen sprechen muss. Aber dir Grenze zwischen der Literatursprache und Umgangssprache ist nicht scharf.

Zwei Abarten der Nationalsprache werden gemeint. Die Alltagslexik ist stilistisch so charakterisiert: salopp. grob, vulgär.

· Im alltäglichen Verkehr ist das der unmittelbare Kontakt zwischen Gesprächspartnern.

· Der Dialog ist hier die Hauptform des Redeverlaufs.

· Der Sprachverkehr zwischen den Partnern erfolgt direkt, ohne dass der Äußerung ein längeres Nachdenken vorausgeht und deshalb ist die Lexik nicht im Voraus gewählt.

· Der Charakter der Äußerung hat nichts Offizielles an sich.

·  Eine große Rolle spielt die Sprechsituation und die nicht sprachlichen Mittel: Mimik, Gestik, die Reaktion des Gesprächspartners.

· Solche sprachlich nicht lexikalischen Mittel wie emotionelle Information, Betonung, Pausen, Sprechtempo spielen auch eine große Rolle bei der Verwirklichung des alltäglichen Sprachverkehrs.

Die Stilzüge der Alltagsrede sind: Ungezwungenheit, Lockerheit, Konkretheit, emotionale Expressivität, Subjektivität und Knappheit des Ausdrucks.

Für umgangssprachliche Lexik sind Schattierungen der expressiven Stilfärbung typisch, auch Mundartwörter, Modewörter (prima, super), Schimpfwörter (Vollidiot), Groblexik, Flickwörter, Modalwörter (klar, bestimmt), Partikeln (ja, wohl, aber), spezielle fragenartige Ausdrucke, die keine eigentliche Fragefunktion erfüllen (Nicht Wahr? Stimmt!), Schwammwörter, die Wörter ohne konkrete Bedeutung (Ding, Sache, Zeug).

Die Umgangssprache zeichnet sich auch durch Syntax aus: Bevorzugung elliptischer, unvollständiger Sätze, eingliedriger Sätze verschiedenen Typs, Wiederholung von Wörter, Lockerung der syntaktischen Verbindungen zwischen den teilen einer Aussage. Passivsätze werden selten gebraucht. Das lässt sich dadurch erklären, dass die Alltagsrede immer persönlich gefärbt ist.

Die Morphologie weist bestimmte Besonderheiten auf: Pluralformen auf –s, (Jungs), Ersatz der Genitivform durch die präpositionale Form (der Vorschlag vom Vater). Sehr oft wird Perfekt statt Präteritum gebraucht, das Futurum wird selten gebraucht.

 Die Alltagssprache ist bildlich. Bewertende Epiteta, bildhafte Vergleiche, Metaphern, Metonymien, Hyperbeln sind oft anzutreffen. Sie dienen meistens zum Ausdruck der emotionellen Einschätzung des subjektiven Verhaltens.

Die Umgangssprache erfüllt ihrer direkten Funktion als Verkehrsmittel auch noch andere Funktionen:

- Sie dient in der schönen Literatur zur Schaffung von den sprachlichen Porträts, zur realistischen Darstellung des Lebens in einem bestimmten sozialen Umfeld und als stilisierendes Mittel im erzählenden Teil eines Buches.

Stil der Wissenschaft.

 Die gesellschaftliche Funktion des wissenschaftlichen Stils besteht in der Vermittlung von Erkenntnissen, Gesetzen, Erörterung von Problemen, in der Erklärung der Erscheinungen der Umwelt exakt und erschöpfend, in der Darlegung von Tatsachen und Beweisen, Erschließung der historischen Gesetzmäßigkeiten.

Dir Stilzüge dafür sind die Logik, die Klarheit, die Folgerichtigkeit, die Sachbezogenheit und Präzision, die Abstraktion, die logische Expressivität, das Fehlen der emotionalen Expressivität, die Objektivität.

Der wissenschaftliche Stil hat verschiedene Genres der Äußerung: Monographie, wissenschaftlicher Beitrag, Referat, Lehrbuch. Der Charakter der Aussage ist anders in physikalischen, chemischen, mathematischen, philosophischen, philologische, geschichtlichen Texten. Hier hat Stilistik mit den Subtexten oder Substilen oder Textsorten zu tun.

Der wissenschaftliche Stil spiegelt sich in der Regel in der Auswahl der Lexik wieder. Wissenschaftliche texte enthalten spezielle, funktionalgebundene Lexik: Termini, terminologische Wortverbindungen, Realienbezeichnungen. Viele Termini sind Fremdwörter, Internationalismen.

Von großer Bedeutung für diesen Stil ist die abstrakte Lexik. Abstrakte Substantive, die zur Bezeichnung abstrakter, wissenschaftlicher Begriffe dienen.

Strukturell treten als eine Charakteristik des wissenschaftlichen Stils Komposite auf: zusammengesetzte Substantive, zahlreiche Substantive mit dem Suffix –ung.

 Die Syntax des wissenschaftlichen Textes ist strukturell komplizierter.

 Was die Morphologie begriff, so wird aus allen Varianten knappere Form gewählt aus den Grund der Sprachökonomie.

Die Tendenz zur Nominalisierung tritt deutlich auf. Passivsätze werden im Dienst der Unpersönlichkeit gebraucht, die charakteristisch für den wissenschaftlichen Stil ist.

 

Werbesprache.

Die Werbesprache hat eine bestimmte stilistische und pragmatische Funktion: den privaten Verbraucher der Warten zu überzeugen, ihn für die waren dieser Reklame zu gewinnen.

Die Werbesprache weist sozusagen keine „normale“ Syntax auf. Die Sätze sind unvollständig, öfter fehlt das finite Verb. Oft kommen nur einzelne Wörter und Bilder vor.

Neologismen aller Art erscheinen in der Werbung (Allzwecktisch, Abwaschtisch) Adjektive: vitaminfrisch, kochfest, schlüsselfertig.

 Eine besondere Rolle kommt den Anglo-Amerikanismen in der Werbesprache zu (Cadillak, Coca-Cola)

Interessant ist solche stilistische Erscheinung wie Antonomasie. In der Werbesprache ist es Benennung einer Ware auf Eigennamen der Firma, die diese Ware herstellt, angewandt (Die Levis-Jeans, die Clarks- Schuhe der Firma „Clarks“)

Oft kommen Metaphern vor: Motorroller tragen Vogelnamen: Habicht, Schwalbe.

Der Still der Werbesprache ist stets positiv und hyperbolisch, superlativisch, beschränkt sich oft auf traditionelle Steigerungswörter: blitzneu, extrafein, oder steigernde Zusatzwörter: ultra, super, extra, Traum, Welt), oder ausschließende Anpreisungen: das beste Waschmittel, das beste Persil)

Die Allusionen sind zahlreich vertreten: Der Kunde ist tot, es lebe der Kunde.

Euphemismen aller Art: Weiches braucht Weiches- so wird Toilettenpapier geworben. Man kann oft Periphrasen beobachten: alles palletti (alles in Ordnung) das strahlendste Weiß seines Lebens (Werbung für Waschpulver).

 

Charakterologische Lexik

Die Gesamtheit der Sprachträger ist nicht homogen, und aus innen-und außerlinguistischen Gründen sind die Wörter nicht allen Deutschsprachigen gleichweise verständlich. Die Besonderheit dieser Wörter ist diese eingeschränkte Verwendungssphäre. Sie werden in verschiedenen Stilen der Sprache verschieden verwendet, sowohl in quantitativer, als auch qualitativer Hinsicht. In einem Stil sind sie wenig, im anderen viel oder gar nicht, für den dritten sind sie typisch. Sie üben in verschiedenen Stilen verschiedene Funktionen aus. Man kann von zwei Untergruppen sprechen:

· Die stilistische vollständig oder teilweise kolorierte Lexik

· Die so genannte charakterologische Lexik, die der Aussage ein bestimmtes Kolorit verleiht.

Die Wörter der zweiten Gruppe haben keine absolute Stilfärbung; lexikologisch gesehen gehören sie zu ein und derselben Schicht (Archaismen, Neologismen, Fremdwörter, Fachwörter, Jugendsprache, Dialektismen), aber sie werden verschiedenartig verwenden, das heißt stilistisch betrachtet sind sie verschieden. Diese Wörter und Wendungen unterschiedlicher Stilfärbung sind nicht allen Sprachbenutzern gleichweisebekannt, da sie zeitliche, örtliche, nationale und andere Besonderheiten charakterisieren. Die lexikalischen Archaismen, Neologismen, Dialektismen und andere Schichten dieser Wortbestandsgruppe üben ihre stilistische Funktion aus, zeigen ihren Ausdruckswert nur in einer konkreten Sprechsituation. Sie geben unterschiedliche Kolorite wieder. Darin besteht ihre stilistische Funktion. Unter Kolorit versteht man die charakteristische Atmosphäre, die bei der Aussage fühlbar wird. Man unterscheidet zwischen bewusster Koloritzeichnung (Stilisierung), die der Sender mit gezielter Absicht schafft, und dem natürlichen Kolorit.

Man unterschiedet typisierende Kolorite, denen gesellschaftliche Determinanten zugrunde liegen (historisches, nationales, soziales, berufliches Kolorit) und individualisierende Kolorite, die die Sprechweise jedes Einzelelementes zeigen (Das Sprachporträt).

Es besteht keine scharfe Grenze zwischen beiden Arten.

Nehmen wir die erste Gruppe der charakterologischen Lexik- lexikalische Archaismen und Historismen.

Die stilistische Funktion der Historismen ist die Gestaltung des Zeitkolorits. Zu den zeitlich begrenzten Schichten des Wortbestandes gehören Wörter und Wendungen, die vom Standpunkt der Gegenwart aus veraltet sind. Historismen sind oft Realien der Vergangenheit. Armenhaus, Aeroplan, Knecht, Kotillon

Archaismen werden zu poetischen Zwecken gebraucht: Aar- Adler, Woge- Welle, Tann- Tannenbaum

Sie können auch in der Umgangssprache, in territorialen und sozialen Dialekten noch als gängige Wörter erhalten bleiben Ross nicht Pferd

Die lexikalischen Archaismen und Historismen sind für den Stilforscher als stilistisch-expressive Ausdrucksmittel in der schönen Literatur und Publizistik interessant, da sie dem Text historische Kolorierung verleihen. Vom Leser verlangen die Historismen das Hintergrundwissen und soziokulturelles Wissen.

Die Archaismen und Historismen können auch als Mittel der Satire gebraucht werden, um die bestimmte Zeit oder einen Zustand zu parodieren.

Aber manche Archaismen finden ihr neues Leben. Einige Archaismen wurden in der Hitlerzeit auferlebt. Dabei wurde das bekannte und positive Wortgut in den Hintergrund gerückt und der ältere deutsche Wortschatz aktiviert. Anstatt Krieg- politischer Angriff, das dritte Reich, Rasse, arisch. Bei der Popularisierung und Tarnung ihrer verbrecherischen Absichten haben die Faschisten auch die Sprache zur Manipulierung der Menschen eingesetzt.

Ein wirksames Mittel totalitärer Simplifizierung ist der kollektive Singular: der Germane, der Jude statt die Germanen, die Juden. Diese Gewohnheit stammt aus wissenschaftlicher Abstraktion und kann haben die Funktion, das Gruppenbewusstsein aggressiv zu polarisieren.

Hierher gehört das Wort arisch. Es war ursprünglich ein Fachterminus der Sprachwissenschaft und Ethnologie für indopersisch, später verallgemeinert auf indogermanisch und begegnet schon bei Wagner im Sinn nicht jüdisch.

Nach 1945 trat der nationalsozialistische Wortschatz zurück und wurde archaisch.

Nach der Wende viele Wörter aus der DDR wurden Historismen: Volksarmee, Subbotnik, Wohnungskommission, Kulturhaus, Tagesnorm.

 

Neoligismen.

 

Man kann Neologismen in zwei Klassen einteilen:

· Okkasionell benutzte Wörter

· Usuell benutzte Wörter

Okkasionalismen werden als textsortenbezogen definiert. Sie sind zwar dem Sprachsystem zugehörig, nicht jedoch der Sprachnorm.

Usuell benutzte Wörter gehören der Sprachnorm und haben Eingang in das Lexikon der Sprache gefunden. Durch häufige Benutzung sind sie gesellschaftlisch akzeptiert und werden oftmals sogar in das Wörterbuch aufgenommen.

Beispiele für okkasionell benutzte Wörter in Zeitungen sind Anti-Amerikanismus, Albright- Doktrin, Großmacht- Revanchismus.

Beispiele für usuell benutzte Wörter sind Fußballvermarkter, Nuklearpotenz.

B. Schaeder definiert den Neologismus als eine neu entstandene lexikalische Einheit, die nicht Eingang in das Lexikon der betreffenden Sprache gefunden hat und unterscheidet:

· Neue Wörter, d.h. Lexeme, die erstmals neue beziehungsweise neu etablierte Gegenstände oder Sachverhalte bezeichnen;

· Neubedeutungen (Neusememe), d.h. Bedeutungen (Sememe), die vorhandenen Sememen bereits existierender Wortschatzeinheiten (Lexeme) hinzufügt werden;

· Neubezeichnung, d.h. neue Bezeichnungen für bereits existierende Gegenstände und Sachverhalte.

Neologismen zählt man zur Gruppe der Wörter mit zeitlich begrenzter Geltung. Man unterscheidet Notneologie, die ausschließlich zur Bezeichnung für neue Gegenstände, Ideen, Erscheinungen, Ereignisse dient, und Luxusneologie. Die Luxusneologie schließt neue Wörter ein, die als Synonyme zu den schon in der Sprache existierenden Namen gebildet oder aus Fremdsprache, Dialekten, Jargons entlehnt werden.

Einige Wörter, die zur so genannten Luxusneoligie gehören, werden von den deutschen Wörterbüchern fixiert und verdrängen sogar das deutsche Wort. Hobby ersetzt in vielen Situationen die deutschen Wörter Steckenpferd und Liebhaberei. Das Wort erwies sich sehr produktiv und bildet weiter neue Wörter: Sonntagshobby, Hobbyraum, Hobbymusiker.

Die Neologismen müssen inhaltlich und stilistisch motiviert werden.

Man unterscheidet drei Typen von Neologismen:

1. Neuwort. Das sind die eigentlichen Neologismen, welche zum ersten Mal in der deutschen Sprache erscheinen und ganz neue Gegenstände bezeichnen. Viele eigentliche Neologismen sind internationale Wörter, Termini, Fachwörter. Das sind absolut neue Wörter im Deutsch, die keiner Weise mit der deutschen Wortbildung verbunden sind: Trend, Computer, Videorecorder.       

2. Neuprägungen. Diese werden aus den Elementen gebildet, welche früher für die Bezeichnung von anderen Objekten gebraucht wurden. Das sind bekannte Wörter, Affixe in neuen Kombinationen: Rückversicherung, Multi für Multimillionär. Zu den Neuprägungen gehören auch Kunstwörter, sie werden absichtlich künstlich gebildet aus den bekannten Wörter und Morphemen der allgemeinen Nationalsprache. Sie gehören zum Bereich Werbesprache: Dixan, Dimafon, Plast.

3. Die Abkürzungen entwickeln sich weiter und bereichern die Sprache als Neologismen: IQ- Intelligenzquotient, PC- Personal Computer, TV- Television.

                 

Zu den Neuprägungen gehören auch reduzierte Wörter: Memo – Memorandum, manchmal der Endteil des Wortes Lack- Goldlack, die Mitte des Wortes Spek- Ispektion, z.b. Abi- Abitur, Car- Autocar.

Bildung der Neologismen

Gewöhnlich passt man den Neologismus einem schon bestehenden deutschen Modellwort an, die meisten von ihnen sind echte Gebrauchsformen, die sich in die Sprache gut einfügen. Oberstes Gebot ist ihre Begrifflichkeit, die neuen Wörter und Wortfügungen müssen allen verständlich sein.

 

Semantische Neologismen.

Semantische Neologismen stellen besonders Interesse für Stilistik dar. Sie sind immer expressiv. Sie entwickeln allmählich in der Sprache dank der Umdeutung, der Veränderung der semantischen Bedeutung:

Der Renner - besonders populäre Ware beziehungsweise etwas Populäres: Des modische Roman ist ein Renner.

Der Aufsteiger - ein Mensch, der wichtig und populär wird

Als Neologismen können nicht nur einzelne Wörter, sonder auch Phraseologismen auftreten. Besonders intensiv werden neue Phraseologismen in der Umgangssprache gebildet:   Das kannst du vergessen - дохлый номер.

Der Verb vergessen hat hier die Bedeutung „etwas, jmdn. aus dem Gedächtnis verlieren, sich nicht mehr an etwas, jemandem erinnern. Im Ganzen klingt der Ausdruck abschätzend ironisch in Bezug auf das Objekt der Rede: Den letzten Sommer kannst du vergessen! Im Grunde war das gar kein richtiger Sommer, er was regnerisch und kalt!

Der Sprachträger dekodiert die Bedeutung des Wortes, weil diese Bedeutung aus der Struktur des Wortes ersichtlich ist. ZU solchen Wörtern gehören Theatermacher, Modemacher, Filmmacher. Das Wort Macher ist auch ein Neologismus, es ist auf das englische Wort maker zurückzuführen. Wenn das Wort nach der deutschen Wortbildung geschaffen ist, so wird es vom Empfänger leicht verstanden.

Die Dekodierung einiger Neologismen stützt sich auf das Vorwissen und ist nur im kognitiven Aspekt zu enträtseln.

Viele Neologismen sind auch ohne Kontext und ohne Vorwissen verständlich. Der Kontext verstärkt nur die Dekodierung des Neuwortes: Nerven – Lange Autofahrten können ganz schön nerven.

Der größte Teil der Neologismen sind Substantive. Das ist klar, weil Substantive neue Gegenstände, Erscheinungen, Ereignisse bezeichnen. Aber Adjektive und Verben sind auch möglich: nicht zu kurz kommen, Stress- stressig, Rock- rockig.

Fremdsprachiges Kolorit.

Fremdsprachige Wendungen sind in die Redeäußerungen einzelner Personen eingestreut, um den Leser bewusst zu machen, dass die Figur im Grunde eine andere Sprache spricht.

Der Autor lässt die Vertreter einzelner Nationalitäten an ihren Ausdrücken erkennen. Durch ein gelegentlich Eingeflochtenes „well, darling“ oder durch Sätze wie „make yourself at home“ macht das Heimatland des Sprechenden und seine Nationalität deutlich.

Zahlreiche Fremdwörter sind im Jargon bestimmter sozialer –asozialer Gruppen enthalten.

Der Autor beschreibt die Person und versucht, ihren Jargon möglichst wahrheitsgetreu zu kopieren. Das Fremdwort dient in diesem Fall als stilistisches Wortmittel der Charakterisierung einer Person.

Eine besondere stilistische Erscheinung stellen fremdsprachige Zitate dar.

Erstens dienen sie der objektiven Mitteilung, der sachlichen Beweisführung. Dies gilt insbesondere für den Stil der Wissenschaft, Technik, für den Stil des öffentlichen Verkehrs und für den Stil der Publizistik und Presse z.b. So findet man in der „Histoire de la literature francaise“ Kapitel über Philosophen, Redner, Historiker...

Zweitens bilden die fremdsprachigen Zitate einen wichtigen Bestandteil der nationalen, historischen, und sozialen Koloritzeichnung, d.h. sie dienen stilistisch- expressiven Zwecken.

Die meisten fremdsprachigen Zitate lassen sich nicht wörtlich übersetzen, da damit ein Teil ihres nationalen Kolorit abgestreift würde: All right! (Richtig, Alles in Ordnung!), Do-it-yourself (Mach es selbst).

Fachsprachliches Kolorit.

Fachsprachliches Kolorit entsteht als Resultat des Gebrauchs von fremdsprachigen Fachausdrücken (den so genannten Termini) und Berufsjargonismen (den so genannten Professionalismen). Heute sind sie vor allem in der wissenschaftlichen Literatur und in der Publizistik verbreitet. Die Funktion des fachsprachlichen Fremdwortes ist eine doppelte:

1. die begriffliche thematische Benennung und eindeutige Beschreibung eines Sachverhaltes.

2. die konnotative Bewertung einer Sache durch den Fremdwort-gebrauch.

 

 

Soziales Kolorit.

Man greift zu einem Fremdwort in einem bestimmten sozialen Kontext, um die Gruppenzugehörigkeit der Person deutlich zu machen.

Es treten vier verschiedene Faktoren, die beim Gebrauch der Fremdwörter im Deutschen als Gruppen bildend aufgefasst werden können: das Alt, die Interessengemeinschaften, bestimmte weltanschauliche Prinzipien und das Verlangen nach dem gesellschaftlichen Status.

Flower-power - Schlagwort der Hippies

Der Greenpeace - internationale Organisation von Umweltschützern

 

Fachlexik.

Die Fachsprache unterscheidet sich von der Gemeinsprache, an der alle Mitglieder der Sprachgemeinschaft teilhaben, vor allem durch einen besonderen Wortschatz, die so genannte Terminologie und durch sonstige syntaktische und stilistische Eigenarten. Die Fachsprache soll es ermöglichen, fachliche Gegenstände besonders klar, eindeutig, genau, exakt und vollständig zu bezeichnen, z.b. Pinale (Technik), Parole (Linguistik), Penalty (Sport), Fauna (Zoologie), ionisieren (Physik).

Fachwörter dienen der präzisen Erfassung, Benennung und Beschreibung der gegenständlichen und theoretischen Elemente und Prozesse von Fachgebieten in Wissenschaft, Technik und Kunst sowie im weitesten Sinne in allen Bereichen der speziellen menschlichen Tätigkeit. Sie sind Mittel der Erkenntnistätigkeit und der fachlichen und beruflichen Kommunikation.

Man muss unterscheiden:

· allgemeinsprachliche Wörter, die in allen Fachdisziplinen gebraucht werden,

· allgemeinsprachliche Wörter, die in Abhängigkeit von der Spezifik der jeweiligen Fachrichtung verwendet werden, ohne einen wissenschaftlich definierten Begriff zu benennen, Termini im engeren Sinne.

Die wissenschaftlich-technische Terminologie bezieht sich auf die schriftliche, buchsprachliche Rede und gehört zur Literatursprache. Die Professionallexik ist in der Regel in der mündlichen Rede zu verwenden, sie gehört nicht nur zur Literatursprache, sondern zu den peripheren Schichten des Gemeinwortschatzes.

Der Aufschwung der Wissenschaft hatte selbstverständlich als außerlinguistischer Faktor auf die Entwicklung des Wortschatzes großen Einfluss. Einerseits entstanden auf verschiedenen Fachgebieten viele neue Termini oder sie wurden aus internationalen Fachsprachen übernommen. Andererseits drangen infolge der starken Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse zahlreiche Fachbezeichnungen in den Allgemeinwortschatz ein und verloren ihre funktionale Markierung. z.b. Verdrängen von der Psychoanalyse, bankrott von der Finanzsprache.

 

Termini.

Termini sind durch Definition begrifflich festgelegt: Symbiose- Zusammenleben artverschiedener Organismen zu gegenseitigem Nutzen.

Der einem Terminus zu Grunde liegende Begriff ordnet sich in das Begriffssystem des betreffenden Fachgebiets ein.

Termini können polysem bzw. homonym sein. Ihre Formative treten in verschiedenen Fachwortschätzen auf, jedoch mit jeweils spezifischer fachlicher Bedeutung: z.b. Adaption

- musik, Umarbeitung eines musikalischen Werkes, um es den Bedingungen einer anderen Gattung anzupassen,

- biologie, Anpassungsvermögen von Zellen, Geweben und Organen an wechselnde Umwelteinflüsse,

Zu den Termini gehören auch lexikalisch- semantische Varianten von allgemeinsprachlichen Lexemen, die neben ihren allgemein sprachlichen Bedeutung zusätzlich wissenschaftliche oder technische Begriffe benennen: z.b. Adresse

- Wohnsitzangabe einer Person

- Numerische oder alphanumerische Kennzeichnung eines bestimmten Bereichs im Sprecher eines Digitalrechners (Programmieren).

Termini können in Form von Einwortbenennungen oder auch als Mehrwortbenennungen auftreten, z.b. (math) Eulersche Gleichung, (physikal) kommunizierende Gefäße.

 

Berufsjargonismen.

Sind die Wortschatzeinheiten mit dem Bewertungscharakter, die die Haltung der Mitglieder der einschlägigen, homogenen, mit einem Beruf verbundenen Gemeinschaft zu den Umgebungsgegenständen übergeben.

Professionelle Jargonismen sind für Angehörige anderer Berufe nicht immer verständlich. Die Stilfärbung der Berufsjargonismen umfasst die Skala vom Umgangssprachlichen über das Saloppe bis zum Groben: Manus-Manuskript, der Achter- ein Boot mit acht Ruderern.

Die Metonymie ist neben der Metaphorik ein weiteres produktives Mittel zur Bildung von Fachbezeichnungen. Produktiv in den verschiedenen Fachsprachen ist insbesondere die Übertragung der Namen von Personen auf ihre Entdeckungen und Erfindungen, ohne zunächst eine Änderung der Lautform erfogt. Kilowatt, voltaisch, dieseln, Einsteinium, Faraday-Effekt

Der metaphorische Gebrauch, d.h. die bildhafte Übertragung des Bezeichnenden auf ein neues Bezeichnetes, ist in den Fachsprachen weit verbreitet und vor allem in der fachlichen Umgangssprache beliebt, wo sie der sprachlichen Verlebendigung von Arbeit und Gerät dienen: Anker - Teil des Elektromotors, Krokodilklemme - Klemme mit gezackter Öffnung.

Viele der bildhaft-anschaulichen Bezeichnungen beziehen sich auf den Bereich des tierischen oder menschlichen Körpers: Horn, Schnabel, Arm, Knie, Lippe, Hasenohr, Schwalbenschwanz.

Die Fachausdrücke (Termini verschiedener Wissenschaftszweige, Professionalismen bzw. Fachlexik verschiedener Berufssphären) sind funktional markiert. Sie schaffen berufliches Kolorit und können in allen funktionalen Stilen verwendet werden. Der Stil der schönen Literatur ist dabei keine Ausnahme.

 

Soziale Jargonismen.

Der Jargon ist eine Gesamtheit der nicht nur lexikalischen, sondern auch grammatischen und phonetischen Besonderheiten, die durch eine bestimmte Systemorganisation und ein Normvorhandensein gekennzeichnet werden. Unter Jargonismen wird nur die Lexik der bestimmten sozialen, altermäßigen und anderen Gruppen verstanden, d.h. Wörter und Wendungen, die von einem Kollektiv in der mündlichen Rede gebraucht werden und als expressivbewertende und euphemistische Doppelformen (Dubletten) zu den Wörter der Literatursprache auftreten.

 

Argotismen.

Sind Wörter des Argots, einer Sonderlexik volksfremder Elemente, eine Art Geheimlexik und Phraseologie. Wenn wir den Begriff „Argotismus“ gegen den Begriff „Vulgarismus“ abgrenzen werden, so sehen wir für den zweiten Fall mehr nicht die Sonderlexik, sondern allgemein verständliche Wörter und Wendungen mit grober Stilfärbung: Frau - Senn- Sann- Krone- Kalle; Geld - Heu-Staub- Gemüse – Bones- Helch- Spich.

Die Vulgarismen können verschiedenen Ausdruckswert, ja sogar verschiedene Schattierungen aufweisen. Das Wort „ das Luder “ ist im Rahmen des literarisch-gemeinschaftlichen Wortschatzes ein grobes Wort. In der volkstümlichen Alltagsrede hat es jedoch einen ganz anderen Ausdruckswert: du armes Luder, ein gutes Luder, ein feines Luder.

Das Grobwort ist ein kräftiges Stilmittel, man darf jedoch den Empfänger damit nicht überschütten.

Vorfeld.

Die traditionelle Satzlehre geht zwar davon aus, dass der Normalsatz die Reihenfolge Subjekt-Prädikat besitzt, doch zeigen stilistische Untersuchungen über die Satzanfänge, dass ein großer Teil der Sätze eine andere Satzeinleitung aufweist. Die Wahl des satzeinleitenden Satzglieds ist nicht dem Zufall überlassen, sondern folgt bestimmten stilistischen Erfordernissen, zu meist denkbedingten Ausdrucksabsichten.

Dafür einige Beispiele unterschiedlicher Vorfeldbildung:

Konjunktionen: Dann lagen in Danvielen Tunneln die Augen auf dem Sprung, das Licht wieder aufzufangen

Subjekt: Die Schwester, die ihn bediente, liebte ihn sehr.

Expressive ist dagegen die Stellung von Satzgliedern mit hohem Mitteilungswert am Satzanfang.

In der Prosa ist diese Stellungsvariante häufig mit emotionaler Wirkung verbunden, z.b.: Dies Land will ich besetzen… Die Frauen trug er in seinen Falten wie Staub…

Die Beispiele lassen eine emotionale Steigerung in den Satzanfängen sichtbar werden.

Aber die Spitzenstellung kann auch eine starke Verlebendigung der Bedeutung des Verbs bewirken, nämlich bei den so genannten trennbaren Verben, wenn das Präfix den Satz eröffnet und das Verb ihm folgt:

Auf sah der Leib: Fleisch, Ordnung und Erhaltung riefen.

Ähnlich ist die Wirkung, wenn der Satz mit einer Nominalform des Verbs beginnt:

Reisen hatte er gewollt.

Wirksam ist auch die Spitzenstellung des Adjektivs, das das Prädikativ repräsentiert:

Hart wurde sein Blick.

 

Ausklammerung.

Für die Rahmenkonstruktion stehen die drei Varianten der Distanzstellung, der Nah-und Mittelstellung und der Berührungs-oder Kontaktstellung. Zur Auswahl.

Im Falle der Nachstellung von Satzgliedern oder Gliederteilen hinter den Zielpol des Rahmens unterscheidet man zwischen Ausklammerung und Nachtrag.

Wenn Satzglieder oder Satzteile, die hinter dem Zielpol stehen, grammatisch, semantisch und intonatorisch fest mit dem Satz und seinem Prädikat verbunden bleiben, handelt es sich um Ausklammerung:

Eines Abends ging er hinunter zu den Liegehallen.

Ich wollte immer auffliegen wie ein Vogel aus der Schlucht.

 

Ellliptische Sätze.

Eingliedrige und elliptische Sätze erfüllen trotz fehlenden Bestandteils ihre kommunikative Funktion in vollem Umfang. Die erste Gruppe zerfällt in einige Untergruppen, nach Wortarten benannt: eingliedrige Subnstantivsätze (Nominalsätze), eingliedrige Verbalsätze (Aufstehen!), eingliedrige Adverbialsätze (Zurück!), Partikelsätze (Nein, doch), Interjektionalsätze (Ach, oh als emotionale Ausrufe).

Stilwert der Nominalsätze ist mannigfaltig: Korridore, Laboratorien, ein kleiner Raum, nur schwach erleuchtet.

Die Substantivsätze bringen ein statisches Bild vor Augen des Lesers.

Im Dienste der indirekten Personencharkterisierung, des Sprachporträts werden Kurzsätze gebraucht. Funktionalgenormt sind die Kurzsätze in Handelskorrespondenz (reine Wolle, echt Gold), im Stil der Publizistik und Presse (Überschriften, Zeitungsinserate, Wetterberichte) im Stil der Wissenschaft als Ausdruck der nüchternen Sachlichkeit.

Im Stil des Alltagsverkehrs gelten die Kurzsätze als funktional berechtigte Norm wegen der Sprachökonomie (die Emotion kann dabei fehlen: Post! Als Ausruf des Briefträger.

 

Prolepse.

Die Prolepse ist eine syntaktische Erscheinung, eine Art der stilistisch kolorierten Wortstellung, ist immer emotional gefärbt. Die Prolepse ist eine besondere Erscheinungsart der stilistischen Anfangsstellung. Unter Prolepse versteht man die Wiederaufname eines an der Spitzenstellung stehenden, abgesonderten Substantivs durch ein Pronomen oder Adverb.

Lebenserinnerungen eines jungen Mannes- das hatte etwas Komisches und Fürwitziges.

In der Volksdichtung ist die Prolepse stark verbreitet. Auch außerhalb der Volksdichtung bildet die Prolepse ein unentbehrliches Mittel emphatischer Wortstellung: z.b. Volkslied: Mein Schatz, er ist auf Wanderschaft.

In der Alltagsrede: Meine Mutter, die ist immer gerecht.

Parenthese.

Ist der Redeteil, der außerhalb des eigentlichen Satzbandes steht, aber dennoch ein mehr oder weniger wichtiger Teil des aktuellen Gedankenflusses ist.

Außer kommunikativer Funktion üben sie eine wichtige stilistische Funktion aus, indem sie der Rede Ungezwungenheit und Natürlichkeit, emotionale Färbung, auch einen gewissen Rhythmus verleihen. Sprengung des geschlossenen Satzbaus bewirken die Parenthesen. Das ist die Unterbrechung des Satzablaufs durch einen Satz, ein Wort, eine Wortgruppe, die in keiner unmittelbaren formalen grammatischen Beziehung zur dem Satz stehen, der sie einschließt. Von ihrer kontextualen Umgebung wird die Parenthese deutlich durch rhythmisch-melodische Mittel, gewöhnlich durch tiefere Stimmlage und schnelleres Sprachtempo, abgehoben.

Die Aussage wird mit Hilfe der Parenthese erläutert, kommentiert, bewertet, veranschaulicht.

Dann kommt die Kontrolle an der Stadtgrenze.- Nehmen Sie, bitte, die Sonnenbrille ab!- und dann kann es wirklich losgeben.

Hier wird ein ganzer Satz eingeschoben, der die Situation dem Leser deutlich vor Augen führt.

Die Parenthese ist in allen Stilen üblich, weil sie die unmittelbare Wirkung auf den Leser bezweckt.

Seht oft dient die Parenthese zum Ausdruck von Humor und Ironie.

...und mein Vater, wiewohl dick und fett, besaß viel persönliche Grazie und legte stets Gewicht auf eine gewählte und durchsichtige Ausdrucksweise.

 

Antithese.

Die logische Antithese ist eine durch Opposition zweier oder mehrerer Begriffe entstandene Gegenfigur.

Man unterscheidet lexikalische und grammtische Antithesen. Die lexikalische Antithese beruht auf gemeinsprachlichen und kontextualen Antonymen, die grammatische auf Opposition der Seme von zwei Wortformen. Die Antithese ist vielgestaltig: von der knappen antithetischen Zwillingsform (schwarz und weiß) bis zur kompositorischen Gegenüberstellung ganzer Textabschnitte.

Die Stilistische Wirkung der Antithese hängt von ihren Richtigkeit und Schärfe ab und kann durch Verbindung mit Wortspiel, Parallelismus erhöht werden.

Im wissenschaftlichen und publizistischen Stil erzeugt die Antithese Klarheit und Gedankenführung, Bestimmtheit der Aussage und bewirkt größere Überzeugungskraft.

 In der Belletristik dient sie oft als kommunikatives Muster für Kurzprosa (Aphorismen, Witze, Erzählungen mit lehrhaftem Sinn)

Wer viel redet- erfährt wenig.

Die Zeit ist kurz, die Kunst ist lang.

Im Gegensatz zur logischen Antithese ist die schiefe Antithese, die Figur, bei der zwischen den Polen der Gegenüberstellung die Verbindungsebene fehlt.

Bei den humoristischen und satirischen Formen sind Antithesen völlig berechtigt. „Hitler und Goethe“.

 

Wiederholung.

Bei der Betrachtung der Verwendung der Wiederholung müssen verschiedene Bereiche des Sprachgebrauchs untersucht werden. Realisierung sprachlicher Wiederholung gibt es in der Literatur, der Gebrauchsprosa und der gesprochenen Sprache.

 

Typen der Wiederholung.

Wiederholungen sind schon frühzeitig als Stilmittel bewusst verwendet worden und haben bis heute kaum an Wirksamkeit eingebüßt. Sie sind auf verschiedenen Gestaltungsebenen anzutreffen: Lautwiederholungen, Wortwiederholungen. Die wiederholte strukturelle Gleichheit ist allgemein als Parallelismus bekannt. Kehrt ein und dasselbe Element unregelmäßig im Text wieder, ohne an eine feste Stelle gebunden zu sein, wirkt es wie ein Leitmotiv.

Dieser Park liegt dicht beim Paradies.

Und die Blumen blühen, als wüssten sie es.

Die lexikalischen Wiederholungen bestehen im mehrfachen Gebrauch desselben Wortes bzw. derselben Wortgruppen, wörtlicher Wiederholung, oder eines Synonyms, synonymischer Wiederholung.

· Wörtliche Wiederholung:

Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an.

Auch wenn Konjunktionen, Interjektionen oder Vokative zwischengestaltet sind, bleibt der Charakter der Epizeuxis erhalten:

Annemarie Heising seufzte. Sie seufzte ein bisschen schnell in letzter Zeit.

· Synonymische Wiederholung:

„Ach, ich verstehe“, sagte Terrier fast erleichtert, „ich bin im Bilde: es geht also wieder einmal ums Geld...“

Die gleichmäßige symmetrische Wiederkehr derselben Wortform oder Satzstruktur schafft den grammatischen Parallelismus. Bleibt dabei die Lexik unverändert oder leicht variiert, so entsteht eine doppelte Wiederholung.

Als eine Form des umgekehrten Parallelismus kann man den Chiasmus ansehen, jene Stilfigur, die ihren Namen aufgrund der Oberkreuzstellung von zwei oft semantisch antithetischen Gliedern erhalten hat. Hier stehen Wörter beim zweitemal (syntaktisch) in umgekehrter Ordnung als beim erstenmal und zwar oft so, dass die am stärksten entgegengesetzten Wörter unmittelbar aufeinander folgen:

Die beiden redeten. Redend setzten sie sich. Sitzend redeten sie weiter.

Nach der Anordnung der widerholten Elemente gibt es Kontakt- und Distanzstellung. Eine Abart der Kontaktstellung ist die Aufzählung - das Nacheinander von gleichartigen Bezeichnungen der Gegenstände, Handlungen, Merkmale, durch oder ohne Konjunktionen verbunden:

Mit einem Ruck stand Terrier auf und setzte den Korb auf den Tisch. Er wollte das Ding loshaben, möglichst schnell, möglichst gleich, möglichst sofort.

Die Kettenglieder einer Aufzählung können semantisch gleichwertig oder ungleichwertig sein. Im zweiten Fall unterscheidet man eine aufsteigende Aufzählung, die Klimax, bei der jedes nächste Glied inhaltlich stärker oder genauer als das vorhergehende ist, und eine absteigende Aufzählung mit der umgekehrten semantischen Folge, die so genannte Antiklimax.

Klimax: So ging es Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. So ging es sieben ganze Jahre lang.

Antiklimax: Um den Papst zirkulieren die Kardinäle und um die Kardinäle zirkulieren die Bischöfe und um die Bischöfe zirkulieren die Sekretäre.

Bei der Distanzstellung der wiederholten Elemente sind mehrere Kompositionsarten möglich. Sie übersteigen den Rahmen eines Satzes und sind im Makrokontext ausfindig zu machen. Das sind: Anapher, Epipher, Rahmenwiederholung, Anadiplose, Leitmotiv.

Die Anadiplose ist Wiederholung des Zeilendes am nächsten Zeilanfang. Anadiplose ist eine Art Kompositionsfuge, bei der das letzte Wort eines Satzes an der Spitze des nächsten Satzes wiederaufgenommen wird. Das geschieht aber nicht wegen des gewöhnlichen Rhema-Thema- wechsel, sondern ist als Stilistikum aufzufassen:

Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

Die Wiederholung am Anfang der Sätze oder Absätze heißt Anapher, die Wiederholung am Ende mehrerer Sätze oder Absätze Epipher.

Anapher: Zum Glück gibt es den Konjunktiv, sagte er. Zum Glück gibt es nicht Wichtigeres als den Konjunktiv.

Epipher: Ihm war alles Ekel. Die plötzlich wiederaufbrechende Furcht der Menschen war ihm ein Ekel gewesen, ihre fiebrige Vorfreude war ihm ein Ekel.

Die Rahmenwiederholung besteht in der Wiederkehr derselben Sprachelemente am Anfang und am Ende eines Satzes oder Textes:

Sie musste weinen. Sie kurbelte die Scheiben herab. Der warme Wind... Sie musste weinen.

 

Asyndeton. Polysyndeton.

Asyndeton ist eine bloße Aneinanderreihung von einzelnen Wörtern, Wortgruppen oder Einzelsätzen ohne Konjunktion. Die einzelnen Glieder wahren dabei eine größere Selbstständigkeit.

Polysyndeton ist eine Aneinanderreihung mit der Konjunktion.

Für beide Verbindungsmöglichkeiten sind Emotionalität und erhöhte Dynamik typisch (beim Asyndeton ist die Bewegung hastig, ungleichmäßig, beim Polysyndeton ist sie dagegen gleichmäßig-rhythmisch). Manchmal drückt das Polysyndeton die schnelle Ablösung der Handlungen aus, wobei „und“ als Intensifikator dient.

Grauer Nachmittag- und es dunkelt rasch, und das Grau wird Nacht, und es gibt keinen Abend.

 

VI. Mittel der Bildkraft.

Sprechen wir vom bildhaften Ausdruck, so verstehen wir darunter jede anschaulich-sinnfällige Darstellung eines Gegenstandes bzw. einer Erscheinung auf beliebigem sprachlichem Wege.

Als Mittel der Bildhaftigkeit können die verschiedensten sprachlichen Erscheinungen dienen:

· Die richtige Wortwahl aus thematischen und synonymischen Reihen,

· Die passende funktionale Verwendung dieser oder jener lexikalischen Schicht,

· Die Wahl der entsprechenden normativ-expressiven Stilfärbung usw.

 

 

Mittel der Bildhaftigkeit.

Vergleiche.

Der Vergleich verbindet zwei Wörter aus verschiedenen Begriffsbereichen und ruft durch die bloße Gegeneinanderstellung sprachökonomisch eine Fülle von bildhaften, manchmal bildlichen Assoziationen hervor.

Der Vergleich wird sprachlich angekündigt, häufig durch Vergleichspartikel wie, sowie, als.

Der Vergleich muss „sitzen“, dem Leser helfen, Neues durch Bekanntes deutlich zu machen, und eine besondere stilistische Wirkung hervorrufen.

Die vergleichenden Begriffe können voneinander fernliegen, ganz diametral sein, d.h. sich grundsätzlich voneinander unterscheiden. In diesem Fall wirken sie bildlich: Das Sodawasser schmeckt wie eingeschlafene Füße. (- Die Prickeln ist hier das Gemeinsame).

Die meisten Vergleiche sind mehr oder weniger hyperbolisch, die Übertragung erhöht die stilistische Wirkung – den Eindruckswert. Der Vergleich gibt die Verdoppelung (die Erweiterung) der Perspektive. Es entsteht eine neue Ebene.

Man unterscheidet:

· Vergleiche auf Grund direkter Bedeutung, welche bloß der sachlichen Veranschaulichkeit dienen (z.b. rational präzisierende, reale Vergleiche in der wissenschaftlichen Prosa, im Alltag, in der Publizistik). Sie können als Mittel der Bildhaftigkeit angesehen werden.

· Vergleiche, welche auf Grund uneingentlicher metaphorischer Bedeutung entstanden sind. Sie sind bildlich, meistens hyperbolisch, emotional und subjektiv.

Wie eine Natter schlängelt sich der Fluss durch das Tal.

 

Für das Märchen und seine Tradition ist natürlich dann der Name wichtig, der seinerseits ein „sprechender“, sprachlich motivierter Name ist. Im Märchen ist das nicht selten der Fall: „Schneeweißchen und Rosenrot“.

Aus der Sicht der Häufigkeit und der Verbreitung der Vergleiche unterscheidet man gemeinsprachliche (allmählich verblassende), individuelle (okkasionelle) und verblasste Vergleiche. Für die Stilistik ist die zweite Gruppe von großer Bedeutung. Auf Einmalbildungen solcher Art stoßen wir in verschiedenen Stilen, öfter aber im Alltag und in der schönen Literatur.

Oft haben die Vergleiche satirischen Charakter:

Die Zahl der Göttingen Professoren war so groß wie Sand oder wie Kot an Meer.

 

Mittel der Bildlichkeit.

Metapher.

Die Metapher ist ein sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort (eine Wortgruppe, ein Satz, ein Textfragment) aus seinem Bedeutungszusammenhang in einem anderen übertragen und als Bild verwendet wird. Ihr pragmatischer Wert und stilistische Wirkung resultieren aus der Zusammenschau zweier Dinge, Erscheinungen bzw. Sachverhalte, die durch ein gemeinsames Merkmal zueinander in Verbindung stehen.

Metapher ist ein Wort, das nicht in seiner wörtlichen Bedeutung gebraucht, sondern in einen anderen Kontext gestellt wird, wobei es von seiner Grundbedeutung etwas in den neuen Kontext mitnimmt: Achilles ist ein Löwe in der Schlacht.

 

Der stilistische Zweck der Metapher besteht in der Veranschaulichung, Verdichtlichung, in der Hervorhebung eines Wesensmehrkmals, in ästhetischer Wirkung, in inkonventioneller Sicht auf Denotate und ferner in der emotionalen Verstärkung und meliorativer oder pejorativer Bewertung.

 

Typen der Metaphern

nach Häufigkeit und Verbreitung nach Struktur
  • individuelle,
  • gemeinsprachliche,
  • okkasionelle,
  • verblasste.
  • knappe,
  • erweiterte,
  • ausgebaute.

 

Übertragungstypen

Konkretes auf Abstraktes Quelle der Hoffnung, Gedächtnis wie ein Sieb, der Zahn der Zeit
Abstraktes auf Konkretes Algebra der Hebe
Belebtes auf Unbelebtes Maus für Computerbedienungsgerät, Drahtesel für Fahrrad
Menschliches auf Nicht-Menschliches (Personifikation) Löwe als König der Tiere
Nicht- Menschliches, z.b. Tierisches oder Pflanzliches, auf Menschliches Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf.

 

 

Sonderformen der Metapher.

Nach dem Verhältnis des Übertragungsbegriffes

Personifizierung   ist die Vermenschlichung der Nichtlebewesen und Gegenstände. Die Fenster gähnen. Die Tür miaut.
Allegorie   ist eine besondere Form der Personifizierung von abstrakten Begriffen und Ideen. Manche traditionellen Allegorien sind tief in der deutschen Sprache verankert Frau Sorge, Sensenmann als Tod, der schöne Jüngling als Frühling,
Symbol   ist in der Literatur eine Form des Tropus, bei dem für einen Gegenstand oder einen Vorgang eine Bezeichnung verwendet wird, deren Bedeutungsinhalt viel größer ist als das direkt Ausgesagte. Friede den Hütten! Krieg den Palästen!  
Synästhesie   ist die Verbindung von zwei verschiedenen Sinnesempfindungen, wobei die eine übertragene Bedeutung annimmt. helle und dunkle Töne, kalte, grelle, giftige, satte Farben)

 

Metonymie

Der Metonymie und ihren Abarten liegt nicht wie bei der Metapher die Merkmals- und Namensübertragung infolge der Ähnlichkeit zugrunde. Sondern ein Austausch zweier Begriffe aus verschiedenen Bereichen auf Grund räumlicher, zeitlicher, stofflicher bzw. Logischer Beziehung.

Beispiele für Metonymie:

· Auf der Basis von Raum-und Zeitverhältnis- Das ganze Dorf war auf den Beinen, Das Zeitalter der technischen Revolution stellt neue Aufgaben a uf

· Auf Grund von Stoff-und Kausalitätverhältnis – Hand statt Handschrift, Kausalverhältnis – Die Torheit wächst auf den Bergen

· Die Metonymie kann auf einem assoziativen bzw. logischen Verhältnis beruhen – Die Flöte streite dauernd mit dem Kapellmeister.

· Auf der Basis der Quantitätsverhältnisses – ein Teil für das Ganze, das Ganze für einen teil, Gattung für Art, Einzahl statt Mehrzahl – Mein Fuß betritt dein Haus nie mehr.

 

Synekdoche

Die Synekdoche ist eine Abart der Umschreibung. Dabei wird entweder ein weiterer begriff durch einen engeren bezeichnet:

· Das Ganze durch einen Teil – Ich rühre keinen Finger krumm (leiste keine Arbeit dafür)

· Das Ganze durch eine beliebige Zahl – einige Tausend Köpfe

· Die Mehrzahl durch die Einzahl – das Korn steht eingesagt

· Die Art für die Gattung – Wer nie sein Brot in Tränen aß.

 

 

Antonomasie

Die Antonomasie ist eine Sonderform der Metonymie. Satt des einen Substantivbegriffs (immer Eigenname oder Personalpronomen) wird ein anderes Substantiv gesetzt: Jumbo (der Elefant), Jumbo-Jet (Großraumflugzeug), Korsischer Thron-und Kronenräuber.

Die Ersatzbezeichnung, die außerhalb der Begriffsinhalts der ersetzten Bezeichnung liegt, beruht auf folgenden Zusammenhängen: Ursache für Wirkung, Wirkung für Ursache, Gefäß für Inhalt (eine Tasse trinken), Symbol für soziales Phänomen (Kreml für russische Regierung), Zeit für soziale Phänomene (Jahrzehnte werden auslöffeln, was ein Hitler eingebrockt hat), Mittel für Ergebnis, Erzeuger für Erzeugnis, Autor für Werk: Ich packe den zerlesenen Hemingway in den Koffer ein

Gewöhnlich ist die Antonomasie der Ersatz des Eigennamens durch die Nennung der Dienstbezeichnungen, der Herkunft, des Berufs, der Eigenart: die graue Eminenz des Bundeskanzlers, Revolutionprinzessin.

 

Bahuvrihi

Zu den Bahuvrihi gehören Substantive, die den Menschen nennen auf Grund der Körperteile. Sie haben immer negative Konnotation, sie bezeichnen Personen mit negativen Eigenschaften: Drehkopf, Brummbart, Qualgeist.

 

Appellativum

Eine Sonderform der Metonymie ist das Appellativum, Umschreibung eines Gattungsbegriffes durch einen Eigennamen: Zeppelin für Luftschiff, Judas für Verräter, der deutsche Michel- der Deutsche, der russische Bär – der Russe

Der stilistische Zweck der Metonymie besteht in der Veranschaulichung, Verdichtung, in der Hervorhebung eines Wesensmerkmals in der expressiven Darstellung von Sachverhalten. Die stilistische Färbung der Metonymie ergibt sich genauer aus dem Kontext.

 

Stilistische Periphrase

Die Periphrase ist eine komplizierte stilistische Erscheinung. Man versteht darunter die sekundäre Nominierung eines Denotats entweder durch Hervorhebung charakterischer Merkmale, Tätigkeiten, Wirkungen oder durch Verbildlichung in uneigentlicher Rede.

Die sekundäre Namengebung durch Umschreibung hebt meist ein Merkmal hervor, wobei die übrigen Einzelmerkmale zurücktreten: Rom – die Stadt der sieben Hügel, die Elbe-Stadt – Dresden

Die Periphrasen zerfallen in zwei Gruppen:

· Logische Periphrasen in direkter Wortbedeutung: das Haupt der Familie

· Metaphorische und metonymische Periphrasen, die bildlich sind: weißer Sport, Es war die Zeit der Narzissen

 

Die Umschreibungen können gemeinsprachlich (Die Umschreibung von Person- und Eigennamen, geographischen Namen, Berufen usw.) und individuell sein. Gemeinsprachliche Periphrasen sind meistens toponymische Periphrasen für Städtenamen, Gebietsnamen, Gebäudenamen, Namen von Stadtteilen und Verkehrseinrichtungen. Elb-Florenz

Donec hat folgende Hintergrundmerkmale für Periphrasen ausgesondert:

· Ort eines wichtigen historischen Ereignisses – Stadt der Völkerschlacht

· Geburtsort einer bekannten Persönlichkeit – Beethovenstadt

· Ort der Tätigkeit einer bekannten Persönlichkeit – Thomas-Müntzer- Stadt

· Sitz eines bekannten Betriebes – Zeißmetropole

· Geographische Lage des Objekts – Stadt an drei Flüssen

· Die in der Stadt hergestellten Erzeugnisse – Marzipanstadt

· Haupttätigkeit der Bewohner – Stadt der fünf Türme

 

Die Periphrasen werden nicht in allen funktionalen Stilen gleicherweise verwendet. Sie nehmen im konkreten Zusammenhang einer funktional bedingten Redeverschiedenen Ausdruckswert an. Der Stil des öffentlichen Verkehrs meidet individuelle Periphrasen grundsätzlich. Er kennt nur einige Erscheinungsformen der Umschreibung - die Höflichkeitsperiphrasen.

Im Amts- und Handelstil sind bis heute Periphrasenklischees wie „ Schreiber dieses Briefes“ im Umlauf.

Der wissenschaftliche Stil schränkt den Gebrauch der Periphrasen auf ein Minimum ein. Sie sind gewöhnlich nüchtern-trockene Umschreibungen. Der Alltagsstil verwendet scherzhaft-bildhafte, manchmal satirische Periphrasen.

Im funktionalen Zeitungsstil treten neben den gemeinsprachlichen individuelle (metaphorische und metonymische) Periphrasen auf. Sie sind immer stilistisch markiert: biologisches Herosima, der Top-Terrorist.

 

Hyperbel

Die Hyperbel ist ein Tropus, der den Sachverhalt übertrieben darstellt, oft unglaubwürdig übertreibt oder abschwächt.

Die Hyperbel beruht auf lexikalisch phraseologischen Mittel, auf bestimmten wortbildenden Elementen (extra, super), grammatischen Mitteln (Superlativ), bestimmten syntaktischen Modellen (zum Tode betrübt), Sätzen (Ich kann vor Freude zerspringen), phraseologischen Einheiten (Wenn du das schaffst, dann fresse ich einen Besen).

Mit der Hyperbel erreicht der Autor die besondere Expressivität, die Intensivierung des Ausdrucks. Meistens ist die Hyperbel emotional gefärbt: hundeelend, todmüde.

In der Regel ist die Hyperbel in der Alltagsrede, in der schöngeistigen Literatur, in der Presse und Publizistik und in der Werbung verwendet.

Die Meiose ist eine Abart der Hyperbel – ein Tropus, der den Sachverhalt in untertriebener Darstellung wiederergibt.

Wer die Hyperbel verwendet, kümmert sich wenig um die Wahrheit der Information, kalkuliert absichtlich hyperbolische Wirkung. Durch die Hyperbel wird eine Verstärkung der Aussage erreicht, indem die dem Gegenstand, dem Vorgang oder der Eigenschaft angemessene Darstellung entweder weit überschritten oder übertreiben unterschritten wird.

Der Wiederspruch zwischen der Wirklichkeit und ihrer übertreibenden oder untertreibenden Darstellung lässt die Hyperbel zu einem geeigneten Mittel der komischen, ironischen oder satirischen Darstellung der Wirklichkeit werden.

Die Hyperbel ist dem Paradoxon nah, weil sie die Grenze der Glaubwürdigkeit überschreitet und die logischen Normen verletzt.

Wenn du am 30. Februar wiederkommst, werde ich deinen Wunsch erfüllen.



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