Vom Mittelalter bis zur Weimarer Republik 


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Vom Mittelalter bis zur Weimarer Republik



 

Deutschland war die längste Zeit seiner Geschichte kein einheitlicher Staat, sondern ein loser Verbund vieler Territorialstaaten im Rahmen des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“. Es war ein langer Weg bis zur Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871.

Rückblickend gilt der Amtsantritt von König Konrad I. (911) als Übergang vom ostfränkischen zu einem deutschen Reich. Doch der offizielle Titel war wegen Konrads Herkunft zunächst „fränkischer König“ und später „römischer König“. Das Reich selbst hiess seit dem 11. Jahrhundert „Römisches Reich“, seit dem 13. Jahrhundert „Heiliges Römisches Reich“, und im 15. Jahrhundert erhielt es den Zusatz „ Deutscher Nation “. In diesem Reich wurde der König vom hohen Adel gewählt. Er war – von Ausnahmen abgesehen – mit seinem Vorgänger verwandt. Das mittelalterliche Reich hatte keine Hauptstadt, das Königtum war mobil.

Der gemeinsame Sieg über Napoleon beflügelte die Sehnsucht vieler Deutscher nach einem eigenen Nationalstaat. Doch aus der Neuordnung Europas im Wiener Kongress entsprang 1815 nur ein Deutscher Bund. Dieser war ein loser Zusammenschluss souveräner Einzelstaaten mit dem Bundestag in Frankfurt als gemeinsamem Gremium – aber nicht in Form einer gewählten Körperschaft, sondern als Gesandtenkongress. Handlungsfähig war der Bund auch nur, wenn die beiden Grossmächte Preussen und Österreich übereinstimmten.

 

Etappen auf dem Weg zur deutschen Einheit waren:

der von Preussen und Österreich gemeinsam gewonnene deutsch-dänische Krieg 1864,
der Sieg Preussens über Österreich im Krieg von 1866, durch den Österreich von der weiteren deutschen Entwicklung ausgeschlossen wurde,
die Gründung des Norddeutschen Bundes 1867 mit Bismarck als Bundeskanzler.

 

Bismarck arbeitete als Reichskanzler weiter auf die kleindeutsche Einheit zu und brach nach einem diplomatischen Konflikt um die spanische Erbfolge den Widerstand Frankreichs im Krieg von 1870/71. Dieser gemeinsame Waffengang verstärkte die patriotische Begeisterung auch in den süddeutschen Staaten, die sich mit dem Norddeutschen Bund umgehend zum Deutschen Reich zusammenschlossen. Am 18. Januar 1871 wurde in Versailles der preussische König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Dieses Deutsche Reich war also nicht durch eine Volksbewegung „von unten“, sondern durch Fürstenbeschluss „von oben“ entstanden.

Benannt nach der in Weimar tagenden verfassunggebenden Nationalversammlung (1918), wurde die junge Republik in den Anfangsjahren von einer parlamentarischen Mehrheit aus Sozialdemokratie, Deutscher Demokratischer Partei und Zentrum gestaltet. Doch Wirtschaftskrise, Inflation, Ruhrbesetzung und kommunistische Umsturzbemühungen machten 1923 in einer Situation allgemeiner Verwirrung deutlich, dass in Weimar die Demokraten in der Minderheit waren. Später in der neuen Wirtschaftskrise zeichnete sich bereits 1929 der Niedergang der Republik ab.

 

 



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