Die Existenzformen der deutschen Gegenwartssprache 


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Die Existenzformen der deutschen Gegenwartssprache



 

Die deutsche Sprache ist Staatssprache in der Bundesrepublik Deutschland und in Osterreich, und sie ist eine der vier offiziellen Sprachen in der Schweiz und eine der Sprachen in Luxemburg. Staatssprache ist das Deutsche auch in Liechtenstein.

Die Zahl der Deutschsprechenden beträgt in diesen Ländern etwa 90 Millionen Menschen.

Die deutsche Gegenwartssprache hat einige historisch bedingte Existenzformen.

1.Die gemeindeutsche nationale Literatursprache. Die wichtigste Existenzform der deutschen Gegenwartssprache ist die deutsche nationale Literatursprache (die deutsche Gemeinsprache/Einheitssprache, Hochsprache, Hochdeutsch).

Heute ist die deutsche nationale Literatursprache in den deutschsprachigen Staaten die Sprache der schönen Literatur und Kultur, der Wissenschaft, der Presse, die Amtssprache und Schulsprache, die Sprache des öffentlichen Umgangs und auch die gepflegte Sprache des privaten Umgangs (die literatursprachliche Alltagssprache).

In den einzelnen deutschsprachigen Staaten weist die deutsche Literatursprache gewisse Eigenheiten іm Wortschatz, in der Aussprache, in Wort- und Formenbildung auf. Da sich der deutschen Sprache mehrere Nationen bedienen, handelt es sich um nationale Varianten der deutschen Literatursprache, und zwar um die deutsche Literatursprache des deutschen Staates, um die deutsche Literatursprache Österreichs und die der Schweiz.

2.Deutsche Territorialdialekte. Den Gegenpol zur deutschen nationalen Literatursprache bilden die sog. Territorialdialekte. Die Territorialdialekte haben sich im mittelalterlichen Deutschland im Rahmen der feudalen Grafschaften und Kleinfürstentümer herausgebildet, und ihre Grenzen entsprechen noch heute, wie die Mundartforschung bewiesen hat, im wesentlichen den politischen Grenzen jener Zeit.

So verzeichnet zum Beispiel der Deutsche Sprachatlas 67 verschiedene mundartliche Aussprachevarianten für was: was, wos, waas, woos, wäs, wes, wös, wus, waos, waus, waös, waus, woas, woes, wois, wous; bas, bos, bäs, bais, bous; wat, wot, wät, waot, woat; wa; bat u.a. Neben dem literatursprachlichen Kartoffel und dem literatursprachlich-umgangssprachlichen Erdapfel existieren regionale Bezeichnungen: Erdbirne, Grundbirne, Bodenbirne, Gummel und ihre mundartlichen Formen: zu Kartoffel - Tartoffel, Artoffel, Artuffel, Artüffel, Ärtoffel, Artöffels, Ertoffel; u.a.

Man teilt die deutschen Territorialdialekte in Niederdeutsch (Plattdeutsch, benannt nach dem Bodenrelief des nordlichen Teils der BRD), Mitteldeutsch und Oberdeutsch ein.

3.Städtische Halbmundarten und Umgangssprache. Zwischen der nationalen Literatursprache und den Lokalmundarten steht noch eine Erscheinungsform der deutschen Gegenwartssprache, die verschiedenartig abgestuften Abarten von Umgangssprache. Die Umgangssprache unterscheidet sich von den Lokalmundarten grundsätzlich als eine übermundartliche bzw. intermundartliche Sprachform mit mehr oder weniger grossflächigem Geltungsbereich. Die Umgangssprache weist je nach dem Grad der lokalen Färbung mannigfaltige Abstufungen auf je nach Alter und Bildungsgrad der Sprecher und je nach der Sprechsituation (Familienumgang, Alltagsverkehr, öffentliches Leben).

Die ständige Wechselwirking zwischen Mundart, den mehrfachen Abstufungen der Umgangssprache und der Literatursprache finden ihren Ausdruck in der sog. Zweisprachigkeit der meisten Deutschsprechenden, für die Deutsch die Muttersprache ist und die je nach der sozialen Sprechsituation verschiedene Sprachformen verwenden oder wenigstens verstehen.

 



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