Ich habe gesagt, das ist unser Amtsrichter. Da hat sie gefragt: «Wer ist unser Amtsrichter?» 


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Ich habe gesagt, das ist unser Amtsrichter. Da hat sie gefragt: «Wer ist unser Amtsrichter?»



Ich habe gesagt, der, wo immer zum Kaffee kommt, und er heißt Doktor Steinberger.

47 Da hat sie das Bild genommen und gesagt, so, so, aber er gefällt ihr gar nicht, er hat schon so wenig Haare und er schielt ziemlich stark und das Gesicht ist so dick, als wenn er gerne trinkt. Ich mag den Steinberger auch nicht besonders, weil er zu mir gesagt hat, ich soll gegen meine Schwester anständig sein, oder er nimmt mich einmal bei den Ohren.

48 Und ich mache Ännchen oft vor, wie er schielt, und dann heult sie. Aber es hat mich geärgert, dass die Tante etwas gegen ihn weiß, weil sie auch etwas gegen unsern Vater gewusst hat.

49 Ich habe gedacht, ob ich vielleicht in die Küche gehe und es ihnen sage, aber dann gibt es nichts Gescheites zum Essen, wenn sie immer hinauslaufen und heulen und sich die Augen waschen müssen. Ich habe gedacht, ich sage es, wenn das Essen vorbei ist.

50 Dann ist meine Mutter in das Zimmer gekommen und hat der Tante die Hand gegeben und hat gesagt, sie hat sich vorher ein bisschen geärgert, aber sie weiß, dass es vielleicht nicht recht war, und es ist vorbei.

51 Die Tante hat ihre Nase gerieben und hat gesagt, dass man sich natürlich nicht ärgern darf, wenn man die Wahrheit hört. Ich bin hinausgegangen, und meine Mutter hat gerufen: «Wo gehst du denn hin, Ludwig? Wir essen gleich.» Ich habe gesagt, ich muss geschwind ein unregelmäßiges Verbum anschauen, weil ich vergessen habe, wie es geht.

52 Da hat meine Mutter freundlich gelacht und hat gesagt, das ist recht, wenn ich das unregelmäßige Verbum studiere, und man muss immer gleich tun, was man sich vornimmt. Und zur Tante hat sie gesagt: «Weißt du, Frieda, ich glaube, unser Ludwig hat jetzt den besten Willen, dass er auf dem Gymnasium vorwärts kommt.»

53 Ich bin recht laut gegangen bis zu meinem Zimmer und habe die Tür aufgemacht, dann bin ich aber ganz still in der Tante ihr Zimmer gegangen. Der Papagei hat mich gleich gesehen und ist von der Stange gehupft und in das Eck gekrochen. Ich habe schnell das Glas mit Wasser voll gemacht und bin zu ihm hin und habe ihn zweimal angespritzt, dass es von seinen Flügeln getropft hat.

54 Da hat er die Augen zugemacht, und er hat furchtbar gepfiffen, als wenn ich durch die Finger pfeife, und er hat geschrieen: «Lora!». Da bin ich geschwind hinaus und in mein Zimmer und habe ein Buch genommen. Der Papagei hat noch einmal gepfiffen, und ich habe gleich gehört, wie die Tür vom Wohnzimmer aufgegangen ist und die Tante ist schnell gegangen und hat gesagt: «Ich weiß nicht, warum Lorchen ruft.»

55 Und dann ist es ein bisschen still gewesen, und dann hat sie in ihrem Zimmer geschrieen: «Das ist ja eine Gemeinheit! Das arme Tierchen!» Und sie hat meine Mutter gerufen, sie soll hergehen und soll es anschauen, wie das Lorchen patschnass ist, und das kann niemand gewesen sein, wie der nichtsnutzige Lausbub. Das bin ich.

56 Meine Mutter hat in mein Zimmer hereingeschaut, und ich habe vor mich hingemurmelt, als wenn ich das unregelmäßige Verbum lerne.

Da hat sie gesagt: «Ludwig, hast du den Papagei nass gemacht?» Ich habe ganz zerstreut aus meinem Buch gesehen. «Was für einen Papagei?» habe ich gefragt.

57 «Der Tante ihren Papagei», hat sie gesagt. Da bin ich ganz beleidigt gewesen. Und ich habe gesagt, warum ich immer alles bin, und ich habe doch mein unregelmäßiges Verbum studiert, und ich kann es jetzt, und auf einmal soll ich einen Papagei nass gemacht haben.

58 Die Tante ist auch an die Tür gekommen und hat gerufen: «Wer ist es denn sonst?» Ich habe gesagt, das weiß ich nicht vielleicht ist es der Schreiner Michael gewesen, der hat eine Holzspritze und kann furchtbar weit spritzen damit. Die Tante hat gesagt, ich soll mitgehen, sie muss es untersuchen, und meine Mutter ist auch mitgegangen.

59 Wie wir in das Zimmer hinein sind, hat der Papagei gleich den Kopf unter die Flügel versteckt und hat furchtbar gepfiffen und hat seine Augen auf mich gerollt. Die Tante hat geschrieen: «Siehst du, er ist es gewesen! Mein Lorchen ist so klug!

60 Meine Mutter hat gesagt: «Wenn er aber doch sein unregelmäßiges Verbum studiert hat!». «Du glaubst immer deinen Kindern», hat die Tante gesagt. Ich habe beim Fenster hinausgeschaut, und ich habe gesagt, ich glaube, dass der Michael vom Gartenzaun herüber gespritzt hat, weil das Fenster offen ist.



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