Die indogermanische Ursprache. IE Sprachgemeinschaft 


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Die indogermanische Ursprache. IE Sprachgemeinschaft



indogermanische Grundsprache, ist die gemeinsame Vorläuferin der indogermanischen Sprachen, wie sie wohl um 3500 v. Chr. vermutlich in der Nähe des Schwarzen Meeres gesprochen wurde.Da die Ursprache nicht direkt überliefert ist, wurden alle Laute und Wörter durch die Komparativmethode erschlossen. Viele Wörter in den heutigen indogermanischen Sprachen stammen durch regelmäßigen Lautwandel von diesen Urwörtern ab. In früheren Formen dieser Sprachen ist das noch wesentlich deutlicher.

Die Verwandtschaft der die ist auf tepologischem grund ihrer gemeinsamkeit im wortschatz und grammatik verbunden.

Zu dierser Familie gehören solche Sprache(3 mlrd Sprecher): DAS INDISCHE ist in den formen des Vedischen und Sanskrit)war die kunstsprache von klassischen indischen Lit. Das neuind. Hindi, Urdu, Bengali.

DAS IRANISCHE: neupersische, kurdische, afghanische, tadshikische, ossetische.

Griehische:alt, neugriechische.

Italische 2 Dialektgruppen: Oskisch-umbrische(gestorben), Latino-Faliskische: Italienisch, Sardinisch, Katalonisch, Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Romän., Moldaw., Rätoßromanisch, Galicisch.

Keltischen: Gälischen, Kzmrischen, Bretonischen usw.

Baltische: Latauische, Lettische, Altpreusßische (bis 16 Jh).

Slawische: Ostslaw.: Rus., Belarus, Ukr. Westslawische: Polnisch, Serbisch, Tschechisch, Slowak. Südslaw.: Bulgar, Makedon., Slowen, SerboßKroat.

GERMANISCHE: WESTGER.: Eng., Deut, Afrikaans, Niederländ., Flämisch, Jiddisch. NORDGERM.: Schwedisch, Dänisch, Isländisch, norwegisch. OSTGER. (ausgestorben): burgundisch, gotisch, swebisch, vandakisch.

Armenische:alt, neuarmenische.

 

Die Integration der westgermanischen Grosstämme im Frankenreich.

Deutsche nationalität war aus den westgerm. Großstämmen der franken, Bayern, thüringer, sachsen zusammengebildet. Die gröste rolle hatten franken. Am ende des 5 jh. Unter anführung von König Chlodwig wurde Gallien erobert und alle noch bestehende städte der antiken. Das Frankenreich wurde 486 gegründet, das alten frankischen territorien und Gallien vereinigte. Hier begann intensive entwicklung von feudalen gesellschaft. Der klasse der feudalherrn steht die Klasse abhängiger bauern gegenüber. Die macht von könig wird durch kirche unterstützt. 496 das Christentum war angenohmen. Die amtssprache war Latein, die Sp. Von katholischen Kirche. Im Frankeireich gab es Herzogtümer mit dem Graf. Zuerst war es keine Hauptstadt.

Frankenreich besteht bis zur Mitte des 9jh. Es erlebt seine Blütezeit unter Karl dem Großen aus dem Geschlecht von Karolinger. Er erobert 773 774 das Langobardenreich in Italien, gliedert seinem reich teil spaniens (Westgotische Mark).

Die franken unterwarfen sich andere Stämme 496 Alemannen, 531 Thüringer, 543 Burgunden.

 

 

Das Wort deutsch.

Das Ostfränkische Reich wurde im 9. Jh das Teuto­nische Reich genannt. In vielen lateinischen Quellen finden sich auch die Bezeichnungen Germania, Germani, germanicus, die im selben Sinne gebraucht werden. Das_Wort deutsch tritt zuerst 768 –in lateinischerForm theodiscus als Bezeichnung der Sprache. Belegt ist um 800 auch der Ausdruck Teudisca lingua. es 'heißt zuerst 'volksmäßig', vom got. piuda, ahd. diot 'Volk' und bezeichnet eine beliebige germanische Sprache gegenüber dem Latein. Im Frankenreich bekommt es dann die eigentliche Bedeutung «deutsch, in dem die zwei heimischen Spra­chen des Reiches als Theudisco und Ro mana Lingua einander gegen­übergestellt werden; es wird also zum Synonym von teutonicus 'Teutonisch'.1 Um 1000 trifft man schon im deutschen Text die Bezeichnung diu diutisca zunga und um 1 100 auch die Bezeichnun­gen diutiskiu liute und diutiskiu lant, woraus im 15.—16. Jh. die Zusammensetzung Teutschland, Deutschland entsteht.

 

 

Die Entwicklung des Schrifttums und die Sprachdenkmäler des Ahd.

Die schriftliche Überlieferung der deutschen Sprache beginnt um 770, die des Altenglischen ein Jahrhundert früher. Sie ist in der althoch­deutschen Epoche eng mit dem Kirchenleben verbunden. Die Kirche wurde im Frankenreich durch die königliche Macht unterstützt, darum ent­standen hier zahlreiche Klöster und Bistümer. In Klosterstuben wurden theologische Traktate, Gebete, Psalmen ins Deutsch übertragen, Ge­schichtswerke geschrieben, Bibelkommentare für die Schule und die Ausbildung der Geistlichen verfaßt. Die Klöster wurden zu Hauptstätten der Bildung, zu Zentren des geistigen Lebens der frühfeudalen Gesell­schaft.

Am meisten bekannt durch ihr Schrifttum sind die Klöster St. Gal­len, Murbach, Reichenau (alemannischer Bereich), St. Emmeram, Te­gernsee, Monsee, die Bischofssitze Regensburg, Freising, Salzburg (bai- rischer Bereich), Würzburg, das Kloster Fulda (ostfränkischer Bereich), die Klöster Lorsch, Mainz (rheinfränkisch), Weißenburg (südrheinfrän- kisch), Bischofssitze Köln und Trier (mittelfränkisch).

Das älteste deutsche Sprachdenkmal, das zeitlich und örtlich bestimmt werden konnte, ist der um 770 in Freising verfaßte Abrogans. Es gehört zu den sog. Glossaren, d. h. lat. Vokabellisten mit Überset­zung. Es haben sich auch zahlreiche Gebete, Taufgelöbnisse, Beichtfor­meln u. a. erhalten.

Unter den größeren prosaischen Werken seien genannt die Überset­zung des lat. theologischen Traktats des Erzbischofs von Sevilla Isidor «Über den katholischen Glauben» («De fide catholica», das letzte Jahr­zehnt des 8. Jhs., fränkisch), die Evangelienübersetzung des christlichen Schriftstellers Tatian aus Syrien (um 830, ostfränkisch) und die Über­setzung der Benediktinerregel (802—817, alemannisch).

Die wichtigsten Denkmäler der Versdichtung sind «Muspilli» (um 830, bairisch), die «Evangelienharmonie» Otfrieds von Weißenburg (um 865, südrheinfränkisch), das «Ludwigslied» (881—882, rheinfränkisch).

Die Sprachdenkmäler heimischer Herkunft und weltlichen Inhalts sind zu dieser Zeit selten. Das einzige Denkmal der altgermanischen Heldendichtung ist ein Fragment des «Hildebrandsliedes» (um 815). Nichtkirchlichen Charakter tragen auch die Merseburger Zaubersprüche, die Straßburger Eide, das Ludwigslied, der sog. ältere Physiologus.

Ganz besondere Verdienste bei der Entwicklung des alten deutschen Schrifttums besitzt Notker Labeo (um 950—1022), der Schulvorsteher im Kloster St. Gallen.

Unter den Sprachdenkmälern des Altsächsischen ist in erster Li­nie die Evangeliendichtung «Heliand» zu nennen.

 

MITTELHOCHDEUTSCH

Die zeitlichen Grenzen der mittelhochdeutschen Periode

Kriterien der Periodenabgrenzung. Den Beginn einer neuen Sprachperiode kennzeichnen 1) beträchtliche Wandlungen im Sprachkörper, die die vorausgehenden Jahrhunderte vorbereitet haben, und 2) Wandlungen im Geltungsbereich und in den Existenzformen der deutschen Sprache.

Die mittelhochdeutsche Periode umfasst den Zeitraum von 1050 bis um 1350. Sie fällt zusammen mit der Epoche des vollentwickelten Feudalismus in Deutschland. Diese Epoche ist durch einen bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, durch die Entwicklung von Geldwirtschaft, Handel und Gewerbe, durch das beginnende Wachstum der Städte gekennzeichnet. Es ist die Blütezeit des deutschen Rittertums, die Epoche des italienischen Feldzugs deutscher Kaiser, die Epoche der Kreuzzüge nach Palästina. Es ent­wickelt sich in dieser Zeit eine neue weltliche ritterliche Kultur, die ihren Aus­druck auch in der reichen Entfaltung der ritterlichen Dichtung findet.

 

 

Die Literatur des Mhd.

In der Übergangszeit vom Althochdeutschen und am Anfang der mittelhochdeutschen Periode sind literarische Sprachdenkmäler noch nicht sehr zahlreich. Es sind die gelehrte Prosa und das geistliche Gedicht. Die geistliche Prosa ist durch Psalter und durch die Übersetzung und Aus­legung des „Hohen Lieces Salomonis" vertreten, das vom Abt Williram von Ebersberg um 1060-1070 angefertigt wurde und eine An Mischprosa darstellte, wo viele lateinische Ausdrucke im deutschen Text unübersetzt blieben. Von der gelehrten Prosa sind zu nennen: der “Physiologus" (Übersetzung eines mittelalterlichen noch sehr hilflosen und fantastischen Hand­buches für Zoologie), „Merigarto“ (eine Beschreibung der Erde) und einige Rezeptbücher. Die beträchtlichsten Werke geistlicher Dich­tung sind der Hymnus „Ezzos Gesang von den Wunden Christi“ (um 1064). die um dieselbe Zeit entstandene „Genesis“ (eine Nachdichtung der bibli­schen Schöpfungsgeschichte), das „Annolied“, ein episches Gedicht vom Leben des Kölner Erzbischofs Anno.

Hauptwerke der mittelrheinischen Literatur sind die Spielmannsepen „König Rother“ und „Herzog Ernst“, die die Traditionen der alten epischen Volksdichtung fortsetzen und von fahrenden Spielleuten vor­getragen wurden, die Übersetzungsromane in Versen: das „Rolandslied“ des Regensburger Geistlichen Konrad (Pfaffe Konrad), nach dem altfranzösischen Epos des 11. Jh. nachgedichtet, das „Alexanderlied“ des Pfaffen Lamprecht, gedichtet nach dem provenzalischen Epos über Alexander den Großen, Reimchroniken: die..Kaiserchronik“, ver­mutlich auch von Konrad von Regensburg gedichtet und das Leben und Wirken römischer und deutscher Kaiser von Cäsar bis Konrad III. nach la­teinischen Quellen und verschiedenen Sagen behandelnd; die ersten höfi­schen Epen (Ritterromane in Versen) – „Eneit“, das Epos vom Trojaner Hel­den Äneas, ge­schaffen vom flämischen Dichter Heinrich von Veldeke.

Die Hauptgattungen hochmittelalterlicher Dichtung sind a) Versepen (Helden­epen und höfische Epen) und b) Lyrik (Minnesang) Hier schaffen die größten Dichter dieser Zeit: der schwäbische Ritter Hartmann von Aue (um 1165— 1210). der Verfasser der höfischen Epen „Erek“ und „Iwein“, der Versiegen­de „Der arme Heinrich" und zahlreicher Kreuzzugs und Minnelieder: Gott­fried von Straßburg (ein Bürgerlicher, gest. um 1210), der Verfasser des höfi­schen Epos „Tristan“, der Ritter Wolfram von Eschenbach aus Nordbayern (um 1170-1220), der Verfasser des Versromans „Parzival“ sowie mehrererLiebeslieder (der sog. Taglieder - Abschiedsgesang zwischen den Liebenden bei Tagesanbruch) und Kreuzzugslieder; seiner Feder gehören auch die unvollendeten Epen „Titurel“ und „Willehalm“.Auch diesen Versepen dienen als Vorbild die französischen Rit­terromane.Reich vertreten ist im Süden auch die ritterliche Lyrik. Außer den lyrischen Dichtungen Hartmanns von Aue und Wolframs von Eschenbach sind vor allem Rheinmar der Alte oder Rheinmar von Hagenau (bei Straßburg) und sein Schüler, der größte Lyriker der mittelhochdeutschen Zeit Walther von der Vogelweide (um 1160- 1227) zu nennen.

Aus dem bairisch-österreichischen Sprachraum stammen die Heldenepen, die an die altgermanischen mythischen und historischen Sagen anknüpfen.

Ihre Verfasser sind unbekannt; möglicherweise sind sie das Produkt kollek­tiver Überlieferung alter Sagen. Es sind das „Nibelungenlied“, das die altgermanische mythische Sage von Siegfried und die historische Sage vom Untergang des Burgundenreiches vereinigt. „Gudrun", ein Epos aus dem Kreis der Wikingersagen; die Epen über Dietrich von Bern aus dem gotischen Sagenkreis.

Die bürgerliche Literatur des 13. Jh. ist durch folgende Gattungen vertre­ten: a) Schwänke, d h. derb komische Kurzgeschichten, z. B. der „Pfaffe Amis" des fahrenden Dichters Stricker, eine Sammlung von Schwanken über den listigen Pfaffen Amis, b) didaktische Dichtung - gereimte Spruche mit belehrendem Inhalt, z. B. das Lehrgedicht des fahrenden Dichters Freidank..Bescheidenheit", c) Versnovellen. z. B. die Verserzahlung des österreichi­schen Dichters Wernher der Gärtner..Meier Helmbrecht”.

Die Entwicklung der mittelhochdeutschen Prosa

In der mittelhochdeutschen Zeit bestehen folgende Prosagattungen: l. geist­liche Prosa. 2. historische Prosa. 3. Rechts-, Geschäfts-, und Kanzleiprosa.

Die geistliche Prosa ist durch Predigtsammlungen, Bibelübertragungen und Psalter vertreten. Unter den Predigtsammlungen sind die Predigten des fahrenden Volkspredigers Berthold von Re­gensburg von be­sonderer sprachhistorischer Be­deutung. ln ihnen entwickelt sich eine neue Stilgattung der deut­schen Originalprosa - die red­nerische Prosa, die sich unmit­telbar an den Hörer wendet, rhe­torische Fragen, sprichwörtliche Redewendungen gebraucht und die volkstümliche Sprache des Alltags verwendet.

Von großer Bedeutung sind auch die theologischen Schriften der Mystiker, des religiösen Den­kers und Predigers Meister Eckhart (1260-1327), seines Schülers Heinrich Seuse (1295-1366), des Predigers Johannes Tauler (1300- 1361), der Mystikerin Mechthild von Magdeburg (1210-1280

Historische Prosa. Das erste historische Werk in deutscher Sprache ist die „Sächsische Weltchronik“, niederdeutsch um 1225 vom Patrizier Eike von Repgow verfasst. Auf diese erste Prosachronik fol­gen seit dem Ende des 13. Jh. und im 14. Jh. mehrere Chroniken der Städte: die „Chronik der Stadt Köln“ von Gottfried Hagen, die „Chronik von St. Gallen“ Christian Kuchimeisters, die „Limburger Chronik“ Tileman Ehlens, die „Straßburger Chronik" Closners, die „Chronik von München" von Jorg Ratzmeyer, die niederdeutsche „Mag­deburger Schöppenchronik“ u. a.

Rechtprosa. Die ersten Sammlungen des Stadtrechts werden im 12. Jh. noch lateinisch verfasst, doch schon im 13 Jh. entstehen die ersten deutschen Aufzeichnun­gen. Das erste und bedeutendste Werk deutscher Rechtsprosa ist der „Sach­senspiegel“, eine Aufzeichnung des sächsischen Rechts Der Patrizier Eike von Repgow, der schon erwähnte Verfasser der „Sächsischen Weltchronik“, der sich als Schöffe und Richter betätigte, fasste diese Sammlung zuerst lateinisch ab und übertrug sich dann ins Niederdeutsche. Auf diese Samm­lung des Stadt rechts folgten dann der „Schwa­benspiegel“ und der „Spiegel deutscher Leute“ sowie die Stadtrechte mehrerer deutscher Städte aus dem 14. Jh.

 

Die Erweiterung des deutschen Sprachraums durch die feudale Ostexpansion. Die mittelhochdeutschen Territorialdialekte

Im 12. und 13. Jh. hat sich der deutsche Sprachraum infolge der Expan­sion nach Osten und der Eroberung slawischer und baltischer G ebiete stark erweitert.

Die Aggression deutscher Feudalherren gegen die westslawischen Stam­me, die zwischen Oder, Havel, Spree, Elbe, Saale und dem Erzgebirge leb­ten, begann noch im 10. Jh., stieß aber auf hartnäckigen Widerstand der Slawen und erlitt einen Rückschlag, so dass die Deutschen nur einen Teil des eroberten Territoriums, die Lausitz (das Gebiet der Sorben beiderseits der oberen Spree), halten konnten. Im 12 Jh. wurde die Aggression gegen die westslawischen Völker erneu­ert. Trotz dem hartnackigen Widerstand der Slawen wurden um die Mitte des 12 Jh. die slawischen Territorien zwischen Oder und Elbe sowie an der Ost­see durch Gewalt, Mord und List erobert. Hier wurden die Markgrafschaften Brandenburg (1150), das Herzogtum Mecklenburg (1170) und das Herzogtum Pommern (1180) gegründet.

Die slawische Bevölkerung wurde massenweise vernichtet; die überle­benden wurden unterjocht und bedrängt Den Slawen war verboten, sich in Stadien niederzulassen. Handel und Gewerbe zu treiben und in Zünfte auf­genommen zu werden. Sie wurden mit Gewalt christianisiert und einge­deutscht. Die slawische Kultur wurde ausgerottet. Auf slawischem Boden entstanden reiche deutsche Kloster. Großgrundbesitze geistlicher und welt­licher Feudalherren. Aus Sachsen, Hessen, aus den Niederlanden und aus Burgunden strömten deutsche Ansiedler herbei, angelockt vom fruchtbaren Boden und Privilegien.

Im ausgehenden 12. Jh. begann die Aggression der deutschen Feu­dalherren gegen die baltischen Völker. Obwohl sich das Christentum unter diesen Völkern schon viel früher unter dem Einfluss des benachbarten und befreundeten Russland (Nowgorod, Pskow, Smolensk) verbreitet halte, un­terstützte der Papst unter Vorwand christlicher Missionierung die deutsche Aggression gegen die Balten. 1230 drangen die Ritter des Deutschen Ordens in das Stammland des baltischen Volkes der Preußen ein. Sie ver­nichteten grausam die heimische Bevölkerung und christianisierten und un­terjochten die Überlebenden. Die Eroberer eigneten sich den Namen des besiegten und vernichteten Volkes an und gründeten auf seinem Territorium den Staat des deutschen Ordens Besonders intensiv wurde die Eindeutschung der städ­tischen Bevölkerung und des Feudaladels unter den Luxemburgern In den Städ­ten, besonders in Prag, konkurrierte die deutsche Sprache erfolgreich mit dem Tschechischen.

Die deutschen Kolonisten drangen auch his nach Ungarn vor. wo zahlrei­che deutsche Siedlungen entstanden.

Die Entstehung von Kolonialdialekten. In den besetzten und koloni­sierten östlichen Gebieten entwickelten sich neue Dialekte der deutschen Sprache. Gegenden des deutschsprachigen Stammlandes besiedelt wurden, was zur Integration der Dialekte (d. h. Mischung und Ver­schmelzung der Dialekte) führte.

Für das 13.-14. Jh. und die folgenden Jahrhunderte ergibt sich nachstehende Glie­derung der deutschen Dialekte:

1. Niederdeutsche Dialekte

· Niederfränkisch

· Niedersächsisch

· Ostniederdeutsch:

Mecklenburgisch

Brandenburgisch (Märkisch)

Pommersch

Preußisch

2. Mitteldeutsche Dialekte

· Rheinfränkisch

· Mittelfränkisch

· Moselfränkisch

· Ripuarisch

· Hessisch

· Ostmitteldeutsch:

Meißnisch oder Obersächsisch

Thüringisch

Schlesisch

3. Oberdeutsche Dialekte

· Schwäbisch-Alemannisch

· Bairisch-Österreichisch

· Südfränkisch

· Ostfränkisch

Die Entwicklungstendenzen der mittelhochdeutschen Territorialdialekte

Zwei Tendenzen in der Entwicklung der Territorialdialekte. Während die Entwicklung der Kolonialdialekte durch die Tendenz zur Integration ge­kennzeichnet ist sind in der Entwicklung der altererbten deut­schen Dialekte zwei Tendenzen zu verfolgen: 1. die Ten­denz zur Integration der Dialekte und 2. die Tendenz zur weiteren Differen­zierung der Dialekte, zur Vertiefung der Unterschiede zwischen ihnen

Die Existenzformen der Sprache in der mittelhochdeutschen Zeit

Die vorherrschende Existenzform der deutschen Sprache bleiben auch in der mittelhochdeutschen Zeit die Territorialdialekte. Sic sind die alleinige Sprachform, der sich Bauern. Handwerker, Händler und auch ein grober Teil der in der Hauptmasse noch ungebildeten Adeligen bedienen.

Die Grenzen der einzelnen Territorialdialekte werden durch die politi­schen Grenzen da Territorien bestimmt, die die Herzogtümer der althoch­deutschen Zeit abgelost hatten, und wo diese mit den Grenzen der alten Herzogtümer nicht zusammenfallen, allmählich verschoben.Das Kennzeichen der mittelhochdeutschen Sprachperiode ist aber, dass sich neben den Territorialdialekten neue Existenzformen der deutschen Spra­che zu entwickeln beginnen. Einen mächtigen Anstoß dazu gibt das Auf­blühen der weltlichen Dichtung und die Entwicklung verschiedener Gattun­gen der Prosa.

 

Wortbildung im Mhd.

Bedeutungswandel erfah­ren im Laufe der mittelhochdeutschen Zeit auch die Wörter ahd. wib, mhd. Wip; ahd. frouwa, mhd. vrouwe;

Große Bedeutung für die Entwicklung der abstrakten Lexik durch Ablei­tung. Zusammensetzung und durch Bedeutungswandel hatten die philoso­phischen Schriften der Mystiker im 12.-14. Jh. Im Mittel­punkt ihres Schrifttums stand die Schilderung seelischer Erlebnisse, des un­mittelbaren persönlichen Verkehrs des inneren Ich mit der Gottheit. Aus dem Bestreben heraus, jenen Erlebnissen Ausdruck zu geben, erwuchs eine rei­che Wortschöpfung Ihnen verdankt die deutsche Sprache die Wörter be­greifen, Eigenschaft. Verständnis, Eindruck, Einfluss, Einkehr. Zufall, ein- leuchten, einsehen, eigentlich, gelassen, bildlich, Einbildung, unaussprech­lich, grundlos u. a m.

In ihrer wortschöpferischen Tätigkeit bedienten sich die Mystiker aus­giebig der neuen Suffixe, die bereits im Althochdeutschen bei der Bildung der Abstrakta Verbreitung gefunden hatten. Sehr zahlreich sind in ihren Schriften Bildungen auf -heit, -nis, -unge. Durch zahlreiche Ableitungen mit Hilfe der genannten Suffixe wurden die neuen Wortbildungsmodelle sehr stark aktiviert. Sie wurden zu den produktivsten Wortbildungsmitteln

In den Schriften der Mystiker entwickeln sich auch neue Wortbildungsmittel, die im Althochdeutschen noch keine Rolle spielen. Sehr häufig wer­den Substantivierungen von Adjektiven und Infinitiven, z. B daz al, daz haæhste; ein minnen, daz queln u. a.

Die Tendenz zur Bereicherung des deutschen Wortschatzes durch Neuschöpfungen zahlreicher philosophischer Termini und abstrakter Wörter, die bereits für das Althochdeutsche kennzeichnend war wird also im Mittelhochdeutschen noch starker.

Wortschatz der höfischen Dichtung und des Heldenepos. Eine andere Wortwahl und andere Entwicklungstendenzen kennzeichnen die höfische Dichtung und das Heldenepos des 12.-13. Jh.

Zusammen mil den Lehnwörtern sind in die deutsche Sprache einige Wortbildungsmitlel eingegangen. Das sind: das Verbalsuffix -ier. z. B. mhd. loschieren 'wohnen", parlieren sprechen', fetieren ‘feiern’: später auch in deutschen Wörtern, z. B. buchstabieren, halbieren, hausieren u. a.; das Suffix -ie. z. B. mhd. melodie 'Melodie’, vilanie unhofisches Benehmen’, auch in deutschen Wörtern, z.B. zouberie ‘Zauberei', jegerie ‘Jägerei’.

 



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