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Die indogermanische Ursprache. IE SprachgemeinschaftСодержание книги
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indogermanische Grundsprache, ist die gemeinsame Vorläuferin der indogermanischen Sprachen, wie sie wohl um 3500 v. Chr. vermutlich in der Nähe des Schwarzen Meeres gesprochen wurde.Da die Ursprache nicht direkt überliefert ist, wurden alle Laute und Wörter durch die Komparativmethode erschlossen. Viele Wörter in den heutigen indogermanischen Sprachen stammen durch regelmäßigen Lautwandel von diesen Urwörtern ab. In früheren Formen dieser Sprachen ist das noch wesentlich deutlicher. Die Verwandtschaft der die ist auf tepologischem grund ihrer gemeinsamkeit im wortschatz und grammatik verbunden. Zu dierser Familie gehören solche Sprache(3 mlrd Sprecher): DAS INDISCHE ist in den formen des Vedischen und Sanskrit)war die kunstsprache von klassischen indischen Lit. Das neuind. Hindi, Urdu, Bengali. DAS IRANISCHE: neupersische, kurdische, afghanische, tadshikische, ossetische. Griehische:alt, neugriechische. Italische 2 Dialektgruppen: Oskisch-umbrische(gestorben), Latino-Faliskische: Italienisch, Sardinisch, Katalonisch, Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Romän., Moldaw., Rätoßromanisch, Galicisch. Keltischen: Gälischen, Kzmrischen, Bretonischen usw. Baltische: Latauische, Lettische, Altpreusßische (bis 16 Jh). Slawische: Ostslaw.: Rus., Belarus, Ukr. Westslawische: Polnisch, Serbisch, Tschechisch, Slowak. Südslaw.: Bulgar, Makedon., Slowen, SerboßKroat. GERMANISCHE: WESTGER.: Eng., Deut, Afrikaans, Niederländ., Flämisch, Jiddisch. NORDGERM.: Schwedisch, Dänisch, Isländisch, norwegisch. OSTGER. (ausgestorben): burgundisch, gotisch, swebisch, vandakisch. Armenische:alt, neuarmenische.
Die Integration der westgermanischen Grosstämme im Frankenreich. Deutsche nationalität war aus den westgerm. Großstämmen der franken, Bayern, thüringer, sachsen zusammengebildet. Die gröste rolle hatten franken. Am ende des 5 jh. Unter anführung von König Chlodwig wurde Gallien erobert und alle noch bestehende städte der antiken. Das Frankenreich wurde 486 gegründet, das alten frankischen territorien und Gallien vereinigte. Hier begann intensive entwicklung von feudalen gesellschaft. Der klasse der feudalherrn steht die Klasse abhängiger bauern gegenüber. Die macht von könig wird durch kirche unterstützt. 496 das Christentum war angenohmen. Die amtssprache war Latein, die Sp. Von katholischen Kirche. Im Frankeireich gab es Herzogtümer mit dem Graf. Zuerst war es keine Hauptstadt. Frankenreich besteht bis zur Mitte des 9jh. Es erlebt seine Blütezeit unter Karl dem Großen aus dem Geschlecht von Karolinger. Er erobert 773 774 das Langobardenreich in Italien, gliedert seinem reich teil spaniens (Westgotische Mark). Die franken unterwarfen sich andere Stämme 496 Alemannen, 531 Thüringer, 543 Burgunden.
Das Wort deutsch. Das Ostfränkische Reich wurde im 9. Jh das Teutonische Reich genannt. In vielen lateinischen Quellen finden sich auch die Bezeichnungen Germania, Germani, germanicus, die im selben Sinne gebraucht werden. Das_Wort deutsch tritt zuerst 768 –in lateinischerForm theodiscus als Bezeichnung der Sprache. Belegt ist um 800 auch der Ausdruck Teudisca lingua. es 'heißt zuerst 'volksmäßig', vom got. piuda, ahd. diot 'Volk' und bezeichnet eine beliebige germanische Sprache gegenüber dem Latein. Im Frankenreich bekommt es dann die eigentliche Bedeutung «deutsch, in dem die zwei heimischen Sprachen des Reiches als Theudisco und Ro mana Lingua einander gegenübergestellt werden; es wird also zum Synonym von teutonicus 'Teutonisch'.1 Um 1000 trifft man schon im deutschen Text die Bezeichnung diu diutisca zunga und um 1 100 auch die Bezeichnungen diutiskiu liute und diutiskiu lant, woraus im 15.—16. Jh. die Zusammensetzung Teutschland, Deutschland entsteht.
Die Entwicklung des Schrifttums und die Sprachdenkmäler des Ahd. Die schriftliche Überlieferung der deutschen Sprache beginnt um 770, die des Altenglischen ein Jahrhundert früher. Sie ist in der althochdeutschen Epoche eng mit dem Kirchenleben verbunden. Die Kirche wurde im Frankenreich durch die königliche Macht unterstützt, darum entstanden hier zahlreiche Klöster und Bistümer. In Klosterstuben wurden theologische Traktate, Gebete, Psalmen ins Deutsch übertragen, Geschichtswerke geschrieben, Bibelkommentare für die Schule und die Ausbildung der Geistlichen verfaßt. Die Klöster wurden zu Hauptstätten der Bildung, zu Zentren des geistigen Lebens der frühfeudalen Gesellschaft. Am meisten bekannt durch ihr Schrifttum sind die Klöster St. Gallen, Murbach, Reichenau (alemannischer Bereich), St. Emmeram, Tegernsee, Monsee, die Bischofssitze Regensburg, Freising, Salzburg (bai- rischer Bereich), Würzburg, das Kloster Fulda (ostfränkischer Bereich), die Klöster Lorsch, Mainz (rheinfränkisch), Weißenburg (südrheinfrän- kisch), Bischofssitze Köln und Trier (mittelfränkisch). Das älteste deutsche Sprachdenkmal, das zeitlich und örtlich bestimmt werden konnte, ist der um 770 in Freising verfaßte Abrogans. Es gehört zu den sog. Glossaren, d. h. lat. Vokabellisten mit Übersetzung. Es haben sich auch zahlreiche Gebete, Taufgelöbnisse, Beichtformeln u. a. erhalten. Unter den größeren prosaischen Werken seien genannt die Übersetzung des lat. theologischen Traktats des Erzbischofs von Sevilla Isidor «Über den katholischen Glauben» («De fide catholica», das letzte Jahrzehnt des 8. Jhs., fränkisch), die Evangelienübersetzung des christlichen Schriftstellers Tatian aus Syrien (um 830, ostfränkisch) und die Übersetzung der Benediktinerregel (802—817, alemannisch). Die wichtigsten Denkmäler der Versdichtung sind «Muspilli» (um 830, bairisch), die «Evangelienharmonie» Otfrieds von Weißenburg (um 865, südrheinfränkisch), das «Ludwigslied» (881—882, rheinfränkisch). Die Sprachdenkmäler heimischer Herkunft und weltlichen Inhalts sind zu dieser Zeit selten. Das einzige Denkmal der altgermanischen Heldendichtung ist ein Fragment des «Hildebrandsliedes» (um 815). Nichtkirchlichen Charakter tragen auch die Merseburger Zaubersprüche, die Straßburger Eide, das Ludwigslied, der sog. ältere Physiologus. Ganz besondere Verdienste bei der Entwicklung des alten deutschen Schrifttums besitzt Notker Labeo (um 950—1022), der Schulvorsteher im Kloster St. Gallen. Unter den Sprachdenkmälern des Altsächsischen ist in erster Linie die Evangeliendichtung «Heliand» zu nennen.
MITTELHOCHDEUTSCH Die zeitlichen Grenzen der mittelhochdeutschen Periode Kriterien der Periodenabgrenzung. Den Beginn einer neuen Sprachperiode kennzeichnen 1) beträchtliche Wandlungen im Sprachkörper, die die vorausgehenden Jahrhunderte vorbereitet haben, und 2) Wandlungen im Geltungsbereich und in den Existenzformen der deutschen Sprache. Die mittelhochdeutsche Periode umfasst den Zeitraum von 1050 bis um 1350. Sie fällt zusammen mit der Epoche des vollentwickelten Feudalismus in Deutschland. Diese Epoche ist durch einen bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, durch die Entwicklung von Geldwirtschaft, Handel und Gewerbe, durch das beginnende Wachstum der Städte gekennzeichnet. Es ist die Blütezeit des deutschen Rittertums, die Epoche des italienischen Feldzugs deutscher Kaiser, die Epoche der Kreuzzüge nach Palästina. Es entwickelt sich in dieser Zeit eine neue weltliche ritterliche Kultur, die ihren Ausdruck auch in der reichen Entfaltung der ritterlichen Dichtung findet.
Die Literatur des Mhd. In der Übergangszeit vom Althochdeutschen und am Anfang der mittelhochdeutschen Periode sind literarische Sprachdenkmäler noch nicht sehr zahlreich. Es sind die gelehrte Prosa und das geistliche Gedicht. Die geistliche Prosa ist durch Psalter und durch die Übersetzung und Auslegung des „Hohen Lieces Salomonis" vertreten, das vom Abt Williram von Ebersberg um 1060-1070 angefertigt wurde und eine An Mischprosa darstellte, wo viele lateinische Ausdrucke im deutschen Text unübersetzt blieben. Von der gelehrten Prosa sind zu nennen: der “Physiologus" (Übersetzung eines mittelalterlichen noch sehr hilflosen und fantastischen Handbuches für Zoologie), „Merigarto“ (eine Beschreibung der Erde) und einige Rezeptbücher. Die beträchtlichsten Werke geistlicher Dichtung sind der Hymnus „Ezzos Gesang von den Wunden Christi“ (um 1064). die um dieselbe Zeit entstandene „Genesis“ (eine Nachdichtung der biblischen Schöpfungsgeschichte), das „Annolied“, ein episches Gedicht vom Leben des Kölner Erzbischofs Anno. Hauptwerke der mittelrheinischen Literatur sind die Spielmannsepen „König Rother“ und „Herzog Ernst“, die die Traditionen der alten epischen Volksdichtung fortsetzen und von fahrenden Spielleuten vorgetragen wurden, die Übersetzungsromane in Versen: das „Rolandslied“ des Regensburger Geistlichen Konrad (Pfaffe Konrad), nach dem altfranzösischen Epos des 11. Jh. nachgedichtet, das „Alexanderlied“ des Pfaffen Lamprecht, gedichtet nach dem provenzalischen Epos über Alexander den Großen, Reimchroniken: die..Kaiserchronik“, vermutlich auch von Konrad von Regensburg gedichtet und das Leben und Wirken römischer und deutscher Kaiser von Cäsar bis Konrad III. nach lateinischen Quellen und verschiedenen Sagen behandelnd; die ersten höfischen Epen (Ritterromane in Versen) – „Eneit“, das Epos vom Trojaner Helden Äneas, geschaffen vom flämischen Dichter Heinrich von Veldeke. Die Hauptgattungen hochmittelalterlicher Dichtung sind a) Versepen (Heldenepen und höfische Epen) und b) Lyrik (Minnesang) Hier schaffen die größten Dichter dieser Zeit: der schwäbische Ritter Hartmann von Aue (um 1165— 1210). der Verfasser der höfischen Epen „Erek“ und „Iwein“, der Versiegende „Der arme Heinrich" und zahlreicher Kreuzzugs und Minnelieder: Gottfried von Straßburg (ein Bürgerlicher, gest. um 1210), der Verfasser des höfischen Epos „Tristan“, der Ritter Wolfram von Eschenbach aus Nordbayern (um 1170-1220), der Verfasser des Versromans „Parzival“ sowie mehrererLiebeslieder (der sog. Taglieder - Abschiedsgesang zwischen den Liebenden bei Tagesanbruch) und Kreuzzugslieder; seiner Feder gehören auch die unvollendeten Epen „Titurel“ und „Willehalm“.Auch diesen Versepen dienen als Vorbild die französischen Ritterromane.Reich vertreten ist im Süden auch die ritterliche Lyrik. Außer den lyrischen Dichtungen Hartmanns von Aue und Wolframs von Eschenbach sind vor allem Rheinmar der Alte oder Rheinmar von Hagenau (bei Straßburg) und sein Schüler, der größte Lyriker der mittelhochdeutschen Zeit Walther von der Vogelweide (um 1160- 1227) zu nennen. Aus dem bairisch-österreichischen Sprachraum stammen die Heldenepen, die an die altgermanischen mythischen und historischen Sagen anknüpfen. Ihre Verfasser sind unbekannt; möglicherweise sind sie das Produkt kollektiver Überlieferung alter Sagen. Es sind das „Nibelungenlied“, das die altgermanische mythische Sage von Siegfried und die historische Sage vom Untergang des Burgundenreiches vereinigt. „Gudrun", ein Epos aus dem Kreis der Wikingersagen; die Epen über Dietrich von Bern aus dem gotischen Sagenkreis. Die bürgerliche Literatur des 13. Jh. ist durch folgende Gattungen vertreten: a) Schwänke, d h. derb komische Kurzgeschichten, z. B. der „Pfaffe Amis" des fahrenden Dichters Stricker, eine Sammlung von Schwanken über den listigen Pfaffen Amis, b) didaktische Dichtung - gereimte Spruche mit belehrendem Inhalt, z. B. das Lehrgedicht des fahrenden Dichters Freidank..Bescheidenheit", c) Versnovellen. z. B. die Verserzahlung des österreichischen Dichters Wernher der Gärtner..Meier Helmbrecht”. Die Entwicklung der mittelhochdeutschen Prosa In der mittelhochdeutschen Zeit bestehen folgende Prosagattungen: l. geistliche Prosa. 2. historische Prosa. 3. Rechts-, Geschäfts-, und Kanzleiprosa. Die geistliche Prosa ist durch Predigtsammlungen, Bibelübertragungen und Psalter vertreten. Unter den Predigtsammlungen sind die Predigten des fahrenden Volkspredigers Berthold von Regensburg von besonderer sprachhistorischer Bedeutung. ln ihnen entwickelt sich eine neue Stilgattung der deutschen Originalprosa - die rednerische Prosa, die sich unmittelbar an den Hörer wendet, rhetorische Fragen, sprichwörtliche Redewendungen gebraucht und die volkstümliche Sprache des Alltags verwendet. Von großer Bedeutung sind auch die theologischen Schriften der Mystiker, des religiösen Denkers und Predigers Meister Eckhart (1260-1327), seines Schülers Heinrich Seuse (1295-1366), des Predigers Johannes Tauler (1300- 1361), der Mystikerin Mechthild von Magdeburg (1210-1280 Historische Prosa. Das erste historische Werk in deutscher Sprache ist die „Sächsische Weltchronik“, niederdeutsch um 1225 vom Patrizier Eike von Repgow verfasst. Auf diese erste Prosachronik folgen seit dem Ende des 13. Jh. und im 14. Jh. mehrere Chroniken der Städte: die „Chronik der Stadt Köln“ von Gottfried Hagen, die „Chronik von St. Gallen“ Christian Kuchimeisters, die „Limburger Chronik“ Tileman Ehlens, die „Straßburger Chronik" Closners, die „Chronik von München" von Jorg Ratzmeyer, die niederdeutsche „Magdeburger Schöppenchronik“ u. a. Rechtprosa. Die ersten Sammlungen des Stadtrechts werden im 12. Jh. noch lateinisch verfasst, doch schon im 13 Jh. entstehen die ersten deutschen Aufzeichnungen. Das erste und bedeutendste Werk deutscher Rechtsprosa ist der „Sachsenspiegel“, eine Aufzeichnung des sächsischen Rechts Der Patrizier Eike von Repgow, der schon erwähnte Verfasser der „Sächsischen Weltchronik“, der sich als Schöffe und Richter betätigte, fasste diese Sammlung zuerst lateinisch ab und übertrug sich dann ins Niederdeutsche. Auf diese Sammlung des Stadt rechts folgten dann der „Schwabenspiegel“ und der „Spiegel deutscher Leute“ sowie die Stadtrechte mehrerer deutscher Städte aus dem 14. Jh.
Die Erweiterung des deutschen Sprachraums durch die feudale Ostexpansion. Die mittelhochdeutschen Territorialdialekte Im 12. und 13. Jh. hat sich der deutsche Sprachraum infolge der Expansion nach Osten und der Eroberung slawischer und baltischer G ebiete stark erweitert. Die Aggression deutscher Feudalherren gegen die westslawischen Stamme, die zwischen Oder, Havel, Spree, Elbe, Saale und dem Erzgebirge lebten, begann noch im 10. Jh., stieß aber auf hartnäckigen Widerstand der Slawen und erlitt einen Rückschlag, so dass die Deutschen nur einen Teil des eroberten Territoriums, die Lausitz (das Gebiet der Sorben beiderseits der oberen Spree), halten konnten. Im 12 Jh. wurde die Aggression gegen die westslawischen Völker erneuert. Trotz dem hartnackigen Widerstand der Slawen wurden um die Mitte des 12 Jh. die slawischen Territorien zwischen Oder und Elbe sowie an der Ostsee durch Gewalt, Mord und List erobert. Hier wurden die Markgrafschaften Brandenburg (1150), das Herzogtum Mecklenburg (1170) und das Herzogtum Pommern (1180) gegründet. Die slawische Bevölkerung wurde massenweise vernichtet; die überlebenden wurden unterjocht und bedrängt Den Slawen war verboten, sich in Stadien niederzulassen. Handel und Gewerbe zu treiben und in Zünfte aufgenommen zu werden. Sie wurden mit Gewalt christianisiert und eingedeutscht. Die slawische Kultur wurde ausgerottet. Auf slawischem Boden entstanden reiche deutsche Kloster. Großgrundbesitze geistlicher und weltlicher Feudalherren. Aus Sachsen, Hessen, aus den Niederlanden und aus Burgunden strömten deutsche Ansiedler herbei, angelockt vom fruchtbaren Boden und Privilegien. Im ausgehenden 12. Jh. begann die Aggression der deutschen Feudalherren gegen die baltischen Völker. Obwohl sich das Christentum unter diesen Völkern schon viel früher unter dem Einfluss des benachbarten und befreundeten Russland (Nowgorod, Pskow, Smolensk) verbreitet halte, unterstützte der Papst unter Vorwand christlicher Missionierung die deutsche Aggression gegen die Balten. 1230 drangen die Ritter des Deutschen Ordens in das Stammland des baltischen Volkes der Preußen ein. Sie vernichteten grausam die heimische Bevölkerung und christianisierten und unterjochten die Überlebenden. Die Eroberer eigneten sich den Namen des besiegten und vernichteten Volkes an und gründeten auf seinem Territorium den Staat des deutschen Ordens Besonders intensiv wurde die Eindeutschung der städtischen Bevölkerung und des Feudaladels unter den Luxemburgern In den Städten, besonders in Prag, konkurrierte die deutsche Sprache erfolgreich mit dem Tschechischen. Die deutschen Kolonisten drangen auch his nach Ungarn vor. wo zahlreiche deutsche Siedlungen entstanden. Die Entstehung von Kolonialdialekten. In den besetzten und kolonisierten östlichen Gebieten entwickelten sich neue Dialekte der deutschen Sprache. Gegenden des deutschsprachigen Stammlandes besiedelt wurden, was zur Integration der Dialekte (d. h. Mischung und Verschmelzung der Dialekte) führte. Für das 13.-14. Jh. und die folgenden Jahrhunderte ergibt sich nachstehende Gliederung der deutschen Dialekte: 1. Niederdeutsche Dialekte · Niederfränkisch · Niedersächsisch · Ostniederdeutsch: Mecklenburgisch Brandenburgisch (Märkisch) Pommersch Preußisch 2. Mitteldeutsche Dialekte · Rheinfränkisch · Mittelfränkisch · Moselfränkisch · Ripuarisch · Hessisch · Ostmitteldeutsch: Meißnisch oder Obersächsisch Thüringisch Schlesisch 3. Oberdeutsche Dialekte · Schwäbisch-Alemannisch · Bairisch-Österreichisch · Südfränkisch · Ostfränkisch Die Entwicklungstendenzen der mittelhochdeutschen Territorialdialekte Zwei Tendenzen in der Entwicklung der Territorialdialekte. Während die Entwicklung der Kolonialdialekte durch die Tendenz zur Integration gekennzeichnet ist sind in der Entwicklung der altererbten deutschen Dialekte zwei Tendenzen zu verfolgen: 1. die Tendenz zur Integration der Dialekte und 2. die Tendenz zur weiteren Differenzierung der Dialekte, zur Vertiefung der Unterschiede zwischen ihnen Die Existenzformen der Sprache in der mittelhochdeutschen Zeit Die vorherrschende Existenzform der deutschen Sprache bleiben auch in der mittelhochdeutschen Zeit die Territorialdialekte. Sic sind die alleinige Sprachform, der sich Bauern. Handwerker, Händler und auch ein grober Teil der in der Hauptmasse noch ungebildeten Adeligen bedienen. Die Grenzen der einzelnen Territorialdialekte werden durch die politischen Grenzen da Territorien bestimmt, die die Herzogtümer der althochdeutschen Zeit abgelost hatten, und wo diese mit den Grenzen der alten Herzogtümer nicht zusammenfallen, allmählich verschoben.Das Kennzeichen der mittelhochdeutschen Sprachperiode ist aber, dass sich neben den Territorialdialekten neue Existenzformen der deutschen Sprache zu entwickeln beginnen. Einen mächtigen Anstoß dazu gibt das Aufblühen der weltlichen Dichtung und die Entwicklung verschiedener Gattungen der Prosa.
Wortbildung im Mhd. Bedeutungswandel erfahren im Laufe der mittelhochdeutschen Zeit auch die Wörter ahd. wib, mhd. Wip; ahd. frouwa, mhd. vrouwe; Große Bedeutung für die Entwicklung der abstrakten Lexik durch Ableitung. Zusammensetzung und durch Bedeutungswandel hatten die philosophischen Schriften der Mystiker im 12.-14. Jh. Im Mittelpunkt ihres Schrifttums stand die Schilderung seelischer Erlebnisse, des unmittelbaren persönlichen Verkehrs des inneren Ich mit der Gottheit. Aus dem Bestreben heraus, jenen Erlebnissen Ausdruck zu geben, erwuchs eine reiche Wortschöpfung Ihnen verdankt die deutsche Sprache die Wörter begreifen, Eigenschaft. Verständnis, Eindruck, Einfluss, Einkehr. Zufall, ein- leuchten, einsehen, eigentlich, gelassen, bildlich, Einbildung, unaussprechlich, grundlos u. a m. In ihrer wortschöpferischen Tätigkeit bedienten sich die Mystiker ausgiebig der neuen Suffixe, die bereits im Althochdeutschen bei der Bildung der Abstrakta Verbreitung gefunden hatten. Sehr zahlreich sind in ihren Schriften Bildungen auf -heit, -nis, -unge. Durch zahlreiche Ableitungen mit Hilfe der genannten Suffixe wurden die neuen Wortbildungsmodelle sehr stark aktiviert. Sie wurden zu den produktivsten Wortbildungsmitteln In den Schriften der Mystiker entwickeln sich auch neue Wortbildungsmittel, die im Althochdeutschen noch keine Rolle spielen. Sehr häufig werden Substantivierungen von Adjektiven und Infinitiven, z. B daz al, daz haæhste; ein minnen, daz queln u. a. Die Tendenz zur Bereicherung des deutschen Wortschatzes durch Neuschöpfungen zahlreicher philosophischer Termini und abstrakter Wörter, die bereits für das Althochdeutsche kennzeichnend war wird also im Mittelhochdeutschen noch starker. Wortschatz der höfischen Dichtung und des Heldenepos. Eine andere Wortwahl und andere Entwicklungstendenzen kennzeichnen die höfische Dichtung und das Heldenepos des 12.-13. Jh. Zusammen mil den Lehnwörtern sind in die deutsche Sprache einige Wortbildungsmitlel eingegangen. Das sind: das Verbalsuffix -ier. z. B. mhd. loschieren 'wohnen", parlieren sprechen', fetieren ‘feiern’: später auch in deutschen Wörtern, z. B. buchstabieren, halbieren, hausieren u. a.; das Suffix -ie. z. B. mhd. melodie 'Melodie’, vilanie unhofisches Benehmen’, auch in deutschen Wörtern, z.B. zouberie ‘Zauberei', jegerie ‘Jägerei’.
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