Oder ein Sprung ins kalte Wasser 


Мы поможем в написании ваших работ!



ЗНАЕТЕ ЛИ ВЫ?

Oder ein Sprung ins kalte Wasser



 

Ihre Karriere als Managerin begann 1980 mit einem „Sprung ins kalte Wasser“, wie Juliane von Friesen es ausdrückt. Die damals Dreißigjährige hatte schon während ihres Jura-Studiums als wissenschaftliche Hilfskraft und danach als Assistentin gearbeitet, als sie sich an das Studium von Stellenanzeigen machte. Ausschlaggebend war die Erkenntnis, „mehr Pragmatikerin als Wissenschaftlerin“ zu sein. Zudem gab es da ihren fünfjährigen Sohn, für dessen Zukunft sie zu sorgen hatte. Eine Anzeige der Firma Otis in Berlin, eines Tochterunternehmens des gleichnamigen US-Konzerns, fiel ihr ins Auge. Der deutsche Markführer für Fahrtreppen und Aufzüge suchte eine Personalreferentin mit Organisationsaufgaben – was sie fast abgeschreckt hätte. „Das betriebliche Organisationswesen interessierte mich zumindest damals nicht besonders“, bekennt sie offen. Selbstbewußt brachte sie dies beim Bewerbungsgespräch zum Ausdruck. Mit Blick auf das Aufgabenspektrum einer Personalreferentin konnte sie auf ihre Spezialisierung im Studium, das Arbeitsrecht, verweisen. Dies war dann der Grund dafür, dass man sie unter 60 Mitbewerbern auswählte – das Unternehmen hatte damals keinen Juristen mit dieser Qualifikation. Juliane von Friesen vermutet aber, dass sie auch das Rennen machte, weil sie eine Frau war: „Mein Vorgänger hatte wohl einen ziemlichen Kasernenhofton darauf. Und da hat man sich gedacht: Versuchen wir es doch einmal mit einer Frau.“

Ihr familiärer Hintergrund und ihre schulische Ausbildung mögen ebenfalls in die Waagschale gefallen sein. Zwei Jahre nach der Geburt der Tochter Juliane zog die Familie von Berlin nach Franken. Der Vater unterrichtete dort an einer Akademie für Führungskräfte. Juliane von Friesen besuchte nach der Grundschule das Institut der Englischen Fräulein zu Bamberg. Die Enge des konfessionellen Mädchengymnasiums bedrückte sie so sehr, dass sie nach dem Abitur sofort in ihre Geburtsstadt Berlin ging. Die Ausbildung bei den Englischen Fräulein aber lobt sie sehr: „Man konnte sich sehr gut auf seine Leistungen konzentrieren. Das Selbstbewußtsein, ein Mädchen zu sein, wurde gefördert, und es gab keine Reibungsverluste geschlechtsbedingter Konkurrenzkämpfe mit den Jungen.“

Ihr Einstand bei Otis fiel ihr nicht gerade leicht. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt musste das Unternehmen Personal abbauen. „Das war die schwierige Aufgabe aller meiner bisherigen Tätigkeiten – und das gleich zu Anfang“, erinnert sie sich.

Dann ging es aber bergauf bei Otis, und Juliane von Friesen bekam den Auftrag, eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung aufzubauen, die es bisher in dem zur Maschinenbaubranche gehörigen Unternehmen nicht gegeben hatte. Da konnte sie an ihre guten Verbindungen innerhalb der Berliner Hochschulen anknüpfen. Ihr kam zugute, dass sie während ihres Studiums kräftig über den Tellerand der Jurisprudenz hinausgeblickt hatte, zum Beispiel in Richtung Betriebswirtschaft. Kurz und knapp schildert die Managerin. Bis 1983 arbeitete sie, zunehmend selbständiger, im Bereich Personalwesen. Knapp ein Jahr nach ihrem Start verließ der Personalleiter das Unternehmen. Die Stelle blieb zunächst vakant. In der Folge wuchs Juliane von Friesen am Standort Berlin immer mehr Selbständigkeit und Verantwortung zu.

1983 bekam sie das Angebot, die Rechtsabteilung zu übernehmen, für die sie gelegentlich schon tätig geworden war. „Nur Recht, das war eigentlich nicht das, was ich wollte. Aber das wurde dann doch spannend“, bilanziert sie, ganz Pragmatikerin. „Ich saß auf einer Etage räumlich eng zusammen mit der Geschäftsführung, und da habe ich sehr viel von der Unternehmenspolitik mitbekommen und war auch an Entscheidungsprozessen beteiligt.“ Sie hat gelernt, daß das Geld bei den Aufzugs- und Fahrtreppenherstellern weniger beim Neubau als bei der Wartung und beim Service verdient wird. Die Konkurrenz bei diesen Dienstleistungen ist hoch, und Juliane von Friesens neue Aufgabe bestand unter anderen darin, den Wartungsvertragsbestand des Unternehmens zu sichern.

Spannung kam ins Routinegeschäft, als neun Otis-Frauen forderten, dass auch ihnen die im Berliner Mantel-Metalltarifvertrag für Männer vereinbarte „Ehefrauenzulage“ von zehn Mark pro Monat zustehen soll. „Bei Otis dachten alle, ich hätte das angezettelt“, schmunzelt die Juristin. Der Fall machte Rechtsgeschichte und sorgte für Presserummel. Juliane von Friesen vertrat ihr Unternehmen in diesem Rechtsstreit, der sich über die Instanzen bis vor das Bundesarbeitsgericht hinzog, wo die Ehefrauenzulage als verfassungswidrig erklärt wurde. „Rechtspolitik war der Fall hochinteressant“, meint Juliane von Friesen, „aber ich kriegte von allen Seiten „was aufs Dach“.

Ihrer Stellung bei Otis tat dies keinen Abbruch; 1990 wurde die Justitiarin dann schließlich zudem auch Personalchefin des Berliner Unternehmens. Parallel zu ihrer beruflichen Karriere arbeitete sie aktiv im Deutschen Juristinnenbund mit, dem sie seit 1983 angehört. 1985 wurde sie dort als Vorsitzende der Kommission für Arbeitsrecht und moderne Technologien gewählt, 1987 in den Vorstand des Verbandes. Zudem wurde sie Vorsitzende der Gleichstellungskommission, die sich für die Quotierung von Frauenarbeitsplätzen nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch in der Wirtschaft und dort vor allem auch in den oberen Rängen einsetzt.

„Voraussetzung für die Durchsetzung der Quotierung ist, dass die Frauen den Willen zur Macht haben“, fordert sie. Und sie weiß auch, dass ihnen das insbesondere in Deutschland – anders als in anderen europäischen Ländern und den USA – immer hoch übel genommen wird. „Wenn in einer Familie beide Elternteile Karriere machen und sich die Kinder in der Schule schwertun, dann ist daran immer die Mutter schuld. Keiner überlegt, ob das etwa auch am Vater liegt, der zu wenig Zeit hat oder sich zu wenig Zeit nimmt. Und keiner kommt auf die Idee, dass es Schulversagen auch in traditionellen Familien mit der Mutter als Nur-Hausfrau gibt“, kritisiert sie. „Wenn ich beim Friseur die Regenbogenpresse lese, frage ich mich angesichts des dort propagierten Rollenverständnisses dann aber auch immer wieder: Wollen die Frauen das eigentlich, was ich da fordere?“

Sie zitiert den Rat eines Kollegen: „Servieren Sie nie Kaffee, wenn Sie irgendwo arbeiten. Und rühren Sie nie eine Schreibmaschine an.“ Sie hat den Rat befolgt. Sie vermutet, dass die jungen Frauen mit Aufstiegsambitionen es in Zukunft schwerer haben werden, als die der ersten Generation: „Die Männer haben inzwischen die Erfahrung gemacht, dass sie nicht nur mit ein paar ‚Ausreißerinnen‘, sondern mit ernsthafter Konkurrenz zu rechnen haben.“

 

Lesen Sie den Text und äußern Sie sich über das Gelesene!

 

Zwischen Kind und Karriere

 

Familien in Deutschland sehen sich tief greifenden gesellschaftlichen Veränderungen gegenüber. Neue Lebens- und Beziehungsformen, der Wandel der Arbeitswelt und allerlei Hemmnisse von mangelnder Kinderbetreuung bis zu fehlenden finanziellen Ressourcen führen dazu, dass immer weniger junge Menschen sich den Wunsch nach einer eigenen Familie erfüllen. Familien sein in Deutschland heißt auch heute noch in den meisten Fällen: die Mutter kümmert sich um Haushalt und Kinder, der Vater sorgt fürs Geld zum Leben. Doch der „Mythos Mutter“ bröckelt, Frauen – selbstbewußt und hervorragend ausgebildet – wollen beides: Kind und Karriere; Männer – geprägt vom „Balancig“, dem Ausgleich zwischen Beruf und Privatem – verbringen immer mehr Zeit mit dem Nachwuchs.

Die Politik hat auch ihr Herz für die Familie entdeckt. Familienpolitik ist wieder ein Thema, in der Politik wie in den Medien „Zurück zur Familie“, „Abenteuer Kind“, „Cabrio statt Kinderkarriere“ getitelt wird.

Der Generationsvertrag, die Verantwortung der Jungen für die Alten und Schwachen funktioniert nicht mehr. Dieses Konzept steht auf der Kippe. Der Grund: Es fehlen die Kinder. Wie in den meisten modernen Gesellschaften geht auch in Deutschland die Schere zwischen Sterbefällen und Geburten auseinander. Die deutsche Bevölkerung schrumpft. Noch 1997 waren 21,5% der deutschen Bevölkerung unter 20 Jahren alt, fast ebenso viele waren 60 und älter. Im Jahre 2050 dürfte der Anteil der Unter- Zwanzigjährigen auf 15% gesunken und der Alten auf 38 bis 40 gestiegen sein.

Es steht fest, dass Kinder Geld kosten.

Die Aufwendungen betragen bei einem Ehepaar mit einem Kind bis zum 18. Lebensjahr mehr als 500.000 Euro. Etwa ein Drittel davon trägt der Staat. Zwar zahlen Kinderlose höhere Steuern.

Der Staat ergreift Maßnamen, die kinderreichen Familien zu unterstützen. Die Bundesfamilienministerin sagt, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

Die Zahl derer, die Familie als sehr wichtig einstufen, liegt bei rund 80%. Heutzutage lassen etwa 430.000 Paare trauen. Aber die Zahl der Paare, die ohne Ehering zusammenleben, steigt Jahr für Jahr an. Ebenso die Zahl der Scheidungen. Jede dritte Ehe wird früher oder später getrennt. Ebenso wird nicht jeder Kinderwunsch in die Tat umgesetzt. Ein wichtiger Grund: Immer weniger Frauen möchten auf ihren Beruf verzichten um sich den Kindertraum zu erfüllen. Fest steht: Die Zukunft der Familie ist unmittelbar mit der Zukunft der Arbeit verknüpft. Nur wer die zeitlichen und finanziellen Ressourcen hat, um Beruf und Baby miteinander zu vereinbaren, wird sich nicht für das eine oder das andere entscheiden. Die Politik muss hierauf Antworten finden, die Frauen und Männern eine individuelle Lebensplanung ermöglichen – und den Raum bieten für die Beschäftigung mit Kindern. Aber unbestreitbar ist: Bei der Arbeit kann dich eigentlich immer jemand ersetzen. Nur bei den Kindern, da hast du das Gefühl, dass du wirklich gebraucht wirst.

Aus: „Deutschland“, 1999

 

Veranstalten Sie eine Diskussion auf Grund der im Text behandelten Themen: „Frauenkarriere“, „Die Gründe der Scheidungen“, „Eine ideale Familie“, „Ihre eigene Familie“. Verwenden Sie folgendes Sprachmaterial:

a) vielleicht, zweifellos, hoffentlich, selbstverständlich, natürlich, sicher;

b) Ich zweifle daran, dass …;

Ich bin (nicht) sicher …;

Ich stimme seiner Ansicht nicht zu, …;

Ich teile nicht solchen Standpunkt, dass …;

Es scheint mir fraglich, ob …;

c) Es ist ganz sicher, dass …;

Ich bin davon überzeugt, dass …;

Ich stimme ihr zu, …;

Das muss ich akzeptieren, …

 

Sitten und Bräuche. Feste und Feier

 

Themengebundener Wortschatz

 

 

Brauch m -(e)s, Bräuche: ein Fest nach altem Brauch, nach Sitte und Brauch feiern;
das ist (hier, bei uns) Brauch, ist außer Brauch gekommen;
alte Bräuche (wieder) beleben;
es ist (ein) alter, ein neuer Brauch, dass...

 

Fest n -es, -e: ein großes, frohes, herrliches Fest;
die beweglichen Feste (Ostern usw.);
die unbeweglichen Feste (Weihnachten usw.) //

Frohes Fest! (Gruß- und Wunschformel);
ein Fest feiern, begehen, geben, veranstalten, abhalten;
an einem Fest teilnehmen;
zu einem Fest gehen, (ein)geladen sein, werden;
das ist mir ein Fest, war mir ein Fest! (umg;
Vergnügen)

 

Feier f =, -n: eine stille, würdige, ernste, erhebende, prunkvolle Feier;
eine Feier zum Jahrestag der Republik // eine Feier
veranstalten, abhalten, mitmachen;
an einer Feier teilnehmen;
zu einer Feier gehen, (ein)geladen sein, werden;
in einer Feier geehrt, ausgezeichnet werden;
bei/auf einer Feier die Festrede halten;
die Feier deines Geburtstages, an/zu deinem Geburtstag hat mir gut gefallen, war sehr nett (umg), schön

 

Sitte f =, -n: 1.(Herkommen, Gewohnheit) eine alte, althergebrachte Sitte;
Sitte und Brauch;
die Sitten (und Gebräuche) eines Volkes // das ist
hierzulande Sitte;
es ist hier so, nicht Sitte;
jedes Volk hat seine Sitten;
die alten Sitten achten, ehren;
mit den alten Sitten brechen

 

2.(Gesittung, Benehmen) gute, edle, gepflegte, feine,
verfeinerte Sitten;
Sitten beobachten, innehalten, pflegen;
Andere Länder, andere Sitten

 

Ostern das/die (Mz) 1. (Fest) vorige(s), diese(s), nächste(s), kommende(s), künftige(s) Ostern;
weiße Ostern (mit Schnee);
Ostern vorm (umg), vor einem Jahr // frohe, fröhliche Ostern!
Ostern fällt diesmal spät, zeitig;
diesmal haben wir zeitige, frühe Ostern / ein zeitiges, frühes Ostern;
Ostern steht vor der Tür;
wir haben Ostern sehr still verlebt, fahren zu Ostern nach Weimar;
ich habe ihn kurz, bald nach Ostern getroffen;
bis (zu) Ostern musst du noch warten;

Osterbräuche;
Ostereier und Osterhasen schenken;
Osterwasser holen,
Osterfeuer entzünden.

Christus ist auferstanden! — Er ist wahrhaftig

auferstanden!

2. (übertr.) das trifft ein, wenn Ostern und Pfingsten auf einen Tag fallen (umg, trifft niemals ein).

Ostern, das (Ostergeschenk (e)) ich habe dieses Jahr ein schönes Ostern (umg) bekommen;
wie ist dein Ostern (umg) ausgefallen?

 

Weihnachten, das/die (Mz):(Fest) nächste(s), kommende(s), künftige(s)

Weihnachten;

grüne Weihnachten (ohne Schnee);

frohe(s), fröhliche(s), gesegnete(s) Weihnachten!

steht vor der Tür (es ist bald Weihnachten);

Weihnachten fällt dieses Jahr auf einen Sonntag;

voriges, das vorige Weihnachten war/vorige Weih-

nachten waren viel schöner;

was werde ich diese(s) Weihnachten bekommen?

wir feiern Weihnachten zu Hause, unterwegs;

wir haben stille Weihnachten/ein stilles Weihnachten

gefeiert, Weihnachten sehr still verbracht;

es war gegen, um, (noch) vor Weihnachten, als...;

ich habe ihn kurz, bald nach Weihnachten getroffen;

wir hatten zu Weihnachten Stollen gebacken, eine Gans gebraten; (zu) Weihnachten fahre ich ins Erzgebirge; ich schenke ihm zu Weihnachten ein Buch, einen neuen Anzug;

der Weihnachtsbaum; der Weihnachtsmann; die Weihnachtsspeise(-n); der Weihnachtsmarkt, ein Weihnachtsmarkt findet statt

 

Lesen Sie den Text und geben Sie den Inhalt wieder!

 

Feiertage in Deutschland

 

Es gibt viele Feiertage in Deutschland. Zu den schönsten gehören Weihnachten, Neujahr und Ostern.

Weihnachten feiert man am 25. Und 26. Dezember. Das Wichtigste des Festes ist die Nacht vom 24. zum 25. Dezember – der Heiligabend. An diesem Tag sind alle Theater, Kinos und Restaurants geschlossen. Der Abend wird im engen Familienkreis gefeiert. Die Kerzen am geschmückten Weihnachtsbaum werden angezündet, Geschenke für jedes Familienmitglied liegen unter ihm. Traditionelle Weihnachtsspeisen sind Gans, Stollen, Lebkuchen, Gebäck. In den Großstädten wird im Laufe von einem ganzen Monat ein Weihnachtsmarkt veranstaltet. Da es Brauch ist, allen Bekannten und Verwandten zum Fest Geschenke zu schicken, werden die Weihnachtsglückwünsche sehr oft mit Neujahrsglückwünschen vereinigt.

Neujahr feiert man gewöhnlich außer Haus. Vom Morgen bis zum Abend knallen Knallbonbons. Genau um Mitternacht läuten die Glocken. Wenn man Gläser erhebt, sagt man zu einander „Glückliches Neues Jahr“. Traditionelle Neujahrsspeisen und Getränke sind Karpfen, Pfannkuchen, Punsch. Im Februar oder März wird das traditionelle Volksfest Fasching als Karneval veranstaltet. Es werden Narrenzüge, Karnevale, Maskenbälle und Tänze veranstaltet.

Besonders lustig geht es an den 3 Tagen zu, die dem Fasten vorangehen, Sonntag, Montag und Dienstag. Im März oder April wird Ostern gefeiert. Zu den traditionellen Attributen des Festes gehören: gefärbte Eier, Osterhase. Laut Überlieferung legt der Hase an diesem Tag, einmal im Jahr gefärbte Eier, nach denen Kinder im Garten, im Walde während des Spazierganges suchen.

Andere Familienfeste sind der Geburtstag, die Konfirmation, die Verlobung und Hochzeit.

Als letztes der großen Kirchenfeste steht Pfingsten im Kalender. Der Name Pfingsten leitet sich vom griechischen Wort hemera ab und bedeutet der 50. Tag. In der Tat wird Pfingsten immer am 50. Tag nach Ostern gefeiert. Es gehört zu den beweglichen Festen. Die liturgische Farbe der Pfingsten ist Rot als Farbe des Feuers. Zum Pfingstfest gehört auch das Symbol der Taube. In den Evangelien wird davon berichtet, dass nach der Taufe Jesus der Geist Gottes wie eine Taube herabschwebte. Deshalb wurde die Taube zu einem Zeichen für Pfingsten.

Karneval

 

Karneval bezeichnet die vielen verschiedenen Festivitäten, die vor der österlichen Fastenzeit stattfinden. Im Karneval wird dem grauen Alltag Farbe verliehen: Kinder wie Erwachsene verkleiden sich, gehen zu Karnevalsumzügen oder Kostümfesten und denken so wenig wie möglich an Schule, Arbeit und andere unangenehme Dinge.

Karneval wird in ganz Deutschland gefeiert, die größten Veranstaltungen finden in den vorherrschend katholischen Gebieten wie dem Rheinland und Süddeutschland statt. Aber auch in anderen Teilen Deutschlands feiert man dieses Fest. Nur gibt man dort dem Fest einen anderen Namen. Dort heißt es „Fastnacht“ oder „Fasching“. Wie bei so vielen deutschen Traditionen heben sich die Gebräuche in den einzelnen Regionen deutlich voneinander ab. Der Brauch, Karneval oder Fastnacht zu feiern ist sehr alt. Schon im 13. Jahrhundert gab es Karnevalsumzüge, und ein Karnevalskönig wurde gewählt. Karneval ist eine Zeit, um einmal richtig lustig zu sein.

In der Regel werden zwei Erklärungen für die Herkunft des Worts Karneval gegeben. Nach der einen ist es aus den lateinischen Wörtern „carne“ (Fleisch) und „levare“ (wegstellen, wegtun) entstanden und spielt damit auf die dem Karneval folgende Fastenzeit an. Der anderen Erklärung nach ist das Wort Karneval aus den Wörtern „carrus navalis“ (Schiffswagen) hervorgegangen. Demnach wurde es sich auf die Frühlingsfeste beziehen, die zu Zeiten der Römer im Rheinland abgehalten wurden, um das Stapellassen neuer Schiffe zu feiern. Noch heute sind Karnevalswagen oft wie ein Schiff dekoriert.

In Süddeutschland aber auch in der Schweiz in Österreich, heißt der Karneval „Fas(t)nacht“. Oft sieht man in der Fastnachtszeit Menschen mit Masken durch die Straßen ziehen. Diese Masken sollen Angst machen. Auch Hexen mit ihren Besen kann man sehen. Manche der Gestalten tragen auch Glocken oder Peitschen, mit denen sie viel Lärm machen. Dieser Brauch ist schon sehr alt. Früher wollte man damit den Winter vertreiben. Die bösen Geister, die Wachstum und Ernte bedrohen, sollten verscheucht werden. Und die guten Geister, die den Frühling bringen, sollten geweckt werden. Heute glauben nicht mehr viele Menschen daran. Aber es ist ein alter Brauch, und den Menschen macht es Spaß, dabei mitzunehmen.

Im Rheinland wird der Karneval anders gefeiert. Vieles erinnert dort an die Zeit von 1823. Der Krieg gegen die Franzosen war gerade vorbei, und in Köln fand wieder der erste Karnevalsumzug statt. So haben auch heute noch viele Menschen die Kleider an, die man damals getragen hat. Soldatenkleider und schöne Kostüme.

Heute bezeichnen Fasching, Fastnacht, Karneval eine Zeit fröhlicher Ausgelassenheit (unbegrenzter Lebenslust), närrischen Treibens.

Karneval wird jeweils vom 11.11 bis zum Aschermittwoch des folgenden Jahres gefeiert. Dann beginnt die 40tägige Fastenzeit als Vorbereitung auf das Osterfest. Da die Karnevalszeit sich über mehrere Monate erstreckt, nennt man sie oft auch die „fünfte“ Jahreszeit. Zum traditionellen Faschingsprogramm gehören vor allem Karnevalssitzungen („Narrensitzungen“), Kostümfeste (Maskenfeste, Maskenbälle) und Festzüge (Karnevalszüge). Schon am 11.11. beginnt die Zeit des Karnevals mit lustigen Festen in großen Häusern, sogenannte „Sitzungen“. Warum gerade am 11. November? Weil an diesem Tag früher viele Jahrhunderte lang Abschluß eines Erntejahres und besonders Weinerntefeste gefeiert wurden. Durch eine närrische Tradition beherrscht die Ziffer „11“ den Anfang des Faschings hundertprozentig, denn er beginnt am 11.11. um 11.11 Uhr. Die sogenannten „Elferräte“ (aus elf Personen bestehende Räte für den Karneval) sorgen für zahlreiche närrische Veranstaltungen. Zu den Karnevalssitzungen geht man verkleidet. Während der „närrischen“ Zeit regiert symbolisch das sogenannte Dreigestirn. Das Dreigestirn besteht aus Prinzen, Bauern und Jungfrau. (Der Prinz repräsentiert die Machthabenden der Stadt, der Bauer die Handwerker und Zünfte, und die Jungfrau ist die Patronin der Stadt Köln). Das Dreigestirn wird jedes Jahr neu bestimmt. Es trägt prächtige Uniformen und besteht aus drei Männern.

Die wichtigsten Tage in der Karnevalszeit sind Weiberfastnacht und Rosenmontag. Die Daten, an denen sie gefeiert werden, sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich, da ihre Festlegung von Ostern abhängig ist, einem beweglichen Fest. Weiberfastnacht feiert man am Donnerstag und Rosenmontag am Montag vorm Faschingsdienstag.

Da im Karneval nichts sein soll wie sonst, haben an Weiberfastnacht die Frauen die Fäden in der Hand. In Städten entlang des Rheins wie z.B. Köln wird das Rathaus symbolisch von den Frauen gestürmt und der Bürgermeister überreicht ihnen den Stadtschlüssel als Zeichen seiner Machtaufgabe. Zur Weiberfastnacht müssen männliche Vorgesetzte, die Anweisungen geben wollen, damit rechnen, dass sie von ihren weiblichen Untergebenen ignoriert werden und statt produktiver Arbeit einen Kuss oder eine Süßigkeit bekommen Männern, die unvorsichtig genug sind, nicht in Verkleidung sondern im Anzug am Arbeitsplatz zu erscheinen, kann es passieren, dass ihnen von den Frauen der Schlips abgeschnitten wird.

Rosenmontag ist der Tag, an dem die großen Karnevalsumzüge veranstaltet werden. Die größten und bekanntesten Umzüge finden in Köln, Düsseldorf und Mainz statt. Die Umzüge bestehen aus großen, bunt dekorierten Karnevalswagen, riesigen Puppen (meist Karikaturen bekannter Politiker), Gruppen von Clowns, Bands, Kapellen, tanzenden Funkemariechen und kostümierten Corps. Wenn die Prozession an den (ebenfalls verkleideten) Zuschauern vorbeifährt, werfen die Leute auf den Wagen Bonbons und Schokolade in die Menge.

Als Fastnachtsmetropole gilt auch Köln. Diese lustigen Tage sind jedem bekannt. Richtig los geht es zur Walpurgisnacht am Donnerstag vor Aschermittwoch. Da erkennt man seine immer so ernsten Kolleginnen und Nachbarinnen nicht mehr wieder. In manchen Orten beginnt die Walpurgisnacht mit Konzerten einiger Kappellen. Die Kinder kommen als Hexen und Teufelchen verkleidet. Gegen Abend zieht dann ein Fackelzug, von Musik begleitet, zu einer Bühne, wo es Musikalisches und Folkloristisches gibt. Um Mitternacht zieht die Maikönigin ein und vertreibt mit dem Lied den Winter. Nach einem großen Feuerwerk beginnt der Tanz. Die Walpurgisfeiern sind fast hundert Jahre alt. Ihre Ausgestaltung geht auf Sagen zurück, nicht aber auf altes Brauchtum. Jochannes Praetorium schrieb 1669 über den Brocken, den höchsten Berg des Harzes: Er ist berühmt durch Hexen, jährlich halten sie in der Walpurgisnacht auf den ersten Mai ihren Konvent.

Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Traditionen erfreut sich der Karneval noch immer großer Beliebtheit. In den letzten Jahren hat das Interesse an Karneval sogar noch zugenommen, und immer mehr Menschen nehmen in der einen oder anderen Form an Karnevalsfeiern und –vorbereitungen teil. Obwohl sich die Gebräuche in den verschiedenen Regionen z.B. stark voneinander unterscheiden, haben sich doch eines gemeinsam: jedes Jahr werden für kurze Zeit soziale Normen und Konventionen außer acht gelassen. Jeder kann tragen was er mag, (fast alles) tun was er mag, den Alltag hinter sich lassen – und einfach Spaß haben.

 

Übungsteil zum Text „Karneval“

 

I. Bilden Sie Sätze:

 

1. Das Treiben, fröhlich, der Karneval, die Zeit, heute, bezeichnen, Ausgelassenheit, närrisch.

2. Das Faschungsprogramm, der Festzug, das Kostümfest, gehören, die Karnevalssitzung, zu.

3. Die Puppe, bestehen, der Umzug, kostümiert, riesig, die Kapelle, aus, das Korps.

4. Das Dreigestirn, symbolisch, die „närrische“ Zeit, regieren, während.

5. sich verkleiden, der Karnevalsumzug, zu, das Kostümfest, gehen, viele Leute, und.

6. Die Maikönigin, einziehen, der Winter, das Lied, um Mitternacht, mit, vertreiben.

7. Der Ursprung, der heutige Karneval, haben, im Jahre 1823.

8. Die Vorbereitung, der Karneval, das Osterfest, nach beginnen, als, die Fastenzeit, 40tägig.

 

II. Ersetzen Sie die fettgedruckten Wörter durch Synonyme:

 

1. Karneval macht unseren grauen Alltag schöner, lebensfroher.

2. Die Gebräuche in verschiedenen Regionen unterscheiden sich deutlich voneinander.

3. Das Wort „Karneval“ geht auf die Frühlingsfeste zurück, die zu Zeiten der Römer im Rheinland gefeiert wurden.

4. Die bösen Geister sollten weggejagt werden.

5. Heute sind viele Menschen in Soldatenkleider und schöne Kostüme angezogen.

6. Karneval ist eine Zeit unbegrenzter Lebenslust.

7. Man nennt die Karnevalszeit oft die „fünfte“ Jahreszeit, weil sie mehrere Monate dauert.

8. Die Daten, an denen Weiberfastnacht und Rosenmontag gefeiert werden, sind von Ostern abhängig.

9. An Weiberfastnacht regieren die Frauen.

10. Erscheinen die Männer im Anzug am Arbeitsplatz, so kann es passieren, dass die Frauen ihnen die Krawatte abschneiden.

11. Als Fastnachtszentrum gilt Köln.

12. Im Gegensatz zu vielen anderen Traditionen wird der Karneval immer populärer.

13. In den letzten Jahren ist das Interesse, an Karneval gestiegen.

14. Immer mehr Menschen nehmen Anteil in der einen oder anderen Form an Karnevalsfeiern und –vorbereitungen.

15. Jedes Jahr werden für kurze Zeit soziale Normen und Konventionen in acht nicht genommen.

 

III. Setzen Sie die Sätze fort:

1. Heute ist Karneval eine Zeit …

2. Man nennt Karneval …

3. Die Leute mit den Masken wollten früher …

4. Man feiert Karneval …

5. Die Hauptelemente des Faschingsprogramms sind …

6. Die „Elferräte“ sind …

7. Während der „närrischen“ Zeit regiert …

8. Die wichtigsten Tage in der Karnevalszeit sind …

9. Der Höhepunkt der Karnevalszeit ist …

10. Weiberfastnacht ist der Tag, …

11. Die Umzüge bestehen aus …

12. Am Aschermittwoch beginnt …

IV. Hans hat einen Brief von seiner Freundin, die in Berlin Germanistik studiert, erhalten. Da sie im Gebrauch der Präpositionen „in, nach, seit, vor, an, um, von, bis“ nicht ganz sicher, war, hat sie sie einfach weggelassen. Helfen Sie Hans den Brief zu lesen:

 

Lieber Hans,

…einer Woche werden wir Fasching feiern. Man feiert ihn gewöhnlich … Anfang Januar … Mitte Februar. … diesem Tag möchten wir alle unsere Freunde einladen. Bereits … 2 Monaten begannen die Vorbereitungen darauf. … 11. November … 11 Uhr 11 Minuten führe der Elferrat seine Sitzung durch. Der Vorsitzende hielt eine Rede, dann folgten lustige satirische Reden und Scherzlieder. … einigen Stunden wählten wir eine neue Prinzessin und einen Prinzen. … diesem Tag ging es los. … dem Faschingsball müssen wir noch unsere Aula mit Luftballons, lustigen Zeichnungen und Karikaturen dekorieren. Jeder macht sich ein Kostüm. … 2 Jahren hatte ich das Kostüm einer Zigeunerin, … vorigen Jahr einer Indianerin und … diesem Jahr verkleide ich mich als Musketier. Ich und meine Freunde sind für das Karnevalsprogramm verantwortlich. Wir beginnen mit dem Einzug der Prinzessin und des Prinzen Karneval. … dem Einzug kommt die Verkündung der närrischen Gesetze. Reden und Vorträge und die Prämierung der originellsten Kostüme. Und sehr viel Musik, Tanz, Lieder und Spiele. Wir feiern … 19 Uhr … 4 Uhr morgens. Wie schön wäre es, wenn du … dieser Nacht auch dabei sein könntest!

Schöne Grüße. Deine Maria

 

V. Stellen Sie die Gliederung zusammen und erzählen Sie nach Ihrer Gliederung den Text „Karneval“ nach.

Auf jedes große Fest muss man sich natürlich vorbereiten und bei solchen Vorbereitungen entsteht eine besondere Atmosphäre. Wenn das Weihnachtsfest naht und man überall die vorweihnachtliche Atmosphäre spürt, sagen die Deutschen: Es weihnachtet schon … Wie es konkret weihnachtet – darüber lesen Sie den untenstehenden Text, erschließen Sie neue Lexik und prägen Sie sich die kursivgedruckten Wörter im Zusammenhang mit Textsituationen ein:

 

Es weihnachtet schon …

 

Die Weihnachten fallen auf den 25. Dezember (der erste Weihnachtstag) und den 26. Dezember (der zweite Weihnachtstag), aber die Feier beginnt eigentlich am Abend des 24. Dezember(s), dem sogenannten Heiligen Abend. Lange vorher fangen die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest an. Sie schaffen eine besondere vorweihnachtliche Stimmung.

Vier Wochen vor Weihnachten beginnt die Adventszeit. Der vierte Sonntag vor Weihnachten ist der erste Advent, der dritte Sonntag – der zweite Advent usw. Zur Adventszeit gehört der Adventskranz, ein alter Berliner Brauch, der sich von hier aus über die ganze Welt verbreitet hat. Das ist ein Kranz aus Tannengrün mit vier Lichtern. Am ersten Advent wird auf dem Kranz eine Kerze angezündet, am nächsten Sonntag (dem zweiten Advent) zündet man das zweite Licht an, und so geht es weiter bis zum vierten Advent, wenn alle vier Lichter brennen. Bei den Kindern verstärkt sich die freudige Erwartung des Festes durch den Adventskalender. Das ist ein besonderer, für Kinder bestimmter Kalender der Adventszeit in Form einer dünnen (d.h.: nicht dicken) Schachtel (etwa wie eine Konfektschachtel), die mit Weihnachtsmotiven bunt bemalt ist. In so einem Kalender ist jeder Tag mit einer Klappe zugedeckt, auf der Klappe steht das Datum, und die Tage sind in ihrer Reihenfolge vermischt. Dabei ist hinter jeder Klappe eine süße Überraschung (eine kleine Schokoladenfigur) versteckt. Das Kind sucht im Kalender nach dem entsprechenden Datum, klappt das „Fensterchen“ auf und findet jeden Tag eine andere Figur.

Alle Kinder freuen sich auf den 6. Dezember, den Nikolaustag. Am Abend vor diesem Tag stellen die Kinder ihre blankgeputzten Schuhe vor die Tür. Der Nikolaus, den man an manchen Orten auch Knecht Ruprecht (s. Kommentar) nennt, steckt den artigen (gehorsamen) und fleißigen Kindern Schokolade und andere Süßigkeiten in die Schuhe oder füllt ihnen einen Strumpf damit. Wenn Nikolaustag gewesen ist, dann ist Weihnachten nicht mehr weit.

Die Vorfreude der Kinder wird auch dadurch noch größer, dass sie vor Weihnachten einen Brief mit ihren Wünschen (einen Wunschzettel) an das Christkind oder den Weihnachtsmann schreiben. Darin steht, was sie sich als Geschenk zu Weihnachten wünschen. Die Kinder versuchen, besonders lieb und hilfsbereit zu sein, damit sie auch alle Geschenke auf ihrer Wunschliste bekommen. Die Eltern erinnern sich und ihre Kinder dann daran, dass sie sich in ihrer eigenen Kindheit vielleicht nur eine Puppe oder ein Spielauto gewünscht haben. Und sie beklagen sich darüber, dass sich die Kinder heute so viele und teure Sachen wünschen.

Zur vorweihnachtlichen Zeit gehört auch ein Besuch des Weihnachtsmarktes. Weihnachtsmärkte sind eine alte Tradition. Der Berliner Weihnachtsmarkt z.B. hat eine fast 700jährige Tradition. Er wird jedes Jahr vier Wochen vor dem Weihnachtsfest eröffnet, aber vor dem 24. Dezember wird er geschlossen: am Heiligen Abend muss Ruhe in die Stadt einziehen. Jeden Abend zieht das Lichtermeer des Weihnachtsmarktes und eine hell erleuchtete Tanne Tausende von Berlinern an. Auf dem Markt kann man Weihnachtsbaumschmuck, Spielzeug und viele andere Dinge kaufen. Man kann Pfefferkuchen, kandierte Äpfel, Waffeln und Zuckerwatte essen. Das sind typische Weihnachtsmarkt-Spezialitäten. Für die Kinder gibt es alle möglichen Attraktionen: Karussells, Riesenrad, Geisterbahn u.a. Ein besonderer Anziehungspunkt für die kleinen Besucher ist sicher der Märchenwald, wo sie Dornröschen, Frau Holle, den gestiefelten Kater und andere alte Bekannte treffen können.

Geschenke zu Weihnachten werden nicht nur den Kindern gemacht. auch Erwachsene beschenken sich gegenseitig. Ein jedes Familienglied kann sich was Bestimmtes wünschen, und sein Wunsch wird nach Möglichkeit erfüllt. Geschenke aber können auch im geheimen vorbereitet werden, wobei man seinen Nächsten und Freunden Überraschungen macht. Man schenkt etwas, was man erhofft, aber nicht erwartet, etwas „Erratenes“. Geschenke werden in schönes „weihnachtliches“ Geschenkpapier eingepackt, mit einer schönen Schnur verbunden, mit dem Zettel „Für Mutti“, „Für Fredi“ versehen.

Wegen des massenhaften gegenseitigen Beschenkens allein herrscht überall geschäftiges Treiben, man sagt dazu “ Weihnachtsrummel “ und denkt an lautes Durcheinander von vielen Menschen. Man sagt z.B.: „Vor den Feiertagen herrscht wieder ein furchtbarer Rummel in den Geschäften“, „Dieser Rummel in den Geschäften! Furchtbar!“ Am meisten freuen sich darauf die Geschäftsleute. Schon im November werden Schaufenster und Straßen mit bunten Lichtern, Tannenbäumen und Weihnachtsmännern dekoriert. Über Lautsprecher werden alte Weihnachtslieder wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ immer wieder abgespielt. Zeitungen und Zeitschriften bieten Hunderte von allen möglichen Geschenken an. Und sooft sich viele Leute auch vornehmen (sich entschließen, den Entschluß fassen), im nächsten Jahr nicht so viel Geld für Geschenke auszugeben, sooft sind die guten Vorsätze (Absichten) wieder vergessen.

Weihnachten ist eben Weihnachten. Und weil Weihnachten Weihnachten ist, muss unbedingt ein Tannenbaum (auch Weihnachtsbaum, Lichterbaum, Christbaum genannt) ins Haus. Mit Dezemberbeginn sieht man auf vielen öffentlichen Plätzen das gleiche Bild: Weihnachtsbaumverkauf. Wenn man sich einen Tannenbaum besorgt (gekauft) hat, holt man den Weihnachtsbaumschmuck hervor und putzt (schmückt) den Baum. Also wird der Tannenbaum geputzt (geschmückt). Manche putzen ihn vor dem 24. Dezember, manche erst am 24. Dezember vor dem Heiligen Abend. Zum typischen Weihnachtsbaumschmuck gehören Lichter (Kerzen oder eine elektrische Baumbeleuchtung), schöne Glaskugeln, Lametta (schmale, lange Streifen aus Silberpapier). Auch eßbarer „Schmuck“ (Äpfel, Nüsse, Schokoladenfiguren) kann auf den Christbaum kommen. In vielen Neubaugebieten ist in letzter Zeit eine neue Tradition entstanden: man stellt den Lichtbaum nicht im Wohnzimmer, sondern auf dem Balkon auf. In den Wohnzimmern der Familien trifft man Weihnachtspyramiden, Räuchermännlein, Nußknacker und in manchen Gegenden auch Schwibbogen.

 

Testen Sie sich: prüfen Sie (nötigenfalls durch Vergleich mit dem entsprechenden Text), ob Sie folgende Wörter und Wendungen beherrscht haben:

 

a) приходиться (на определенную дату, период); задолго до этого; за четыре недели до …; «предрождественское настроение»; венок; распространятся по всему миру; еловые ветки («зелень»); зажигать свечи; усиливаться; коробка, коробка с конфетами; разрисовывать, разрисованный разными цветами; неожиданность, сюрприз; прятать, скрывать, спрятанный; радоваться чему-л. (предстоящему); чистить что-л., начищать (до блеска) ботинки; примерный, послушный; предвкушение радости; хотеть получить что-л. (в подарок); жаловаться, сетовать; рождественская (новогодняя) ярмарка; привлекать, притягивать, притягательный центр

в) делать друг другу подарки («одаривать» друг друга); хотеть получить что-л. (в подарок); неожиданность (сюрприз); заворачивать, упаковывать что-л. (в «подарочную» бумагу); снабжать что-л. чем-л. (подарки надписями); предрождественская суета, сутолока, хлопоты, «везде (царит) сутолока»; радоваться чему-л. (предстоящему); предлагать (о товарах); намереваться, решить (наметить) сделать что-л.; тратить деньги; намерение; усиливаться, нарастать; рождественская елка; елочные украшения, украшать; чистить что-л.; «серебряный дождь»; рождественская пирамида, «курящий человек», светильник (в форме дуги)

 



Поделиться:


Последнее изменение этой страницы: 2017-01-26; просмотров: 241; Нарушение авторского права страницы; Мы поможем в написании вашей работы!

infopedia.su Все материалы представленные на сайте исключительно с целью ознакомления читателями и не преследуют коммерческих целей или нарушение авторских прав. Обратная связь - 18.227.13.51 (0.138 с.)