Begebenheit mit einem Busfahrer 


Мы поможем в написании ваших работ!



ЗНАЕТЕ ЛИ ВЫ?

Begebenheit mit einem Busfahrer



Teil I

Auf eigene Faust durch die Türkei. Wir lieben dieses Land, die Menschen dort und die Gastfreundschaft der Türken. Reisen quer durch die Türkei haben wir Anfang der 90ziger Jahre auf eigener Faust mit dem Rucksack auf dem Rücken unternommen. Unser bevorzugtes Fortbewegungsmittel dort waren die Fahrten mit den Überlandbussen. Der Fahrpreis war erschwinglich und für längere Strecken nahmen wir dann gerne einen Nachtbus, denn dann hatten wir den Tag über noch zur freien Verfügung und wir sparten uns dadurch auch die Übernachtungskosten für ein Quartier.

Bis Kayseri hatten wir es auf dieser Art und Weise mit dem Bus schon geschafft. Jetzt wollten wir weiter nach Göreme, einer bekannten Stadt in Kappadokien, denn die Tuffsteinformationen dort wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Auf dem Busbahnhof von Kayseri buchten wir eine Nachtfahrt nach Göreme, zwar mussten wir dabei umsteigen, aber das würden wir schon rechtzeitig merken. Bei den Nachtfahrten bevorzugten wir Sitzplätze direkt hinter dem Fahrer, denn dort war die Fahrt ruhiger, im hinteren Teil der Busse bekam man die Schläge der zum Teil nicht so guten Straße mehr mit.

Wie so üblich wurde die Nachtfahrt von einer zweiten Person begleitet, die sich um das Wohl der Fahrgäste kümmerte. Unser Busfahrer, ein junger gut aussehender Mann fuhr pünktlich ab und schon nach kurzer Zeit merkten wir, dass er gerne während der Fahrt eine Zigarette rauchte. Wir rauchten beide und mein Mann begann dem Busfahrer ab und zu einer seiner eigenen Zigaretten zu geben, der diese auch freundlich lächelnd annahm. Auch der Service in diesem Bus war hervorragend, denn es wurden warme Tücher gereicht, die auch in der Nacht sehr angenehm waren. Leider war keine Verständigung möglich, denn mit unseren wenigen türkischen Worten kamen wir nicht weit, ein Gespräch in englischer Sprache war ebenfalls nicht möglich und unsere deutsche Sprache wurde nicht verstanden. So verständigten wir uns mit Zeichen und dieses funktionierte auch.

Während der Fahrt gab uns der Busfahrer eine Landkarte nach hinten. Wir konnten nur erraten was er wollte. Er wollte, dass wir ihm auf der Landkarte unser Reiseziel zeigten. Wir zeigten auf die Stadt Göreme und bekamen ein freundliches Nicken von dem Busfahrer.

Wir waren beide etwas eingeschlafen, als uns die Begleitperson in dem Bus weckte. Es war stockfinster draußen, Häuser konnten wir keine erkennen. Er machte uns mit Handzeichen klar, dass der Busfahrer gleich eine Pause einlegen würde, damit die Fahrgäste etwas essen konnten, denn wir waren in der Ramazanzeit und nur nach Einbruch der Dunkelheit durfte gegessen werden.

 

 

Begebenheit mit einem Busfahrer

Teil II

Kurze Zeit später hielt der Bus am Straßenrand und alle Fahrgäste stiegen aus. Da wir aber keinen Hunger hatten, uns die dunkle Einöde auch nicht so ganz behagte, blieben wir mit dem Rücken an den Bus gelehnt dort stehen. Wir waren in dem Bus die einzigen Ausländer, die anderen Fahrgäste begaben sich zu einer schwach leuchtenden Laterne, die zu einer Gaststätte gehörte. Wir konnten es wegen der Dunkelheit und der fehlenden Straßenbeleuchtung nicht erkennen.

Wir standen aber nicht lange dort, als wir eine dunkle Gestalt bemerkten, die auf uns zu kam. Immer wenn wir mit dem Rucksack auf eigener Faust unterwegs waren, hatten wir jeder ein etwas größeres Schweizer Taschenmesser in der Hosentasche und mein Messer hatte ich schon vorsichtshalber offen in der Hand. Im schwachen Schein eines Feuerzeuges merkten wir dann, dass es unser Busfahrer war. Mit Zeichen machte er sich verständlich, wir sollten mit in die Gaststätte kommen.

Zuerst tauschten wir unsere Blicke aus und dann gingen wir mit ihm. In dem Gastraum war natürlich mit dem Mann hinter der Theke keine Verständigung möglich, aber der Busfahrer führte seine Hand zu seinem Mund und mit der anderen Hand zeigte er auf die Speisen. Wir sollten uns auch nicht an einer der Tische setzen, an denen die Fahrgäste saßen, wir wurden in einen abgetrennten Raum gebracht, der nur für Busfahrer bestimmt war. Das Essen war einfach köstlich und als wir vor der Weiterfahrt an der Theke bezahlen wollten, schüttelte der Mann hinter der Theke den Kopf. Wir waren Gäste des Hauses.

Währen der weiteren Fahrt mit dem Bus versuchte ich etwas zu schlafen, aber mein Mann blieb wach und versorgte unseren Busfahrer weiter mit Zigaretten.

Es war morgens um kurz vor vier, alles stockdunkel, als der Bus in einem Ort mitten auf einem Platz anhielt. Der Busfahrer machte den Motor aus und stieg aus. Ein junger Mann kam auf den Bus zu und beide Männer sprachen miteinander. Dann kamen beide Männer in den Bus, unser Busfahrer gab uns mit Handzeichen zu verstehen, dass wir aussteigen sollten und der junge Mann, der ebenfalls mit an den Bus gekommen war, sagte uns in einem gebrochenen Deutsch, wir möchten bitte aussteigen, wir wären in Göreme und er hätte für uns schon ein Quartier organisiert. Wir wurden von unserem Busfahrer sehr, sehr herzlich verabschiedet und blieben dann mit einem fremden Mann in Göreme. Er erzählte uns dann, das der Busfahrer sein Cousin wäre und das wir 3 Tage in einem Häuschen einfach wohnen und uns wohl fühlen können.

Diesen Aufenthalt dort haben wir nie bereut. Später haben wir dann erfahren, dass unser Busfahrer ebenfalls aus Göreme kam. Er war so Stolz darauf gewesen, dass Ausländer mit Rucksack in seinen Heimatort wollten und diese Fahrt bis dahin auch noch mit seinem Überlandbus machten. Er war sogar von seiner üblichen Fahrtroute abgewichen und hatte einen Umweg von ca 40 Kilometer gefahren, damit wir nicht mehr umsteigen mussten, um uns sicher und gut in seiner Heimatstadt abzusetzen.


Valentinstag

Manche Menschen sind der Ansicht, daß es Tage gibt, die man unbedingt abschaffen sollte.

Als Beispiel nennen sie den Montag, weil da in den meisten Fällen für viele Menschen das Fünf bzw. Sechs-Tagerennen beginnt, was man nicht immer so prickelnd empfindet. Aber eine Woche, die nicht anfängt, kann auch nicht enden. Insofern sind die Überlegungen zur Abschaffung des Montags völlig daneben.

Dafür erfindet man einfach Tage, teils weil man sie als Feiertage für das Sich-Herum-Drücken vor der Arbeit sehr praktisch findet, teils aber auch, weil der Mensch ein beschränktes Erinnerungsvermögen hat und hin und wieder einen Anstoß zum Beispiel zur Dankbarkeit oder zum Wachrütteln braucht.

So gibt es den Muttertag, an dem man der Fürsorge und Leistung der Mütter gedenkt und sie besonders ehrt. Ebenso hat man den Vatertag nicht vergessen. Praktischer Weise fällt der schon auf den Himmelfahrtstag, um damit gleich deutlich zu machen, daß dies unbedingt auch ein f r e i e r Tag zu sein hat.

Inzwischen gibt es eine Inflation von besonderen Gedenktagen. Der Platz reicht nicht aus sie alle aufzuzählen. Ansatzweise sollen hier nur einige erwähnt werden, damit der geneigte Leser erkennt, wovon ich spreche. Da gibt es den Tag des Kindes (einsehbar), den Tag des Hundes, Weltspartag, den Aidstag, den Tag des Bieres, so jetzt reicht ´s den Tag...

Ich hatte doch versprochen nicht weiter auszuführen. Ende ich also bei dem Buchstaben „V“ für Valentinstag.

Eine Erfindung der Neuzeit? Mitnichten! Da gab es vor langer, langer Zeit einen Bischof VALENTIN von Terni, der hatte den 14. Februar in die Liturgie der Kirche eingeführt als Ankunft Jesu als Himmlischer Bräutigam. Da dies Datum wohl etwas willkürlich erschien, hat man es 1970 (erst) aus der Lithurgie gestrichen und durch das Gedenken an den Todestag des hl. Kyrill ersetzt. Offenbar war dem des Gedenkens, zumindest in Deutschland, nicht genug. Er verewigte sich mit dem bekannten, verheerenden Sturm über das gottlose Nordrhein-Westfalen.

Aber zurück zum Valentinstag, nachdem wir den Ursprung erforscht haben. In den USA haben sie aus diesem Tag nun den Tag der Liebenden gemacht. Jawohl gemacht. Clevere Floristen waren der Meinung, daß an einem solchen Tag die Liebespaare ob alt oder jung sich ihrer Liebe bekennen sollten. Laßt Blumen sprechen. Und so geschah es. Da konnte die Süßwarenindustrie nicht abseits stehen. Man kreierte süße Herzen. Die Verpackungsindustrie und die Kitschwarenhersteller zogen schleunigst nach. Liebe allenthalben. Überall Blumengeschenke, Herzen, Herzen und nochmals Herzen. Man munkelt, daß sogar an diesem Tage dem Freund des Menschen, dem Hund, gekochte Rinderherzen serviert werden. Soviel Herzlichkeit konnten die USA alleine nicht verkraften. Die Herzlichkeit schwappte auf Europa über und so wurde zuerst in der Stadt der Abrechnung, in Nürnberg, 1950 der erste Valentinsball, also damit der erste Deutsche Valentinstag gefeiert.

Und weil wir hier in Deutschland offen für alles Fremde sind, was viele sehr erstaunen mag, verbreitete sich dieser Tag über das ganze Land...

 



Поделиться:


Последнее изменение этой страницы: 2016-12-27; просмотров: 138; Нарушение авторского права страницы; Мы поможем в написании вашей работы!

infopedia.su Все материалы представленные на сайте исключительно с целью ознакомления читателями и не преследуют коммерческих целей или нарушение авторских прав. Обратная связь - 3.19.30.232 (0.007 с.)