Leipziger Buchmesse - erfolgreicher denn je 


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Leipziger Buchmesse - erfolgreicher denn je



Leipziger Buchmesse - erfolgreicher denn je

Braucht Deutschland wirklich zwei Buchmessen? Publikum, Medien und Verlage sagen deutlich "Ja". Dabei sah es lange Zeit nicht gut aus für den Fortbestand der

Leipziger Buchmesse.

Leipzig und Bücher – dieses Begriffspaar bildete über Jahrhunderte hinweg eine Einheit in Deutschland. Hier trafen sich Buchhändler, Drucker und Verleger zu ihren Jahrestagungen, hier wurde 1825 der "Börsenverein des Deutschen Buchhandels" gegründet, der Branchenverband der Verleger und Buchhändler, der bis heute mit seinem Namen Verwirrung unter denen stiftet, die nicht der Buchbranche angehören. Hier schlug das Herz der deutschen Büchermacher.

 

Das Herz der deutschen Buchbranche

Die Geschichte der Leipziger Buchmesse ist eng verbunden mit der Geschichte der Konkurrenz in Frankfurt: Nachdem im Zuge der Gegenreformation das Handeln mit Büchern in Frankfurt durch massive Zensur schwierig wurde, blühte dieses Geschäft im protestantischen Leipzig im 16. Jahrhundert auf. Spätestens seit Mitte des 17. Jahrhunderts lief die Messestadt in Sachsen der Konkurrenz in Frankfurt endgültig den Rang ab. Und während die Buchmesse in Leipzig für Jahrhunderte blühte, schlief das Buchgeschäft in Frankfurt irgendwann im 18. Jahrhundert ganz ein.

 

Erst die deutsche Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg ließ Leipzig in den Hintergrund treten. Ab 1949 begann der erstaunliche Siegeszug der Frankfurter Buchmesse. Als dann 1990 Deutschland vereinigt wurde, gab es einen lauten Chor der Branchenstimmen, die forderten, auf Leipzig als Buchmesse-Standort zu verzichten.

Glücklicherweise – so muss man heute sagen – fanden diese Stimmen kein Gehör: Weder bei der Stadt Leipzig und dem Land Sachsen, die erkannten, dass die Buchmesse der wichtigste verbliebene Imageträger für den Wirtschaftsstandort war, noch beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der die "ideelle Trägerschaft" der Leipziger Buchmesse übernahm und gegen den Willen eines großen Teils seiner Mitglieder an der Veranstaltung festhielt.

Doch was sollte diese Buchmesse bieten, wodurch sollte sie sich unterscheiden vom Frankfurter Giganten? "Ostkontakte" hieß die Lösung in den frühen 90er Jahren: Leipzig sollte eine Drehscheibe für das internationale Buchhandels- und Lizenzgeschäft mit Mittel- und Osteuropa werden. Das hörte sich aufgrund der vermuteten alten Bekanntschaften aus Zeiten des Warschauer Pakts vernünftig an – in der Praxis wurde dieses Ansinnen aber zum Flop: Für den geschäftlichen Austausch mit Mittel- und Osteuropa waren längst die Buchmessen in Frankfurt, Warschau oder Moskau zum Zentrum geworden. Niemand brauchte, niemand wollte Leipzig in dieser Funktion.

 

Größtes Lesefest Europas

Wieder kam das Glück der Leipziger Buchmesse zu Hilfe, diesmal in Form der Werbestrategen des Bertelsmann-Buchclubs. Dort hatte man schon länger von einem riesigen öffentlichen Lesefest geträumt, das im Rahmen der Frankfurter Buchmesse partout nicht gelingen wollte. Hierdurch kam der Anstoß zu "Leipzig liest" – heute mit fast 2000 Veranstaltungen in der Buchmesse-Woche eins der größten Lesefestivals in Europa.

Über die Arbeit an "Leipzig liest" veränderten die Messemacher im Laufe der Jahre die Konzeption der Veranstaltung: Leipzig definierte sich bewusst als nationale Marketingveranstaltung für neue Bücher. Und dies mit Erfolg: Die Teilnahme der Medien explodierte. Heute steht Leipzig der Frankfurter Konkurrenz kaum nach, was die Intensität der Berichterstattung angeht – auch wenn sich diese vor allem auf den deutschsprachigen Raum konzentriert. Und eine ganze Reihe von internationalen Ausstellern hat auch den Weg hierher gefunden.

Immer wieder hat Leipzig auch Innovationen gebracht, die später von Frankfurt übernommen wurden: Sei es das große Hörbuchforum, seien es die zahlreichen Fachkonferenzen im Rahmenprogramm, oder seien es die dezentralen Veranstaltungsorte, die über die Messehallen verstreut sind und das Publikum in Massen anziehen – allesamt sind diese Ideen heute auch in Frankfurt erfolgreich.

Heute zählt die Leipziger Buchmesse mit knapp über 2000 Ausstellern aus 39 Ländern und rund 156.000 Besuchern zu den größten Buchmessen der Welt. Vor 20 Jahren schien das noch undenkbar.


Autor: Holger Ehling
Redaktion: Gabriela Schaaf

 

Москва едет на Лейпцигскую книжную ярмарку

На книжной выставке-ярмарке в Лейпциге, которая пройдет 18-21 марта, российская столица представит единую экспозицию.

Лейпцигская книжная выставка-ярмарка является одной из центральных европейских площадок для встреч представителей книжной отрасли со всего мира. В этом году в качестве участников книжного форума заявлены около 2 100 экспонентов из 39 стран. Особое внимание будет уделено гостям из юго-восточной Европы и латинской Америки.

Участие Москвы в Лейпцигской книжной выставке-ярмарке обеспечивает столичный Комитет по телекоммуникациям и средствам массовой информации. Как отмечают организаторы, участники из российской столицы вызывают большой интерес и у специалистов книжного дела, и у публики. Это подтвердил и Председатель Совета директоров Лейпцигской книжной выставки Вольфганг Марцин, который в своем приветственном слове в прошлом году отметил, что «Москва традиционно занимает на Лейпцигской выставке хорошие позиции».

Основу экспозиции составят книги, выпущенные при поддержке столичного Правительства в рамках издательских программ Правительства Москвы. Центральная часть стенда будет отведена изданиям, посвященным Великой Отечественной войне, 65-летняя годовщина Победы в которой отмечается в этом году. Также будут представлены разделы «Москва: история и современность», «Москва в кино, живописи, плакате и фотографии», «Знаменитые москвичи», «Московская Пушкиниана». В разделе «Поэзия и проза» посетители стенда смогут найти литературные произведения самых различных жанров. В «детском» разделе наряду с классикой детской литературы будут представлены книги «Классные и внеклассные приключения» и «История родного города», которые были выпущены при поддержке Издательской программы Правительства Москвы и подарены каждому первокласснику российской столицы за последние два года.

Специальным гостем Лейпцигской выставки станет главный редактор «Литературной газеты», писатель Юрий Поляков. Он проведет творческие встречи с читателями, презентацию своей новой книги «Гипсовый трубач: Дубль 2», а также примет участие в круглых столах «Массовая и элитарная литература в России», «Вторая мировая война как всемирная катастрофа и ее отражение в русской и немецкой литературе» и семинаре «Проблемы перевода русскоязычной литературы на немецкий язык».

По традиции столичного участия в международных книжных выставках все книги, представленные на стенде Правительства Москвы, будут переданы в библиотеку Консульства Российской Федерации, Русскую библиотеку в Лейпциге, Общество русскоязычных родителей и педагогов Берлина МИТРА. Детские книги пополнят библиотеку немецко-русской школы в Берлине.

Jahre Kultband: Tocotronic

Das 10. Album von Tocotronic, den Mitbegründern der "Hamburger Schule", heißt "Wie wir leben wollen". Die Band fühlt sich auch nach 20 Jahren dem Sound Hamburgs verpflichtet. Allerdings nicht mehr so bierernst.

Natürlich empfindet man sich mit über 40 durchaus schon etwas gereift. Doch einige Kritiker werfen den Anfangsvierzigern von Tocotronic anlässlich des neuen Albums vor, den Biss früherer Tage verloren zu haben, als sie mit Parolen wie beispielsweise "Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein" deutlichere politische Aussagen machten. Aber Texter und Songschreiber Dirk von Lowtzow glaubt, heutzutage politischer, schärfer und präziser als in seinen Zwanzigern zu sein. Das äußere sich eben manchmal nur anders als früher. "Deswegen", konstatiert er, "würde ich sagen: altersmilde ist etwas, was ich an mir nicht so feststelle."

Tocotronic waren seit Anbeginn ihrer Karriere dafür bekannt, sich immer wieder neu zu erfinden. Natürlich gilt das auch für das neue Album "Wie wir leben wollen". Nach Schrammel-Punk einerseits sowie auskomponierten Endlos-Elegien oder auch schnörkellosem Rock andererseits, gab es für die neue CD eine neue, selbstgesetzte Vorgabe.

Die Aufnahmen sollten ganz wie zu Beginn der Ära der Konzeptalben produziert werden: Ganz analog auf Tonband. Mit nur vier Tonspuren statt – wie heute durchaus üblich – digital mit 48 oder mehr. Von Lowtzow erklärt: "Wir waren sehr scharf darauf, eine bestimmte Art von Psycheledic, spleenig verspult-verspieltem Pop zu machen", und so hätten sie "das Album also im Prinzip so aufgenommen wie die Beatles oder die Beach Boys oder die Zombies."

Aus Neu macht Alt

Auch wenn von Lowtzow musikalisch Neues verspricht, kommen Tocotronic auf "Wie wir leben wollen" im Prinzip wie gewohnt daher: Musikalisch überwiegend sehr melancholisch, zumeist mit vordergründig schwer zugänglichen Prosa-Texten. Überraschend vielleicht die Anleihen aus der Countrymusik und die teilweise ungewöhnlichen Bläserarrangements. Doch bleiben Tocotronic insgesamt eben typisch "Hamburger Schule": Alternative Gitarrenmusik mit intellektuellen Texten. Vielleicht ist auch gerade durch die Selbstbeschränkung eine Weiterentwicklung schwierig. Aber die Band war fasziniert von der Herausforderung. Denn mit der Vier-Spur-Technik zu arbeiten, führe dazu, "dass man sich sehr genau überlegen muss, was man wie macht. Man muss sich im Vorfeld schon eine Soundarchitektur ausdenken, weil man hinterher nicht mehr besonders viel verändernkann ", schwärmt von Lowtzow.

Von "Kritikers Liebling" zur Massenkompatibilität

Auch mit "Wie wir leben wollen" kann das Quartett das Rätsel um seinen jüngsten Erfolg nicht lösen. Lange Zeit waren Tocotronic ausschließlich Kritikers Lieblinge, ohne dass sich das nachhaltig in den Hitparaden niedergeschlagen hätte. Seit dem letzten Album "Schall & Wahn" reagierte aber auch die Masse und bescherte der Band den ersten Nummer-Eins-Hit. Dafür wenden sich nun vermehrt die wohlmeinenden Kritiker früher Tage von Tocotronic ab, wollen gerade die ehemals so hochgelobten Texte von Lowtow's nicht mehr verstehen. Offenbar wieder einmal ein Fall von "Kunst darf nicht kommerziell erfolgreich sein".

 

Aber gerade die neue Ambivalenz der Feuilletonisten gegenüber der Textdichtung von Tocotronic stößt bei Hauptsongschreiber Dirk von Lowtzow auf Unverständnis. Der Wortkünstler hebt ausdrücklich die neue Qualität seiner Texte auf "Wie wir leben wollen" hervor. Diese seien nämlich nicht nur mit viel Liebe geschrieben, sondern vor allem mit viel Humor. Das alles sei "schon sehr fleißige Arbeit am Jux", und er fügt hinzu: "Wenn es das in der Musik nicht gibt, dann wird es schnell kitschig. Wenn es zum Beispiel nur melancholisch oder nur traurig oder nur desperat ist."

Der Missverstandene

Anlässlich eines Marketinggags, bei dem Tocotronic 99 Thesen zum Thema "Wie wir leben wollen" veröffentlichten, warf ihnen die Kritik infame Selbstüberschätzung vor, weil damit bewusst auf Luthers 95 Thesen Bezug genommen werde. Dabei wird von Lowtzows Humor dann tatsächlich missverstanden, denn bei Punkten wie "High", "Als nistende Viren" oder "Als Zeichentrickgestalten" wird durchaus klar, dass die Tocotronic-Thesen ganz und gar nicht ernst gemeint sind. Der Vielgescholtene kontert solche Angriffe dann mit dem Verweis, Humor habe es in Deutschland immer schwer, "vor allem, wenn er nicht mit der Brechstange kommt."

Tocotronic

'Tocotronic' — немецкая инди-рок-группа, образованная в Гамбурге (Hamburg, Germany) в 1993 году. Ее основателями и первыми участниками стали немецкие рокеры - басист Ян Мюллер (Jan Müller) и ударник Арне Цанк (Arne Zank). Гитарист и вокалист Дирк фон Ловцов (Dirk von Lowtzow) присоединился к ним чуть позже. Название группы было позаимствовано у предка компьютерной приставки 'Gameboy'.


Автор: Полина Челпанова

В гамбургской рок-тусовке о молодом коллективе начали говорить уже после пары записанных песен и нескольких местных концертов. Были музыканты, действительно, революционно-модными и необычными в своих вельветовых брюках-клеш и спортивных куртках, под которыми были обтягивающие футболки. Кроме того, стрижки а ля 'Tocotronic' - короткие волосы сзади и длинные спереди – вскоре украсили головы самых продвинутых студентов Гамбурга.

Первый альбом молодая группа выпустила собственными силами, на своем же лейбле 'Rock-o-Tronic', было это в 1994 году. Альбом назывался 'Meine Freundin und ihr Freund' и содержал четыре песни; несмотря на то, что качество звука на пластинке оставляло желать лучшего, поклонники 'Tocotronic' превращались в самых настоящих фанатов. К 1995 году рок-бэнд выпустил свой первый настоящий альбом – 'Digital ist besser' (англ. 'Digital Is Better'), принятый более чем тепло. Были они в то время шумными, по некоторым отзывам, истеричными, и в то же самое время очень и очень стильными.

Музыкальные критики, тепло настроенные к новым рокерам, тогда дружно возвестили о 'приходе в немецкий рок нового поколения'.

Альбом 1996-го, названный 'Wir kommen um uns zu beschweren' (англ. 'We're Here to File a Complaint'), что можно было перевести как 'Мы пришли для того, чтобы высказать наше возмущение', был замечен еще и тем, что музыканты отвергли тогда премию музыкального канала Viva, тем самым отвергая и существующие в Германии критерии музыкальных наград.

Со временем дилетантство, истеричность и эмоции, присущие ранним 'Tocotronic', исчезли, и их музыка, по словам критиков, эволюционировала.

В 1997-м вышел очередной альбом группы, 'Es ist egal, aber' (англ. 'Nevermind, But'), а на следующий год музыканты впервые выступали в США, а также записали свою пластинку 'K.O.O.K.'. Кстати, альбом писался во Франции, музыканты отрастили тогда себе длинные бороды; по общему мнению публики, на этой пластинке не было вообще ничего от прежних 'Tocotronic'. Бороды, впрочем, прожили недолго и вскоре исчезли, зато новый стиль музыки остался.

Сами музыканты называют тот период периодом поиска, творческих метаний (граничащих с терзаниями) и временем самопознания. На запись одноименного альбома 'Tocotronic' 2002 года у них ушло полтора года, в то время как следующий диск, 'Pure Vernunft darf niemals siegen' (англ. 'Pure Reason Shall Not Prevail'), был записан в 2005 году за 10 дней.

За более чем 15 лет существования группа прочно приобрела статус культовой, и имеет сегодня не одно поколение поклонников. В 2007-м вышел альбом 'Kapitulation' (англ. 'Surrender'). По общему мнению знатоков творчества 'Tocotronic', музыканты все дальше уходят в 'фантастические миры'. '… Мы стали интересоваться другими вещами, за пределами повседневности', - говорит Дирк фон Ловцов. Кстати, их брюки-клеш и спортивные куртки давно ушли в прошлое – теперь музыканты выступают исключительно в черных брюках и рубашках классического кроя.

Лучшие композиции команды вышли в 2006 году на сборнике 'The Best of Tocotronic', а релиз 'Schall & Wahn' (англ. 'The Sound and the Fury') вышел в начале 2010 года. Кстати, название для своего альбома музыканты позаимствовали у романа 'Шум и ярость' американского писателя Уильяма Фолкнера (William Faulkner).

Примечательно, что, несмотря на то, что они поют на немецком языке, музыканты 'Tocotronic' никогда не заявляли свое творчество как 'немецкую национальную гордость'.

Beststeller-Verfilmung "Nachtzug nach Lissabon": Stars auf Kaffeefahrt

Von Simon Broll

Ein Oscar-prämierter Regisseur verfilmt mit internationalen Schauspielgrößen einen Weltbestseller: Bille Augusts "Nachtzug nach Lissabon" hätte großes europäisches Kino werden können. Doch auch Stars wie Jeremy Irons oder Martina Gedeck schützen nicht vor Edel-Kitsch.

Kinoproduktionen sind eine komplizierte Angelegenheit. Besonders, wenn ein Film von mehreren Ländern finanziert wird. Welcher der Geldgeber darf dann den Regisseur stellen, wer wählt die Schauspieler und wo genau wird gedreht? Meist einigen sich die Länder auf einen Kompromiss, der niemanden so richtig glücklich macht. In den neunziger Jahren, als eine Flut an internationalen Koproduktionen das europäische Kino erfasste, sprach man in diesem Zusammenhang vom Europudding.

Ein solcher Europudding ist auch "Nachtzug nach Lissabon" geworden, die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Pascal Mercier alias Peter Bieri. Dabei liest sich das Ensemble erst einmal vielversprechend: Jeremy Irons, Mélanie Laurent, August Diehl, Martina Gedeck und Jack Huston spielen mit, der dänische Oscar-Preisträger Bille August führt Regie. Und drehte in Lissabon, wo er vor 20 Jahren den Isabel-Allende-Klassiker "Das Geisterhaus" verfilmt hatte. Damals ein Kassenschlager.

Doch diesmal scheint August zu viel Ehrfurcht vor der Romanvorlage gehabt zu haben - und entwirft deshalb einen textgetreuen, dafür aber sehr konventionellen Film. Es geht um den Berner Lateinlehrer Raimund Gregorius (Irons), einen Endfünfziger, dessen Leben so verstaubt wirkt wie die Bücher, mit denen er sich in seinem Arbeitszimmer umgibt.

Der Lehrer und der Revolutionär

Als er eines Morgens auf dem Schulweg eine junge Frau entdeckt, die sich von der Kirchenfeldbrücke ins Wasser stürzen möchte, zieht er sie zurück auf festen Boden. Doch bevor Gregorius mit der Selbstmordgefährdeten reden kann, ist diese verschwunden. Zurück bleibt ihr Mantel, in dessen Tasche er ein Buch des portugiesischen Autors Amadeu de Prado (Huston) findet - und ein Ticket für den Nachtzug nach Lissabon.

"Nachtzug nach Lissabon": Bummeltour ins Reich des Kitsches


Fasziniert von dem Roman, besteigt der Lehrer den Zug und macht sich auf die Suche nach dem unbekannten Autor. In Portugal erklärt man ihm, dass Prado während der Salazar-Diktatur ums Leben gekommen ist, als er für den Widerstand gekämpft hatte. Bei seinen Recherchen erfährt Gregorius mehr über Prados besten Freund Jorge (Diehl) und die schöne Estefania (Laurent), in die sich beide jungen Männer verliebt hatten.

Trotz des historischen Bezugs schafft es Bille August, die Dreiecksgeschichte zutiefst unpolitisch wirken zu lassen. Die Salazar-Diktatur wird an keiner Stelle genauer erklärt, sie wirkt ebenso austauschbar wie die vielen Darsteller. Stattdessen achtet August darauf, die Schönheit Lissabons einzufangen. Er zeigt die Hauptstadt als romantisches Urlaubsziel voll kleiner gepflasterter Wege, Villen mit Löwenkopf-Türklopfern oder weißen Fähren für Touristen. In satten Farben werden die Sehenswürdigkeiten der Stadt eingefangen - eine Ästhetik, die jeden Postkartenkitschfotografen neidisch machen würde.

Hinter jeder Tür: ein Weltstar!

Das alles bildet einen so starken Kontrast zu den verregneten Aufnahmen von Bern am Anfang des Films, dass auch dem letzten Zuschauer klar werden muss, wie belebend die Stadt auf Gregorius wirkt. Solche platten Motive durchziehen das Werk: Wenn Gregorius' Brille zerspringt und er von der Augenärztin Mariana (Gedeck) ein leichteres Modell erhält, so ist das eine Metapher für den neuen Blick, den der Lehrer auf die Welt gewinnt - und auf Mariana. Selbstverständlich lädt er diese zu einem Date ein.

Überhaupt: die Schauspieler. Hinter jeder Wohnungstür taucht ein bekanntes Gesicht auf, um für wenige Minuten die Handlung an sich zu reißen. Amadeus Schwester? Wird gespielt von der britischen Ikone Charlotte Rampling. Sein Lehrer aus Jugendzeiten? Ist niemand anderes als Horror-Legende Christopher Lee. Doch die Stars spielen meist für sich statt zusammen, die Chemie fehlt. Und es wird nicht klar, warum ein Schweizer Professor selbst mit einfachen Hausdienern oder Friedhofswärtern in Portugal in flüssigem Englisch sprechen kann.

Solche Reibungen sind bei "Nachtzug nach Lissabon" nur Zufall, nicht beabsichtigt, schließlich ist das ganze hier ein Wohlfühlfilm. Deswegen werden die Gräueltaten aus der Salazar-Diktatur bis auf eine Verstümmelungs-Szene nur angedeutet. Und deswegen läuft vor allem Hauptdarsteller Jeremy Irons mit einem Dauerlächeln im Gesicht herum wie ein verwirrter Rentner auf Kaffeefahrt. Schade, denn es hätte großes europäisches Kino werden können.

L Petri ist verwaist

Benedikt XVI. ist nun im Ruhestand. Sein Nachfolger wird wohl im März gewählt. Um seine Rente muss sich der "Papst Emeritus" übrigens nicht sorgen.

Wie nennt man einen Menschen, der freiwillig auf das Amt des Bischofs von Rom und das des Papstes verzichtet? Darüber hatte man im Vatikan lange gegrübelt. Das war gar nicht so einfach, schließlich wird der Papst theologisch gesehen von Gott eingesetzt. Das heißt für Benedikt XVI., dass er auch weiterhin als "Heiliger Vater" oder "Seine Heiligkeit" angesprochen werden kann. Er wird den Titel "Papst Emeritus" tragen, sagte sein Pressesprecher Pater Federico Lombardi.

"Emeritus" ist auch bei anderen kirchlichen Würdenträgern üblich, wenn sie von ihren Pflichten entbunden werden. Bei seiner letzten Generalaudienz hatte der Papst gesagt, Papst bleibe man für immer: "Es gibt keine Rückkehr ins Private. Meine Entscheidung, auf die aktive Ausübung des Dienstes zu verzichten, widerruft das nicht. Ich kehre nicht ins Privatleben zurück, in ein Leben der Reisen, Begegnungen, Empfänge, Konferenzen und so weiter. Ich verlasse nicht das Kreuz, ich bleibe auf eine neue Weise beim gekreuzigten Herrn." Die deutsche Übersetzung "Alt-Papst" von "Papa emerito" würde man nicht so gerne sehen, so Sprecher Lombardi.

 

Der Name Benedikt bleibt

So trägt der emeritierte, bald 86 Jahre alte Papst auch weiterhin den Namen Benedikt. Er wird seinen Taufnamen Joseph Ratzinger nicht wieder annehmen. Allerdings hat er sich im engsten Kreis, zum Beispiel von seinem älteren Bruder Georg, immer mit Joseph anreden lassen. Das erzählte Georg Ratzinger, der in Regensburg lebt, vor einigen Tagen in einem Interview. Im Klerus im Vatikan gibt es aber auch kritische Stimmen. "Wie kann es denn sein, dass es, wenn der neue Papst gewählt sein wird, dann zwei Stellvertreter Christi gibt, einen amtierenden und einen abgetretenen, der sich aber immer noch Papst nennt?", fragt man im Vatikan hinter vorgehaltener Hand.

Coelestin V., der vor 719 Jahren als Papst zurücktrat, trug wieder seine Benediktinerkutte und kehrte zu seinem alten Namen zurück. Die Kirche ist aber schon mit ganz anderen Situationen fertig geworden. Im Mittelalter gab es zur Zeit der Kirchenspaltung bis zu drei Päpste, einen echten und zwei Gegenpäpste gleichzeitig.

Das Schöne am Amt des Papstes ist sicherlich, dass Benedikt XVI. sich um solche Überlegungen nicht kümmern muss, denn im Vatikan ist er auch heutzutage absoluter Herrscher. Der kleinste Staat der Erde ist völkerrechtlich gesehen eine absolute Wahlmonarchie, in der der Papst gleichzeitig Regierungschef, Gesetzgeber und oberster Richter ist. Mit anderen Worten: Oberhirte Benedikt XVI. konnte sich die Regeln für seinen Rückzug und das, was danach kommt, selber machen. Auf die Verhältnisse der weltlichen Schäfchen heruntergebrochen heißt das: Ich schreibe mir meinen eigenen Rentenbescheid.

 

Keine roten Schuhe mehr

Nach Auskunft des Vatikans wird der Papst im Ruhestand weiter seine weiße Soutane tragen. Die Farbe weiß ist nach der kirchlichen Kleiderordnung nur Päpsten zugedacht. Künftig wird es also im Kirchenstaat zwei weiß gekleidete ältere Herren geben. Man muss auf die Schuhe achten. Laut Pressesprecher Pater Lombardi ist nicht vorgesehen, dass der passive Papst weiter die berühmten roten Schuhe trägt. Die roten Schuhe stünden eigentlich nur dem aktiven Papst zu.

Pater Lombardi sagte, Benedikt XVI. liebe seine braunen Schuhe, die er auf einer Dienstreise nach Mexiko geschenkt bekommen habe. "Die sind so unglaublich bequem", so Lombardi lächelnd. Den goldenen Fischerring, das Symbol der päpstlichen Macht, hat Benedikt abgelegt. Er wurde am Ende des Pontifikats in "einer würdigen Zeremonie zerstört", sagte Lombardi. Die Unfehlbarkeit in kirchlichen Glaubensfragen endete übrigens auch, sie ist kirchenrechtlich an das Amt des aktiven Papstes gebunden.

 

Die Rente ist sicher

Der Papst bekam im aktiven Dienst kein Gehalt. Deshalb bekommt er in der passiven Phase auch kein Ruhegeld oder eine Rente. Er braucht auch keine Krankenversicherung. Er hat bestimmt, dass es einfach so weitergeht wie bisher. Das heißt, dass die "Heilige Mutter Kirche" für den Lebensunterhalt, die Wohnung, Arztkosten und die vier Nonnen aufkommt, die ihm weiter den Haushalt führen werden. Außerdem bleibt Erzbischof Georg Gänswein erst einmal sein Sekretär. Reisekosten fallen wahrscheinlich keine mehr an. Im Vatikan heißt es, der ehemalige Papst wolle in dem kleinen Kloster "Mater Ecclesiae" in den Vatikanischen Gärten in Klausur leben. Das heißt: Er wird das Gebäude und die Vatikanmauern kaum verlassen.

Georg Gänswein soll der Präfekt des Päpstlichen Hauses bleiben. Damit würde er auch für den neuen Papst die Organisation des alltäglichen Geschäfts leiten und mit entscheiden, wer eine Audienz erhält. Gänswein wäre damit ein Bindeglied zwischen dem passiven Papst Benedikt und dem neuen. Ob die beiden Päpste je zusammentreffen werden, ist unklar. Die Protokoll-Abteilung macht sich schon Gedanken darüber, was passiert, wenn beide gleichzeitig in den Vatikanischen Gärten Luft schnappen wollen.

 

Twittert er weiter?

Der australische Kardinal George Pell hat die Abdankung des Papstes kritisiert. Das sei ein Besorgnis erregender Präzedenzfall, so Pell im australischen Sender "Seven Network". "Leute, die künftig mit dem neuen Papst nicht einer Meinung sein werden, könnten eine Kampagne starten, um ihn zum Rücktritt zu bewegen." Im Übrigen sei Benedikt ein "großer Lehrer" gewesen, aber das Regieren in der Kurie habe nicht zu seinen starken Seiten gehört, so Pell.

Sein Konto beim Internet-Kurznachrichtendienst Twitter wird Benedikt XVI. übrigens behalten. Ob er es weiter benutzen wird, sei offen, teilte der Vatikan mit. Der deutsche Account @Pontifex_de hat 60.000 Anhänger.

DW.DE

 

Как обустроить жилье для пожилого человека

Ситуация, когда в одной квартире проживает сразу несколько поколений одной семьи, встречается часто. От того, насколько продуманы дизайн и архитектура такого дома, во многом зависит царящая в нем атмосфера. И в первую очередь следует позаботиться о старшем поколении семьи, патриархах семейного клана.

У ваших бабушки и дедушки наверняка сложились устойчивые понятия об уюте и практичности определенных предметов интерьера. И сколько бы вы ни внушали им, что хай-тек – это стильно, а электрокамин пожаробезопасен, они, скорее всего, останутся верны классическим комодам и сервантам, а если они привыкли жить за городам, то и - настоящим дровам в настоящем печке или камине. И ваша задача, как любящих родственников, обеспечить ваших бабушку и дедушку всем тем, что им действительно нравится.

 

Квартира, в которой живет несколько разных поколений, конечно же, не может не быть эклектичной. Комната бабушки, скорее всего, будет отделана более консервативно, чем комнаты молодежи. Самое беспроигрышное решение при выборе стиля «бабушкиной комнаты» - обратиться к классике. Мебель из массива дерева, лепнина, резные украшения и прочие неизменные атрибуты классического стиля – все это наполнит помещение благородным спокойствием.

Еще один стиль, который отлично подойдет пожилым людям – скандинавский. Светлые краски, мебель из светлых пород дерева, преобладание природных материалов – все в помещении, выполненном в скандинавском стиле, дышит гармонией и умиротворением. Поставьте к окну или рядом с торшером кресло-качалку из ротанга или ивы, и ваша бабушка будет просто счастлива.

 

Если ваши пожилые родственники провели часть жизни в сельской местности, то почему бы не выполнить их комнату или комнаты в стиле кантри? Ностальгия вашей бабушки по «старым добрым временам» найдет свой выход в комнате, которая отделана под деревенский дом. Чертами кантри могут быть беленые стены, деревянная мебель простых очертаний, обилие домашний растений, керамические тарелочки на стенах, изделия гжельских мастеров на этажерке и т.п.

Если у вашей бабушки или у вашего дедушки есть хобби, обязательно проявите к этому внимание.
Вязать теплые шарфы для внуков вашей бабушке будет удобно в мягком кресле под ярким торшером или бра. А вашему дедушке понравится новый шкаф со множеством полок, высота которых регулируется – это отличное место для хранения его коллекции марок.

 

Для людей с ограниченными физическими возможностями необходимо продумать специальные поручни и ручки вдоль стен. Сегодня некоторые производители мебели, в том числе и отечественные, предлагают мебель, специально адаптированную для людей, перемещающихся в колясках. Рабочие поверхности в таких мебельных системах расположены ниже, чем в обычных, шкафы и полки могут выдвигаться и опускаться так, чтобы человеку в коляске было удобно. Такие кухни снабжены разнообразными выкатными элементами, а шкафчики расположены ниже, чем обычно.

 

За долгую жизнь у ваших пожилых родственников наверняка скопилось множество вещей, которыми они возможно уже не пользуются, но расстаться с ними не согласятся ни за что на свете. Ничего страшного! Решить проблему лишних вещей вам поможет шкаф-купе, сделанный на заказ. Вместительные антресоли, подвесные полки и вешала – устройство современного шкафа-купе позволит сохранить в целости все дорогие сердцу вашей бабушки сокровища, и в то же время освободить жилое пространство от ненужного скарба.

Любимое занятие большинства бабушек и дедушек – разглядывать фотографии, на которых изображены как они сами N-е время назад, так и их дети и внуки, а также кошки, собаки, попугаи и т.д. Ваша бабушка тоже любит ностальгировать? В таком случае альбомы с фотографиями всегда должны быть под рукой. Разложите их в открытом или застекленном стеллаже, а на комоде или подоконнике расставьте рамочки с любимыми снимками – ваша бабушка это оценит.

Möbel-Kunst: Hock dich mit Haltung

Von Ingeborg Wiensowski

Man kann auf ihnen sitzen, sie aber auch nur sammeln. Man kann auf ihnen essen, sie aber auch nur bestaunen. Und manchmal kann man sogar über sie schmunzeln: Möbel, die zugleich Kunst und Gebrauchsgegenstand sind. Galeristin Karena Schüssler stellt sie in Berlin aus.

Ihr Leben spielte sich im internationalen Modebusiness ab. Haute Couture hatte Karena Schüssler in Paris studiert, später entwarf sie Schuhe für namhafte Designer, dann für die eigene Schuhkollektion zwischen den Modegiganten in der Rue Saint Honoré, Paris. 13 Jahre wohnte sie an der Seine, zog dann nach Mailand, entwarf weiter für weltbekannte Labels. Ständig war sie unterwegs. Ein Traumleben?

Nein: "Ich war 40, war nie zu Hause, saß immer in irgendwelchen Hotels und dachte, jetzt könnte mal was anderes kommen." Als sie schließlich nach Berlin zog, wusste sie nicht was kommen würde. Nur eine Idee hatte sie im Gepäck: Ihr Hobby. Karena Schüssler sammelte Möbel. Damit hatte sie 1992 in Paris angefangen. Zufällig.

"Ich hatte das Plakat einer Galerie auf der Straße gesehen. Darauf waren Abbildungen von einfachen, industriell aussehenden Möbeln von Jean Prouvé zu sehen." Schüssler ging dorthin, überredete die Galeristen, ihr Möbel für ihren Schuhladen auszuleihen und begann dann zu kaufen. Ihre Freunde verstanden sie damals nicht. In Paris schwärmte man von Garouste & Bonetti und für die ersten Entwürfe von Tom Dixon. "Prouvé jedenfalls wollte damals keiner haben, aber erste Designsammler gab es schon."

In Berlin eröffnete Schüssler in der Uhlandstraße schließlich ihre Galerie. Nicht mit Vintage-Möbeln oder mit Prouvé. Sie wollte mit jungen Künstlern zusammenarbeiten, etwas entwickeln. Dafür hatte sie ein Jahr vorgearbeitet, Künstler und Designer gefunden, sie besucht und sie davon überzeugt, Unikate herzustellen oder mit ihr zusammen streng limitierten Editionen aufzulegen. Nicht "im elitären, sondern im individuellen Sinne" sei das zu verstehen, steht auf ihrer Webseite. Dreieinhalb Jahre ist das jetzt her.

Um Luxus, Logos, Labels, Status- und Style-Angeberei geht es Schüssler nicht, in ihrem Laden kann man eine andere Sichtweise auf Design und zur Kunst oder zu Material lernen. Sitzen als Haltungsfrage, sinnliche Materialien, die man anfassen möchte wie die Hocker aus farbig gebrannten Porzellanen von Judith van den Boom oder Möbel zum Schmunzeln, so wie der Schreibtisch aus Büchern des Niederländers Richard Hutten, dem Mitbegründer des berühmten Design-Kollektivs Droog Design. Und die "Hybrid"-Objekte des Designers Bas van Raay möchte man am liebsten sofort mitnehmen, wenn man sie begriffen hat.

Immer entdeckt Karena Schüssler neue Talente wie den jungen Berliner Künstler Clemens Behr, einen ausgebildeten Grafikdesigner, der jetzt an der Universität der Künste Bildhauerei studiert. Sieben Skulpturen und Objekte wird er zeigen, alle sind "nach Form und Farbe" der Schüssler-Räume gestaltet und "möbelorientiert".

"Gallery Contemporary Design/Art" steht in großer Schrift über dem Namen "Karena Schüssler" auf dem Schaufenster. "Kunst oder Design?", will man wissen, guckt durch das Fenster und vergisst sofort den ewig diskutierten Unterschied zwischen der sogenannten Angewandten und der Freien Kunst.

Nicht nur, weil man in einen 37 Meter langen Raum schaut, der durch abgerundete Bögendurchgänge in kleinere hintereinander liegende Raumsegmente geteilt ist. Es steht auch ein Tisch am Fenster mit einer dicken, gekurvten Holzplatte. Er wird von drei merkwürdigen, leichten und schotenartig geformten, schrägen Beinen getragen. Hier steht nicht die Frage nach Kunst oder Design und praktischer Benutzbarkeit im Vordergrund, sondern die nach Schweben und Lasten sowie nach der Verhältnismäßigkeit der Materialien, die bei diesem Tisch auf den Kopf gestellt sind. Man würde ihn nicht achtlos beiseite schieben, man würde ihm einen Platz in der Wohnung geben - so wie man einen Ort für eine Skulptur aussucht.

Dann gibt es da noch ein hohes Holzlattengestell. Es trägt Lappen, die aus schwarzen Elektrokabeln gestrickt sind, die in einer zaghaft leuchtenden Birne in der Mitte der Konstruktion enden. Eine Lampe ist das nicht, aber was dann? "Man könnte es als Lichtobjekt bezeichnen", sagt Galeristin Karena Schüssler. Es stammt von Kwangho Lee, 32, aus Süd-Korea, und er nennt sein Projekt "ordinary objects can become something else".

Bei dieser Arbeit gehe es um die Erinnerung an seinen Großvater, der schnitzte, knüpfte und knotete. Aber es geht ihm damit auch allgemein um die Erfindungskraft des Menschen, der beispielsweise mit Knoten bis heute in seinem Heimatland für das Überleben sorge, "sei es beim Fischfang oder Jagen, beim Hausbau oder Warentransport". Kunst und Alltag - da verschwimmen sie schon wieder.

Эластичный диван

Работа за идею

В большинстве музеев на должность смотрителей набирают людей в возрасте, чаще всего на пенсии. Нередко это бывшие преподаватели в школах. Зарплата у таких работников самая маленькая — она редко превышает 8 тысяч рублей в месяц.

График работы: 2/2 или пять дней в неделю, но обязательно в выходные, потому что музеи работают шесть дней. Выходной — в будни, так как в субботу и воскресенье больше всего посетителей.

Сотрудники фондового отдела, где хранятся экспонаты, начинают работать чуть позже. Их зарплата составляет 10–15 тысяч рублей в месяц в зависимости от научных званий сотрудника и стажа работы. Например, старший научный сотрудник в музее с опытом работы от 10 лет и публикациями может получать 25 тысяч рублей в месяц. В крупных музеях Москвы и Санкт-Петербурга зарплата чуть выше, чем в региональных, но и работы там куда больше: музейный фонд огромный, он может занимать несколько помещений. Попробуй уследить за наличием и сохранностью экспонатов!

«Подавляющее число сотрудников музея — очень чест-ные люди, они отличаются самоотверженностью», — говорит Владимир Гуляев.

Сотрудники в тени

У сотрудников музейных фондов есть план работы на день и на год. Они должны сверять наличие произведений с тем, что есть в книгах учета.

Сотрудники, которые работают непосредственно с музейными ценностями и фондами, как правило, совмещают несколько должностей. Они трудятся экскурсоводами, причем не только по своей тематике. «Мы проводим костюмированные праздники для малышей, на которых рассказываем об истории края, пьем чаи из самовара», — рассказывает Марина из подмосковного музея. Она играла Бабу-ягу.

Второй вариант заработка научных сотрудников, абсолютное большинство которых — кандидаты наук, — это преподавание в колледжах или вузах. Они учат студентов истории, философии, религиоведению, истории цивилизаций, социологии. За преподавание можно получить еще 20–30 тысяч в месяц.

И, наконец, самый рискованный способ заработать деньги — это участие в археологических раскопках, которые проводятся музеями илинаучно-исследовательскими институтами летом. Попасть туда достаточно сложно — нужно иметь подходящий профиль. Так, если научный сотрудник музея специализируется на эпохе Ярослава Мудрого и на раскопках планируется изучать памятники как раз этой эпохи, то добро пожаловать.

Рукописные фонды

До последнего времени музейные работники вели учет экспонатов по «амбарным книгам» — каждое произведение искусства заносилось в книгу учета вручную. Рукописный учет был требованием старых, написанных еще в 1980-е инструкций. Сейчас в музеях переходят на электронные системы учета, но не везде.

Экспонаты часто перемещаются: из фондов на экспозицию, из зала в зал, они«гаст-ролируют» по музеям других городов и возвращаются назад.

Если кто и скучает в музеях, говорит Гуляев, то только смотрители. И то в основном в небольших экспозициях. Это, как правило, пожилые люди с высшим образованием. «Но если много работать, скучать не приходится. Вот в Третьяковке они все как на иголках сидят: поток посетителей большой, не дай бог что случится», — комментирует он.

Startänzer gesteht Säure-Attacke auf Ballett-Chef

Spektakuläre Wende im Real-Krimi am Bolschoi in Moskau: Ein prominenter Tänzer hat gestanden, den Säureanschlag auf den Chef des Balletts in Auftrag gegeben zu haben.

Pawel Dmitritschenko, prominenter Solo-Tänzer des Moskauer Bolschoi Theaters, hat nach offiziellen Angaben gestanden, die Säureattacke auf Ballettchef Sergej Filin in Auftrag gegeben zu haben. Er habe aus "persönlicher Feindschaft" gehandelt, hieß es. Nähere Angaben machten die Behörden zunächst nicht. Russische Medien nannten als Motiv, dass der mächtige Filin Dmitritschenkos Lebensgefährtin Angelina Woronzowa deren Traumrolle in "Schwanensee" verwehrt habe. Auch der mutmaßliche Angreifer und ein Helfer hätten ihre Schuld eingeräumt, teilte die Moskauer Polizei mit. Die Männer waren am Vortag festgenommen worden.

Das Opfer Filin muss noch immer in einer Aachener Augenklinik behandelt werden. Er hatte durch einen Säureanschlag schwere schwere Verätzungen an den Augen und im Gesicht erlitten.

Von Anfang an waren sich in diesem Krimi der Tanzwelt fast alle einig, dass das Motiv für den Anschlag in Filins beruflichem Umfeld zu suchen ist. Das Drama hat in den vergangenen sieben Wochen immer neue Abgründe aufgetan am größten Staatstheater Russlands.

Zwietracht in der Truppe

Die Rede war von rabiaten Konkurrenzkämpfen zwischen Tänzern, die Schlange stehen um Partien in Klassikern wie "Dornröschen", "Schwanensee" und "Nussknacker". Schließlich werden die Aufführungen aus dem im Zarenglanz wieder eröffneten Musentempel bisweilen in Kinos in aller Welt übertragen. Über Ruhm und die Sonderhonorare für Solisten entscheidet am Bolschoi vor allem auch Ballettchef Filin.

Es war der Startänzer und Ballettpädagoge Nikolai Ziskaridse, der Filin und Theater-Generaldirektor Anatoli Iksanow vorgeworfen hatte, mit ihren Machtspielen Zwietracht in der Truppe zu säen. Der in Rollen oft als Bösewicht besetzte Ziskaridse wehrte sich gegen Vorwürfe der Theaterleitung, dass er etwas zu tun haben könnte mit dem Anschlag auf Filin.

Ziskaridse ist Trainer der Solistin Woronzowa, die nun in dem Drama auch im Mittelpunkt steht. Sie soll sich mit dem Wunsch, den "Schwan" in Russlands wichtigstem Ballett zu tanzen, an Filin gewandt haben. Bolschoi-Sprecherin Katerina Nowikowa erklärte unlängst, dass Filin der Ballerina empfohlen habe, sich eine weibliche Pädagogin zu suchen, um der Rolle gerecht zu werden.Dem Vernehmen nach empfand Ziskaridse das jedoch als Affront gegen sich selbst und seine Arbeit. Nicht zuletzt sieht sich Filin auch noch Vorwürfen ausgesetzt, er habe Woronzowa geschnitten, weil er selbst noch eine Rechnung aus früheren Tagen mit ihr offen hatte.

Demnach gab die Tänzerin wohl Filin einst einen Korb, als der noch eine andere Balletttruppe leitete und sie unbedingt engagieren wollte. Woronzowa ging lieber an das Bolschoi. Die Diskussion dreht sich jetzt auch darum, ob der dann auch ans Bolschoi berufene Filin Woronzowa dies jetzt heimzahlt.

Виза не та

Инспекторы ФМС сорвали спектакль, посвященный суду над Pussy Riot и «Осторожно, религия!»

В Сахаровский центр во время театрально-телевизионной постановки, посвященной делу Pussy Riot, неожиданно пришли сотрудники ФМС, потребовав документы у режиссера – швейцарца Мило Рау. Как выяснилось, его виза не дает права работать в РФ. Спектакль был прерван. Участники постановки не исключили, что промоутеры сами дали взятку чиновникам, чтобы «раздуть международный скандал».

В Москве в Сахаровский центр, где в воскресенье проходила театральная постановка по мотивам процесса над участницами группы Pussy Riot, пришли сотрудники Федеральной миграционной службы.

Визит стал полной неожиданностью. «О том, что такое могло произойти, мы не подозревали», – призналась представитель центра Елена Калужская, отметив, что «Московские процессы»– скорее не спектакль, а «театрально-телевизионная акция».

«Шла телевизионная съемка. Она (постановка) идет один раз, снимается, и потом будет фильм», – рассказала она РИА «Новости». По ее словам, зрителей в центре, кроме нескольких гостей и представителей СМИ, не было. «Согласование на это не нужно, мы регулярно проводим те акции, которые считаем нужными», – добавила Калужская.

Гости потребовали документы у швейцарского режиссера Мило Рау (Milo Rau), а также выразили намерение проверить документы у всех иностранцев в здании. Спектакль был прерван.

Замруководителя ФМС РФ Сергей Калюжный позднее пояснил, что режиссер въехал по деловой визе, которая не предполагает трудовой деятельности. «После беседы с сотрудником ФМС Рау был предупрежден о необходимости соблюдения миграционного законодательства России, к ответственности его не привлекали», – отметил Калюжный.

Позднее уже сам глава ФМС Константин Ромодановский посоветовал автору постановки не нарушать российские законы. «Иностранный гражданин будет себя чувствовать защищенным только тогда, когда будет находиться в правовом поле, в том числе это касается журналистов (по данным ФМС, Рау является журналистом – прим. ВЗГЛЯД), – заявил Ромодановский «Интерфаксу». – Я уверен, что российские журналисты, работая за рубежом, поступают именно так».

Сам Рау заявил «Эху Москвы», что у него трехмесячная официальная рабочая виза. Проверка была устроена, чтобы сорвать спектакль, убежден режиссер.

Между тем очевидцы сообщили, что к Сахаровскому центру прибыли казаки и ОМОН. Вход в здание был перекрыт. «Нас реально заперли, здание Сахаровского центра окружено казаками», – написал в своем Twitter присутствовавший в зале галерист Марат Гельман. Кроме того, по словам очевидцев, в здание затем пришла и группа людей в казачьих костюмах и также попыталась вмешаться в представление. С казаками побеседовал журналист, член Совета по правам человека при президенте Максим Шевченко, присутствовавший на спектакле. Шевченко убеждал их не мешать. В итоге спектакль, прерванный на час, продолжился.

Интерактивный спектакль «Московские процессы» – совместный проект немецкого театра International Institute of Political Murder, Сахаровского центра и Веймарского национального театра. Театральная постановка посвящена судебным процессам по делам выставок «Осторожно, религия!» (2003 год), «Запретное искусство» (2007 год), а также суду над участницами группы Pussy Riot, которые устроили в прошлом году панк-молебен в храме Христа Спасителя. Активное участие в спектакле принимает одна из участниц группы – оставшаяся на свободе Надежда Самуцевич.

«В Музее Сахарова проводится беспрецедентная акция интеллектуально-художественная, которая сделана в жанре ролевой игры, которая восстанавливает интеллектуальный такой, дискурсивный ход трех конфликтных процессов последних лет – по выставке «Осторожно, религия», по выставке «Запрещенное искусство» и по акции панк-группы Pussy Riot в храме Христа Спасителя», –рассказал «Эху Москвы» Максим Шевченко.

На акции, по словам журналиста, присутствовали как люди крайне либеральных убеждений, так и православные верующие, люди правых, государственнических убеждений.


Russlands wunde Stellen auf der Bühne

Der Schweizer Regisseur Milo Rau inszeniert in den "Moskauer Prozessen" unter anderem den Fall Pussy Riot. Das Stück offenbart die schwierige Lage der Künstler in Russland zwischen Bürokratie und Religion.

Der Ankläger hält sein Plädoyer. Großgewachsen ist er, kräftig und von dröhnender Stimme, wie ein richtiger russischer Mann es sein soll. Im dunkelblauen Samtanzug tritt Maxim Schewtschenko majestätischen Schritts vor die Geschworenen und verkündet mit Freude am rhetorischen Krawall sein Weltbild: Das "liberale Monster" aus dem Westen möchte Russland sein politisches System und seine Werte aufzwingen. "Aber wir sind in der Lage, aus unserer Tradition und unserer Religion eine normale Gesellschaft aufzubauen", sagt er. Russland brauche sie dazu nicht, diese Westler.



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