Мы поможем в написании ваших работ!



ЗНАЕТЕ ЛИ ВЫ?

Althochdeutsche Literatur (760-1060)

Поиск

Unter Karl dem Großen (768-814) wurden die Germanen christianisiert, und die Geistlichen betrachteten es als ihre Aufgabe, den "Bekehrten" die christliche Literatur nahezubringen. Die Lese- und Schreibkunst blieb lediglich den Mönchen vorbehalten. Die althochdeutsche Literatur vereint zwei Traditionsstränge: germanisch-heidnische Elemente und christlich-antike Elemente. Um 760/765 verfasste der Bischof Arbeo von Freising ein lateinisch-deutsches Wörterbuch, das nach seinem ersten Eintrag benannt wurde: Abrogans. Dieses Werk ist das erste erhaltene Zeugnis der deutschen Sprache.
Heidnische Zaubersprüche wurden von den Christen als Segenssprüche übernommen. Die heidnischen Götter wurden dabei ausgelassen und für sie wurde Gott eingesetzt.
Für die deutsche Literaturgeschichte ist die um 865 entstandene Evangelienharmonie von Otfrid von Weißenburg von großer Bedeutung. Otfrid führte als erster Dichter den Endreim in die deutschsprachige Literatur ein. Seine Evangelienharmonie, die das Leben Jesu von der Geburt bis zur Auffahrt in den Himmel schildert, ist in vier Handschriften überliefert.

1.3 Frühmittelhochdeutsche Literatur (1060-1120)

Die Paraphrase des Hohen Liedes (um 1060) von Williram von Ebersberg markiert den Beginn der mittelhochdeutschen Dichtung. Darin deutete Williram das Verhältnis Braut - Bräutigam auf das Verhältnis Kirche - Gott um.
Das über den Kölner Erzbisch Anno verfasste Annolied (ca. 1080) ist das erste biographische Werk der deutschen Sprache. Im Annolied wird Anno als Heiliger dargestellt, der gegen die zerstörerischen Folgen weltlicher Taten im Sinne der weltverneinenden Haltung der kluniazensischen Reform wirkt. Das Werk beginnt aber mit einer Abhandlung der Menschheitsgeschichte bis hin zum Römischen Reich. Außerdem enthält es einen Hinweis auf die Krimgoten.

1.4 Vorhöfische Literatur (1120-1180)

Zwischen 1120 und 1140 entstand das Alexanderlied des Pfaffen Lamprecht. Es ist das erste Werk in der deutschen Literaturgeschichte, das nicht auf eine lateinische Quelle, sondern eine volksprachliche (altfranzösische) Quelle zurückgeht: ein Gedicht von Alberich von Besancon. Zudem ist es das erste weltliche Epos in deutscher Sprache. Das Alexanderlied berichtet über das Leben Alexanders des Großen.
Zu den profanen Werken profaner Autoren zählen die anonym verfassten, sogenannten Spielmannsepen König Rother (ca. 1150), Salman und Morolf (ca. 1160), Sanct Oswald (ca. 1170), Herzog Ernst (ca. 1180) und Orendel (ca. 1180). Diese waren bisher nur mündlich überliefert und wurden nun von den Autoren am Schreibpult buchmäßig gestaltet.
Eine der bekanntesten Vertreterinnen der Mystik war Hildegard von Bingen (1098-1179) mit ihrem Werk Liber Scivias (Wisse die Wege, 1141/53), welches den Beginn der deutschsprachigen Mystik markiert.

Literarische Formen

· Zaubersprüche

· Segen

· Rätsel

· Gelöbnisse

· Heldensagen

· Fürstenpreis/ Fürstenlob

· Gebete

· Evangelienharmonien

· Memento mori

· Spielmannsepen

Evangelienharmonie: Verschmelzung der vier Evangelien zu einer fortlaufenden Handlung, in der das Leben Jesu geschildert wird.

Vertreter

· Arbeo von Freising

· Otfrid von Weißenburg (ca. 800 - ca. 870)

· Notker III./ der Deutsche/ Labeo von St. Gallen (ca. 950-1022)

· Williram von Ebersberg

· Ezzo von Bamberg

· Noker von Zwiefalten

· Pfaffe Lamprecht

· Pfaffe Konrad

· Heinrich von Melk

· Archipoeta

· Hildegard von Bingen

Werke

Merseburger Zaubersprüche (ca.8. Jh.) - anonym

Anonym

Merseburger Zaubersprüche

Erster Spruch

Eiris sazun idisi, sazun hera duoder.
suma hapt heptidun, suma heri lezidun,
suma clubodun umbi cuoniouuidi:
insprinc haptbandun, inuar uigandun.

Einst saßen Idisen, saßen nieder hier und dort.
Die hefteten Hafte, die hemmten das Heer,
die entflochten Gliedern den Fesseln:
"Entspring den Banden, entflieh den Feinden!".

Zweiter Spruch

Phol ende uuodan uuorun zi holza.
du uuart demo balderes uolon sin uuoz birenkit.
thu biguol en sinthgunt, sunna era suister,
thu biguol en friia, uolla era suister,
thu biguol en uuodan, so he uuola conda:
sose benrenki, sose bluotrenki,
sose lidirenki:
ben zi bena, bluot zi bluoda,
lid zi geliden, sose gelimida sin.

Phol und Wodan fuhren zu Walde.
Da ward dem Fohlen Balders sein Fuss verrenkt.
Da besprachen ihn Sinthgund und Sunna, ihre Schwester,
da besprachen ihn Frija und Volla, ihre Schwester,
da besprach ihn Wodan, wie er's wohl verstand:
So Beinverrenkung, so Blutverrenkung,
so Gliedverrenkung: Bein zu Beine, Blut zu Blute,
Glied zu Glieden, als wenn sie geleimet wären.

· Hildebrandslied (ca. 830) - anonym

· Abrogans (760/765) - Arbeo von Freising

· Wiener Hundesegen - anonym

Anonym

Wiener Hundesegen

Christ uuart gaboren êr uuolf ode deiob. do uuas sancte marti
christas hirti. der heiligo Christ unta sancte marti der gauuerdo
uualten hiuta dero hunto, dero zohono, daz in uuolf noh
uulpa zascedin uuerdan nemegi se uuara se geloufan uualdes
ode uueges ode heido. der heiligo christ unta sancte Marti de fru
ma mir sa hiuto alla hera heim gasunta.

· Ludwigslied (881) - anonym

· Wessobrunner Gedicht und Gebet (ca. 770) - anonym

Anonym

Wessobrunner Gedicht und Gebet

de poeta.
Dat gafregin ih mit firahim firiuuizzo meista,
Dat ero ni uuas noh ufhimil,
noh paum noh pereg ni uuas,
ni [...] nohheinig noh sunna ni scein,
noh mano ni liuhta, noh der mareo seo.
Do dar niuuiht ni uuas enteo ni uuento,
enti do uuas der eino almahtico cot,
manno miltisto, enti dar uuarun auh manake mit inan
cootlihhe geista. enti cot heilac [...]

Cot almahtico, du himil enti erda. gauuorahtos, enti du mannun so manac coot forgapi, forgip mir in dino ganada rehta galaupa enti cotan uuilleon, uuistom enti spahida enti craft, tiuflun za uuidarstantanne enti arc za piuuisanne enti dinan uuillein za gauurchanne.

· Muspilli (9. Jh.) - anonym

· Petruslied (ca. 880) - anonym

Anonym

Petruslied

Unsar trohtin hat farsalt
sancte Petre giuualt
daz er mac ginerian
ze imo dingenten man
Kyrie eleyson Christe eleyson
Er hapet ouh mit vuortun
himilriches portun
dar in mach er skerian
den er uuili nerian
Kyrie eleison Christe eleyson
Pittemes den gotes trut
alla samant uparlut
daz er uns firtanen
giuuwerdo ginaden
Kyrie eleyson Christe eleison

Unser Herr hat übertragen
St. Peter Macht
daß er retten kann
einen auf ihn vertrauenden Menschen
"Kyrie eleyson Christe eleyson"
er kann offen halten
des Himmelreiches Pforte
da hinein kann er lassen
den, den er retten will
"Kyrie eleison Christe eleyson"
Lasst uns den Freund Gottes bitten
alle zusammen überlaut
daß er uns Verlorenen
Gnade zuteil werden lasse
"Kyrie eleyson Christe eleison"

· Übersetzung der Evangelienharmonie Tatians (ca. 830) - anonym

· Heliand (ca. 830) - anonym

· Evangelienharmonie (ca. 865) - Ofrid von Weißenburg

· Paraphrase des Hohen Liedes (ca. 1060) - Williram von Ebersberg

· Ezzolied (ca. 1065) - Ezzo

· Memento mori (ca. 1070) - Noker von Zwiefalten

· Annolied (ca. 1080) - anonym

· Alexanderlied (ca. 1120/40) - Pfaffe Lamprecht

· Kaiserchronik (ca.1135/55) - anonym

· Rolandslied (ca. 1170) - Pfaffe Konrad

· Von des tôdes gehugde (Mitte-Ende 12. Jh.) - Heinrich von Melk

Heinrich von Melk

Von des tôdes gehugde

Mich läitet mînes gelouben gelubde
daz ich von des tôdes gehugde
eine rede fur bringe.
dar an ist aller mîn gedinge,
daz ich werltlîchen liuten
beschäidenlîchen mûze bediuten
ir aller vräise unt ir nôt,
die ûf den täglîchen tôt
der allen liuten ist gemäine
sich beräitent läider säine.
die mache uns der wîssage chunt,
er sprichet 'omnes declinaverunt',
daz sprichet 'si hânt sich alle genäiget'.
er mäinet die dâ haben gesäiget
von got ze dem êwigem valle.
er mac wol sprechen 'alle',
wan under tousent sundaeren
mug wir vil choum einen bewaeren
der durnechtic muge häizzen.
owê, waz wir alle tage gefräischen
unchristenlîcher sunden!
man hoeret uns niender chunden
wâ einer stech in einer chliuse
der sîne sunde alsô beriuse
oder anderswâ gebûzze
als Mâriâ diu sûzze,
diu nâch Christes ûfverte
cît unt stat bischerte
in einer äislîchen wûste,
dâ si inne wonen mûste
âne der liute mitwist,
die sie nâch unserm hêrren Christ
nimmer mêr bischowen wolde,
sît si in nicht lenger sehen solde.

· König Rother (ca. 1150) - anonym

· Salman und Morolf (ca. 1160) - anonym

· Sanct Oswald (ca. 1170) - anonym

· Herzog Ernst (ca. 1180) - anonym

· Orendel (ca. 1180) - anonym

· Liber Scivias (1141/53) - Hildegard von Bingen

Hochmittelalter

1170 - 1250

Inhalt

· I. Begriff

· II. Weltbild

· III. Historischer Hintergrund

· 1. Die hochmittelalterliche Dichtung

· 2. Literarische Formen

· 3. Vertreter

· 4. Werke

I. Begriff

Der Begriff Mittelalter ging aus der nachfolgenden Epoche, der Renaissance, hervor. Die Humanisten wählten den Begriff für die Zeit zwischen Antike und der Neuzeit. Für die hochmittelalterliche Dichtung werden auch die Bezeichungen Höfische Literatur und Stauffische Klassik verwendet.

II. Weltbild

Das mittelalterliche Weltbild ist tief von Kirche und Bibel geprägt. Gott ist der Erschaffer der Welt, der Natur und des Menschen und lenkt diese. Die Vertreibung aus dem Paradies wird als Beginn der Geschichte angesehen, die europäischen Königs- und Kaiserreiche - unter Einfluss der Kirche - als Vorläufer des Gottesreichs auf der Erde, nach dem Jüngsten Gericht. Der einzelne Mensch ist Bestandteil dieser Ordnung, er fühlt sich als Teil der Gesellschaft, nicht als Individuum.



Поделиться:


Последнее изменение этой страницы: 2016-06-23; просмотров: 202; Нарушение авторского права страницы; Мы поможем в написании вашей работы!

infopedia.su Все материалы представленные на сайте исключительно с целью ознакомления читателями и не преследуют коммерческих целей или нарушение авторских прав. Обратная связь - 18.222.119.143 (0.008 с.)