Die Regeln der neutralen Satzbetonung.

· In jedem Ausspruch gibt es nur einen alle anderen betonten Silben unterordnen sich dieser Satzbetonung.

· Der Schwerpunkt darf in einem Ausspruch nicht fehlen, er kommt meistens am Ende des Satzes vor. Er liegt am Wort, das das Neue bezeichnet.

· Es gibt aber Sätze, in denen einige Schwerpunkte vorhanden sind. Der Satzakzent liegt auf dem letzten Teil der Aufzählung. Er trank/Er sprach und trank…

· Es werden nicht betont: Artikel, Pronomen, Präpositionen, Konjunktionen, Modalverben und Hilfsverben, Negationen

· Bei einer Bestimmung zu einem Substantiv oder Verb. Liegt der Satzakzent auf diesem bestimmenden Wort

z.B. Er ist Student/Er ist ein guter Student

Er ist Student der Universität

· Im Satzgefüge liegt der Schwerpunkt am Sinn wichtigen Wort des Nebensatzes

z.B. Ich weiß, dass für dich heute ein Feiertag ist.

· Wenn der Satz Einschaltungen hat, bekommt der konjugierbare Teil des Prädikats im ersten Syntagma den Syntagmatischen Akzent (wenn es auch ein Hilfsverb oder Modalverb ist)

z.B. Walter ist, glauben Sie mir, ein guter Junge

Er will nicht, das sage ich ihnen aufrichtig, jemanden sehen.

· In den Fragesätzen mit dem Fragewort ist nicht das Fragewort stark betont, sondern das Prädikat oder ein Nebenglied

z.B. Was haben Sie Neues erfahren?

· Die Verben „haben“, „sein“, können den Hauptakzent tragen, wenn eine Behauptung wiederlegt wird

z.B. Sie hat die Prüfung bestanden – Nein, sie hat die Prüfung nicht bestanden.

· Das Kompositum bekommt zwei starke Satzbetonungen, wenn es am Ende der Sprechanheit steht und weiter eine Pause folgt.

z.B. Er ist der Offizier der Volksarmee.

Aber wenn das Kompositum nicht am Ende sondern im Inneren steht und danach keine Pause folgt, tragt dieses Kompositum nur eine Satzbetonung

z.B. Haben sie heute Morgenzeitungen gelesen?

· Die Pronominaladverbien können auf der ersten oder zweiten Silbe Akzent haben. Wenn die Pronominaladverbien am Angang des Satzes stehen, haben sie Akzent auf den Anfang des Satzes.

z.B. Damit machen wir Schluss. Am Ende des Satzes bekommt die letzte Silbe die Betonung

z.B. Ich habe keine Zeit dazu.

Der Rhythmus als Intonationsmittel

Die Sprechmelodie als Intonationsmittel

Unter dem Sprechen versteht man die Tonhöhenveränderungen, die den Ausspruch zu einer Einheit gestalten. Diese Veränderungen verlaufen innerhalb des Sprechbereichs. Dieser Diapausen (Sprechbereich) des Menschen kann breit, mittelbreit -eng sein.

Für die deutsche Sprache ist der enge Diapausen typisch.

Die Tonhöheveränderungen zeigen einen kontinuierlich steigenden, fallenden

Schwebenden Tonhöhwerlauf, der auch Zieksagform nach oben, nach unten haben kann.

Man unterscheidet der Funktion nach folgende Formen der Melodie:

Terminale (abgeschlossene, fallende)

Progrediente (nichtabgeschlossene, weiterweisende)

Interrogative (fallend- steigende)

1. für die terminale Melodie ist der Tiefschluss Charakteristisch. Das heißt die Melodie fällt in den letzten Silben, nach ihr (im Nachlauf) bis an die tiefe Tonhöhe Stufe.Er signalisiert die Abgeschlossenheit des Ausspruchs.

2. wird durch den schwebenden ton gegenzeichnet. Sie signalisiert die Nichtabgeschlossenheit des Gedankens, auf eine Fortsetzung auf.

3. wird durch den Hochschluss gegenzeichnet. D.h. die Melodie steigt in der letzten akzentuierten Silben und nach ihr (im Nachlauf). Diese Melodie signalisiert, dass die Fortsetzung erfolgen soll, denn sie veranlasst den Gesprächspartner zur Antwort.

Man gliedert in einigen Teilen die Intonationsstrucktur des Ausspruchs:

Vorlauf Vollauf Nachlauf

Am Wochenende besucht er seine bejahrten Eltern.

G.G. Meinhold, Ed Stock.

Die Melodieformen (Intoneme) erfühlen distinktive Funktionen (sie sind unterscheidend).

Die Intonehme unterscheiden sich durch einige oder ein einziges Distinktives Merkmal. Diese Merkmale sind Tonfall, Tonstück, Tonschwebe.

Sie drücken solche distinktiven Bedeutungen der Rede wie Abgeschlossenheit, Nicht,-Behauptung, Fragen aus.

Intoneme bilden kein eigenes Segment. Sie kommen in der Lautumgestaltung zum Ausdruck.

Distinktive Intonatorische Merkmale können anhand der intonatorischen Oppositionen festgestellt werden. So kann

1. die Bedeutung Abgeschlossenheit/ Nichtabgeschlossenheit durch die Opposition zur den Tonfall, der Tonschwebe festgestellt werden.

z.B. Wir trinken Kaffee – Wir trinken Kaffee, Tee

2. Durch die Opposition zur dem Tonfall, dem Tonstück wird Bedeutung Behauptung/ Frage festgestellt.

3. Durch die Opposition zur der Tonschurbe, dem Tonstück wird die Bedeutung Nichtabgeschlossenheit/ Frage realisiert.

z.B. Egal ist ein Kind oder ein Erwachsene?

Ist es ein Kind? Oder ein Erwachsener?