Tendenzielle Abneigung gegen literarische Romantik, Klassik, Theatralik und Epik 


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Tendenzielle Abneigung gegen literarische Romantik, Klassik, Theatralik und Epik



 

Nicht die innerlichen und emotionalen Ausdruckskräfte, wie etwa in der Romantik, waren Motivation der Biedermeierzeit. Ebensowenig wurden fiktive Literaturwerke mit Göttern oder Heiligen als Protagonisten gewählt. Im Biedermeier handelte es sich um eine eher realistisch betrachtete Weltanschauung, die praktischen Nutzen oft unter Vernachlässigung dekorativer Elemente bevorzugte. Das theatralisch szenische Schreiben und die Epik, die häufig mit erhobenem Zeigefinger auf das „dumme und unmoralische“ Publikum zeigte, standen noch nicht auf dem Plan. Der schnelle Innovationswandel und das breite Pressewesen während der Anfänge der Restauration gestatteten es kaum, sich auf langwierige, geistig gehaltvolle oder fantastische Arbeiten einzulassen.

 

Bestehende Pressefreiheit in der Deutschen Bundesakte zum Schutz der Schriftsteller und Verleger vor widerrechtlichem Nachdruck

 

Was sich später, in der nachfolgend beschriebenen Epoche des Vormärz herauskristallisieren sollte, nämlich die polizeiliche Kontrolle aller Lebensbereiche, fand schon in der Literaturbewegung der Biedermeierzeit trotz der 1815 auf dem Wiener Kongress verabschiedeten Pressefreiheit ernsthafte Opfer, die ihre Existenz fürchteten, und nicht selten auch die Schriftstellerei aus Angst aufgaben. Politisch nachgelagerte Unsicherheiten, die viele der heute bekannten Schriftsteller der Restaurationszeit während ihrer Kindheit erlebten, mögen zu diesem sensiblen Verhalten, welches sich auch in der Literatur Ausdruck verschaffte, beigetragen und das empfundene Leben dieser schriftlich darstellenden Künstler ebenfalls so eindrücklich gestaltet haben.

 

7. Wiedereinführung der Zensur 1819 mit den Karlsbader Beschlüssen

 

Bereits während dieser Zeiten des Biedermeier kämpfte die Literaturszene mit dem staatlichen Kontrollinstrument der Zensur. Die mit den Karlsbader Beschlüssen 1819 eingeführte strenge und für den Deutschen Bund einheitliche Zensur schränkte die Literaten in deren Schaffen stark ein. Nur umfangreiche Werke mit über 20 Bögen durften unzensiert gedruckt werden. Kleinere Arbeiten wie Gedichte und Kurzgeschichten unterlagen der strengen Zensur. Wenig ausschmückende Worte zierten demnach die Schriften dieser Epoche. Die Annahme, sich auf diese Regel gestützt, auf größere und intellektuell anspruchsvollere literarische Erzeugnisse einlassen zu können, ist irrig, bestand doch die Möglichkeit, derartige Werke größeren Umfangs einfach konfiszieren zu können.

 

Bekannte Autoren der Epoche Biedermeier:

 

-Eduard Möricke

-Annette von Droste-Hülshoff

-Adalbert Stifter

-Franz Grillparzer

-Nikolaus Lenau

-Ferdinand Jakob Raimund

-Karl Leberecht

 

 

Vormärz – Junges Deutschland (1830 – 1848)

Das Wort „Vormärz“ bezeichnet die Zeit der Märzrevolution, welche sich im Deutschen Bund im Jahre 1848 abspielte. Der oftmals synonym gebrauchte, jedoch in der Zeit leicht nachgelagerte Begriff „Junges Deutschland“ bezieht sich in der Literaturgeschichte darauf, dass während dieser Zeit heute bekannte Schriftsteller der Restaurationsepoche noch sehr jung, meist sogar noch schulpflichtig im Sinne der während der Weimarer Republik festgeschriebenen Schulpflicht für Kinder im damaligen Deutschen Reich waren. Die vorher ebenfalls gesetzlich verankerte Bildungspflicht wurde nicht selten zugunsten billiger Arbeitskraft der Kinder sträflich vernachlässigt. Auch heute wird in diesem Zusammenhang denkwürdiger weise noch von Sklaverei und Lehnstum gesprochen.

Merkmale der Epoche Vormärz



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