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Denn die einen sind im Dunkeln,

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Lektion 5

Literatur

1. Lesen Sie den Text und ergänzen Sie die Biographie von Bertolt Brecht auf Seite 48 in „ em Abschlusskurs“ (Kursbuch) durch die zusätzlichen Informationen aus dem Text.

 

Bertolt Brecht

Das schwierige Genie

Bertolt Brecht zählt neben Thomas Mann zu den wenigen deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts, die bis heute in der ganzen Welt bekannt sind. Die Deutschen selbst ler­nen Brecht im Schulunterricht kennen - und vergessen ihn dann wieder. Weniger als die Hälfte der Deutschen kennen laut einer Umfrage Brecht und seine Werke. Doch sein 50. Todestag am 14. August 2006 bot Anlass, den bedeutenden Dra­matiker und Lyriker wieder in Erin­nerung zu rufen.

Was sind das für Zeiten, wo / Ein Gespräch über. Bäume fast ein Verbrechen ist/ Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!" In diesen Zeilen, 1939 im Exil geschrieben, spiegelt sich Bertolt Brechts Geisteshaltung wider: Er war ein großer Moralist, der die Welt verbessern wollte. Und zwar mit den Mitteln des Schriftstellers und Theatermachers. Heute, 50 Jahre nach seinem Tod, lässt sich feststellen, dass er zumindest die Welt des Theaters revolutioniert hat.

Bertolt Brecht wurde 1898 im bayerischen Augsburg geboren und kam Anfang der Zwanziger Jahre, zur Zeit der Wirtschaftskrise, nach Berlin, um am Theater zu arbeiten und Stücke zu schreiben. Nach einer anarchistischen Anfangsphase wurde er bald zum überzeugten Kommunisten. Er verfolgte mit seiner Kunst politische Ziele. Dazu entwarf er eine völlig neue Idee vom Theater, das so genannte „epische Theater". Die Zu­schauer sollten sich nicht mehr, wie bisher, in die Figuren auf der Bühne einfühlen und deren Schicksal nacherleben. Stattdessen zielte Brecht auf den analytischen Verstand des Zuschauers. Er wollte beim Publikum die Vorstellung zerstören, dass alles nur Theater ist. Brecht hatte mit seiner Kunst das Ziel, die Zuschauer zu politischem Handeln zu bewegen.

Als kommunistischer Künstler war Brecht den National­sozialisten ein Dorn im Auge. Erst störten sie seine Auf­führungen, dann verbrannten sie seine Werke. 1933 floh Brecht ins Exil, zunächst nach Skandinavien, dann in dieUSA. Dort wurde er 1947 erneut zum Opfer der Kommu­nistenverfolgung. Brechts Zeit im Exil war sicherlich die härteste Zeit seines Lebens, obwohl er in diesen Jahren einige seiner größten Werke verfasste. Im Jahr 1938 entstand zum Beispiel das Theaterstück „Das Leben des Galilei".

Ein Jahr später kehrte er nach Ost-Berlin zurück und gründete ein eigenes Theater, das „Berliner En­semble", an dem er sein Theaterkonzept vervollkommnen durfte. Die Deutsche Demokratische Republik inszenierte Brecht als Staatsdichter. In der Bundesrepublik Deutsch­land wurde zu jener Zeit Thomas Mann als Dichterfürst ge­feiert. Die beiden mochten sich nicht. Thomas Mann sagte über Brecht: „Das Scheusal hat Talent." Brecht erwiderte: „Bei Mann spricht bisweilen der Stehkragen." Dennoch haben Brecht und Mann ein gemeinsames Erbe: Sie sind die beiden deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts, die bis heute in der ganzen Welt be­kannt sind.

Brecht und die Frauen

Brechts Verhältnis zu den Frauen liefert bis heute Stoff für hitzige Debatten. Die einen halten ihn für einen Egozentriker, der die Liebe der Frauen skrupellos ausgenutzt habe, um sei­nen persönlichen Ruhm zu mehren. Die ande­ren meinen, dass sich in seinen Beziehungen zu Frauen die Grundhaltung seines Schaffens widerspiegle: Für Brecht gab es keine Trennung zwischen Theorie und Praxis, künstlerischer und politischer Tätigkeit, Beruf und Privatleben. Er wollte die Welt verändern und betrachtete dafür das Leben und Arbeiten im Kollektiv als notwendige Bedingung. Fest steht, dass Brecht zweimal verheiratet war und vier Kinder mit drei verschiedenen Frauen hatte. Zudem unterhielt er mindestens drei lange außerehe­liche Affären. Intelligente und fortschrittliche Frauen wie Elisabeth Hauptmann, Margarete Steffin und Ruth Berlau fühlten sich zu Brecht hingezogen, liebten ihn und arbeiteten mit ihm. Mit seiner zweiten Ehefrau, der Schauspielerin Helene Weigel, blieb er 33 Jahre lang zusammen, bis k zu seinem Tod. Sie tolerierte seine Affären, um der ge­meinsamen Arbeit willen.

Im ideologischen Streit zwischen der Bundesrepublik und der Deutschen Demokra­tischen Republik wurde Brecht von beiden Seiten politisch vereinnahmt, wie es gerade passte. Für den Westen war er mal Knecht des Kommunismus, mal Privilegierter der DDR. Für den Osten war er mal Staats­dichter, mal Liebling des Westens. Als Brecht nach der Rückkehr aus dem Exil nach Ost-Berlin ging, hoffte er auf gute Bedingungen für seine Theaterarbeit. Doch die Partei­funktionäre schmückten sich nur mit ihm und die Staatssicherheit bespitzelte ihn. Letztlich blieb Brecht den DDR-Funktionären su­spekt. Er war zeitlebens ein Frei­geist, dem gedankliche Unabhän­gigkeit das Wichtigste war. Obwohl er Kommunist war, trat Brecht nie in die herrschende SED ein. Zur Partei und den Mächtigen hatte er stets eine kritische Distanz.

Bertolt Brecht schrieb 48 Dramen und über 2.000 Gedichte - aber auch Pro­satexte, etwa die Parabeln „Geschichten vom Herrn Keuner“. Zu den berühmtesten seiner Stücke zählen „Die Dreigroschen­oper“, „Der Jasager und der Neinsager“, „Furcht und Elend des Dritten Reiches“, „Leben des Galilei“, „Mutter Courage und ihre Kinder“, „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ und „Der kaukasische Kreidekreis“. Eines seiner meistzitierten Gedichte heißt „Fragen eines lesenden Arbeiters“. Als Schriftsteller hat Bertolt Brecht viele Literaturpreise bekommen. Zum Beispiel den Kleist-Preis. Brechts Geburtsstadt Augsburg verleiht seit 1995 alle drei Jahre den Bertolt-Brecht-Preis. Der Preis ist mit 15.000 Euro einer der höchstdo­tierten Literaturpreise Deutschlands.

 

2. Lesen Sie den Text und ergänzen Sie den Artikel aus Kindlers Literaturlexikon auf Seite 42 in „ em Abschlusskurs“ (Arbeitsbuch) durch die zusätzlichen Informationen aus dem Text.

 

Brechts „Die Dreigroschenoper“

Der Titel täuscht: Die „Dreigroschenoper ist keine Oper, sondern eine Collage

aus Spielszenen und kommentierenden Gesangeinlagen, vertont vom Komponisten

Kurt Weill. Die „Dreigroschenoper wurde das erfolgreichste deutsche Theaterstück

des 20. Jahr­hunderts. Der Berliner Ur­aufführung im Sommer 1928 folgten innerhalb eines Jahres 200 weitere Inszenierungen im In- und Ausland. Einige der Songs wurden Welthits. Kein Wunder also, dass unter all den Veranstaltungen, die zur Feier des 50. Todestages des Dichters geboten wurden, eine neue Inszenierung der „Dreigroschenoper" in Berlin am meisten Furore machte.

Doch diesmal galt die Aufregung weniger dem Stück als den Umständen der Inszenierung. Als Sponsor des Projekts trat ausgerechnet die Deutsche Bank auf. Eine Obdachlosen-Zeitung bekam Exklusiv-Interviews mit den Schauspielern und der Veranstaltungsort war bis kurz vor der Premiere noch eine Baustelle. Spektakulär war auch die Besetzung des Gangsterbosses Mackie Messer, da der bislang nur als Sänger der Rockband „Die Toten Hosen" bekannte Campino die Rolle übernahm. Der erwartete Beifallssturm von Kritik und Publikum blieb aber aus. Und ob dem überzeug­ten Kommunisten Brecht der ganze Trubel gefallen hätte, darf bezweifelt wer­den. Schon bei der Berliner Uraufführung hatte Brecht zu viele goldbehangene Damen im Publikum bemerkt.

Das Stück ist Kapitalismus­kritik. Es erzählt vom Machtkampf zwischen einem Gangsterboss und dem Chef der Londoner Bettler. Der Gangster heiratet heimlich die Tochter des Bettlerkönigs. Der erzürnte Brautvater verrät den Gangster an die Polizei. Der Bandit kann sich trotz seiner guten Beziehungen zur Polizeichef nicht vor dem Galgen retten. In letzter Minute kommt ein Bote des Königs, der nicht nur das Todesur­teil widerruft, sondern den Gangsterboss auch noch in den Adelsstand erhebt. Vor allem der operettenhafte Schluss - die Auf­nahme des Verbrechers in die feine Gesellschaft - bringt Brechts politische Absicht zum Ausdruck: die Entlarvung der bürgerlichen Heuchelei.

 

Erst kommt das Fressen,

Dann kommt die Moral.

 

2.1 Lesen Sie die Kurztexte genau durch. Wie leben die älteren Menschen in Deutschland? Fassen Sie die folgenden Texte zusammen. Unterstreichen Sie dazu zuerst alle Stichwörter, die wichtig sind, um die Hauptinformationen zu erfassen. Sprechen Sie darüber in der Klasse.

Älterwerden in Deutschland

 

1. Ich heiße Theresia und lebe seit einem Jahr in Koblenz. Jetzt bin ich schon alt und schwach. Ich bin froh, dass alle meine Kinder und Enkel mit nach Deutschland gekommen sind und mir helfen. Die Stadt Koblenz hat uns sehr geholfen, und wir bekamen eine große Wohnung mit Aufzug. So komme ich mit dem Rollstuhl überall hin.

 

2. Wir haben drei Enkelkinder, da gibt es immer etwas zu tun. Aber ab und zu braucht man auch ein bisschen „Freizeit“. Letzte Woche zum Beispiel haben wir einen schönen Ausflug mit dem Bus gemacht. Den hat das Alten- und Servicezentrum veranstaltet. Wir sind morgens mit dem Bus in die Alpen gefahren und haben dort viel gesehen. Am Nachmittag gab es dann Essen und Trinken auf einer Berghütte. Und das Ganze hat nur drei Euro gekostet.

 

3. Seit ich in Rente bin, habe ich endlich Zeit für mich. Ich war Richter und hatte Jura studiert. Aber eigentlich hat mich das Jurastudium nie so richtig interessiert. Jetzt studiere ich das was ich schon immer wollte: Kirchengeschichte. Und im nächsten Jahr mache ich mit meiner Frau eine Reise zu den schönsten Kirchen und Klöstern in Italien.

 

4. Ich bin Sebastian und 19 Jahre alt. Ich mache gerade meinen Ersatzdienst bei „Essen auf Rädern“. Ich bringe älteren Leuten das Mittagessen. Jetzt gehe ich zu einem älteren Herrn. Seine Frau ist im letzten Jahr gestorben, und er kann nicht alleine für sich kochen.

 

5. Ich heiße Anna Schmidt. Im letzten Jahr hatte ich eine Operation an der Hüfte und konnte danach nicht mehr gut laufen. Deshalb sind mein Mann und ich hier in das Haus Waldpark gezogen. Hier gibt es „betreutes Wohnen“. Wir haben unsere eigene kleine Wohnung, aber wenn wir etwas nicht mehr alleine tun können und Hilfe brauchen, ist immer jemand im Haus für uns da. Es gibt einen gemeinsamen Raum für alle Bewohner, wo wir auch zu Mittag essen. Wir machen viel zusammen. Aber wir haben auch unsere Ruhe, wenn wir nur zu zweit sein wollen. Unsere eigenen Möbel haben wir natürlich auch. Und unsere Kinder und Enkel können uns immer besuchen.

 

6. Ich bin Laura und habe 20 Jahre als Krankenschwester gearbeitet. Dann verließ ich das Krankenhaus und machte mich selbständig. Jetzt helfe ich älteren Menschen. Die in ihrer eigenen Wohnung leben, aber nicht mehr alles selbst machen können, zum Beispiel sich baden oder sich einen Verband anlegen.

 

2.2 Welche Möglichkeiten gibt es für ältere Menschen? Was steht in den Texten? Kreuzen Sie an.

 

  1. Es gibt spezielle Wohnungen für Rollstuhlfahrer 
  2. Alten-und Servicezentren organisieren Freizeitangebote für ältere Menschen. 
  3. Wenn ältere Menschen nicht mehr ein Auto fahren können, bekommen sie einen Fahrer. 
  4. Auch ältere Menschen können an der Universität studieren. 
  5. Ältere Menschen können ihr Mittagessen nach Hause bestellen. 
  6. Es gibt Häuser für die älteren Menschen. Dort haben sie ihre eigene Wohnung, und es 

ist immer jemand da, wenn sie einmal Hilfe brauchen. 

  1. Die Städte veranstalten Sportfeste für ältere Leute. 
  2. Ältere Menschen können zu Hause wohnen. Wenn sie Hilfe brauchen, kann jemand zu 

Ihnen nach hause kommen.

 

2.3 Wie leben ältere Menschen in der Ukraine? Berichten Sie in der Klasse.

 

Hören

 

1. Unten finden Sie das Lied von einem der bedeutendsten Unterhaltungsmusiker des deutschen Sprachraums der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts Udo Jürgens. Surfen Sie im Internet nach der Information über Udo Jürgens und berichten anschließend im Unterricht.

 

2. Lesen Sie den Liedtitel. Entwickeln Sie daraus eine Hypothese, wovon das Lied wahrscheinlich handelt. Warum singt Udo Jürgens ausgerechnet über dieses Alter? Begründen Sie ihre Meinung.

3. Hören Sie nun das Lied und ergänzen Sie die fehlenden Wörter. Besprechen Sie anschließend, ob Ihre Hypothese so richtig war oder ob sie korrigiert werden muss.

 

Udo Jürgens – Mit 66 Jahren

 

Ihr werdet euch noch _________, wenn ich erst ________ bin.

Sobald der Stress _______ ist, dann lang ich nämlich hin.

Dann ______ ich äußerst lässig das Haar, das mir noch ­­­­­______.

Ich ziehe meinen _______ ein und mach auf heißer Typ,

Und sehen mich ____________ entrüstet an und streng,

Dann sag ich meine Lieben, ihr seht das viel zu _____.

 

Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an.

Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran.

Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss.

Mit 66, ist noch lang noch nicht Schluss.

 

Ich kauf mir ________________ und einen Lederdress

Und fege durch die Gegend mit 110 PS.

Ich sing im Stadtpark _______, dass jeder nur so staunt,

Und spiel dazu _________ mit einem irren Sound.

Und mit den anderen Kumpels vom __________________,

Da mach ich ___________ auf und wir jazzen ungemein.

 

Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an.

Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran.

Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss.

Mit 66, ist noch lang noch nicht Schluss.

 

Und abends mache ich mich mit _____ auf den Weg,

Da gehen wir nämlich _________ in eine Diskothek.

Im Sommer bind ich _________ um meine Denkerstirn

Und tramp nach San-Franzisco mein Rheuma ______________.

Und voller _______ verkündet mein Enkel Waldemar,

Der ausgeflippte ______, das ist mein Opapa.

 

Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an.

Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran.

Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss.

Mit 66, ist noch lang noch nicht Schluss.

 

4. Lesen Sie den vollständigen Liedtext.

a) Suchen Sie im Liedtext Wörter und Ausdrücke, die den traditionellen Vorstellungen von einem Rentner nicht entsprechen.

Bereich Wort/Ausdruck
Aussehen Wie sieht er aus?  
Kleidung Wie ist er gekleidet?  
Verhalten Was tut er? kauf mir ein Motorrad …
Zukunftspläne Wovon träumt er?  

b) Wie reagiert der Enkel Waldemar darauf, dass sein Opa nicht vorurteilsbeladen und tradionsverbunden ist?

c) Möchten Sie solchen Opa haben?

 

Welche der folgenden Eigenschaften ordnen Sie Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu und welche eher Menschen ab 40 Jahren? Schreiben Sie die Eigenschaften der Jugendlichen in die linke und der Menschen ab 40 Jahren in die rechte Spalte eines Rasters.

tolerant – unflexibel – spontan – konsumorientiert – selbstsüchtig – respektlos

– verschuldet – hilflos – kompetent – rebellisch – spießig

 

Jugendliche und junge Erwachsene Menschen ab 40 Jahren
spontan  
   

 

1.2 Ergänzen Sie Ihren Raster durch die Wörter aus dem Lernwortschatz.

 

Die Sympathie hat Grenzen

Die Studie der Bertelsmann-Stiftung hat den Blick der Erwachsenen auf die Jugend untersucht.

Von Regine Sylvester

 

Und plötzlich gehört man nicht mehr dazu. Das Älterwerden beginnt mit einem gefühlten Rausschmiss. Die Jugend bewegt sich in eigenen Biotopen, abgegrenzt durch nächtliche Öffnungszeiten, Musik; Sprache, Kleidung. Und natürlich durch das sichtbare Alter. „Jetzt kommen sie schon zum Sterben her“, sagt eine junge Frau zu Freunden, als zwei Herren um die fünfzig in eine Disko eintreten.

Die Vertriebenen versammeln sich hinter Zäunen und suchen Trost. Oft macht man dann das runter, wozu man früher selbst gehört hat – so ähnlich wie nach Ehen, die schlecht ausgegangen sind. Durch die Menschheitsgeschichte zieht sich der kritische Blick der Älteren auf die Jugend. So waren wir früher nicht, heißt es immer.

Die Bertelsmann-Stiftung hat 1 000 Erwachsene ab 34 Jahren nach ihrer Meinung über die Jugend gefragt. Wie alt die Ältesten der Befragte waren, steht in der Pressemeldung über die Studie nicht. Mit 34 kann man eigentlich noch unangefochten ausgehen, wenn es nicht gerade eine Teenie-Party ist. Das Fremdeln kommt später.

Jedenfalls finden heute 92 Prozent der Befragten die Jugend sympathisch. Schon mal gut. Aber im Detail breitet sich dann eher Skepsis aus: Junge Leute sind zu konsumorientiert (sagen 91 Prozent), zu selbstsüchtig (64 Prozent), unbegabt in Gelddingen (68 Prozent), zu respektlos fremdem Eigentum gegenüber (61 Prozent), trinken zu viel Alkohol (70 Prozent).

In der Tat sind Jugendliche heute oft hoch verschuldet. Es ist auch neu, dass so viele, Jungs wie Mädchen, am hellen Tag mit der Bierflasche in der hand unterwegs sind oder nach Flatrate-Partys¹ als hilflose Personen stranden. Manchmal muss der Krankenwagen mit Blaulicht kommen.

Andererseits werden viele der beklagenswerten Eigenschaften Jugendlicher von Erwachsenen in Gang gesetzt – von Kneipenwirten, Handy-Vertragsanbieter, Bangkkreditgebern, vom Werbeterror, von Eltern, die ihren Kindern keine Grenzen setzen können oder wollen. Die Gesellschaft bekommt die Jugend, die sie verdient.

Junge Leute erobern sich Terrains, vor denen Ältere zurückzucken: 90 Prozent der Befragten bescheinigen ihnen besondere technische Kompetenz. Ohne einen Enkel kommt Opa selten zum Internet, ohne Begleitung von Minderjährigen legt sich heute kein Vater einen neuen Computer zu. Leute ohne eigene Kinder borgen sich welche aus, wenn sie WLAN installieren wollen.

Die Älteren sollten noch mal überlegen, ob sie diesen jungen Schlaumeiern wirklich zu 72 Prozent das Wählen ab sechzehn statt mit achtzehn verwehren wollen.

________________

¹die Flatrate-Party,-s – Party, auf der man für einen Preis so viel (Alkohol) trinken kann, wie man will

 

Schreiben Sie einen Kommentar zum folgenden Zeitungsartikel, in dem Sie Ihre Auffassung zu den berichteten Vorkommnissen und Entwicklungen darlegen. Vergleichen Sie diese Entwicklungen, mit denen in der Ukraine.

„Unsere Seniorinnen sind das Salz in der Suppe“

Das Seniorinnenstudium: Lebensqualität im Alter

Junge Studentinnen wechseln erstaunte Blicke, wenn ihnen an der Universität unter den Kommilitoninnen ein Gesicht begegnet, auf dem sich Lebenslinien ihren Weg ins fortgeschrittene Alter bahnen. Graue und weiße Köpfe mischen das Bild der Studierenden auf – für Eingeweihte längst ein gewohnter Anblick an den Hochschulen, die das Seniorinnenstudium eingeführt haben: Ungewöhnlich jedoch ist die zahlenmäßig große Überlegenheit weiblicher Teilnehmerinnen, wie beispielweise an der Bergischen Universität Gesamthochschule Wuppertal. Auffallend viele Frauen, die dem Rentenalter entgegengehen, aber auch jene um die 50, widmen sich diesem Studiengang: „Frauen spielen hier von Beginn an eine prominente Rolle“, so die Leiterin des wissenschaftlichen Sekretariats des Seniorinnenstudiums, Dr. Felizitas Sagebiel, „ihr Anteil liegt zwischen 70 und 80 Prozent“.

Ein Grund dafür liegt möglicherweise darin, dass die Seniorinnen nicht, wie an den meisten Universitäten, den Status unverbindlicher Gasthörerinnen einnehmen, sondern die Wuppertaler Gesamthochschule ihren Altstudentinnen ein zielgerichtetes Studium unter Federführung des Fachbereiches Gesellschaftswissenschaften anbieten. Nach fünf Semestern kann ein Zertifikat erworben werden. Die Vorraussetzungen für dieses Zertifikat schreibt die Studienordnung vor. Warum sind es überwiegend Frauen, die diesen späten Lerneifer noch einmal entwickeln? Es ist der messbare Erfolg, der den Reiz ausübt, sich selbst und anderen zu beweisen, dass Frau fähig ist, auch im Alter geistige Arbeit zu leisten. Mehrheitlich sind es Frauen, die das klassische Rollenbild der Geschlechter ihrer Generation widerspiegeln, in Beruf und Familienarbeit ein anderes Konkurrenzverhältnis bildeten als heute.

Die meisten von ihnen hängten bei Familiengründung den Beruf auf den Nagel und nahmen ihren Platz im Privaten ein, während der Mann den seinen weiterhin im Öffentlichen durch Erwerbsarbeit sicherte und für das materielle Wohl seiner Familie sorgte. Im Seniorinnenstudium nehmen diese Frauen den Faden erneut auf, der im Zuge von Mutterschaft und des Sorgens um andere nicht weitergesponnen werden konnte. Das ergebnisorientierte Seniorinnenstudium stärkt das Selbstvertrauen dieser Frauen, wenn mit der wohlverdienten Ruhe aber auch eine Leere einzukehren droht.

Franziska W. – 64 Jahre: „Ich habe drei Söhne, drei Schwiegertochter, drei Enkel“, sagt sie. Ein stolzes Fazit nach einem Leben als Hausfrau und Mutter, die nun gemeinsam mit ihrem Mann an Seniorinnenstudium teilnimmt. „Es war gar nicht so einfach, meinen Mann zum Studieren zu bewegen, aber ich wollte mit ihm auch im Alter etwas Gemeinsames haben, etwas anderes, ganz Neues. Jetzt besuchen wir einmal in der Woche zwei Philosophieseminare und können anschließend zu Hause richtig schön über das Leben diskutieren, das ja nun nicht mehr aus den Kindern, dem Heim und der Arbeit meines Mannes besteht. Ich mache noch mit bei den Rechtswissenschaften, weil mich diese besonders interessieren.“

Franziska ist eine bodenständige, lebensnahe Frau mit erstaunlichem Gespür für das Wesentliche, auch für die Grenzen, die und die Zeit setzt. „Natürlich werde ich irgendwann das Zertifikat machen, meinen Mann allerdings kann ich dazu nicht überreden, er hat keine Lust. Noch nicht“, sagt sie. Dabei strahlt Franziska eine kraftvolle Fröhlichkeit und Zuversicht aus, die keinen Zweifel daran lässt, dass es ihr gelingen wird, den Lebenspartner zu gegebener Zeit doch noch zum gemeinsamen Abschlusspapier zu bewegen.

Christel M. – 63 Jahre, sagt: „Ich habe mit dem Seniorinnenstudium begonnen, um endlich etwas nur für mich zu tun. Als Erzieherin und allein erziehende Mutter stand ich beruflich und privat immer im Dienste anderer. Ich hatte nie Zeit, an mich zu denken, und die Konzentration auf eigene Interessen fällt mir sogar jetzt noch schwer. Ich will aber mehr erfahren über die Entstehung, Entwicklung und Veränderungen gesellschaftlicher Strukturen, die für fad Verhalten der Menschen so maßgeblich erscheinen. Deshalb gehe ich in die Soziologie und Philosophie“. Ein ungeheuerer Wissensdrang verbirgt sich hinter dieser zierlichen, auf den ersten Blick distanziert wirkenden Frau. Doch gibt Christel im Seminar schnell ihre Zurückhaltung auf. Sie will Antworten finden auf Fragen, die sie in den Jahren ihrer praktischen Arbeit mit den Kindern unterschiedlichster Herkunft immer wieder beschäftigt haben und bis in die Gegenwart nicht loslassen: „Ich möchte wissen, wer oder was entscheidet heute über normgerechtes, über abweichendes Verhalten und inwieweit ist dies beim schnellen Wandel morgen noch gültig. Auf welche Gesellschaftsverhältnisse müssen wir unsere Kinder vorbereiten. Wie frei ist der Einzelne überhaupt noch in der Gestaltung seiner Welt, in der Erziehung unserer Kinder.“

Wenn Seniorinnen aktiv am Seminarverlauf teilnehmen, ergeben sich Kommunikationsebenen, die ungeahnte Qualitäten haben können. Mögliche Hemmnisse, Vorurteile zwischen den Generationen werden abgebaut und sinnvolles intergenerationelles Lernen gestaltet.

Viele Frauen haben sich im Laufe dieses Studiums von einer Lebensphase emanzipiert, in der sie ihre Interessen zurückstellten, ihre Unabhängigkeit zu Gunsten der Belange anderer aufgaben – eine Lebensphase, die als eigene persönliche Geschichte begriffen und akzeptiert wird. Aus dieser Sicht gelingt es der einen oder anderen Altstudentin, sich wirklich zu neuen Ufern aufzuschwingen. Seniorinnen können an nahezu allen Veranstaltungen der verschiedenen Fachbereiche teilnehmen. Und es gibt Dozenten und Dozentinnen, die sagen: „Unsere Seniorinnen sind das Salz in der Suppe“. Dies ist ein Kompliment, das ermutigt, nicht nur zu ruhen, wenn es in den Ruhestand geht.

Frankfurter Rundschau

 

Старше покоління

В Німеччині, і в цілому світі, збільшується кількість людей похилого віку. Сьогодні близько 25% населення - це люди у віці 60 і більше років. У 2050 році людей, яким 60 і більше років, буду 36%, а в цілому світі їх частка перевищить 20%. В 1950 році тільки кожної 13 людині було за 60. Зміни в демографічний структурі населення ведуть до серйозних змін в усіх сферах життя і вимагають розвитку нових політичних концепцій щодо людей похилого віку та оновлення сприйняття узагальненого образу старшої людини. Політика, яку федеральний уряд проводить щодо людей похилого віку, спрямована на те, щоб старші люді вели активний спосіб життя і протягом тривалого часу могли зберігати свою самостійність. Нове розуміння старості означає також, що соціальна захищеність в похилому віці повинна стати критерієм для майбутніх реформ в системі соціального забезпечення. Суспільство мусить адаптуватись до зростаючий кількості людей похилого віку. Федеральний уряд має на меті посприяти тому, щоб шансі і можливості протягом більш тривалого життя були визнані і відповідно використані.

Створення необхідних загальних умов для активної і гідної старості – це завдання державної політики. Необхідно докласти зусиль для того, щоб цей відрізок життя (так звані «виграні роки») сприймався як період суспільної активності і подальшого особистого розвитку.

Старші люди також зацікавлені в тому, щоб в період після трудової діяльності зайнятися якоюсь корисною справою. Про це свідчить програма «Знання і досвід для ініціатив», яку підтримує федеральний уряд. Старші люди беруть в ній участь на добровільних засадах і таким чином реалізують себе в новій відповідальній суспільній ролі.

Важливою підтримкою для старших людей є користування Інтернетом. Саме для фізично немічних людей Інтернет є можливістю доручення до суспільного життя. Однак старше покоління ще не використовує Інтернет такою мірою, як це роблять інші групи населення. Тому федеральний уряд підтримує зокрема експерименти із залученням старших людей до користування мережею.

Ще одним видом підтримки є фінансовані федеральним урядом бюро у справах людей похилого віку, яких сьогодні на території країни налічується 170. Вони служать для обміну досвідом в межах федерації і пропонують заходи для підвищення загального освітнього рівня з головних тем та актуальних питань. Переважно вони орієнтовані на людей, які вже завершили фазу трудової діяльності і активного сімейного життя.

Кількість людей глибокого похилого віку також буде збільшуватися. В близькому майбутньому буде швидше правилом, ніж винятком той факт, що люди живуть довше, ніж 80 років.

Сьогодні 60-річні чоловіки живуть іще в середньому 19 років, а 60-річні жінки - ще майже 24 роки. Середня тривалість життя після 60 років збільшилась порівняно з 60-ми роками майже на 5 років.

Глибока старість не повинна сприйматись як ярмо для суспільства або небезпека для людини особисто. Глибоку старість не треба ототожнювати тільки з хворобами, необхідністю в допомозі та догляді. Люди всіх вікових груп, в тому числі і старі люди, є активними особистостями, які бажають жити гідно і відповідно до своїх індивідуальних уявлень. Забезпечення людей похилого віку належним доглядом – одна з найважливіших цілей федерального уряду.

Факти про Німеччину, 2007

 

Lektion 5

Literatur

1. Lesen Sie den Text und ergänzen Sie die Biographie von Bertolt Brecht auf Seite 48 in „ em Abschlusskurs“ (Kursbuch) durch die zusätzlichen Informationen aus dem Text.

 

Bertolt Brecht

Das schwierige Genie

Bertolt Brecht zählt neben Thomas Mann zu den wenigen deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts, die bis heute in der ganzen Welt bekannt sind. Die Deutschen selbst ler­nen Brecht im Schulunterricht kennen - und vergessen ihn dann wieder. Weniger als die Hälfte der Deutschen kennen laut einer Umfrage Brecht und seine Werke. Doch sein 50. Todestag am 14. August 2006 bot Anlass, den bedeutenden Dra­matiker und Lyriker wieder in Erin­nerung zu rufen.

Was sind das für Zeiten, wo / Ein Gespräch über. Bäume fast ein Verbrechen ist/ Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!" In diesen Zeilen, 1939 im Exil geschrieben, spiegelt sich Bertolt Brechts Geisteshaltung wider: Er war ein großer Moralist, der die Welt verbessern wollte. Und zwar mit den Mitteln des Schriftstellers und Theatermachers. Heute, 50 Jahre nach seinem Tod, lässt sich feststellen, dass er zumindest die Welt des Theaters revolutioniert hat.

Bertolt Brecht wurde 1898 im bayerischen Augsburg geboren und kam Anfang der Zwanziger Jahre, zur Zeit der Wirtschaftskrise, nach Berlin, um am Theater zu arbeiten und Stücke zu schreiben. Nach einer anarchistischen Anfangsphase wurde er bald zum überzeugten Kommunisten. Er verfolgte mit seiner Kunst politische Ziele. Dazu entwarf er eine völlig neue Idee vom Theater, das so genannte „epische Theater". Die Zu­schauer sollten sich nicht mehr, wie bisher, in die Figuren auf der Bühne einfühlen und deren Schicksal nacherleben. Stattdessen zielte Brecht auf den analytischen Verstand des Zuschauers. Er wollte beim Publikum die Vorstellung zerstören, dass alles nur Theater ist. Brecht hatte mit seiner Kunst das Ziel, die Zuschauer zu politischem Handeln zu bewegen.

Als kommunistischer Künstler war Brecht den National­sozialisten ein Dorn im Auge. Erst störten sie seine Auf­führungen, dann verbrannten sie seine Werke. 1933 floh Brecht ins Exil, zunächst nach Skandinavien, dann in dieUSA. Dort wurde er 1947 erneut zum Opfer der Kommu­nistenverfolgung. Brechts Zeit im Exil war sicherlich die härteste Zeit seines Lebens, obwohl er in diesen Jahren einige seiner größten Werke verfasste. Im Jahr 1938 entstand zum Beispiel das Theaterstück „Das Leben des Galilei".

Ein Jahr später kehrte er nach Ost-Berlin zurück und gründete ein eigenes Theater, das „Berliner En­semble", an dem er sein Theaterkonzept vervollkommnen durfte. Die Deutsche Demokratische Republik inszenierte Brecht als Staatsdichter. In der Bundesrepublik Deutsch­land wurde zu jener Zeit Thomas Mann als Dichterfürst ge­feiert. Die beiden mochten sich nicht. Thomas Mann sagte über Brecht: „Das Scheusal hat Talent." Brecht erwiderte: „Bei Mann spricht bisweilen der Stehkragen." Dennoch haben Brecht und Mann ein gemeinsames Erbe: Sie sind die beiden deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts, die bis heute in der ganzen Welt be­kannt sind.

Brecht und die Frauen

Brechts Verhältnis zu den Frauen liefert bis heute Stoff für hitzige Debatten. Die einen halten ihn für einen Egozentriker, der die Liebe der Frauen skrupellos ausgenutzt habe, um sei­nen persönlichen Ruhm zu mehren. Die ande­ren meinen, dass sich in seinen Beziehungen zu Frauen die Grundhaltung seines Schaffens widerspiegle: Für Brecht gab es keine Trennung zwischen Theorie und Praxis, künstlerischer und politischer Tätigkeit, Beruf und Privatleben. Er wollte die Welt verändern und betrachtete dafür das Leben und Arbeiten im Kollektiv als notwendige Bedingung. Fest steht, dass Brecht zweimal verheiratet war und vier Kinder mit drei verschiedenen Frauen hatte. Zudem unterhielt er mindestens drei lange außerehe­liche Affären. Intelligente und fortschrittliche Frauen wie Elisabeth Hauptmann, Margarete Steffin und Ruth Berlau fühlten sich zu Brecht hingezogen, liebten ihn und arbeiteten mit ihm. Mit seiner zweiten Ehefrau, der Schauspielerin Helene Weigel, blieb er 33 Jahre lang zusammen, bis k zu seinem Tod. Sie tolerierte seine Affären, um der ge­meinsamen Arbeit willen.

Im ideologischen Streit zwischen der Bundesrepublik und der Deutschen Demokra­tischen Republik wurde Brecht von beiden Seiten politisch vereinnahmt, wie es gerade passte. Für den Westen war er mal Knecht des Kommunismus, mal Privilegierter der DDR. Für den Osten war er mal Staats­dichter, mal Liebling des Westens. Als Brecht nach der Rückkehr aus dem Exil nach Ost-Berlin ging, hoffte er auf gute Bedingungen für seine Theaterarbeit. Doch die Partei­funktionäre schmückten sich nur mit ihm und die Staatssicherheit bespitzelte ihn. Letztlich blieb Brecht den DDR-Funktionären su­spekt. Er war zeitlebens ein Frei­geist, dem gedankliche Unabhän­gigkeit das Wichtigste war. Obwohl er Kommunist war, trat Brecht nie in die herrschende SED ein. Zur Partei und den Mächtigen hatte er stets eine kritische Distanz.

Bertolt Brecht schrieb 48 Dramen und über 2.000 Gedichte - aber auch Pro­satexte, etwa die Parabeln „Geschichten vom Herrn Keuner“. Zu den berühmtesten seiner Stücke zählen „Die Dreigroschen­oper“, „Der Jasager und der Neinsager“, „Furcht und Elend des Dritten Reiches“, „Leben des Galilei“, „Mutter Courage und ihre Kinder“, „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ und „Der kaukasische Kreidekreis“. Eines seiner meistzitierten Gedichte heißt „Fragen eines lesenden Arbeiters“. Als Schriftsteller hat Bertolt Brecht viele Literaturpreise bekommen. Zum Beispiel den Kleist-Preis. Brechts Geburtsstadt Augsburg verleiht seit 1995 alle drei Jahre den Bertolt-Brecht-Preis. Der Preis ist mit 15.000 Euro einer der höchstdo­tierten Literaturpreise Deutschlands.

 

2. Lesen Sie den Text und ergänzen Sie den Artikel aus Kindlers Literaturlexikon auf Seite 42 in „ em Abschlusskurs“ (Arbeitsbuch) durch die zusätzlichen Informationen aus dem Text.

 

Brechts „Die Dreigroschenoper“

Der Titel täuscht: Die „Dreigroschenoper ist keine Oper, sondern eine Collage

aus Spielszenen und kommentierenden Gesangeinlagen, vertont vom Komponisten

Kurt Weill. Die „Dreigroschenoper wurde das erfolgreichste deutsche Theaterstück

des 20. Jahr­hunderts. Der Berliner Ur­aufführung im Sommer 1928 folgten innerhalb eines Jahres 200 weitere Inszenierungen im In- und Ausland. Einige der Songs wurden Welthits. Kein Wunder also, dass unter all den Veranstaltungen, die zur Feier des 50. Todestages des Dichters geboten wurden, eine neue Inszenierung der „Dreigroschenoper" in Berlin am meisten Furore machte.

Doch diesmal galt die Aufregung weniger dem Stück als den Umständen der Inszenierung. Als Sponsor des Projekts trat ausgerechnet die Deutsche Bank auf. Eine Obdachlosen-Zeitung bekam Exklusiv-Interviews mit den Schauspielern und der Veranstaltungsort war bis kurz vor der Premiere noch eine Baustelle. Spektakulär war auch die Besetzung des Gangsterbosses Mackie Messer, da der bislang nur als Sänger der Rockband „Die Toten Hosen" bekannte Campino die Rolle übernahm. Der erwartete Beifallssturm von Kritik und Publikum blieb aber aus. Und ob dem überzeug­ten Kommunisten Brecht der ganze Trubel gefallen hätte, darf bezweifelt wer­den. Schon bei der Berliner Uraufführung hatte Brecht zu viele goldbehangene Damen im Publikum bemerkt.

Das Stück ist Kapitalismus­kritik. Es erzählt vom Machtkampf zwischen einem Gangsterboss und dem Chef der Londoner Bettler. Der Gangster heiratet heimlich die Tochter des Bettlerkönigs. Der erzürnte Brautvater verrät den Gangster an die Polizei. Der Bandit kann sich trotz seiner guten Beziehungen zur Polizeichef nicht vor dem Galgen retten. In letzter Minute kommt ein Bote des Königs, der nicht nur das Todesur­teil widerruft, sondern den Gangsterboss auch noch in den Adelsstand erhebt. Vor allem der operettenhafte Schluss - die Auf­nahme des Verbrechers in die feine Gesellschaft - bringt Brechts politische Absicht zum Ausdruck: die Entlarvung der bürgerlichen Heuchelei.

 

Denn die einen sind im Dunkeln,



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