Nach der Gasexplosion - In Halle tobt der Bandenkrieg 


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Nach der Gasexplosion - In Halle tobt der Bandenkrieg



Zwei Verletzte bei Schießerei - Überfall auf Diskothek - Böhmer mahnt Versicherungen

Halle/MZ/jaw/sre

Nach  der  verheerenden  Gasexplosion  vom  vergangenen  Wochenende  tobt  jetzt  in  Halle  ein Bandenkrieg zwischen deutschen und ausländischen Gruppierungen.

Am späten Montagabend kam es in der Nähe der halleschen Moritzburg zu einer Schießerei in der überwiegend von Kosovo-Albanern besuchten Bar... Bei dem Überfall durch mehr als 20 vermummte Täter wurde ein 29jähriger Jugoslawe, der polizeibekannt ist, verletzt. Inzwischen bestätigte die Polizei auf Anfrage der MZ, wonach ein 27jähriger Leipziger als einer der Angreifer durch einen Steckschuß verletzt wurde.

Unmittelbar auf die Schießerei am Montag folgte am Vormittag des Heiligabend ein Überfall von 6 bis


 

 

7 vermummten Personen auf eine Großdiskothek im Halleschen Charlotten-Center.

Die Täter, die nach Augenzeugen mit Eisenstangen, Pistolen und großen Pflastersteinen bewaffnet waren und als "südländisch" beschrieben wurden, zertrümmerten bei laufendem Publikumsverkehr in der Einkaufspassage sämtliche Scheiben der Diskothek und verschwanden spurlos. Die Polizei prüft nunmehr einen Zusammenhang mit der Gasexplosion, weil die von den Kosovo-Albanern besuchte "Bar Marina" früher von dem Hallenser Harald C. betrieben wurde. Dieser wurde Mitte Dezember als mutmaßlicher Kopf der mit Drogengeschäften in Verbindung gebrachten Saale-Connection verhaftet und gilt in der Szene als Gegner der Kosovo-Albaner, nachdem ihm von diesen ins Knie geschossen worden war.

Vor seiner Festnahme lebte C. in dem Haus Stephanusstr. 3, das am vergangenen Samstag bei einer Gasexplosion völlig zerstört wurde. Hundert weitere Gebäude wurden beschädigt, 40 Personen verloren ihr zu Hause. Eine Sonderkommission ermittelt.

Inzwischen hat sich Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) bei einem Besuch der Unglücksstätte einen Überblick über das Ausmaß der Schäden verschafft. Im Gespräch mit Polizeibeamten appellierte er zugleich an die Versicherungen, die Schäden zügig zu regulieren. "Ich hoffe, daß die Versicherungen großzügig sind," sagte der Ministerpräsident.

 

 

Neue Angst vor den Russen

Junge Aussiedler verbreiten in Deutschland Schrecken - in der Stadt Lahr wurden 58 Polizisten zum Schutz der Einwohner zusätzlich stationiert

von Jochen Kummer

 

Die baden-württembergische Landesregierung hat 58 Beamte der Bereitschaftspolizei zur Verstärkung auf unbestimmte Zeit in die Stadt Lahr geschickt, um die Einwohner vor gewalttätigen Aussiedlern zu schützen. Das bestätigte Innenstaatssekretär Heribert Rech dieser Zeitung. Sie folgte damit einem Hilferuf des Gemeinderates von Lahr an Land und Bund, die Stadt zu unterstützen.

Das Stadtparlament hatte eine Resolution unter anderem "zum Schutz vor Gewalttaten und zur Verbesserung der Polizeipräsenz" verabschiedet. Die Entsendung der Polizisten erfolgte zur "Prävention, um dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung Rechnung zu tragen". Jetzt arbeite die Landesregierung, so Rech, an einem neuen "Personalverteilungskonzept der Polizei".

Aussiedler aus Rußland, Kasachstan und der Ukraine verbreiten in dem einst idyllischen Lahr südlich von Offenburg Angst und Schrecken. Der Kleinstadt ergeht es wie dem niedersächsischen Cloppenburg und anderen Städten in Nordrhein-Westfalen oder Bayern, in denen sich Aussiedler konzentrieren.

Aussiedler haben sich zu einem bundesweiten Problem entwickelt, der Strom ebbt nicht ab.

 

Monatlich reisen rund 5000 Angehörige von Spätaussiedlern ohne Deutschkenntnisse neu nach Deutschland ein - völlig legal. Das bedeutet nach Aussagen des Aussiedlerbeauftragten Jochen Welt (SPD) in der Regel schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Damit sei der Marsch in die Sozialsysteme vorprogrammiert. Isolation, Aggression auf allen Seiten sowie eine mangelnde Akzeptanz in der Gesellschaft seien direkte Folgen. "Unsere Sorge und Beobachtung ist, dass vor allem Heranwachsende, die aus Rußland, Kasachstan oder der Ukraine kommen, sozial auffällig werden", sagte Welt dieser Zeitung. "Sozial auffällig" bedeutet: Sie werden kriminell, drogenabhängig oder neigen zum Alkoholkonsum.

Ein Strom von 2,3 Millionen Aussiedlern hat sich seit Anfang der 90er-Jahre aus Osteuropa ins "gelobte Land" Deutschland ergossen. Das Problem hat sich, so Welt, dabei radikal geändert. Ab 1993 seien jedes Jahr 200.000 Aussiedler gekommen. Das waren zu 80 Prozent Deutsch sprechende, nur zu 20 Prozent Familienangehörige ohne Deutschkenntnisse. Mitte der 90er-Jahre habe sich das "total umgedreht". Heute können nur noch 20 Prozent der Ankommenden Deutsch, die 80 Prozent Familienangehörigen aber nicht. Deshalb wurde seit dem Jahr 2000 die Aussiedlerquote auf 100.000 pro Jahr halbiert.


 

 

Der kritische Punkt in Welts Augen: 12- bis 13-jährige Kinder von Aussiedlern würden etwa in Sibirien re-rausgerissen aus ihrem Freundeskreis. Sie können kein Wort Deutsch, müßten auf Drängen ihrer Eltern und gegen ihren eigenen Willen ihre Wurzeln aufgeben. "Sie sind sprachlos im dreifachen Sinn: Sie sprechen kein Deutsch, die gewohnte Kommunikation und der so wichtige Umgang mit Gleichaltrigen fällt weg. Dazu verschlägt ihnen das ungewohnte Gesellschaftssystem die Sprache!" sagt Welt.

 

Von 30 Millionen Mark auf jährlich knapp 30 Millionen Euro hat der Bund seine Ausgaben für die Aussiedler nahezu verdoppelt. 1500 Projekte werden damit bundesweit finanziert: Drogen- und Gewaltprophylaxe oder so genannte "mobile aufsuchende Sozialarbeit". Zusätzlich werden 5000 Sportprojekte in Gang gehalten. Trotzdem sind die Probleme, so Welt, nicht kleiner geworden, sondern größer: "Wir kämpfen gegen Windmühlenflügel." Der unhaltbare Zustand müsse geändert werden. Welt verlangt: "Wir müssen stärker fordern und fördern."

 

Deutschland biete inzwischen ganzen Familien vor der Ausreise in ihrer Heimat Deutsch in freiwilligen Kursen an. "Aber die freiwillige Bereitschaft tendiert gegen null", sagt Welt. Es habe auch nichts geholfen, den Aussiedler-Aspiranten die Kurse mit der Aussicht auf frühere Ausreise schmackhaft zu machen.

Deshalb fordert Welt: "Künftig müssen Sprachkurs und Test zur Pflicht werden. Das brauchen wir zur Steuerung. Ich will nicht verhehlen: Das wird viele abhalten, nach Deutschland auszusiedeln." Das im Bundesrat zweimal an der Union gescheiterte Zuwanderungsgesetz schaffe dazu die Voraussetzung. Der Stuttgarter Innenstaatssekretär Rech (CDU), der gleichzeitig Landesbeauftragter für Spätaussiedler ist, sagt: "In diesem Punkt stimmen wir zu."

 

Brennpunkt Lahr: Die Stadt hat seit 1994 rund 8700 Aussiedler aufgenommen. Sie bezogen Wohnungen, die kanadische Soldatenfamilien geräumt hatten. "Heute sind von 43.000 Einwohnern 20 bis 22 Prozent Aussiedler", sagt Oberbürgermeister Wolfgang Müller (SPD). Bei den unter 18- Jährigen ist sogar jeder Vierte Aussiedler. Müller schätzt, dass nur zwei Prozent "nicht integrationsfähig und nicht integrationswillig" sind. Aber die zwei Prozent terrorisieren Lahr. Viele Bürger trauen sich abends nicht mehr auf die Straße.

Heroin und. sexuelle Belästigung sind die Hauptprobleme. Deswegen stehen rußlanddeutsche junge Männer häufig vor Gericht. Aber es geht im Umkreis von Lahr bis zu Mord und Totschlag. Das baden-württembergische Landgericht Hechingen urteilte über einen Mörder, den Aussiedler K. aus Kasachstan: Der Angeklagte sei "in keiner Weise sozial integriert, obwohl er schon seit langen Jahren in Deutschland lebt".

Lahrs Oberbürgermeister Müller sagt: "13 Millionen Euro haben wir seit 1997 für Vorschulerziehung, zweisprachige Sozialarbeit und Stadtrand-Erholung ausgegeben, allein im vorigen Jahr 750.000 Euro. Aber bei denen, die nicht integriert werden wollen und das Rabaukentum veranstalten, sind wir mit unserem Latein am Ende."

Artikel erschienen am 29. Juni 2003

 

 

In einem, in der Westfälischen Rundschau vom 19. August 2002 publizierten Artikel über Gewalt in Deutschland wurden Auszüge aus der polizeilichen Kriminalstatistik 1999 als auch aus dem Verfassungsschutzbericht zitiert.

Danach haben 1999 Nicht-Deutsche in Deutschland 1016 Deutsche getötet. Deutsche haben 1999 einen Nicht-Deutschen getötet. Das Gewaltpotential in Deutschland von 1016:1 ist demnach also kein deutsches, sondern vielmehr ein aus dem Ausland importiertes.

 

 



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