Ironie als linguistische Kategorie 


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Ironie als linguistische Kategorie



Die Ironie ist das Gegenteil dessen, was eigentlich ausgesagt wird. Negative Wertungen sind scheinbar positiv dargestellt. Im Falle der Ironie liegt tatsächlich Verstellung und Umkehrung vor. Die Ironie meint das Gesagte nicht wörtlich, sondern uneigentlich, indirekt:

Die Wandtafel ist heute recht sauber! = Ist schmutzig

Du hast aber ehrlich gehandelt. = gemeint unehrlich

Im Falle der linguistischen Ironie spielen eine große Rolle die Intonation, die Modalpartikeln, Widersprüche zum Vorhergemeinten, antonyme Andeutungen:

ER liebte seine Frau sehr, besonders in ihrer Abwesenheit.

Eigentliche Ironie

Als wichtige stilistische Ausdruckweise muss die Ironie angesehen werden, die mit Hilfe bestimmter Mittel getroffene konventionelle Aussagen in ihrer Gültigkeit in Frage stellt, ohne das Gegenteil des Gesagten zu formulieren. Der Bedeutungsbereich des Ironischen kann dabei vom bloß Relativierenden bis zur Parodie reichen.

Das Sonett ist eines Katers vollkommen würdig

 Wenn es überhaupt für einen Mann von Verstande schicklich wäre, sich zu schämen.

 

Figuren der Widersprüchlichkeit

Wortverbindungen mit Überraschungs- Verfremdungseffekt.

Das sind scheinbar unlogische lexikalisch-semantische Stilfiguren. Die Zusammenstellung von semantisch unverträglichen Wörtern, Wortgruppen und Sätzen, diese widersinnige Verbindung von Gegensätzen wird im Kontext überwunden, die Zusammenstellung bekommt eine neue Bedeutung und dient ausschließlich zu humoristischen und satirischen Zwecken.

 

Oxymoron

 Das Oxymoron wird meist sprachlich realisiert durch eine kopulative Zusammensetzung)Adjektiv + Substantiv): närrische Weisheit, hässliche Schönheit.

Er ließt nicht das Geringste von seiner starken schwachen Seite vermuten.

Das Komische kann durch alle bildlichen Mittel, durch Wortbildung, Alogismen, grammatische Fehler ausgedrückt werden: Stelzen – magere Beine, Amazone – streitsüchtige Frau, Meduse – eine träge Frau.

 

Stilbruch

Beim Stilbruch handelt es sich um irgendeine überraschende Abweichung von der üblichen Sprach- und Stilnorm. Der Stilbruch entsteht aus dem Nichteintreffen des Erwarteten. Immer handelt es sich um irgendeine überraschende Abweichung von der üblichen Stilnorm. Besonders beliebt ist der gezielte Stilbruch durch Vermengung unvereinbarer Stilfärbungen, durch Ineinanderfließen unterschiedlicher funktionaler, normativer und expressiver Komponenten der Stilfärbung.

 Ich halte das Maul über die Biographie des Erblassten, weil ich davon nichts weiß.

Die idiomatische Wendung das Maul halten gehört zur saloppen Umgangssprache, das Wort Biographie ist neutralunddas Wort des Erblassten – gehoben. Als das zusammengenommen und aufeinander folgend gibt eine sprengende komische Wirkung.

Stilistisch wirksam ist die sprachliche Erscheinung, der die semantische Unverträglichkeit zugrunde liegt und die dem Wesen nach Oxymoron ist. Aber das klassische Oxymoron wird innerhalb eines Syntagmas realisiert, dieses aber ist satzübergreifend. Dieses Stilistikum ist bis jetzt in der Stilistik nicht beschrieben worden und hat keine Definition.

So sollte es auch heute sein und Grenouilles Mutter, die noch eine junge Frau war, gerade Mitte zwanzig, die noch ganz hübsch aussah und noch fast alle Zähne im Mund hatte und auf dem Kopf noch etwas Haar und außer der Gicht und der Syphilis und einer leichten Schwindsucht keine ernsthafte Krankheit, die noch hoffte, lange zu leben, vielleicht fünf oder zehn Jahre lang, und vielleicht sogar einmal zu heiraten und wirkliche Kinder zu bekommen als ehrenwerte Frau eines Handwerkers.

Zeugma

Unter Zeugma versteht man die bewusste Vereinigung semantisch unvereinbarer Wörter, grammatisch durch gleichartige Satzglieder ausgedrückt.

Am häufigsten entsteht semantische Unverträglichkeit bei der Verbindung zweier oder mehr Substantive durch ein gemeinsames Verb. Das Verb steht mit einem Substantiv in eigentlicher, direkter Bedeutung, mit dem anderen Substantiv in übertragener Bedeutung.

Einer sammelt Pilze, der andere Erfahrungen.

 

Paradoxon

Das Paradoxon ist die verdichtete Formulierung eines realen Widerspruches. Durch die provokatorische Zuspitzung zwingt es zum Denken, zu kritischer Haltung, zum Komischen.

Jedes Paradoxon ist ein Alogismus. Logische Regeln gelten hier nicht mehr.

Denken steht Kopf, die Sprache schlägt Purzelbäume.

Weggefährte auch doch, wo es keine Wege gibt.



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