Stilistischer Aspekt des Fremdwortes. 


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Stilistischer Aspekt des Fremdwortes.



Im literarischen Text erfüllt das Fremdwort verschiedene stilistische Aufgaben.

Es schafft das Kolorit der Darstellung. Dies wird vor allem durch fremde Namen und Benennungen erreicht, die meistens nicht übersetzbar sind (die Begriffe der fremdsprachigen Umwelt-Bezeichnungsexotismen). Das sind vor allem Realienbezeichnungen (Orts-und Personennamen und die Wörter, die der Darstellung fremder Verhältnisse dienen – Cowboy) Das Fremdwort besitzt die Fähigkeit, verschiedene Kolorite zu schaffen.

 

Fremdländisches Kolorit. Nationales Kolorit.

Das Schaffen des Lokalkolorits ist seit langer Zeit erkannte Funktion des Fremdwortes im Deutschen. Das Fremdwort dient der Schilderung von Gegenständen, Einrichtungen, Erscheinungen und Personen, die innerhalb der deutschen Sprachgrenzen nicht vorkommen und deshalb die Bezeichnung behalten, die sie dort tragen, wo sie existieren (der Gentlemen, die Datscha, die Geischa, der Basar)

In der Literatur dienen die Fremdwörter in erster Linie zur Untermalung des nationalen (fremdländischen) Kolorits zu einer bestimmten Zeit: durch Realienbezeichnungen (Personen, Ortsnamen, Titel), durch den Gebrauch fremdsprachiger Wörter als Zitate. Z.b. im Roman „Das Parfum“ heißt der Hauptheld Jean Baptiste Grenouille, das Parfum heißt „ Parfum de la Marquiese de Cernay“.

In der Literatur können die Fremdwörter im Großzusammenhang scherzhaften oder satirischen Ausdruckwert annehmen (als Mittel von Humor und Satire)

Der Bereich des Fremdwortes ist nicht mehr das Schreibdeutsch. Viele Fremdwörter tauchen in der Umgangssprache auf (positiv-negativ, engagieren, produzieren). Viele Fremdwörter kommen im Jargon der städtischen Jugend vor (sie beziehen sich vorwiegend auf Sport und Musik- Jazz, Pop, Techno, Rock, Rap).

Der Großteil aller populären Fremdwörter ist expressiv gefärbt: prima, kolossal, kaputt, total).

Heute wird die deutsche Sprache von Anglo-Amerikanismen überflutet.

 

Fremdsprachiges Kolorit.

Fremdsprachige Wendungen sind in die Redeäußerungen einzelner Personen eingestreut, um den Leser bewusst zu machen, dass die Figur im Grunde eine andere Sprache spricht.

Der Autor lässt die Vertreter einzelner Nationalitäten an ihren Ausdrücken erkennen. Durch ein gelegentlich Eingeflochtenes „well, darling“ oder durch Sätze wie „make yourself at home“ macht das Heimatland des Sprechenden und seine Nationalität deutlich.

Zahlreiche Fremdwörter sind im Jargon bestimmter sozialer –asozialer Gruppen enthalten.

Der Autor beschreibt die Person und versucht, ihren Jargon möglichst wahrheitsgetreu zu kopieren. Das Fremdwort dient in diesem Fall als stilistisches Wortmittel der Charakterisierung einer Person.

Eine besondere stilistische Erscheinung stellen fremdsprachige Zitate dar.

Erstens dienen sie der objektiven Mitteilung, der sachlichen Beweisführung. Dies gilt insbesondere für den Stil der Wissenschaft, Technik, für den Stil des öffentlichen Verkehrs und für den Stil der Publizistik und Presse z.b. So findet man in der „Histoire de la literature francaise“ Kapitel über Philosophen, Redner, Historiker...

Zweitens bilden die fremdsprachigen Zitate einen wichtigen Bestandteil der nationalen, historischen, und sozialen Koloritzeichnung, d.h. sie dienen stilistisch- expressiven Zwecken.

Die meisten fremdsprachigen Zitate lassen sich nicht wörtlich übersetzen, da damit ein Teil ihres nationalen Kolorit abgestreift würde: All right! (Richtig, Alles in Ordnung!), Do-it-yourself (Mach es selbst).

Fachsprachliches Kolorit.

Fachsprachliches Kolorit entsteht als Resultat des Gebrauchs von fremdsprachigen Fachausdrücken (den so genannten Termini) und Berufsjargonismen (den so genannten Professionalismen). Heute sind sie vor allem in der wissenschaftlichen Literatur und in der Publizistik verbreitet. Die Funktion des fachsprachlichen Fremdwortes ist eine doppelte:

1. die begriffliche thematische Benennung und eindeutige Beschreibung eines Sachverhaltes.

2. die konnotative Bewertung einer Sache durch den Fremdwort-gebrauch.

 

 

Soziales Kolorit.

Man greift zu einem Fremdwort in einem bestimmten sozialen Kontext, um die Gruppenzugehörigkeit der Person deutlich zu machen.

Es treten vier verschiedene Faktoren, die beim Gebrauch der Fremdwörter im Deutschen als Gruppen bildend aufgefasst werden können: das Alt, die Interessengemeinschaften, bestimmte weltanschauliche Prinzipien und das Verlangen nach dem gesellschaftlichen Status.

Flower-power - Schlagwort der Hippies

Der Greenpeace - internationale Organisation von Umweltschützern

 

Fachlexik.

Die Fachsprache unterscheidet sich von der Gemeinsprache, an der alle Mitglieder der Sprachgemeinschaft teilhaben, vor allem durch einen besonderen Wortschatz, die so genannte Terminologie und durch sonstige syntaktische und stilistische Eigenarten. Die Fachsprache soll es ermöglichen, fachliche Gegenstände besonders klar, eindeutig, genau, exakt und vollständig zu bezeichnen, z.b. Pinale (Technik), Parole (Linguistik), Penalty (Sport), Fauna (Zoologie), ionisieren (Physik).

Fachwörter dienen der präzisen Erfassung, Benennung und Beschreibung der gegenständlichen und theoretischen Elemente und Prozesse von Fachgebieten in Wissenschaft, Technik und Kunst sowie im weitesten Sinne in allen Bereichen der speziellen menschlichen Tätigkeit. Sie sind Mittel der Erkenntnistätigkeit und der fachlichen und beruflichen Kommunikation.

Man muss unterscheiden:

· allgemeinsprachliche Wörter, die in allen Fachdisziplinen gebraucht werden,

· allgemeinsprachliche Wörter, die in Abhängigkeit von der Spezifik der jeweiligen Fachrichtung verwendet werden, ohne einen wissenschaftlich definierten Begriff zu benennen, Termini im engeren Sinne.

Die wissenschaftlich-technische Terminologie bezieht sich auf die schriftliche, buchsprachliche Rede und gehört zur Literatursprache. Die Professionallexik ist in der Regel in der mündlichen Rede zu verwenden, sie gehört nicht nur zur Literatursprache, sondern zu den peripheren Schichten des Gemeinwortschatzes.

Der Aufschwung der Wissenschaft hatte selbstverständlich als außerlinguistischer Faktor auf die Entwicklung des Wortschatzes großen Einfluss. Einerseits entstanden auf verschiedenen Fachgebieten viele neue Termini oder sie wurden aus internationalen Fachsprachen übernommen. Andererseits drangen infolge der starken Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse zahlreiche Fachbezeichnungen in den Allgemeinwortschatz ein und verloren ihre funktionale Markierung. z.b. Verdrängen von der Psychoanalyse, bankrott von der Finanzsprache.

 

Termini.

Termini sind durch Definition begrifflich festgelegt: Symbiose- Zusammenleben artverschiedener Organismen zu gegenseitigem Nutzen.

Der einem Terminus zu Grunde liegende Begriff ordnet sich in das Begriffssystem des betreffenden Fachgebiets ein.

Termini können polysem bzw. homonym sein. Ihre Formative treten in verschiedenen Fachwortschätzen auf, jedoch mit jeweils spezifischer fachlicher Bedeutung: z.b. Adaption

- musik, Umarbeitung eines musikalischen Werkes, um es den Bedingungen einer anderen Gattung anzupassen,

- biologie, Anpassungsvermögen von Zellen, Geweben und Organen an wechselnde Umwelteinflüsse,

Zu den Termini gehören auch lexikalisch- semantische Varianten von allgemeinsprachlichen Lexemen, die neben ihren allgemein sprachlichen Bedeutung zusätzlich wissenschaftliche oder technische Begriffe benennen: z.b. Adresse

- Wohnsitzangabe einer Person

- Numerische oder alphanumerische Kennzeichnung eines bestimmten Bereichs im Sprecher eines Digitalrechners (Programmieren).

Termini können in Form von Einwortbenennungen oder auch als Mehrwortbenennungen auftreten, z.b. (math) Eulersche Gleichung, (physikal) kommunizierende Gefäße.

 

Berufsjargonismen.

Sind die Wortschatzeinheiten mit dem Bewertungscharakter, die die Haltung der Mitglieder der einschlägigen, homogenen, mit einem Beruf verbundenen Gemeinschaft zu den Umgebungsgegenständen übergeben.

Professionelle Jargonismen sind für Angehörige anderer Berufe nicht immer verständlich. Die Stilfärbung der Berufsjargonismen umfasst die Skala vom Umgangssprachlichen über das Saloppe bis zum Groben: Manus-Manuskript, der Achter- ein Boot mit acht Ruderern.

Die Metonymie ist neben der Metaphorik ein weiteres produktives Mittel zur Bildung von Fachbezeichnungen. Produktiv in den verschiedenen Fachsprachen ist insbesondere die Übertragung der Namen von Personen auf ihre Entdeckungen und Erfindungen, ohne zunächst eine Änderung der Lautform erfogt. Kilowatt, voltaisch, dieseln, Einsteinium, Faraday-Effekt

Der metaphorische Gebrauch, d.h. die bildhafte Übertragung des Bezeichnenden auf ein neues Bezeichnetes, ist in den Fachsprachen weit verbreitet und vor allem in der fachlichen Umgangssprache beliebt, wo sie der sprachlichen Verlebendigung von Arbeit und Gerät dienen: Anker - Teil des Elektromotors, Krokodilklemme - Klemme mit gezackter Öffnung.

Viele der bildhaft-anschaulichen Bezeichnungen beziehen sich auf den Bereich des tierischen oder menschlichen Körpers: Horn, Schnabel, Arm, Knie, Lippe, Hasenohr, Schwalbenschwanz.

Die Fachausdrücke (Termini verschiedener Wissenschaftszweige, Professionalismen bzw. Fachlexik verschiedener Berufssphären) sind funktional markiert. Sie schaffen berufliches Kolorit und können in allen funktionalen Stilen verwendet werden. Der Stil der schönen Literatur ist dabei keine Ausnahme.

 

Soziale Jargonismen.

Der Jargon ist eine Gesamtheit der nicht nur lexikalischen, sondern auch grammatischen und phonetischen Besonderheiten, die durch eine bestimmte Systemorganisation und ein Normvorhandensein gekennzeichnet werden. Unter Jargonismen wird nur die Lexik der bestimmten sozialen, altermäßigen und anderen Gruppen verstanden, d.h. Wörter und Wendungen, die von einem Kollektiv in der mündlichen Rede gebraucht werden und als expressivbewertende und euphemistische Doppelformen (Dubletten) zu den Wörter der Literatursprache auftreten.

 

Argotismen.

Sind Wörter des Argots, einer Sonderlexik volksfremder Elemente, eine Art Geheimlexik und Phraseologie. Wenn wir den Begriff „Argotismus“ gegen den Begriff „Vulgarismus“ abgrenzen werden, so sehen wir für den zweiten Fall mehr nicht die Sonderlexik, sondern allgemein verständliche Wörter und Wendungen mit grober Stilfärbung: Frau - Senn- Sann- Krone- Kalle; Geld - Heu-Staub- Gemüse – Bones- Helch- Spich.

Die Vulgarismen können verschiedenen Ausdruckswert, ja sogar verschiedene Schattierungen aufweisen. Das Wort „ das Luder “ ist im Rahmen des literarisch-gemeinschaftlichen Wortschatzes ein grobes Wort. In der volkstümlichen Alltagsrede hat es jedoch einen ganz anderen Ausdruckswert: du armes Luder, ein gutes Luder, ein feines Luder.

Das Grobwort ist ein kräftiges Stilmittel, man darf jedoch den Empfänger damit nicht überschütten.



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