III. Starke Positionen der deutschen Vokalphoneme. 


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III. Starke Positionen der deutschen Vokalphoneme.



32. Unter starken Positionen versteht man Positionen, in denen das Phonem dem geringsten Einfluss der Umgebung ausgesetzt ist. In den starken Positionen klingeln die Phoneme am deutlichsten und bringen ihre physiologisch-akustischen Merkmale am vollständigsten zum Ausdruck.

33. 1) Die deutschen langen Vokalphoneme sowohl Monophthonge als auch Diphthonge haben ihre starke Position in einer betonten offenen Silbe oder in einer relativgeschlossenen Silbe.

34. (lesen, Weg, weisen, Elefant)

35. 2) Die kurzen Vokalphoneme haben ihre starke Position in einer betonten geschlossenen Silbe.

36.  (Hund, bald)

37. Ausnahmen sind die Fälle, wo die kurzen Vokale im Wortanlaut stehen. In unbetonten Suffixen und in Präfixen be-, ge- verliert das Phonem e: Quantität und Qualität zum Teil.

Der reduzierte Vokal [ɘ] tritt ausschließlich in unbetonten Silben, nämlich in den Präfixen be-, und in

38. den Suffixen -e,-en auf, |dabei sind seine phonetischen Charakteristiken verschieden. Die Resultate der Höranalyse zeigen, dass der Murmellaut solche qualitativen Eigenschaften hat:

39. vor den gerundeten betonten Vokalen wie in den Wörtern Besuch [ba°'zu:x], Beruf [ Ъ ɘ'm-.f], genommen [ga°’nom8n] wird er gerundet (labialisiert) ausgesprochen; vor den gespreizten Vokalen wie in gelingen [ga'lirjan], Gesicht [ga'zigt] hat er den i-ähnlichen Klang, vor dem betonten [ä:] (bekam [ba'ka:m]) ist er sehr offen und einem [e] ähnlich.In den Präfixen be- und ge-, die in der Mitte der Ableitungen stehen, das bedeutet in nachbetonter Position wie in Wörtern unbekannt ['unbakant] oder aufgeteilt [ ' aofgataelt]

40.  ist der Vokal wirklich "gemurmelt", undeutlich, ebenso wie im Suffix -en. Anders ist seine Klängung im Suffix -e, wo er in der Regel einem breiten [e] ähnlich ist. Die Daten der akustischen Analyse haben alle diese Eigenschaften des Murmellautes völlig bestätigt. Also, man kann anhand der erwähnten Analyse bestätigen, dass der Murmellaul [ ɘ ] in dreierlei Beziehungen charakterisiert werden kann:

41. 1) als Schwa - Laut, der in unbetonten Präfixen be-, ge- und in den Suffixen -e, -en auftritt;

42. 2) als reduzierte Form aller unbetonten Vokale;

43. 3) er kann auch als Phonem /ə/ interpretiert werden.

44. Der Murmelvokal ist zu sprechen:

45. 1) in den Präfixen be-, ge;

46. 2) im Suffix - en spricht man [ə] bald aus, bald fällt er aus:

47. a) [ə] ist zu sprechen:

48. -nacht Nasenlauten m, n, rj sowie nach 1 und r: kommen [kɔmən], spannen [ʃpənən],singen [ziŋən], fühlen [fy:lən]

49. -nach Vokalen: bauen       [bæən]

50. -vor Vokalen: Ebene ['e: Ь ənə],

51. -nach[j]: Taille [‘talje];

52. -im Suffix -chen: Mädchen [mɛtçən];

53. - dem und -tem: Atem [ a:təm]

54. b) [ə] fällt aus:

55. -nach Verschlusslauten: hatt(e)n ['hatn], geword(e)n [ga´vordn];

56. -nach Engelauten: laufen ['laopfn], lesen ['lezn],

57. -nach den Affrikaten: deutschen [dəøtʃn], Apfel [´apfl],

58.

59. Die Vokalisierung des Phonems /r/ als [έ], die nach allen Vokalen möglich ist. Beim Sprechen kann das vokalische[e] an Stelle des konsonantischen [r] erscheinen, was zur Veränderung der Klangfarbe von vorstehenden Vokalen führt: Sport [ʃpoet]; Bart [ba::t].

60. Besonders oft erscheint die Ersatzdehnung nach dem kurzem [a], aber sie kann auch nach allen Kurzvokalen in ein- und mehrsilbigen Wörtern üblich sein.

61. Dabei entsteht eine neue Klasse der Laute mit neuen Qualitätseigenschaften: das sind lange ungespannte offene Vokale wie[i:],[e;], [Y:], [O:], [u:].

62.

63. Die Diphthonge sind einsilbige Zusammensetzungen on Vokalen.

64. Es können nicht Vokale miteinander kombiniert werden, sondern immer nur ein offener mit einem

65. geschlossenen. Folgende Varianten treten dabei auf:[a]+[e] bilden [ae], [a]+[o] bilden [æ] und [o]+[e] bilden [ogf]. Beide Vokale sind kurz. Auf Grund der Tatsache, dass der erste ein offener und der zweite ein geschlossener Vokal sein muss und beim Artikulieren der Diphthonge eine Schliessbewegung stattfindet - die selbstverständlich nicht zum völligen Verschluss führen darf, die aber sichtbar und deren akustisches Ergebnis gleichermaßen erfassbar sein muss, - werden diese Diphthonge als Schliessdiphthonge bezeichnet.

66.

67. Unter dem festen Einsatz versteht man Glottisschlag, der weitgehend von der allgemeinen Sprechspannung und von der Umgebung der Einsatzsilbe beeinflusst wird. Die Stimmlippen sind locker aneinandergelegt. Man spricht die Vokale mit festem Einsatz in folgenden Fallen aus:

68. 1. Der Vokal am Anfang von akzentuierten Silben (mit Haupt- und Nebenakzent) wird im Deutschen neu angesetzt und nicht mit dem vorangehenden Laut gebunden: vereisen.

69. 2. Bei vokalischem Anlaut: Appetit, Igel.

70. 3. Nach Sprechpause in betonter und unbetonter Silbe: Eine neue Zeit ist angebrochen, ein großes Zeitalter, in dem zu leben eine Lust ist

71. 4. Innerhalb von Syntagmen in der betonten Silbe: Ich tat alles, was man mir anriet

72. 5. In Adjektiven, Verben und Substantiven, die unbetont sind:

73.   enge flaute, eine Suppe essen

74. Die Fälle des festen Einsatzes im Wortinnern existieren auch. Aber dann entsteht der feste Einsatz im Wortinnern nur an der Grenze zwischen zwei Vokalen.

 

 



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