Der erste deutsche Kindergarten 


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Der erste deutsche Kindergarten



Der Gründer des ersten Kindergartens in Deutschland war der Pädagoge Friedrich Fröbel (1782-1852). Im Jahre 1840 eröffnete er mit seiner Frau einen Kindergarten in Bad Blankenburg (Thüringer Wald). So ging sein langjähriger Traum in Erfüllung.

Fröbel wollte, dass die Kinder allseitig entwickelt werden. Dafür verwendete er vielfältige Bewegungs- und Geistesspiele, Sprüche, Lieder und ständige Berührung mit der Natur. Er verglich Kinder mit Pflanzen, die einen fruchtbaren Boden brauchen, um sich gut zu entwickeln. „Kinder sind wie Blumen. Man muss deutsche Pädagogen sich zu ihnen niederbeugen, wenn man sie erkennen will“(Fr. Fröbel) Er hielt das Spielen für sehr wichtig, da die Kinder so die Welt entdecken. Fröbel entwickelte Spiele und Spielzeuge, die das Fühlen, Denken, Bewegungsvermögen, die Fantasie und die Kreativität der Kinder anregen sollten.

Fröbel rief auch eine Ausbildung für Kindergärtnerinnen ins Leben. Außerdem reiste er viel in Deutschland umher, um seine Idee von den Kindergärten zu verbreiten.

Das Spiel ist die wichtigste Tätigkeit des Vorschulkindes, es entspricht seinen körperlichen und geistigen Entwicklungsbesonderheiten und seinem Bedürfnis nach aktiver Bewegung. Im Spiel vervollkommnen sich die psychischen Prozesse, es entwickeln sich Denken, Sprache, Gefühle, Phantasie, Interessen, Willenseigenschaften, Einstellungen. Gleichzeitig vollzieht sich die Herausbildung von sozialen Kontakten. Das Spiel trägt wesentlich dazu bei, dass sich das Kind in der Gemeinschaft Gleichaltriger als gleichberechtigter Partner unter Obhut der Erzieherin wohl und geborgen fühlt, Freude und emotionale Zufriedenheit empfindet. Die Krippenerzieherin weckt mit Hilfe von Spielzeug das Interesse des Kindes an seiner Umwelt und fördert so seine natürliche Neugier und Wissbegier. Damit wird gleichzeitig das Bedürfnis des Kindes geweckt, mit den Spielsachen umzugehen und so der Tätigkeit einen bestimmten Sinn zu geben. In diesem Zusammenhang kommt dem Spielzeug eine besondere Bedeutung zu. Es stellt die materielle Grundlage des Spiels jüngerer Kinder dar und ist ein nutzendes Mittel der Erziehung. Damit wird deutlich, dass Spielzeug eine pädagogische, gesundheits- und entwicklungsfördernde Funktion ausübt.

Die Wirkung eines jeden Spiels wird sehr abhängig sein von der Persönlichkeit der Erzieherin, von ihren Neigungen und Interessen. Die eine Erzieherin kann als Zauberer oder Zirkusdirektor das kleine Publikum begeistern, eine andere vermag es nicht so gut, und es gelingt ihr vielleicht besser, eine Marionette vorzuführen. Es gibt viele Auswahlmöglichkeiten, die jedem individuell helfen soll, schöpferische Stimmung und Heiterkeit bei den Kindern hervorzurufen. Das gelingt meistens am glücklichsten, wenn eine geeignete Situation mit der Freude am Scherz richtig verknüpft wird, nach dem Grundsatz: „Mit Humor geht alles besser“.

Spaß zu verstehen setzt Erfahrungen voraus. Es kann durchaus sein, dass dreijährige Kinder an einem Vers oder einem Spiel nichts zum Lachen finden, während sich die Sechs – bis Siebenjährigen köstlich amüsieren.

Auch individuelle Unterschiede zwischen den Kindern bewirken oft, dass einige den Spaß verstanden haben, während andere den Sinn noch nicht erfassen konnten.

 

Der Kindergarten beschützt vor allem die Kindheit

(nach Simon Solowejtschik)

 

Ich befinde mich in einem deutschen Kindergarten. Hier gibt es 90 Kinder. Sie sind in 3 Gruppen unterteilt, aber nicht dem Alter nach, sondern so wie in einer Familie. In jeder Gruppe gibt es Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Wie ist das Programm zu bewältigen, wenn die Kinder unterschiedlichen Alters sind? In Deutschland gibt es keine Programme, es gibt keine Beschäftigung in der Gruppe, alle Kinder spielen selbst. Jede Gruppe hat zwei Erzieherinnen, und ihnen bleibt die schwerste Arbeit erstarrt. Die Kinder essen und schlafen hier nicht. Man bringt sie frühmorgens, um 7.30 Uhr, zwischen 12.30 Uhr und 14 Uhr holt man sie zum Essen nach Hause, dann bringt man sie wieder. Die Sache besteht darin, dass man besser zu Hause essen sollte, mit der Mutter oder mit Verwandten, damit die Kinder nicht von der Familie losgelöst werden und den Kindergarten satt bekommen. Natürlich ist dafür eine ganz andere Möglichkeit. Wir unterhielten uns mit einer Erzieherin am kleinen Tisch. Die um uns herum in kleinen Gruppen spielenden Kinder, gingen frei von einer Gruppe zur anderen. Sie streiten. Das ist normal. Und wenn ein Kind 10 Minuten ruhig sitzt, es heißt, dass mithin etwas nicht in Ordnung ist oder er krank ist. Ein gesundes Kind muss lärmen. So weit ich verstand, gibt es im deutschen Kindergarten keine Idee der Vorbereitung auf die Schule, der Anerziehung von Aufmerksamkeit usw. Sein anderes Ziel (so erklärte es die Erzieherin) ist es, dem Kind beizubringen, ohne Anweisungen zu handeln, selbst zu entscheiden, was tun und wie sich verhalten. Ein von außen geführter Mensch, schreibt man in deutschen Büchern, wird zur Gefahr für die Demokratie.

 

Wer schützt die Rechte der Kinder?

Lieber Leser, du hast Eltern, die für dich sorgen, und ein gemütliches Zuhause. Nicht allen Kindern in der Welt geht es so gut. Die Konvention über die Rechte der Kinder und gemeinsam mit ihr die wichtigste Organisation der Welt – die UNO – schützt dich und alle Kinder.

Vor langer Zeit, im Jahre 1945, versammelten sich die wichtigsten Leute aus verschiedenen Staaten zu einem Rat. Der Zweite Weltkrieg war vorbei. Die Staaten beschlossen, sich zu vereinigen, um alle Streitigkeiten und Probleme friedlich zu lösen und alles gemeinsam zu besprechen, wie gebildete Leute das tun. So entstand die Organisation der Vereinten Nationen – die UNO.

Während des Krieges verteidigte jeder Staat seine Rechte. Das Wichtigste jedoch sind die Rechte jedes einzelnen Menschen. Es geht um sein Leben, seine Gesundheit, seine Freiheit und seinen Wohlstand. Und alle Staaten der UNO unterschrieben 1948 die Menschenrechtsdeklaration (Всеобщая декларация прав человека), in der sie einander und ihren Völkern versprachen, alles zu tun, damit niemand gegen diese Rechte verstoßen konnte.

In der Deklaration geht es um die Rechte aller Menschen: Männer und Frauen, Reiche und Arme, Anhänger einer Religion und Atheisten, Menschen jeder Nationalität und Hautfarbe sind gleich. Und erst vierzig Jahre später fiel ihnen ein: Es gibt noch eine Kategorie von Menschen, um die man sich kümmern muss: die Kinder! Das Leben und Schicksal des Kindes hängt nämlich von den Erwachsenen ab und es gibt verschiedene Erwachsene …

Der Staat muss sich um seine jungen Bürger kümmern und den Eltern helfen. Deshalb nahm die UNO 1989 ein Dokument an, das „Konvention über die Rechte der Kinder“ heißt. Dieser Vertrag ist ein internationales Abkommen. Die Staaten beschlossen, dass jedes Land die Rechte der Kinder achten soll. Auch unser Staat unterschrieb dieses Dokument und gab somit der ganzen Welt sein Wort, für seine Kinder zu sorgen.

Rechte der Kinder

 

Das Grundrecht jedes Menschen ist das Recht zuleben. Alle haben dieses Recht, auch die Kinder. Aber so dachte man nicht immer. Im Alten Griechenland gab es einen Staat, der Sparta hieß. Er war bekannt für seine unbesiegbaren Krieger, denn die Männer in Sparta waren stark, gesund und widerstandsfähig. Dort besah man einen neugeborenen Jungen, und wenn er kräftig und munter war, so ließ man ihn am Leben. War er aber krank und schmächtig, musste er von einem Felsen geworfen werden! Doch auch ein schwaches Kind kann groß und stark, ein Wissenschaftler oder Künstler werden. Man muss nur Kranke heilen und Schwachen helfen. Jedes Land, so die Konvention, soll sich um die Neugeborenen kümmern, ihren Müttern helfen und auch Krankenhäuser und Polikliniken bauen. Dann gibt es immer Ärzte, die das Kind retten können.

Man darf Lernen und Disziplin nicht mit Gewalt undErniedrigungen erzwingen. Lehrer und Erzieher müssen die Kinder respektieren und ausgeglichen und geduldig sein. Wenn das Kind schlecht lernt oder Unfug treibt, darf man es nicht beleidigen und schon gar nicht schlagen. So steht es in der Konvention. Früher meinte man, dass das Kind ohne Prügel nichts lernt und dass gute Manieren durch Gewalt und den Rohrstock eingeprägt werden sollen. Inzwischen haben aber alle verstanden, dass man Kinder nur mit Güte erziehen kann. Alle Kinder sollen lernen, um gebildet, geschickt undgut erzogen zu sein. Jedes Kind hat ein Recht auf kostenlose Ausbildung. In der Konvention steht ebenfalls: Der Staat soll aufpassen, dass alle Kinder unbedingt zur Schule gehen und dass sie nicht schwänzen! Und das bedeutet: Gehen sie zur Schule, so helfen sie ihrem Land, die Konvention einzuhalten.

Ein Kind hat das Recht auf eigene Meinung. Das Kind braucht nicht so zu denken wie die Erwachsenen und es darf alles, was es denkt, aussprechen, aufschreiben und sogar veröffentlichen. Und man darf ihm nicht sagen: “Du bist noch zu klein, also sei ruhig!“ Was macht es, dass es klein ist; manchmal irren sich auch Erwachsene!

Und in der Konvention steht: Ein Kind darf seine Meinung frei äußern. Zwar wurde hinzugefügt: wenn es dabei niemanden beleidigt und nicht flucht. Siehst du: Keines der UNO-Länder mag es, wenn Kinder frech sind und schimpfen! Ein Kind hat das Recht auszuruhen, zu spielen undSpaß zu haben. In manchen Ländern müssen die Kinder arbeiten, um den Eltern zu helfen, Geld zu verdienen. In unserem Land gibt es Eltern, die die Kinder überfordern und wollen, dass sie neben der Schule auch noch Musik-, Fremdsprachen- und Sportunterricht besuchen … Dabei vergessen sie, dass Kinderspiele keine Kleinigkeit sind, wenn sie in so einem wichtigen Dokument erwähnt werden!

Der Staat muss sich um ein Kind kümmern, das beideEltern verloren hat. Hier ist von Waisenkindern die Rede. Aber es kann auch vorkommen, dass das Kind zwar Eltern hat, nur sind es solche Eltern, denen man das Kind nicht anvertrauen kann, zum Beispiel Alkoholiker oder Menschen mit schweren psychischen Krankheiten. In diesem Fall soll der Staat die Kinder großziehen. Er sorgt dafür, dass das Kind Kleidung, etwas zu essen und ein Obdach hat; um kleine Kinder muss er sich noch mehr kümmern.

Dennoch ist eine Familie, wenn auch keine blutsverwandte, besser für ein Kind; deshalb bemüht sich der Staat, solche Kinder guten Menschen zu geben, die wie Eltern für sie sorgen. Der Staat muss aufpassen, ob das Waisenkind es gut hat: dass niemand es beleidigt und dass es keine schwere oder gefährliche Arbeit verrichtet.

Einem kranken Kind muss ein würdiges Leben ermöglicht werden. Ein krankes Kind soll alle Freuden erleben, die gesunde Kinder auch haben. Und die UNO-Mitgliedsstaaten haben ihr Wort gegeben, dass sie alles unternehmen, um diese Kinder zu heilen und ihren Eltern helfen, das richtige Mittel zu finden und einen Arzt aufzusuchen.

Ist die Krankheit unheilbar, so versprachen es die Staaten, stellen sie Geld für besondere Schulen bereit, wo man blinden Kindern das Lesen und tauben Kindern das Sprechen beibringt. Gehbehinderte Kinder brauchen Rollstühle, damit auch sie in die Schule gehen, einen Spaziergang machen und sogar Sport treiben können.

 

 

Специальность «педагогика и методика начального образования»

Eine ungewöhnliche Schule

 

Weißt du, dass Lew Tolstoj nicht nur ein großer Schriftsteller, sondern auch ein begabter Pädagoge war? 1859 gründete er auf seinem Landgut Jasnaja Poljana eine Grundschule für Bauernkinder aus den Nachbardörfern. Dort unterrichtete er auch selbst.

Das war eine ungewöhnliche Schule. Es gab keine Hausaufgaben. Die Kinder durften sitzen, wo und mit wem sie wollten. Dennoch verlief der Unterricht bestens. Abends las Tolstoj zusammen mit den Kindern Bücher und erzählte ihnen Geschichten aus dem eigenen Leben. Unter seiner Leitung sammelten die Schüler in den Dörfern Folklore und schrieben Erzählungen, die in der Beilage zur Zeitschrift „Jasnaja Poljana“ veröffentlicht wurden. Oft fand der Unterricht auf dem Feld, im Garten oder im Park statt.

Tolstoj wollte die Kinder zu kreativen Persönlichkeiten erziehen. Er achtete auf die Fähigkeiten, die Interessen und das Alter jedes einzelnen Schülers. Die Lehrer schrieben Unterrichtspläne, in die sie dann Veränderungen „wegen Forderungen der Schüler“ eintrugen. Neben dem festen Stundenplan konnten die Kinder auch Fächer wählen. Es gab kein bestimmtes Unterrichtsprogramm. Die einzige Aufgabe des Lehrers bestand darin, bei der Klasse Interesse zu erwecken. Das Hauptkriterium des Lernens waren nicht die Fachkenntnisse, sondern das Interesse am Lernen.

Der Eintritt in die Schule verändert den bisherigen Tagesablauf der Kinder in bedeutendem Maße. Nun steht die Schule im Mittelpunkt. Die Kinder sollen gern zur Schule gehen, und täglicher Schulweg soll ihnen bald zu einer lieben Gewohnheit werden. Deshalb bemühen sich Schule und Elternhaus, ihnen den Tag der Schulaufnahme zu einem wirklichen Freudentag zu gestalten. Die lebensfrohe Atmosphäre, die Herzlichkeit bei der Aufnahmefeier machen die Kinder zuversichtlich. Sie wissen es jetzt schon: in der Schule ist es gut. Alle sind fröhlich.

Die Kinder betreten mit ihren Eltern zum ersten Mal den Schulraum; in diesem Raum werden sie viele Jahre arbeiten. Das Klassenzimmer ist mit Blumen und Bildern geschmückt. Jedes Kind merkt sich heute schon seinen Platz. Auch den Weg zum Klassenzimmer soll es sich einprägen.

Wir lesen die Namen der Kinder vor. Jedes von ihnen meldet sich. Den Eltern übergeben wir die Stundenpläne der Kinder. Wir weisen darauf hin, dass die ersten drei Tage besonders der Einführung in die Schulordnung dienen und die Kinder noch nicht vollen Unterricht haben.

 



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