Viele Schriftsteller und Journalisten konnten von ihren Werken leben 


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Viele Schriftsteller und Journalisten konnten von ihren Werken leben



KLASSIK

1. Klassik (1786 – 1832) bezeichnet eine an den Idealen der Auflarung angelehnte literarische Epoche, als deren zentrale Vertreter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller in Erscheinung getreten sind. Die zeitliche Abgrenzung trägt allerdings allein Goethes herausgehobener Stellung Rechnung: So wird dessen erste Italienreise im Jahr 1786 als Beginn der deutschen Klassik angesehen, die dann mit seinem Tod im Jahr 1832 ihr Ende nimmt.

 

2. Die Klassik ist maßgeblich von den Erfahrungen der Französischen Revolution (1789) beeinflusst worden. Brachten dem Volksaufstand zunächst auch die Weimarer Künstler grundsätzliche Sympathie entgegen, wendete dann die folgende Terrorherrschaft der Jakobiner das Blatt. In der Folge wurde von den Literaten die Auffassung vertreten, dass sich politische Veränderungen nicht mit einem gewaltsamen Umsturz, sondern nur durch eine permanente evolutionäre Vervollkommnung der Gesellschaft bewerkstelligen lassen. Mit diesem Programm setzten sich Goethe und Schiller klar von ihren der Sturm-und-Drang-Zeit zuzurechnenden Frühwerken ab.

Gingen die literarischen Helden des Sturm und Drang – ebenso wie die Protagonisten der Französischen Revolution – zumeist an dem Widerspruch zwischen egoistischem Gefühl und allgemeingültiger Vernunft zugrunde, steht bei der Klassik nunmehr das Streben nach Harmonie, Sittlichkeit und menschlicher sowie ästhetischer Vollendung in Mittelpunkt. Der Literatur kommt dabei die Aufgabe zu, die Menschheit zu Humanität zu erziehen: Der unvollkommenen Gegenwart sollte die Kunst das Ideal einer besseren Welt vor Augen führen.

Da nach dem Dafürhalten der Weimarer Literaten die griechische Antike diesem Ideal besonders nahe kam, griff die Klassik zahlreiche Stil- und Gestaltungsmittel der Antike wieder auf: So erlebten unter anderem die Hymne und die an strenge formale Kriterien gebundene Ode eine neue Blütezeit. Ebenso ist die verstärkte Hinwendung zur dramatischen Form wohl nur mit Verweis auf die griechischen Vorbilder zu verstehen.

Während Schiller in seinen Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen vor allem die Kunst als»Vorschein«des angestrebten Idealzustandes proklamierte, hat unter anderem Goethe das harmonische Zusammenspiel sämtlicher Kräfte zudem bereits in der Natur als verwirklicht angesehen. Auf die Begeisterung an der hier erkannten Harmonie ist es zurückzuführen, dass sich der»Dichterfürst der deutschen Literatur«auch als Naturforscher einen Namen machte.

 

3. Wichtige Autoren und Werke der Klassik:

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832): «Iphigenie auf Tauris», «Der Zauberling», «Wilhelm Meisters Lehrjahre», Gedicht «Nänie».

Friedrich Schiller (1759–1805): «Die Bürgschaft», «Wilhelm Tell», «Maria Stuart», «Wallenstein», Gedichte «Das Ideal und das Leben» und «Das Lied von der Glocke»

Christoph Martin Wieland (1733–1813): «Alceste», «Oberon».

 

ROMANTIK

 

1. Die Romantik ist eine Literaturepoche in Europa und Nordamerika, die mit gewissen regionalen Unterschieden vom Ende des 18. bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts reichte. Ihre Ursprünge liegen in England, aber auch aus Deutschland kamen wichtige Impulse, wo sie von 1798 und 1835 verortet wird. Die Romantik versteht sich bewusst als Gegenbewegung zu den gesellschaftlichen Entwicklungen ihrer Zeit, wie auch als Gegenentwurf zur ihr vorangegangenen Epoche der Klassik. Die uneingeschränkte Betonung des Individuums, die Wertschätzung subjektiver Gefühlswelten, und eine ästhetische Vorliebe für das Dunkle und Geheimnisvolle sind einige der entscheidendsten Merkmale der Romantik.

 

2. Die wichtigsten Merkmale der Epoche Romantik sind:

-Formen der Weltflucht / Hinwendung zur Natur:

Die Denkströmung der Romantik wird charakterisiert durch die bewussten Ablehnung gesellschaftlicher Entwicklungen ihrer Zeit und konnte die Form einer Flucht vor der Wirklichkeit annehmen. Die Weltflucht der Romantiker konnte auf unterschiedlichen Wegen geschehen: Zum einen konnte es sich dabei um die vielzitierte „Rückkehr zu Natur“ handeln, die man als Gegenpol zum als unnatürlich oder sogar lebensfeindlich empfunden Dasein in den Städten wahrnahm bzw. entsprechend idealisierte.

- Verklärung des Mittelalters:

Die romantische Weltflucht konnte zum anderen in Form einer imaginierten Rückkehr in die Vergangenheit geschehen: In Einzelfällen konnte es sich dabei um die Antike handeln, ein viel bestimmenderer Bezugspunkt war allerdings das Mittelalter, das nach Jahrhunderten der Geringschätzung nun regelrecht verklärt wird. Hierin unterscheidet sich die Romantik klar von den ihr vorangegangenen Literaturepochen der Frühen Neuzeit. Die Hinwendung zu anderen, oft fernen Kulturen, wie etwa der chinesischen und der arabischen, kann als Spielart dieser Tendenz gelten.

- Phantasie- und Traumwelten:

Besonders innovativ und in der Literaturgeschichte in diesem Ausmaß ohne Beispiel ist allerdings der Rückzug in Phantasie- und Traumwelten, innerhalb derer das Individuum nicht nur, wie schon in der weltzugewandten Klassik, zum Mittelpunkt, sondern zum alleinigen und unbegrenzt machtvollen Maßstab wird. Insbesondere der Schlafzustand sowie der Traum werden als Möglichkeiten verstanden, den dunklen Bereichen der Seele auf den Grund zu gehen.

-Betonung des Individuums und Subjektiven

Subjektive Wahrnehmung stehen im Zentrum romantischer Werke, den Gefühlen und Emotionen wird der Vorzug gegeben über den nun unzuverlässig und vor allem limitiert erscheinenden Verstand. Obwohl die Romantik Gefühlswelten erforschen möchte, ist ihr weniger an wissenschaftlicher Erkenntnis gelegen als an der Bewahrung von Geheimnissen.

-Das Nachtmotiv und der Tod

Konkrete Motive der Romantik sind der Tod, der in Gestalt unterschiedlichster Metaphern auftaucht, die Vergänglichkeit, das Geheimnisvolle und Obskure, die nicht äußerlichen sichtbaren Geisteswelten und weitere nicht alltägliche Phänomene, welche im Nachtmotiv ihr ästhetisches Zentrum finden.

- Politische Inhalte

Die Epoche der Romantik überschnitt sich in vielen europäischen Nationen mit dem Erwachen eines Nationalismus. Insbesondere in Deutschland und Polen wurde sie von ihren Vertretern als Mittel genutzt, nationalstaatliche Vereinigung bzw. Unabhängigkeit zu popularisieren.

 

3. Die bekanntesten Autoren der Epoche Romantik sind:

-Novalis

-E. T. A. Hoffman

-Joseph von Eichendorff

-Alexander Puschkin

-Adam Mickiewicz

-William Blake

-William Wordsworth

-Samuel Taylor Coleridge

-Lord Byron

-John Keats

-Mary Shelley

-Henry David Thoreau

-Edgar Allan Poe

 

Bekannte Werke der Epoche Romantik:

-Der goldne Topf (1814) von E.T.A. Hoffmann

-Die Geschichte des Kalifen Vathek (1786) von William Beckford

-„Die Ballade vom alten Seemann“ (1798) von Samuel Taylor Coleridge

-Hymnen an die Nacht (1800) von Novalis

-Die Marquise von O… (1808) Heinrich von Kleist

-Der Sandmann (1816) von E. T. A. Hoffmann

-Frankenstein oder Der moderne Prometheus (1818) von Mary Shelley

-Pan Tadeusz (1834) von Adam Mickiewicz

-„Der Untergang des Hauses Usher“ (1839) von Edgar Allan Poe

-„Der Rabe“ (1845) von Edgar Allan Poe

-„Faust 1“ (1808) von Johann Wolfang von Goethe

 

RESTAURATION

 

Hinsichtlich der Literatur der Zeit von 1815 bis 1848 kann man verschiedene Strömungen unterscheiden.

Die Literaturepochen Biedermeier (etwa 1815 bis 1850) und Vormärz (etwa 1830 bis 1840) sind wie die ebenso benannten Kunststilrichtungen zwar unter dem gleichnamigen Begriff der Restauration zusammengefasst, von ihrem wesentlichen Gedankengut jedoch völlig gegensätzlich geprägt. Dieser Zeitrahmen ist auf die Jahre 1815, welches den geschichtlichen Wendepunkt des Wiener Kongresses bezeichnet und der Zeit bis kurz nach der berühmten Märzrevolution in Deutschland im Jahre 1848 eingegliedert. Die emotionale Stimmung so kurz nach den napoleonischen Kriegen (Französische Revolution 1789) war bei der Autorenschaft weniger idealistisch oder verherrlichend gegenüber Moralvorstellungen, wie beispielsweise in der Epik, geprägt, vielmehr war das politisches Engagement ein Bedürfnis viele Schriftsteller, die vermutlich während dieser Zeit die Zeichen des bevorstehenden Weltkrieges bereits witterten.

 

 

Biedermeier (1815 – 1850)

Der humoristische Jurist und Dichter Eichrodt (1827 – 1892) erfand mit seinem Studienfreund dem Arzt Adolf Kußmaul die literarische Figur des Gottlieb Biedermaier. Biedermeier. So charakterisierte Eichrodt seinen in mehreren Gedichten auftretenden Protagonisten, dieser sei ein treuherziger, kleingeistiger Dorfschulmeister, der auf beengtem Raum lebte, und alles andere als hübsch war. Für das politische Treiben war er ungeeignet, da es ihm an entsprechender Bildung fehlte. Die etwas dümmlich wirkende Figur Biedermeier erschien unter anderem 1850 in Form einer Parodie auf den Spießer „Gottlieb Biedermeier“, der mit seinen Schwächen ein Exempel für die damalige Gesellschaft statuierte und die häufig ignorante Doppelmoral anklagte. Dieses galt im Nachhinein als Anlass, dieser Epoche eher ironischerweise die Betitelung „Biedermeier“ zu geben.

 

Fraglich jedoch, ob diese bissigen Zuschreibungen nicht auf das 1837 vom französischen Literaturkritiker C.A. Sainte-Benve nachträglich literarisch geprägte Sinnbild des einsamen Schriftstellers im Elfenbeinturm gemünzte sind. Der freie Schriftsteller, Dichter und Künstler sollte nämlich schon zu allen Zeiten das Recht haben, sich außerhalb des banalen und politischen Alltagsgeschehens inspiriert lediglich von seiner eigenen kreativen Fantasie und Genialität auf sein künstlerisches Schaffen konzentrieren zu dürfen. Diese Zurückgezogenheit mag Aufschluss darüber geben, warum gerade in dieser künstlerischen Berufsgruppe Depressionen und Wahnsinn häufig zu finden waren. Beim Biedermeier jedoch davon kaum Spur.

 

 

Merkmale der Epoche Biedermeier

1. Politisch empfundene Ohnmacht seitens der Bevölkerung führt zu Rückzug in die Privatsphäre

Die Ordnung Europas sollte so wiederhergestellt werden, wie sie vor den napoleonischen Kriegen, der Völkerschlacht bei Leipzig, der Schlacht von Waterloo, der Verbannung Napoleons und der Französischen Revolution insgesamt bestand. Das war das Ziel der sogenannten „Heiligen Allianz“, welche durch den konservativen Monarchen Kaiser Franz I. von Österreich, dem russischen Zar Alexander I. und dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. unter dem Stichwort Restauration, das bedeutet, Wiederherstellung, beschlossen wurden. Fortschreitende Industrialisierung und Urbanisierung überforderten häufig das einfache Gemüt der Bevölkerung, welche sich als Reaktion darauf in die Privatsphäre flüchtete.

 

2. Zurückgezogenes und konservatives Kleinbürgertum der Bevölkerung

 

Die Bevölkerung der Biedermeierepoche lebten zurückgezogen, hielten persönliche Ideale wie Familienglück und Privatsphäre hoch, und enthielten sich im Gegensatz zu der nachfolgenden literarischen Wendung des Vormärz, auch Junges Deutschland genannt, jeglichen politischen Engagements. Resignation über die politischen Entscheidungen wurde als Begründung für diesen Rückzug ins Privatleben angeführt. Kleinbürgerliche Behaglichkeit und sentimentale Naturverbundenheit sowie Heimatverständnis sind auch in unserer heutigen modernen Gesellschaft nach wie vor mit dem negativ anmutenden Begriff „bieder“ besetzt, und bezeichnen ein eher zurückgezogenes Dasein, analog zu der Lebenseinstellung, die in der Biedermeierepoche vorherrschend war.

3. Beginn der einer Lesekultur aufgrund erhöhten Informationsbedarfs und geringerem Analphabetismus

 

Mit dem „ordentlichen“ und „vorbildlichen“ Leben und wachsender Schulbildung wurde das Problem der Legasthenie seit der Beschleunigung und Automatisierung des Buchdrucks Anfang des 19. Jahrhunderts verringert. Das Pressewesen war vielen nun zugänglich, nicht mehr nur ausgewählten und reichen Menschen, die sich Bücher leisten konnten. Literatur erhielt während dieser Zeit des Biedermeier einen Status, den es zu kultivieren galt. Dazu diente überwiegend Alltagsliteratur, die lediglich zum Vergnügen, weniger zur Informationslückenbeseitigung oder politischen Meinungsbildung geschrieben wurde.

 

Das mag selbstverständlich nicht auf alle Haushalte der Biedermeierepoche zutreffen. Gerade in der Anfangszeit der Restauration bewegten viele innovative Erfindungen, wie die Telegrafie oder die erste deutsche Eisenbahn die Neugier der Bevölkerung. Das Zeitungswesen war nicht neu. Dieser Rückzug in die privaten vier Wände mit der eigenen Zeitung oder dem geliebten Buch mag jedoch als eine eher arrogante und abweisende Handlung der gehobenen und durch Medien formbare Mittelklasse betrachtet worden sein. Aufgrund dessen konnte sich die negative Färbung der Bezeichnung „Biedermeier“ wohl auch bis heute halten.

 

Politische Literatur

 

Der Vormärz wird als Junges Deutschland bezeichnet, da viele noch recht junge Schriftsteller mit ihrer revolutionären und politischen Unerschrockenheit ihre bedeutendsten Werke während dieser so bezeichneten Zeit vollbrachten. Trotz starker Überwachung und zahlreichen Verhaftungen glaubten diese jungen Menschen an ihre Rechte und verteidigten diese auf denkbarste pazifistische Weise mithilfe der Literatur.

 

Das Kriegsfeld des Pressewesens wurde von den jungen Autoren als existenziell betrachtet, das aktiv mitgestaltet werden wollte. So ist diese Epoche, in der zeitweise lediglich literarische Werke unter 12 Seiten Umfang der Zensur entgehen konnten, geprägt auch von Kurzgeschichten politischen Inhalts und Flugblättern.

 

Dieses Instrumentarium sollte späterer Zeit zu kriegsverherrlichenden Propagandazwecken missbraucht und umfunktioniert werden. Doch einen Krieg wollten diese jungen Autoren ganz sicher nicht anzetteln. Der Schrecken unter ihnen war groß genug, wurden doch mehrere von ihnen von staatlicher Seite verfolgt, verhaftet oder sogar den Selbstmord getrieben. Zwar mag das Bild des depressiven jungen Künstlers auf diese Zeit als passend erscheinen, die wahren Hintergründe jedoch, auf denen Verfolgungswahn und innerer Druck basierten, wurden meist erst posthum mosaikartig durch zusammengesetzte Fragmente der Schriftsteller zusammengefügt und bekannt.

 

KLASSIK

1. Klassik (1786 – 1832) bezeichnet eine an den Idealen der Auflarung angelehnte literarische Epoche, als deren zentrale Vertreter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller in Erscheinung getreten sind. Die zeitliche Abgrenzung trägt allerdings allein Goethes herausgehobener Stellung Rechnung: So wird dessen erste Italienreise im Jahr 1786 als Beginn der deutschen Klassik angesehen, die dann mit seinem Tod im Jahr 1832 ihr Ende nimmt.

 

2. Die Klassik ist maßgeblich von den Erfahrungen der Französischen Revolution (1789) beeinflusst worden. Brachten dem Volksaufstand zunächst auch die Weimarer Künstler grundsätzliche Sympathie entgegen, wendete dann die folgende Terrorherrschaft der Jakobiner das Blatt. In der Folge wurde von den Literaten die Auffassung vertreten, dass sich politische Veränderungen nicht mit einem gewaltsamen Umsturz, sondern nur durch eine permanente evolutionäre Vervollkommnung der Gesellschaft bewerkstelligen lassen. Mit diesem Programm setzten sich Goethe und Schiller klar von ihren der Sturm-und-Drang-Zeit zuzurechnenden Frühwerken ab.

Gingen die literarischen Helden des Sturm und Drang – ebenso wie die Protagonisten der Französischen Revolution – zumeist an dem Widerspruch zwischen egoistischem Gefühl und allgemeingültiger Vernunft zugrunde, steht bei der Klassik nunmehr das Streben nach Harmonie, Sittlichkeit und menschlicher sowie ästhetischer Vollendung in Mittelpunkt. Der Literatur kommt dabei die Aufgabe zu, die Menschheit zu Humanität zu erziehen: Der unvollkommenen Gegenwart sollte die Kunst das Ideal einer besseren Welt vor Augen führen.

Da nach dem Dafürhalten der Weimarer Literaten die griechische Antike diesem Ideal besonders nahe kam, griff die Klassik zahlreiche Stil- und Gestaltungsmittel der Antike wieder auf: So erlebten unter anderem die Hymne und die an strenge formale Kriterien gebundene Ode eine neue Blütezeit. Ebenso ist die verstärkte Hinwendung zur dramatischen Form wohl nur mit Verweis auf die griechischen Vorbilder zu verstehen.

Während Schiller in seinen Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen vor allem die Kunst als»Vorschein«des angestrebten Idealzustandes proklamierte, hat unter anderem Goethe das harmonische Zusammenspiel sämtlicher Kräfte zudem bereits in der Natur als verwirklicht angesehen. Auf die Begeisterung an der hier erkannten Harmonie ist es zurückzuführen, dass sich der»Dichterfürst der deutschen Literatur«auch als Naturforscher einen Namen machte.

 

3. Wichtige Autoren und Werke der Klassik:

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832): «Iphigenie auf Tauris», «Der Zauberling», «Wilhelm Meisters Lehrjahre», Gedicht «Nänie».

Friedrich Schiller (1759–1805): «Die Bürgschaft», «Wilhelm Tell», «Maria Stuart», «Wallenstein», Gedichte «Das Ideal und das Leben» und «Das Lied von der Glocke»

Christoph Martin Wieland (1733–1813): «Alceste», «Oberon».

 

ROMANTIK

 

1. Die Romantik ist eine Literaturepoche in Europa und Nordamerika, die mit gewissen regionalen Unterschieden vom Ende des 18. bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts reichte. Ihre Ursprünge liegen in England, aber auch aus Deutschland kamen wichtige Impulse, wo sie von 1798 und 1835 verortet wird. Die Romantik versteht sich bewusst als Gegenbewegung zu den gesellschaftlichen Entwicklungen ihrer Zeit, wie auch als Gegenentwurf zur ihr vorangegangenen Epoche der Klassik. Die uneingeschränkte Betonung des Individuums, die Wertschätzung subjektiver Gefühlswelten, und eine ästhetische Vorliebe für das Dunkle und Geheimnisvolle sind einige der entscheidendsten Merkmale der Romantik.

 

2. Die wichtigsten Merkmale der Epoche Romantik sind:

-Formen der Weltflucht / Hinwendung zur Natur:

Die Denkströmung der Romantik wird charakterisiert durch die bewussten Ablehnung gesellschaftlicher Entwicklungen ihrer Zeit und konnte die Form einer Flucht vor der Wirklichkeit annehmen. Die Weltflucht der Romantiker konnte auf unterschiedlichen Wegen geschehen: Zum einen konnte es sich dabei um die vielzitierte „Rückkehr zu Natur“ handeln, die man als Gegenpol zum als unnatürlich oder sogar lebensfeindlich empfunden Dasein in den Städten wahrnahm bzw. entsprechend idealisierte.

- Verklärung des Mittelalters:

Die romantische Weltflucht konnte zum anderen in Form einer imaginierten Rückkehr in die Vergangenheit geschehen: In Einzelfällen konnte es sich dabei um die Antike handeln, ein viel bestimmenderer Bezugspunkt war allerdings das Mittelalter, das nach Jahrhunderten der Geringschätzung nun regelrecht verklärt wird. Hierin unterscheidet sich die Romantik klar von den ihr vorangegangenen Literaturepochen der Frühen Neuzeit. Die Hinwendung zu anderen, oft fernen Kulturen, wie etwa der chinesischen und der arabischen, kann als Spielart dieser Tendenz gelten.

- Phantasie- und Traumwelten:

Besonders innovativ und in der Literaturgeschichte in diesem Ausmaß ohne Beispiel ist allerdings der Rückzug in Phantasie- und Traumwelten, innerhalb derer das Individuum nicht nur, wie schon in der weltzugewandten Klassik, zum Mittelpunkt, sondern zum alleinigen und unbegrenzt machtvollen Maßstab wird. Insbesondere der Schlafzustand sowie der Traum werden als Möglichkeiten verstanden, den dunklen Bereichen der Seele auf den Grund zu gehen.

-Betonung des Individuums und Subjektiven

Subjektive Wahrnehmung stehen im Zentrum romantischer Werke, den Gefühlen und Emotionen wird der Vorzug gegeben über den nun unzuverlässig und vor allem limitiert erscheinenden Verstand. Obwohl die Romantik Gefühlswelten erforschen möchte, ist ihr weniger an wissenschaftlicher Erkenntnis gelegen als an der Bewahrung von Geheimnissen.

-Das Nachtmotiv und der Tod

Konkrete Motive der Romantik sind der Tod, der in Gestalt unterschiedlichster Metaphern auftaucht, die Vergänglichkeit, das Geheimnisvolle und Obskure, die nicht äußerlichen sichtbaren Geisteswelten und weitere nicht alltägliche Phänomene, welche im Nachtmotiv ihr ästhetisches Zentrum finden.

- Politische Inhalte

Die Epoche der Romantik überschnitt sich in vielen europäischen Nationen mit dem Erwachen eines Nationalismus. Insbesondere in Deutschland und Polen wurde sie von ihren Vertretern als Mittel genutzt, nationalstaatliche Vereinigung bzw. Unabhängigkeit zu popularisieren.

 

3. Die bekanntesten Autoren der Epoche Romantik sind:

-Novalis

-E. T. A. Hoffman

-Joseph von Eichendorff

-Alexander Puschkin

-Adam Mickiewicz

-William Blake

-William Wordsworth

-Samuel Taylor Coleridge

-Lord Byron

-John Keats

-Mary Shelley

-Henry David Thoreau

-Edgar Allan Poe

 

Bekannte Werke der Epoche Romantik:

-Der goldne Topf (1814) von E.T.A. Hoffmann

-Die Geschichte des Kalifen Vathek (1786) von William Beckford

-„Die Ballade vom alten Seemann“ (1798) von Samuel Taylor Coleridge

-Hymnen an die Nacht (1800) von Novalis

-Die Marquise von O… (1808) Heinrich von Kleist

-Der Sandmann (1816) von E. T. A. Hoffmann

-Frankenstein oder Der moderne Prometheus (1818) von Mary Shelley

-Pan Tadeusz (1834) von Adam Mickiewicz

-„Der Untergang des Hauses Usher“ (1839) von Edgar Allan Poe

-„Der Rabe“ (1845) von Edgar Allan Poe

-„Faust 1“ (1808) von Johann Wolfang von Goethe

 

RESTAURATION

 

Hinsichtlich der Literatur der Zeit von 1815 bis 1848 kann man verschiedene Strömungen unterscheiden.

Die Literaturepochen Biedermeier (etwa 1815 bis 1850) und Vormärz (etwa 1830 bis 1840) sind wie die ebenso benannten Kunststilrichtungen zwar unter dem gleichnamigen Begriff der Restauration zusammengefasst, von ihrem wesentlichen Gedankengut jedoch völlig gegensätzlich geprägt. Dieser Zeitrahmen ist auf die Jahre 1815, welches den geschichtlichen Wendepunkt des Wiener Kongresses bezeichnet und der Zeit bis kurz nach der berühmten Märzrevolution in Deutschland im Jahre 1848 eingegliedert. Die emotionale Stimmung so kurz nach den napoleonischen Kriegen (Französische Revolution 1789) war bei der Autorenschaft weniger idealistisch oder verherrlichend gegenüber Moralvorstellungen, wie beispielsweise in der Epik, geprägt, vielmehr war das politisches Engagement ein Bedürfnis viele Schriftsteller, die vermutlich während dieser Zeit die Zeichen des bevorstehenden Weltkrieges bereits witterten.

 

 

Biedermeier (1815 – 1850)

Der humoristische Jurist und Dichter Eichrodt (1827 – 1892) erfand mit seinem Studienfreund dem Arzt Adolf Kußmaul die literarische Figur des Gottlieb Biedermaier. Biedermeier. So charakterisierte Eichrodt seinen in mehreren Gedichten auftretenden Protagonisten, dieser sei ein treuherziger, kleingeistiger Dorfschulmeister, der auf beengtem Raum lebte, und alles andere als hübsch war. Für das politische Treiben war er ungeeignet, da es ihm an entsprechender Bildung fehlte. Die etwas dümmlich wirkende Figur Biedermeier erschien unter anderem 1850 in Form einer Parodie auf den Spießer „Gottlieb Biedermeier“, der mit seinen Schwächen ein Exempel für die damalige Gesellschaft statuierte und die häufig ignorante Doppelmoral anklagte. Dieses galt im Nachhinein als Anlass, dieser Epoche eher ironischerweise die Betitelung „Biedermeier“ zu geben.

 

Fraglich jedoch, ob diese bissigen Zuschreibungen nicht auf das 1837 vom französischen Literaturkritiker C.A. Sainte-Benve nachträglich literarisch geprägte Sinnbild des einsamen Schriftstellers im Elfenbeinturm gemünzte sind. Der freie Schriftsteller, Dichter und Künstler sollte nämlich schon zu allen Zeiten das Recht haben, sich außerhalb des banalen und politischen Alltagsgeschehens inspiriert lediglich von seiner eigenen kreativen Fantasie und Genialität auf sein künstlerisches Schaffen konzentrieren zu dürfen. Diese Zurückgezogenheit mag Aufschluss darüber geben, warum gerade in dieser künstlerischen Berufsgruppe Depressionen und Wahnsinn häufig zu finden waren. Beim Biedermeier jedoch davon kaum Spur.

 

 

Merkmale der Epoche Biedermeier

1. Politisch empfundene Ohnmacht seitens der Bevölkerung führt zu Rückzug in die Privatsphäre

Die Ordnung Europas sollte so wiederhergestellt werden, wie sie vor den napoleonischen Kriegen, der Völkerschlacht bei Leipzig, der Schlacht von Waterloo, der Verbannung Napoleons und der Französischen Revolution insgesamt bestand. Das war das Ziel der sogenannten „Heiligen Allianz“, welche durch den konservativen Monarchen Kaiser Franz I. von Österreich, dem russischen Zar Alexander I. und dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. unter dem Stichwort Restauration, das bedeutet, Wiederherstellung, beschlossen wurden. Fortschreitende Industrialisierung und Urbanisierung überforderten häufig das einfache Gemüt der Bevölkerung, welche sich als Reaktion darauf in die Privatsphäre flüchtete.

 

2. Zurückgezogenes und konservatives Kleinbürgertum der Bevölkerung

 

Die Bevölkerung der Biedermeierepoche lebten zurückgezogen, hielten persönliche Ideale wie Familienglück und Privatsphäre hoch, und enthielten sich im Gegensatz zu der nachfolgenden literarischen Wendung des Vormärz, auch Junges Deutschland genannt, jeglichen politischen Engagements. Resignation über die politischen Entscheidungen wurde als Begründung für diesen Rückzug ins Privatleben angeführt. Kleinbürgerliche Behaglichkeit und sentimentale Naturverbundenheit sowie Heimatverständnis sind auch in unserer heutigen modernen Gesellschaft nach wie vor mit dem negativ anmutenden Begriff „bieder“ besetzt, und bezeichnen ein eher zurückgezogenes Dasein, analog zu der Lebenseinstellung, die in der Biedermeierepoche vorherrschend war.

3. Beginn der einer Lesekultur aufgrund erhöhten Informationsbedarfs und geringerem Analphabetismus

 

Mit dem „ordentlichen“ und „vorbildlichen“ Leben und wachsender Schulbildung wurde das Problem der Legasthenie seit der Beschleunigung und Automatisierung des Buchdrucks Anfang des 19. Jahrhunderts verringert. Das Pressewesen war vielen nun zugänglich, nicht mehr nur ausgewählten und reichen Menschen, die sich Bücher leisten konnten. Literatur erhielt während dieser Zeit des Biedermeier einen Status, den es zu kultivieren galt. Dazu diente überwiegend Alltagsliteratur, die lediglich zum Vergnügen, weniger zur Informationslückenbeseitigung oder politischen Meinungsbildung geschrieben wurde.

 

Das mag selbstverständlich nicht auf alle Haushalte der Biedermeierepoche zutreffen. Gerade in der Anfangszeit der Restauration bewegten viele innovative Erfindungen, wie die Telegrafie oder die erste deutsche Eisenbahn die Neugier der Bevölkerung. Das Zeitungswesen war nicht neu. Dieser Rückzug in die privaten vier Wände mit der eigenen Zeitung oder dem geliebten Buch mag jedoch als eine eher arrogante und abweisende Handlung der gehobenen und durch Medien formbare Mittelklasse betrachtet worden sein. Aufgrund dessen konnte sich die negative Färbung der Bezeichnung „Biedermeier“ wohl auch bis heute halten.

 

Viele Schriftsteller und Journalisten konnten von ihren Werken leben

 

Zeitschriften und Buchdruck ermöglichten es der schreibenden Berufssparte, regelmäßig bezahlte Aufträge zu erhalten. Zwar wurde das Handwerk immer mehr durch die Automatisierung ersetzt, diese jedoch bedurfte ebenfalls Erfindern, Umsetzern und Arbeitern. Dies alles eröffnete dem Journalismus im Zusammenhang mit der damals günstigen Zeitungsproduktion ein breit gefächertes Betätigungsfeld. Mehreren jungen Schriftstellern wurde so ein Lebenskonzept angeboten, wovon sich auch als Brotberuf leben ließ, und was sich später als beste Grundlage für die heute berühmten Schriftsteller der Biedermeierzeit herauskristallisieren sollte.

 



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