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Text 4. Junge Hose – alte Geschichte

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Heute trägt fast jeder Jeans. Viele junge und auch ältere Leute können sich gar nicht mehr vorstellen, jemals eine andere Hose anziehen. Jeans sind immer noch modern, obwohl diese „Superhose“ schon mehr als 140 Jahre alt ist.

Erfunden hat sie Levi Strauss. Als er im Jahre 1848 nach Amerika kam, hatte er sich bestimmt nicht gedacht, dass er einmal eine weltberühmte Erfindung machen würde, die „Blue Jeans“.

Levi Strauss, der den Beruf eines Schneiders gelernt hatte, war mit 18 Jahren aus Deutschland nach Amerika ausgewandert, um dort, wie viele andere Menschen auch, sein Glück zu suchen. Seine Familie, Vater, Mutter und acht Geschwister, musste er in der Heimat zurücklassen

Nach einer langen und beschwerlichen Seereise war er schließlich nach San Francisco gekommen. Dort herrschte zu dieser Zeit das Goldfieber. Zu Tausenden kamen die Menschen ins Land, um in den Bergen und Flüssen nach Gold zu suchen. Aber Levi Strauss war nicht nach Amerika gekommen, um nach Gold zu graben.

Er träumte davon, einmal ein eigenes Geschäft zu eröffnen, und so begann er, in einem kleinen Laden als Verkäufer zu arbeiten.

Doch eines Tages brach in dem Laden ein Feuer aus, und Levi Strauss verlor seinen Arbeitsplatz. Da gab ihm ein Freund einen Rat: „Geh doch zu den Goldgräbern, die brauchen dich. Du bist doch Schneider, die Goldgräber können ihre Hosen nicht selber reparieren, und Frauen gibt es dort keine.“

So zog Levi Strauss los und wanderte zu Fuß in die Berge. In einem kleinen Dorf bei Sacramento baute er sich ein Häuschen aus Holz und begann zu arbeiten. Sein Geschäft ging gut. Er kaufte alte Kleider, brachte sie in Ordnung und verkaufte sie wieder mit Gewinn.

Eines Tages wurde ihm zu einem günstigen Preis ein großes Stück sehr fester, blauer Baumwollstoff angeboten. Er kaufte ihn und machte daraus Decken für die Pferdewagen der Goldgräber. Aber niemand wollte sie kaufen. „Decken brauchen wir keine“, sagten die Goldgräber, „was wir brauchen, sind Hosen!“

Levi Strauss erkannte sofort die Gelegenheit und machte aus dem blauen, festen Deckenstoff Hosen. Das war die Erfindung der Blue Jeans! Sie wurde sofort in ganz Amerika ein Erfolg.

Die Goldgräber kauften diese Hose, weil sie haltbar und praktisch war und große Taschen hatte, in die man sogar Werkzeug stecken konnte. Bald trugen auch Cowboys und Viehhändler diese idealen Hosen.

Als Levi Strauss im Jahre 1902 starb, war er Millionär und seine Firma war zum größten Kleiderhersteller der Welt geworden. Noch heute ist seine Hose das beliebteste Kleidungsstück bei Kindern und Erwachsenen auf der ganzen Welt.

 

Textaufgabe

Erzählen Sie den Text nach.

Text 5. Kleider machen immer noch Leute

Es interessierte mich, ob der alte Spruch „Kleider machen Leute“ heute noch der Wahrheit entspricht und ob Kleider Vorurteile hervorrufen. Weiterhin interessierte mich, ob speziell Jugendliche sich uniformieren müssen, um „cool“ zu sein und den Vorurteilen zu entfliehen und deshalb bestimmte Marken kaufen.

Bei einer Befragung von Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren stellte sich heraus, dass 33% der Befragten Marken tragen, weil sie entweder „cool“ oder in Mode sind; 46,7% der Befragten Marken tragen, weil sie ihnen einfach gefallen; 13% sie tragen, weil sie schön sind; die restlichen 7,3 % selber nicht so genau wissen, warum sie diese tragen.

Die Frage, wie viel sie ca. im Monat ausgeben, beantworteten 40% mit 10 bis 40 Euro; 40% mit 50 bis 75 Euro; 13% mit 150 Euro und 7% mit 200 Euro.

Bei der Bezahlung sah es so aus, dass 80% sich die Sachen von ihren Eltern bezahlen lassen und 20% sie entweder selber bezahlen oder sie geschenkt bekommen.

Dafür z. B. auf Taschengeld verzichten müssen 40% der Befragten; die restlichen 60% bekommen sie einfach zwischendurch. Die meisten haben so viele Markenkleider, dass sie diese nicht mal mehr zählen können, sie antworteten daher meist nur „den ganzen Schrank voll“. Die meistgekauften Marken bei den Jugendlichen sind nach der Umfrage: NIKE, Fila, Fruit of the Loom, Eastpak und Dickies.

Durch mehrere weitere Recherchen bin ich zu dem Fazit gekommen, dass der alte Spruch „Kleider machen Leute“ noch in vielen Köpfen steckt und durch Vorurteile bestätigt wird.

Ich finde, man sollte Leute nicht wegen ihres Aussehen oder ihrer Kleidung beurteilen, sondern nach ihrem Charakter. Man sollte keine Vorurteile Menschen gegenüber haben, die man gar nicht kennt.

 

Textaufgaben

Antworten Sie auf die Fragen.

1. Tragen SieMarkenkleidung? 2. Warum tragen Sie Markenkleidung? 3. Wie viel Geld geben Sie im Monat für Markenkleidung aus? 4. Wer bezahlt die Kleidung? 5. Wie viele Markenkleidungsstücke haben Sie? 6. Welche Marken kaufen Sie?

 

Text 6. Kleidung und Mode

Heute sprechen wir über die Kleidung. Dieses Thema ist natürlich besonders interessant für die Fräulein. Mode für Männer ist auch sehr interessant. Wir legen allgemein großen Wert auf saubere, ordentliche Kleidung. Die meisten Männer kaufen fertige Anzüge (Konfektionsware). Viele tragen nur ganz moderne Kleidung, sie machen jede Mode mit. Was die Schuhe anbetrifft, so tragen die Männer Schuhe mit flachen Absätzen. Im Winter zieht man wollene Socken an, sonst kann man kalte Füße bekommen. Gewöhnlich werden Schuhe und Stiefel aus Leder herausgestellt. Man verwendet dazu Boxcalf, Rindleder, Schweinsleder, Lackleder usw.

Was trägt man als Kopfbedeckung? Bei kaltem Wetter trägt man einen Filzhut, manchmal auch eine Baskenmütze oder Kappe. Im Winter trägt man Pelzmützen.

Zum Oberhemd tragen Männer eine Krawatte. Manche Männer tragen statt des üblichen langen Schlipses eine Schleife. Beim Regenwetter tragen manche Männer einen Regenschirm, doch sind Regenmäntel viel gebräuchlicher. Im Winter trägt man einen Wintermantel oder auch einen Pelzmantel.

Es gibt zusammenklappbare Regenschirme, die besonders bei den Damen beliebt sind. Ein solcher Schirm wird auch Knirps genannt und kann von den Damen in ihren Handtaschen mitgenommen werden.

Frauen und Mädchen nehmen die Mode ernster als die Männer. Manche von ihnen verbringen viel Zeit bei ihrer Schneiderin und wollen immer nach der neuesten Mode gekleidet sein. Das ist aber zeitraubend und kostspielig. Also haben es junge Mädchen und Frauen, die studieren oder berufstätig sind, gelernt, durch geschmackvollen Schnitt und Farbe das einfachste Kleid elegant wirken zulassen. Es gibt bei uns auch Geschäfte, in denen Gürtel, Blumen, Kragen usw. in großer Auswahl verkauft werden, sodass man zu jedem Kleid etwas Passendes finden kann. Die Mädchen tragen auch eine Hose.

Auch in der Fußbekleidung sind die Damen viel mehr von der Mode abhängig als die Männer. Während es dem Mann meist darauf ankommt, dass der Schuh zweckmäßig ist, legen die Frauen und Mädchen vor allem Wert darauf, dass er gut aussieht und zu dem Kleid passt. So tragen sie oft Schuhe mit hohen und spitzen Absätzen, in denen sie oft kaum gehen können, - aus Eitelkeit, sagen die Männer, - aber sie bekommen zur Antwort, dass sie nichts davon verstehen.

Die Mode ändert sich ziemlich oft. Die Hüte der Frauen sind manchmal sehr phantasievoll. Es kommt aber nicht auf die moderne Form an. Der Hut muss seiner Trägerin vor allem zu Gesicht stehen und zu der übrigen Kleidung passen.

Eine Zeitlang waren allerhand Schmucksachen Mode. Frauen und Mädchen trugen Ringe mit echten oder unechten Steinen, Armbänder, Armringe, Broschen, Halsketten (Kolliers) und Ohrringe. Manche Dinge sind weniger beliebt, manche mehr. Auch Armbanduhren werden von einigen Damen nicht mehr gern getragen.

Es gibt sogar einige lustige Geschichten zum Thema „Die Kleidung“. Folgendes Gespräch spielt sich im Kino ab: „Verzeihung, mein Fräulein, würden Sie bitte Ihren Hut abnehmen?! Ich habe zwei Mark für meine Kinokarte bezahlt und möchte gern etwas sehen.“ - „Ich habe 20 Mark für meinen Hut bezahlt“, war die Antwort, „und möchte gern, dass man ihn sieht.“

Die Damen sind bekanntlich sehr wählerisch, besonders wenn es sich um Hüte handelt. Eine Dame trat in ein vornehmes Hutgeschäft ein, um zu ihrem neuen Frühjahrskleid einen Hut zu kaufen. Vierunddreißig Hüte hatte sie bereits aufprobiert, bis sie endlich den Hut fand, den sie nehmen wollte. „Wunderschön!“, flüsterte sie der geduldigen Verkäuferin zu, „den schicken Sie mir bitte ins Haus!“ – „Sofort, meine Dame, selbstverständlich! Wir tun alles für unsere Kunden. Nur darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass es derselbe Hut ist, den Sie aufhatten, als Sie hereinkamen.“

 

24. Lesen Sie einige Zitate zum Thema „Mode“. Wie verstehen Sie sie? Was verstehen Sie unter der Mode?

a) Die Mode ist eine seltsame Sache – die Modeschöpfer können Fehler machen, soviel sie wollen. Es finden sich immer Millionen Frauen, die dafür zahlen. (Barbara Streisand)

b) Die Mode ist weiblichen Geschlechts, hat folglich ihre Launen. (Karl Julius Weber)

c) Die Mode schafft Schönes, das hässlich werden wird, und die Kunst Hässliches, das schön werden wird. (Coco Chanel)

d) Die Mode braucht die Überraschung und bei aller Klassik auch eine Prise Unvernunft. (Karl Lagerfeld)

 



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