Wieso gibt es deutschsprachige Belgier? 


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Wieso gibt es deutschsprachige Belgier?



 

In Deutschland leben die Deutschen, in Frankreich die Franzosen und in Belgien die Belgier. Es könnte so einfach sein. Ist es aber nicht. In fast allen Ländern der Erde gibt es mehr als nur ein Volk. Auch in Russland leben neben den Russen Tataren, Karelier, Tschuktschen und noch viele mehr. Zwar ist Belgien viel kleiner, aber trotzdem ein echter Vielvölkerstaat. Die größten Volksgruppen Belgiens sind die Wallonen und die Flamen. Sie sprechen auch unterschiedliche Sprachen: Die Wallonen Französisch und die Flamen Niederländisch. Sie hatten es eines Tages satt, mal von den Spaniern, mal von den Österreichern und dann von den Franzosen und von den Niederländern regiert zu werden. So machten sie eine Revolution, wählten ihren eigenen König und gründeten 1830 das Königreich Belgien.

Aber wieso gibt es nun auch Deutschsprachige in Belgien? Das beginnt mit einem finsteren Kapitel der europäischen Geschichte: dem Ersten Weltkrieg. Deutschland zog damals gegen Frankreich in den Krieg und weil das neutrale Belgien zwischen beiden Ländern liegt, wurde es gleich mit überfallen. Vier Jahre lang herrschten die Deutschen in Belgien, dann wurden sie besiegt. Und als Entschädigung bekam Belgien danach ein kleines Stück Land von Deutschland.

Als später der Zweite Weltkrieg ausbrach, war Belgien aufgrund seiner Lage schon wieder in den Krieg verwickelt: Es wurde ein zweites Mal von Deutschland besetzt, und das Gebiet der Deutschsprachigen ging zurück an deren ehemaliges Vaterland. Viele waren mit dieser „Heimkehr“ einverstanden, denn mit ihrem neuen Staat Belgien hatten sie sich noch nicht anfreunden können. Als der Krieg zu Ende war, kam das Gebiet dann wieder an Belgien.

Mittlerweile fühlen sich die Deutschsprachigen in Belgien zu Hause und erfreuen sich ihrer politischen und kulturellen Autonomie. Und sowieso: Heute, wo Europa immer mehr zusammen wächst und Grenzen kaum noch eine Rolle spielen, ist Belgien stolz auf seine vielen Kulturen und Sprachen. Im Herzen Europas, zwischen Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg ist Belgien ein Land der Völkerverständigung und Zukunft

Texterläuterungen:

die Entschädigung — репарация

 

Ein Blick über Jahrhunderte hinweg

Als Raffael im Jahre 1520 im Alter von 37 Jahren in Rom starb, war er als Maler weltberühmt, hinterließ eine Fülle von Gemälden, Fresken, Zeichnungen, war Architekt und Bauleiter des Petersdoms, Konservator der antiken römischen Kunstdenkmäler.

Seine Bilder, selbst in großer Dynamik, sind nie laut: die Bewegung erscheint beherrscht, die Gesten sind anmutig, sanft. Es gibt kein Geschrei und Gelächter, nicht einmal ein Lachen, selten ein Lächeln. Die unsagbar weichen, schönen Madonnenbildnisse scheinen überschattet von herbstlicher Trauer, vom Wissen über die Vergänglichkeit der Dinge. Dieses Wissen spürt auch die junge Mutter auf dem Gemälde für die Kirche San Sinto in Piacenza, genannt die „Sixtinische Madonna“.

Selten war eine Zeit so gewaltig wie die Raffaels. Die schmerzhafte Befreiung aus den Fesseln des Mittelalters brachte Männer von unerhörter Größe hervor. In der Kunst sind es Namen wie Leonardo da Vinci, Michelangelo, Giorgione, Tizian, wie Dürer, Cranach, Holbein. Etwa zu der Zeit, als die „Sixtinische Madonna“ entstand, nagelte im neblig-kalten Wittenberg der Mönch Dr.Martin Luther seine Thesen zur Erneuerung der Kirchenlehre an das Portal der Schlosskirche.

Raffael malte im Auftrag der Päpste, einer dieser Päpste war der kunst- und prunkliebende Leo X., den Luther angriff. Aber er malte seine Zeitgenossen. Die „Sixtinische Madonna“ trägt die Züge der „La Velata“, der sagenhaften Geliebten Raffaels. So wandelt er seine kurze leuchtende Bahn zwischen Irdischen und Himmlischen, in der Vorahnung dessen, dass es so nicht höher geht, dass diese Zeit der Hochrenaissance enden und etwas Neues an ihre Stelle treten wird, etwas, das er mit weichen, fließenden Linien und Farben, mit der Verteilung von Licht und Schatten selbst schon vorbereitet.

Raffaels Kunst hat die Malerei von Jahrhunderten beeinflusst. Nicht immer hat man ihn verstanden. Was er uns zu geben hat, ist die Mahnung tiefer Menschlichkeit, die Bewahrung von Mutter und Kind, die Abneigung gegen Barbarei und Vandalismus. Ein Blick über Jahrhunderte hinweg.

Stilrichtungen in der Kunst

Antike. So wird sowohl die Kultur des griechischen und römischen Altertums, als auch das Kunstwerk der Antike genannt. Die westeuropäische Kunst ist Nachfolgerin und Erbin der Antike. Altgriechische und römische Plastik, Architektur, Freskomalerei und Mosaik erreichten einen hohen Grad der Vollkommenheit. Im Unterschied zur altägyptischen Kunst hatte die antike Kunst einen anthropomorphen Charakter – sie verherrlichte den Menschen. Die antiken Meister beherrschten sehr gut die Gesetze der Perspektive und hielten alle Proportionen ein. Vollkommenheit der Formen, Harmonie, Lebenstreue, Ausdruckskraft, Dynamik, perfekte Kenntnis der Anatomie und des Materials kennzeichnen auch Architektur-, Porträt- und Grabplastik sowie statuarische Plastik und Weihreliefs der klassischen Antike. Dasselbe gilt auch für Historienreliefs, Monumentalmalerei (z.B. Wanddekorationen) und Mosaik. Nicht minder wertvoll und schön in ihrer Art sind auch Vasenmalerei (schwarz- und rotfigurige Vasen), Reliefkeramik und verschiedene Erzeugnisse von Kunstgewerbe.

Archaik, archaische Kunst. Die Kunst der Eiszeitmenschen zw. 60 000 und 10 000 Jahren v.u.Z wird oft als Archaik bezeichnet. Der Wesenszug dieser Kunst ist eine meisterhafte realistische Darstellung von Tieren, in erster Linie die des Jagdwildes.

Altägyptische Kunst. Diese Kunst entstand und entwickelte sich in enger Verbindung mit der Verehrung des Pharaos als Gottheit. Baukunst, Malerei und Bildhauerei dienten dem Kult des Königs und dem Totenkult. Prachtvolle Pyramiden und Sarkophage, Bau- und Kleinplastik, Wandmalereien und zahlreiche Zeichnungen auf dem Papyrus sind künstlerische Zeugnisse dieser Epoche, die vom V./IV. Jahrtausend bis zum VI. Jahrhundert. v.u.Z. währte.

Für die altägyptische Malerei ist eine lebensgetreue, naturnahe und oft dynamische Darstellung der Tiere typisch, während die menschlichen Figuren flach und starr wirken, da sie nach strengen Regeln ausgeführt wurden – besonders dann, wenn sie die hochgestellten Personen zeigten.

Gotik. Als Gotik (Goten – der germanische Volksstamm) bezeichnet man den Kunststil, der seit Mitte des XII. Jahrhunderts bis Anfang des XVI. Jahrhunderts in Westeuropa vorherrschte. Der gotische Stil war auf dem Boden der mittelalterlichen städtischen Kultur entstanden.

Für Kirchenbauten, unter denen die Basilika am verbreitesten blieb, sind Kreuzrippengewölbe und Spitzbogen charakteristisch. Das ganze Kirchengebäude bildet eine architektonische Einheit, die das Streben nach oben verkörpert. Dabei wird das Maßwerk als Schmuck der Kirchenbauten oft benutzt. Für die spätgotische Hallenkirche ist eine optische Hell-Dunkel-Gliederung der Wand typisch.

Als hervorragende Baudenkmäler dieses Zeitalters gelten die Kathedralen in Paris und in Reims, der Kölner Dom und der Magdeburger Dom. Im Profanbau erfolgt in dieser Zeit die allmähliche Wandlung der Burg zum Schloss. Renaissance. Die Renaissance, die in Italien schon Ende des XIII. Jahrhunderts mit dem Werk von G. Pisano (um 1250 bis nach 1314) und Giotto (um 1266 bis 1337) begann, bedeutete die Wiedergeburt der Hauptprinzipien der antiken Kunst unter neuen historischen Bedingungen. Die Kunst befreite sich von mittelalterlichen Konventionen und stellte die menschliche Gestalt in ihren Mittelpunkt. Die Renaissance-Künstler strebten nach der Einhaltung wichtiger Gesetze der Perspektive, Anatomie und Optik.

In der Architektur entstand ein neuer Typ des öffentlichen Gebäudes – der Palazzo. In der Plastik zeigten die Bildhauer die natürliche Schönheit eines harmonisch gebildeten nackten Körpers. Eine große Verbreitung fanden solche Formen, wie Bildnisbüste, Relief, Reiterstandbild. Die Maler meisterten die Kunst des Porträts und strebten nach der Synthese von Lebenstreue und Schönheit. Die europäische Kunst dieser Epoche wurde in alle Ländern weitgehend von der italienischen Renaissance beeinflusst.

Barock. Die Bezeichnung dieser Epoche in der Kunst entstammt dem portugiesischen Wort barroca „unregelmäßig“. Das Zeitalter des Barocks beginnt um 1600 und endet um 1770, wobei es die Epoche des Rokokos (1720 – 70) einschließt.

Das Grundprinzip der barocken Architektur ist das malerische Element. Nicht mindere Bedeutung fällt auch der Gestaltung des Raums zu, der gleichzeitig geschlossen und offen ist. Der Grundriss des Gebäudes, seine Stuckatur, Plastik und Deckenmalerei sollen den barocken Raumkonzept behaupten und veranschaulichen. Die Architektur zeichnet sich durch Pracht und Prunk aus. Sie zeigt Vorliebe für kurvige Formen, elliptische Kuppeln, Übereckstellung von Pfeilern. Auffallend ist die Dominanz des Mittelteils der Fassade über die Seiten, des Hauptschiffes über die Nebenschiffe im Kirchenbau. Zu den höchsten Leistungen dieses Stils gehören die Karlskirche in Wien (J.B. Fischer von Erlach, 1716–22), die Dresdener Frauenkirche (G. Bähr, 1726) und der Dresdener Zwinger (M.D. Pöppelmann, 1711).

Sowohl Skulptur als auch Malerei spielen eine untergeordnete Rolle. Den barocken Skulpturen sind Dynamik, Ausdruckskraft und flatternde Gewänder eigen. Auf diesem Gebiet haben in Deutschland A. Schlüter (um 1660–1714) sowie C.D. Asam (1686–1739) und E.Q. Asam (1692–1750) Bedeutendes geleistet.

Rokoko. Die Bezeichnung kommt vom französischen Wort Rocaille (Grotten, Muschelwerk; Ornament des Rokokos). Der neue Stil entstand in Frankreich (um 1720) und wurde in Deutschland (bis 1770) weiterentwickelt. Die Kunst des Rokokos war in der Innendekoration besonders scharf ausgeprägt. Durch die dekorativen Mittel des Rokokos wurde die offizielle Pracht der barocken Kunst leichter, lichter und intimer. In der Malerei herrschten Genrebilder vor, die galante Hirten und Hirtinnen darstellten. Helle, heitere Farben der Pastellmalerei eigneten sich am besten für solche Sujets. Der Hang zum Dekorativen äußerte sich in chinesischen und japanischen Pavillons, deren Außen- und Innenausstattung sich an ostasiatische Motive anlehnte. Diese Tendenz fand in der Innenarchitektur und im Kunstgewerbe ihre Ausprägung. In der Plastik wurde mit Vorliebe Porzellan benutzt, dessen zarte Farben den dekorativen Zwecken am besten dienten.

Klassizismus. Der Still des Klassizismus folgte auf das Rokoko und dominierte von etwa 1770 bis 1830. Die Künstler des Klassizismus strebten (im Gegensatz zu Vertretern des Rokokos) nach strengen, edlen und einfachen Formen. Als Vorbild diente für sie die Kunst des antiken Griechenlands.

Die Kunst des Klassizismus erreichte bedeutende Leistungen in der Architektur, Skulptur und Malerei. Dabei hatte sie in Italien, Frankreich, England, Deutschland und Russland ihre besonderen nationalen Züge. Die Impulse der neuen Kunstströmung gingen von Italien aus, wo J.J. Winckelmann (1717 – 1768), der bedeutende deutsche Kunstwissenschaftler, seit 1755 in Rom lebte und wirkte. Einer der Wegbereiter des Klassizismus war Dichter und Kritiker G.E. Lessing (1729 – 1781).

Die klassizistische Architektur zeigte eine ausgesprochene Vorliebe für die Verarbeitung typischer Elemente der antiken Baukunst. Die Baumeister arbeiteten in erster Linie an Entwürfen von Repräsentationsgebäuden wie Theater, Museen, Paläste, Schulen und Verwaltungsbauten.

 

Texterläuterungen:

v. u. Z. (vor unserer Zeitrechnung) – до нашей эры

 



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