Der Impressionismus in Deutschland 


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Der Impressionismus in Deutschland



Von Frankreich beinnflußt, ist der Impressionismus zu einer ersten, wenngleich kurzen Stilepoche in Deutschland geworden.

Im Gegensatz zur realistischen Malerei des 19. Jahrhunderts werden jetzt Licht und Farbe wichtiger als der Gegenstand selbst. Der Eindruck, den ein Künstler etwa von einer Landschaft aufnimmt, wird mit einem Höchstmaß an Empfindung gestaltet. Die Landschaften und Bildnisse, die die deutschen Impressionisten malten, faszinierten durch eine lockere Leuchtkraft der Farben.

Max Liebermann gehörte zu den bedeutendsten Vertretern des Impressionismus in Deutschland.

In das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts gehören seine bekannten Bilder „Reiter und Reiterin“ (1908); „Das Mädchen auf dem Feld“; „Wannseegarten“ (1929) usw.

Liebermanns Kunst und Kunstauffassung geriet immer stärker in Konflikt mit der von der Königlichen Akademie und ihrem Direktor vertretenen Kunstpolitik.

Erst kurz vor Kriegsende, 1917, wurde Liebermann anläßlich seines 70. Geburtstages in der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin die Ehre einer umfangreichen Retrospektive zuteil, und er erhielt den Roten Adlerorden 3. Klasse. Drei Jahre später, 1920, wurde er zum Präsidenten der Preußischen Akademie der Kühste gewählt. Am 2. Mai 1933 (Hitler kam an die Macht) wird Liebermann gezwungen, seinen Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste zu erklären und seine vielen Ehrenämter niederzulegen. Seine Bilder waren aus Museen verbannt worden.

Max Liebermann starb im Alter von 87 Jahren am 8. Februar 1935.

Der andere Hauptvertreter des deutschen Impressionismus war Max Sievogt (1868— 1932). Max Sievogt ist wesentlich jünger als Liebermann. Neben dem kühlen skeptisch distanzierenden Intellekt des Berliners erscheint der Süddeutsche (Studium und Tätigkeit in München und Berlin) sensibler und leidenschaftlicher. Zu Beginn des Jahrhunderts wendet sich Sievogt Themen aus dem Bereich von Musik und Bühne zu. Die Bilderserie des Sängers Francesco d'Andrade in der Rolle des mozartschen Don Giovanni entsteht in den Jahren zwischen 1902 und 1912. Zu dem gleichen Motivkreis gehört auch das „Bildnis der Tänzerin Marietta di Rigardo“ (1904).

Robert Hermann Sterl (geboren 23.6.1867 Groß-Dobritz bei Dresden, gestorben 10.1.1932 Naundorf; Studium und Tätigkeit in Dresden).

Robert Sterl, Sohn eines Steinmetzen, besuchte 1881 bis 1889 die Dresdener Akademie, an der er seit 1904 selber als Lehrer tätig war. Als Porträtist, Interieur-, Genremaler und Landschafter war er in der Dresdener Umgebung und in Hessen tätig. Von einer Reise nach Paris und vielen Aufenthalten überall in Deutschland kehrte er immer wieder nach Dresden zurück.

1893 war Sterl sum ersten Male in den Elbsteinbrüchen bei Schmilka, wo er Motive fand, die ihn zu einem seiner wichtigsten Themenkreise führten: Bilder von Arbeitern, mit denen er die Malerei der deutschen Impressionisten in ganz eigener Weise bereichert hat, sei es durch zahlreiche Bilder aus Steinbrüchen oder später aus dem Industriegebiet an der Ruhr. In Leipzig kann man sein wohl bekanntestes Gemälde „Die Steinbrecher“ aus dem Jahre 1911 sehen.

Die Bilder seines zweiten großen Themenkreises — Darstellungen von Musikern, seit 1907 vornehmlich aus der Hofoper in Dresden und dem Leipziger Gewandhaus.

Sterl stellt doch die Musiker nicht anders dar als die Männer in seinen Arbeitsbildern: im Konzert, auf der Probe, in der Oper, bei einer anderen, oft nicht minder harten Arbeit. Und so entstanden neben hervorragenden Bildnissen bedeutender Dirigenten — Ernst von Schuch, Arthur Nikisch — Konzertsaalbilder und Darstellungen glanzvollen Musiktheaters.

Max Liebermann bewunderte nicht nur „die handwerkliche Tüchtigkeit“ seiner Arbeiten, sondern auch die „Harmonie von Wollen und Können“ und die „Ehrlichkeit der Gesinnung“ in ihnen. Diese Worte des Berliner Altmeisters der impressionistischen Malerei über die Werke seines Dresdener Malerkollegen sind die schönste Anerkennung, die Robert Sterl zu seinen Lebzeiten aus Berlin erhalten hat. Aber bald wurde es still in Berlin um den am 10. Januar 1932 verstorbenen Sterl, der zwar in der Hauptstadt durchaus kein Unbekannter war.

Die moderne Kunst des 20. Jahrhunderts

Den Begriff der Moderne gab es schon lange; er diente Philosophen und Künstlern dazu, sich von der vorhergehenden Epoche abzugrenzen, um so neuen Entwicklungen Raum zu verschaffen.

Der Begriff Expressionismus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt. Es scheint aber, daß dieser Begriff für die Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als übergreifende Bezeichnung konstant bleibt. Der Realismus wird abgelehnt.

Die moderne Malerei in Deutschland stand im Austausch mit der gesamteuropäischen Entwicklung. Sie hat aber auch eigenständige, richtungsweisende Ausdrucksformen gefunden. Mit dem Expressionismus (lat. „Ausdruckskunst“) fand die deutsche Malerei ihren eigenen Weg.

Der Expressionismus war eine einflußreiche Strömung in der bürgerlichen Kunst und Literatur Deutschlands zu Beginn des 20. Jh. Er wollte im Gegensatz zum Impressionismus nicht den momentanen Eindruck des Gesehenen wiedergeben, sondern den allgemeingültigen geistigen Ausdruck. Leuchtende Farben und knappe, flächig zusammengefaßte, z.T. verzerrte Formen kennzeichnen den expressionistischen Stil in der bildenden Kunst. Wichtige Künstlergruppen waren in Deutschland „Brücke“, „Blauer Reiter“, „Sturm“. Man kann unterscheiden einen abstrakten Expressionismus („Blauer Reiter“) und einen naturalistischen Expressionismus („Brücke“, Nolde).

Emil Nolde (1867 - 1957), Maler und Graphiker, Hauptvertreter des deutschen Expressionismus. Emil Nolde vertrat den naturalistischen Expressionismus. Er war der bedeutendste unter den norddeutschen Expressionisten, belebte mit seinen hell leuchtenden und leidenschaftlichen Farben seine Landschaften und biblische Szenen. Das Nolde-Museum in Seebüll dokumentiert die Übereinstimmung von Kunstwerk und naturhafter Umgebung.

Die Künstlergruppe „Die Brücke“ wurde 1905 in Dresden gegründet, später wirkte sie auch in Berlin. Das war die Vereinigung junger Maler, die expressive Formensprache und dekorative Komposition über den Bildinhalt stellten und zum Teil primitivistische Züge bevorzugten. Sie vertraten den sogenannten naturalistischen Expressionismus. Zu dieser Gruppe gehörten die Maler Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Otto Müller. Diese Maler wollten ihr neues Programm gegen die herkömmlichen Formen der Malerei durchsetzen.

Max Pechstein (Zwickau 31.12.1881 — Berlin 29.6.1955), Maler und Graphiker, Mitglied der „Brücke“. Er studierte an der Academie in Dresden, wo er 1906 der „Brücke“ beitrat. Seit 1908 lebte Max Pechstein in Berlin, dort wurde er Mitbegründer der „Neuen Sezession“ (Sezession (lat.) – Absonderung, Trennung; in der bildenden Kunst fortschrittliche Künstlervereinigung, die sich von einer bestehenden losgelöst hat; z. B. Münchner (1892), Wiener (1897), Berliner (1899; unter M. Liebermann) Sezession.). 1914 reiste der Maler nach Palau-Inseln. In seinen graphischen Arbeiten und starkfarbigen Gemälden entwickelte er die dekorativen, später die gefalligen Möglichkeiten des deutschen Expressionismus.

1922 — Mitglied der Akademie in Berlin, 1933 — wurde er verabschiedet. Seit 1945 wieder im Lehramt.

Einen entscheidenen Anstoß erhielt die moderne deutsche Malerei duch die Künstlergruppe des „Blauen Reiters“ in München kurz vor dem ersten Weltkrieg. Der Titel eines Bildes von Kandinsky gab den Namen dieser Vereinigung und ihrer Zeitschrift ab. Außer Kandinsky zählen vor allem Marc, Macke und Klee dazu.

Wassili Kandinsky (1866 – 1944), emigrierter russischer Maler, abstrakter Expressionist; Schöpfer der „absoluten Malerei“. Mitbegründer des „Blauen Reiters“. 1922/33 Lehrer am Bauhaus in Dessau, seit 1935 lebte in Paris.

Paul Klee (1879 — 1940), schweizerischer Maler; Mitglied des „Blauen Reiters“ und des „Sturms“. Er war auch Lehrer am Bauhaus in Dessau. Paul Klee war einer der ersten Vertreter der Abstrakten Kunst auf der Grundlage des Primitivismus.

Franz Marc (1880 - 1916), Maler; Mitbegründer des „Blauen Reiters“. Er vertrat einen ästhetisierenden Formalismus auf abstrakter Grundlage unter Verwendung kubistischer Elemente. Das bekannteste Gemälde ist „Turm der blauen Pferde“.

Paula Modersohn-Becker (1876 – 1907), Malerin, gehörte dem Künstlerkreis in Worpswede. Ihre Kindergesichter und Menschendarstellungen sind herb, erdhaft-schwer. Der Themenkreis von Mutter, Kind und Familie lag ihr besonders nahe. Sie schuf auch ihre Bildnisse und Stilleben, z.T. symbolisch gemeinten, von schwermütigen Stimmungen durchsetzt.

Eine weitere Entwicklungsstufe im Expressionismus stellen die drei bedeutenden Maler Kokoschka, Hofer und Beckmann dar.

Der Österreicher Oskar Kokoschka (1886 — 1980) wirkte durch seine frühen Bilder revolutionär. Später malte er eindrucksvolle Städtebilder. Er verfügt über eine Vielfalt von Farben und Formen.

Karl Hofer (Karlsruhe 11.10.1878 – Berlin 3.4.1955) kam vom Expressionismus über die Neue Sachlichkeit (Neue Sachlichkeit („Новая вещественность“) Bezeichnung für eine Kunstrichtung in Deutschland seit etwa 1925. Das war Reaktion gegen Impressionismus und Expressionismus, jedoch gleichfalls volksfremd) zu einem besonders formale Elemente betonenden Stil.

Karl Hofer gelangte nach seiner römischen Frühzeit 1903 — 1908 unter dem Eindruck P Cezannes zu strenger Gestaltung mit suggestivem (suggestiv – обладающий силой внушения; суггестивный) Ausdruck der Farbe. Er bevorzugt düstere, doch im allgemeinen klassisch gestalteten Themen und einfache Stilleben, auch Landschaften. Für ihn sind auch typisch figürliche Motive: Mädchen, Tischgesellschaften, Masken u a.

Max Beckmann (1884 – 1950), Maler. Seine Farben sind hart und entschieden. Er gestaltet die heutige Zeit in Bildern aus dem Großstadtleben, der Zirkuswelt, dem Karnevalstreiben.

Unter dem Eindruck des ersten Weltkriegs und des revolutionären Kampfes der Arbeiterbewegung fanden viele Künstler über den Expressionismus den Weg zu einem demokratischen oder sozialistischen Realismus.

Otto Dix (geboren 2 12 1891, gestorben 25 7 1969) war ein Maler und Graphiker. Er klagte mit krasser Deutlichkeit die Grausamkeit das Krieges sowie die sozialen Mißstände der Zeit nach dem ersten Weltkrieg an (Zyklus „Der Krieg“, 1924, Triptychon „Der Krieg“, 1920/30). In symbolisch verkleideten Landschafts- und Menschendarstellungen im Stile alter Meister übte er Kritik am menschenfeindlichen Wesen des Faschismus. Er wurde von ihm als „entartet“ verfemt.

George Grosz (1893 — 1959). In Berlin geboren, in Pommern aufgewachsen, in Dresden akademisch ausgebildet, wird George Grosz 1916 mit Hilfe der Brüder John Heartfield und Wieland Herzfelde einem breiten Publikum bekannt. Bis etwa 1930 schafft er in Berlin die Blätter, deren Duktus auch dem flüchtigen Beobachter sogleich als typisch für Grosz auffällt. Er bevorzugt einen dünnen, harten Strich, er kritzelt gleichsam seinen Haß gegen die bestehende Gesellschaftsordnung aufs Papier. In der Schärfe der Unerbittlichkeit, dem Fanatismus mit denen er den verkommenen Repräsentanten der Nachkriegszeit geradezu entgegenschreit, dabei Sadismus, Lust am negativen und Obszönitäten als Gestaltungsmittel nicht ausläßt, gibt es unter den Zeichnern dieser zwanziger Jahre nicht seinesgleichen. Sein erster Biograph Willi Wolfradt, schreibt 1921, rückblickend in die Kunstgeschichte „...der rückhaltloseste Zeichner unter den Sittenrichtern Hogarth, mutet neben Grosz durchaus liebenswürdig an“. Mit diesen Karikaturen, ob schwarzwciß oder in eigenwilliger Färbgebung, ist Grosz in die Kunstgeschichte eingegangen. 1933 emigrierte er, wurde von den Nazis, die ihn als Entarteten einstuften, ausgebürgert. Er lebte in der Folgezeit in den USA, wo man in ihm nicht den Satiriker, sondern den Maler schätzte.

Thomas Theodor Heine. Im Jahre 1867 wurde ein Mann geboren, dessen besonderes Talent eine gefährlich spitze Zeichenfeder war. Und jene lernten gewisse Zeitgenossen fürchten, wie der Teufel das Weihwasser. Thomas Theodor Heine (1867 — 1948), Karikaturist und Maler, hatten es vor allem soziale und politische Themen angetan bildätzend machte er den Mächtigen und Hofschranzen des wilhelminischen Kaiserreiches, den Großbourgeoises, Militärs und Spießern zu schaffen. Seinem Satiriker-Hintersinn entsprang nicht zuletzt das legendäre Wahrzeichen der Wochenzeitschrift „Simplicissimus“ („Simplicissimus“ (lat. „Einfältigster“) – Münchener illustrierte satirische Zeitschrift, 1896 – 1942.) die berühmte rote Bulldoge. Heine hatte sie 1898 kurz vor der Festungshaft gezeichnet, die er wegen Majestatsbeleidigung aufbegrumt bekam. Sein knapper und klarer Strich, den auch die Berliner und Münchner Theater (er lebte von 1889 an in der bayerischen Hauptstadt) für ihre Plakate schätzten, hat den Schwung des Jugendstils. 1933 mußte der von den Nazis Verfolgte emigrieren, seine Zuflucht war Prag.



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